Fejds vierter Langspieler "Trolldom" hat mich verzaubert, denn schwungvoll und mitreissend vermeiden Fejd bei ihrem Folk/Pagan Metal jenes Quäntchen des Zuviel, das stilbildende Merkmale zu Zerrbildern verkommen lässt. Energiegeladen und von gesunder Härte durchdrungen zeigen Fejd deutlich mehr Biss als auf bisherigen Veröffentlichungen und beschränken den Einsatz von vielen volkstümlichen Instrumenten auf liebevolle Details. Saitenzupfereien und auch maultrommeliges Going-Going sind sparsam dosiert. Eingängige Melodien und mitreissende Dynamik stehen im Vordergrund. "Ingjald Illråde" oder auch "Svart" sind Lieder, die einfach Laune machen. Der überwiegend klare Männergesang schmiert nie in softe Säuselei ab, sondern schlägt, ganz im Gegenteil, immer den Weg ins kehlig Kernige ein. Und auch der Beitrag von Linn-Katrin ist kein elfenhaftes Zirpen, sondern eine selbstbewusste Darbietung - nachzuhören in der Ballade "Bed för din själ". Zugegeben, eine gewisse Süsse schwingt in diesem Lied schon mit, aber bei einer Ballade darf - ja, muss - das so sein. Dass sich auch noch ein radiotauglicher Refrain im Ohr festsetzt ... sei's drum. Aber keine Angst, für den Rest des Albums versumpfen Fejd nicht in moosweicher Gefühlsduselei. In "Hednaland" und im Stampfer "Glöd" sind die Schweden wieder ganz bei sich: bei kraftvollen Hymnen. Erwähnt werden muss noch "Vinternatt". Kristallklar und eisig funkelt eine zarte Melodie zu Beginn, grossartig gesungen und episch angelegt verströmt das Lied Herzenswärme und Seelenfeuer im grossen Stil und bildet den phantastischen Abschluss eines durch und durch gelungenen Albums.

Schlicht und ergreifend auf den Punkt gebracht: Fejd haben mich verzaubert.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Dead End Exit

Veröffentlichung

5/2016

Format

CD

Land

Genre

Folk Metal

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