Aussergwöhnlich an Gateway to Selfdestruction ist nicht die Musik. Diese ist solide im Stile alter Katatonia, Woods of Desolation oder Shining gehalten. Solide heisst in diesem Zusammenhang, dass Gateway to Selfdestruction sowohl songschreiberisch, als auch stimmungsmässig mit der Oberliga des depressiven Black Metals mithalten können. Für ein Debutwerk gelingt dem deutschen Quartett eine erstaunliche Tiefe, eine beständige Abwechslung und eine Melancholie, die nicht selbstverständlich ist.

Aussergewöhnlich hingegen ist der Gesang. Ein weibliches Stimmorgan kreischt in einer Innbrünstigkeit, die manch maskulines Schreiwerk in den Schatten stellt. Am ehesten vergleichbar ist das Geschrei mit Silencer, auch wenn sich die weibliche Nuance auf das erste Hinhören offenbart. Sicherlich ist diese Andersartigkeit mit etwas Eingewöhnungszeit zu erkaufen. Mit der sehr vordergründigen Abmischung dürfte der eine oder andere Deproschwarzmetaller sich auch erschrecken lassen. In Kombination mit der klaren Variante ist der Gesang aber nicht nur Alleinstellungsmerkmal, sondern schlicht geglückt.

Damit kreuzt sich gute Musik mit aussergwöhnlichem Gesang zu einem spannenden Machwerk.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Northern Silence

Veröffentlichung

11/2016

Format

CD

Land

Genre

Black Metal

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