Tausendsassa, Hansdampf in allen Gassen, der Mann für alle Fälle oder einfach ein Workaholic? Ein vor Kreativität überbordender Mensch, dessen Motto heisst "alles muss raus"? Weil Kunst ja nicht von können kommt, sondern vom Müssen ... Egal, Déhà ist ein vom Schaffensdrang Beseelter oder vielmehr ein vom Schaffenszwang Getriebener, der in mehr als einem Dutzend Bands zugange ist und mit "Nausea" die zwölfte Veröffentlichung seines Soloprojekts Imber Luminis vorlegt, mit dem er seine schwarzmetallische depressive Passion auslebt. Mit "Nausea" hat er ein Konzeptalbum um das Thema Existenzialismus aufgenommen und greift auf Sartres Roman "Der Ekel" zurück.

Feinnervig aber durchdringend lotet Déhà die im Mahlwerk des Lebens nach Sinn suchende Existenz aus, die resignierend die Bedeutungslosigkeit ihres Daseins erkennt und darin freudlose Befreiung findet. Dabei schreit, klagt, wütet er ... ringt mit jedem Wort und setzt melodisch nicht nur auf träg dahinschaukelnde Traurigkeit, sondern von Beginn an auf ein gerüttelt Mass Dynamik. Kontinuierlich aufgebaute Spannungswellen erreichen in "The Withering and the Wake", "Meaninglessness" und "Migraine", durch Déhàs fiebrig-überspannte Gesangsleistung noch verstärkt, gänsehautträchtige Intensität, in der Qual und Beklemmung spürbar ausgelebt werden. Weshalb sich Erleichterung einstellt, sobald die beiden letzten Lieder in tröstliche Post Black Metal-Gefilde ziehen und das Leiden lindern.

Albuminfo

Punkte

 

5/5

Label

Naturmacht Productions

Veröffentlichung

4/2017

Format

CD

Land

Genre

Black Metal

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