Es braucht ein Weilchen, bis "Sweet Suicide Solutions" wirklich einfährt. Neben etwas Geduld benötigt das neuste Lebenszeichen der Süddeutschen Bitterness aber auch noch die richtige Stereoanlage. Diese soll unbedingt zwei Features beinhalten: Einen Bassverstärker und selbstverständlich einen Lautstärkeregler, der fast endlos aufgedreht werden kann. Damit ist man dann voll gerüstet für eine Portion Bitterness.

Denn bei voller Lautstärke und mit etwas Basstuning wird richtig deutlich, was Bitterness drauf haben: Spannenden, sehr einfallsreichen Death / Thrash Metal, der getrost als Mischung zwischen Kreator und Dark Tranquility betitelt werden kann. Wem also Dark Tranquility und Kreator ohne Vorbehalt gefallen, der kann bei Bitterness nichts falsch machen: Frank kreischt wie Mille und die Gitarren werden klar in Schweden Death Manier gezupft, allerdings angereichert mit Thrash Einflüssen. Zusammen mit dem deftigen Geprügel von Andreas gibt das dann ein echtes Feuerwerk, das am Anfang möglicherweise etwas sperriger wirkt, als es wirklich ist. Denn zwei, drei Mal angehört, rockt das Ganze ganz schön ab. Die Jungs finden die richtige Balance zwischen unerwarteten Übergängen und kräftigen Mitbangpassagen. Dennoch sind mir einige Stellen zu wirr. Nach solchen Passagen sind dafür die eingängigen Riffs wie Balsam für das Ohr.

Zwischendurch wagt sich Bitterness auch an akustische Songs heran. In diesem Bereich scheitern sie allerdings kläglich. Diese Songs sind weder emotional noch irgendwie interessant. Sie dümpeln schlicht nur vor sich hin. Darauf hätte man getrost verzichten können, genau so wie auf den Bonustrack. Wer Bitterness hören will, möchte Death / Thrash Metal und nicht Hardcore oder akustisches Gedümpel.

Aber ich will den Jungs nicht unrecht tun, denn alles in allem ist "Sweet Suicide Solutions" ein starkes Album und darum gehen auch satte 9 Punke nach Süddeutschland!

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

8/2003

Format

CD

Land

Genre

Death Metal