Nach einem vorstellenden Intro, das ein erstes Mal die Dunkelheit der Band zeigt, geht es darkmetallisch zur Sache. Technisch recht hochstehend und perfekt produziert verleiht das erste Lied "Spectral Hands" meinem Schreibzimmer eine dunkle und ehrfürchtige Atmosphäre. Es ist wirklich sehr komplex, dieses Lied und man braucht schon einige Durchläufe, bis die allgemeine atmosphärische Stimmung weitere Ebenen freigibt. Weibliches Geflüster, Kreischstimme und abewechselnd dazu Growls lassen das Konzeptalbum auch als solches erblühen. Das zweite Lied führt die Story weiter, deren Inhalt nur persönlich erfahren werden sollte und ich daher nicht näher erläutern will. Noch etwas aggressiver und abwechslungsreicher ist dieser Song. Er erinnert stellenweise an Cradle of Filth und andere keyboardbetonte Black Metal Bands.

"If These Walls could Talk" fällt vor allem durch seine Tempi-Differenzen auf - mal schnell, mal langsam, aber ständig imposant. Auffallen tut auch das fünfte Lied: Es ist rein klavierorientiert. Eine schöne und melodische Balade, die unglaublich genial die Musik als weiterführende Lyric einsetzt. Sechstens: "Written by blood" ist wieder ein Masterpiece in Sachen einsezten von Stimmen zur Erzeugung von sphärischer Stimmung, das mit einem brutalen Solo eines Gasmusikers (Ondra Martinek) aufwartet und in einem sprechgesangunterstützten Exkurs endet. Auch "A Candle in the Dark" ist ein Pionostück der Extraklasse, das zwar kein bisschen Metal enthält, aber dessen Klangfolgen pechschwarz sind, dass jedes auch noch so harte Black Metaller Herz schwarz blutet.

Letztens geht es dann noch drei Mal im alt bekannten Stil zur Chose: Immer mit einer Sphärik, die für mich bisher unerreicht ist und jeder Ton scheint eine Bedeutung für das Gesamtkonzept zu haben... ! Immortal Tears haben in der Tat eine gute Mischung aus Dark, Doom und Black Metal kreiert, die aber auf Grund der Komplexität der Songs und der vielschichtigen Lyrics nicht allzu leicht verdaulich ist. Es fehlt meiner Meinung nach etwas die Eingänglichkeit. Aber wer sich intensiv mit dieser Musik beschäftigen will und die Vielschichtigkeit der Lyrics erarbeiten möchte, muss sich dieses durchaus faszinierende Album zulegen.

 

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

 

Eigenproduktion

Veröffentlichung

 

12/2000

Format

 

CD

Land

   

Genre

 

Black Metal