In der Bretagne schiesst die Kreativität derzeit besonders üppig ins Kraut und treibt Veröffentlichungen, dass der Player Gefahr läuft zu überhitzen. Neuster Dauerbrenner: Das erste Vollalbum von Vindland, deren Backkatalog mit gerade mal einem Demo (2007) und einer EP (2009) eher karg ausfällt. Jetzt, also sieben Jahre nach der EP "Ancestor's Age", starten sie durch und steigen im Rennen um den Titel Album des Jahres direkt auf der Zielgeraden ein.

Es dauert drei Minuten und dann liegen die Karten auf dem Tisch. Wirbelnde E-Gitarren, schwingende Akustiksaiten, nebelfeines Keyboardgewölk und dann der erste episch-majestätische Aufschwung - alles von einer rauen Kehle begleitet. Damit liegt der dicke fette Köder für Freunde furioser Melodik à la frühen Wintersun aus. Was Vindland im Laufe der nächsten Stunde abfeuern, sind neun Kracher, die vor Atmosphäre bersten und vor Kraft strotzen. Feurig spielt das Trio auf und kein noch so halsbrecherischer Wirbel trägt die Jungs aus der Kurve, keine noch so epische Melodie führt in die Kitschecke. Die passende Begleitung: Raugesang. Weit und breit kein Klarkehlchengeschmetter, kein Weibsgesang und auch kein Jubelchor, sondern einzig und allein Raugesang mit dreckigem, kerligem Aggrobelag auf den Stimmbändern. Genau so muss paganes Schwarzmetall sein: Kraftvoll, strahlend, mitreissend und mit feiner Ornamentik geschmückt. Dann entsteht ein unwiderstehliches Prachtstück wie "Hanter Savet".

Albuminfo

Punkte

 

5/5

Label

Black Lion Productions

Veröffentlichung

10/2016

Format

CD

Land

Genre

Black Metal

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