Wer nach Schubladen für Wazzara sucht, braucht ein grosses Möbelstück. Denn eine Schublade allein wird der Vielfalt der Schweizer Formation um Frontfrau Barbara Brawand nicht im Geringsten gerecht. Bezeichnungen wie Post Metal oder Doom Metal sind höchstens das Holz, aus dem das Möbel geschnitzt ist. In den Schubladen verstecken sich aber noch viel mehr Schätze. So glitzert nicht nur ein Stückchen Blackgaze aus der Ecke, sondern mehr und mehr auch Extrem Metal.

Für einmal hat es Wazzara damit verdient, sich eine eigene Stilbezeichnung zuzulegen: Moongaze bedeutet die Mischung aus Klargesang und harschem Geschrei. Moongaze vertont die Naturpracht und verheiratet sie mit der Melancholie wiederkehrender Jahreszeiten. Der Zyklus von Leben und Sterben, von Winter und Sommer, von Vergänglichkeit und Sein findet auf «Cycles» eine düster-idyllische Vertonung. Wenn Dool auf Avatarium trifft und mit Alcest ein Anathema Stück inszeniert, kommt das Wazzara ziemlich nahe.

Dass aus einem solchem Stilmix nichts Leichtverdauliches entsteht, versteht sich von selbst. Dem einen mögen die komplett eingängigen Stücke dadurch bestimmt fehlen. Andere werden sich auf der Suche nach immer neuen Nuancen in den Kompositionen komplett verlieren und von Wazzara’s Welten für immer verschlungen werden.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

10/2021

Format

CD

Land

Switzerland

Genre

Post Metal

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