Mit amerkanischem Black Metal tu ich mich persönlich immer etwas schwer. Natürlich hat die US-Szene einige verdammt starke Bands vorzuweisen, aber in grossen Teilen ist die bisher an mir vorbei gegangen. So gilt es auch für Alda, die aus dem Staate Washington stammen. Washington? Da klingelte es bei mir - ja, auch die grossartigen Wolves in the Throne Room kommen daher. Beide teilen nicht nur die Heimat, sondern auch die Begeisterung für die Natur. Kaum zu überhören...

"Passage" ist wunderschöner naturverbundener Black Metal. Atmosphäre steht hier im Mittelpunkt - Naturgeräusche, Akustikgitarren und Klargesang lockern die Blastbeat-Passagen sehr gut auf. Drummer und (!) Sänger Michael Korchonnof ist übrigens wirklich verdammt gut bei Stimme! Die Riffs klingen trotz des rasenden Tempos sehr melancholisch und schaffen es, den Hörer über die recht lange Spielzeit der Lieder bei der Stange zu halten. So weit klingt das erstmal alles nach normalem atmosphärischem Black Metal. Aber "Passage" schafft eben mehr - vor dem inneren Auge des Hörers entstehen weite Wälder, am Horizont thronen stolze Berge und bei geschlossenen Augen meint man glatt, die wohlige Wärme eines Lagerfeuers zu spüren. Das ist dann doch der Unterschied zwischen gut gespielter Musik und jener Musik, der einfach ein gewisser Zauber inne wohnt: "Passage" ist in meinen Ohren ein knapp einstündiger Ausflug in eine andere, weit abgeschiedene Welt. Licht aus, Kerze an, Augen zu, Beine hoch - und man wird wissen, was ich meine.

Natürlich gilt wie immer - man muss ewas für diese Art von Musik übrig haben. Puristen werden das Album womöglich als kitschig bezeichnen, aber an die richtet es sich auch nicht. Freunde von Wolves in the Throne Room, Agalloch oder Ulver's "Bergtatt" dürfen, nein, sie MÜSSEN ein Ohr riskieren!

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Bindrune Recordings

Veröffentlichung

2/2016

Format

CD

Land

Genre

Black Metal

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