Kategorie: Filmkritik
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Für alle Carpathian Forest Fans, und solche die es noch werden wollen, gibt es auf "We’re going to Hollywood for this" die Vollbedienung in Sachen Konzert- und Bonus-Material...










Ton: DD 2.0, DD 5.1

Der Stereosound am Fernseher klingt schon recht ordentlich. Die Gitarren kommen fett rüber der Rest wirkt allerdings etwas dumpf. Wer eine Surroundanlage sein Eigen nennt wird aber ohnehin nicht auf Stereo hören. Der 5.1 Kanal gibt sich viel differenzierter, man sollte allerdings hier den Woofer etwas lauter drehen als gewohnt, sonst wirkt alles recht dünn. Überrascht war ich, wie gut man bei einer Black Metal Band ein Live Konzert abmischen kann, damit man auch wirklich jedes Instrument, den Gesang und jeden Schlag an den Drums wunderbar hört. Man gebe sich einfach nur das geniale "I am possessed". Da kann ich auf das Original gerne verzichten. Die Jungs selbst scheinen auch in Höchstform zu sein oder aber es wurde im Nachhinein sehr viel bearbeitet. Für eine anständige DTS-Spur hätte ich aber trotzdem gerne noch ein paar Euros drauf gelegt.

Bild: Hauptkonzert 16:9, Rest 4:3

Das Bild wirkt auf den ersten Blick sehr gut und ist deutlich über dem Niveau der früheren Videos, was gerade im Black Metal Bereich ja nicht immer der Fall ist. Als erstklassig kann er dennoch nicht bezeichnet werden. Es dürfte zu stark komprimiert worden sein, was fast immer zu Unreinheiten, und beim Blitzlichtgewitter der Scheinwerfer zu groben Pixeln führt. Anhand der Fülle an Daten die auf diese DVD gepresst wurden ist das aber auch kein Wunder. Die Bildausgabe variiert bei einer Datenrate von 4 bis 7 MB in der Sekunde, wobei erstklassige DVDs zwischen 6 und 10 MB läuft. Man gewöhnt sich allerdings schnell an das Bild und findet es nach sehr kurzer Zeit schon nicht mehr störend.

Inhalt: Carpathian Forest gehen natürlich auch bei diesem Konzert ihren eingeschlagenen Weg weiter. Riesengrosse "Fuck you all" Plakate zieren die Bühnenseiten, Nattefrost macht in Corpsepaint seinen Rockstarallüren alle Ehre und zeigt gerne seine zwei grossen, umgedrehten Kreuze herum, und der fette Bassist gibt im Sexy Arschfreihöschen sein bestes. Als Showeinlage tanzen dann nicht wie gewohnt zwei Sexy Mädchen, sondern zwei fette und ziemlich hässliche Weiber halbnackt auf der Bühne. Nach einem einstündigen, genialen Konzert ist der Hauptteil der Scheibe beendet und man kann sich auf die zahlreichen Bonus-Features stürzen.

Bonus: Als eines der Bonus-Features bekommt man hier Acht Demo Songs (nur Audio) geboten. Dabei variiert natürlich der Klang recht stark. Das beklemmende Lied "Nostalgie" von 1999 klingt sehr gut und druckvoll, der Rest wird dann immer schlechter. Aber wer wollte nicht schon immer einmal "The Swordsmen" und "Black Shining Leather" als Demo hören?

Ebenfalls findet man auf der DVD Video-Clips, die zwar meistens in Ton und Bild sehr schlecht, aber trotzdem interessant sind, so wie der Clip zu "Carpathian Forest". Nach einer kurzen Recording Session der Norweger wurden noch sechs Ausschnitte von handgefilmtem Konzertmaterial mit drauf gepackt. Hier übersteigt natürlich der Kultfaktor die übrigen Qualitäten, wobei aber der Ton überraschend gut ist. Da habe ich bei weitem schlimmere Bootlegs in meinem Videoregal.

Von Ton und Bild her wieder um einiges besser ist der Mitschnitt vom Wacken Open Air 2003. Zwar stört es etwas, dass die Jungs am hellen Nachmittag ihre Tonkunst zum Besten geben mussten, aber ansonsten ist das in 4:3 und Stereoton gehaltene Konzert recht gelungen. Die Zuschauer waren allerdings noch nicht so in Stimmung um die Uhrzeit. Oder es liegt einfach daran, dass Black Metal am Wacken eher selten ist und somit die meisten Zuschauer einfach weniger damit anfangen können. Insgesamt dauert der acht Stück lange Mitschnitt knapp über 30 Minuten.

Wer unter "untitled" etwas besonderes vermutet, der wird jäh enttäuscht. Es handelt sich dabei um ein zweieinhalb Minuten kurzes Homevideo Marke "rumstehen am See". Da ist das Interview unter der Kategorie "Extras" schon wieder besser. Im Beisein der fetten Tänzerinnen steht Nattefrost Rede und Antwort zu solch allumfassenden Fragen wie "Was ist Black Metal" und "Was ist der Unterschied zwischen Black Metal und Death Metal". Danach gibt es nur noch Schriftliches und Bilder in Form von einer Bandbiografie, einer Discografie und etlichen Bildern der Band und Sonstigem.

Fazit: "We’re going to Hollywood for this" ist auf alle Fälle jeden Cent wert. So viele Extras bekommt man verdammt selten zu sehen. Besser wäre gewesen, wenn sie das alles auf zwei DVDs aufgeteilt hätten. Dann hätten sie das Bild nicht so stark komprimieren müssen und es wäre noch Platz für eine DTS Spur beim Hauptkonzert gewesen.

Wer nach dieser Volldröhnung von Carpathian Forest noch immer nicht genug hat sollte nach der auf 1000 Stück limitierten Spezialausgabe Ausschau halten. Bei dieser gibt es noch eine extra Video-CD, die alles zeigt, was man nicht zu sehen wagt. Der Videoclip und die zwei miesen Konzertmitschnitte gehen ja noch, aber ein Homevideo bei dem zu 90% Bandmitglieder beim scheissen gezeigt werden ist wohl auf den speziellen Humor von Nattefrost zurückzuführen, den sicher nur wenige teilen.


Tracklist:

01. Intro
02. Sadomasochistic
03. Bloodcleansing
04. Intro 2
05. It’s Darker than you think
06. Skejand Hans Lik
07. The well of all Human
08. Mask of the freezing Winds
09. Morbid fascination of Death
10. Return of the freezing Wind
11. I am possessed
12. Intro 3
13. Black shining Leather
14. Carpathian Forest
15. He’s turning Blue
16. Nuclear fucking Death Machine
17. Knokkelmann
18. Bloodlust and Perversion
19. Outro

Rare Live Bootlegs

20. Doomed to walk the Earth as Slaves of the living Dead
21. Martyr/Sacrificulum
22. Suicide Song
23. Carpathian Forest
24. Ghoul
25. One with the Earth
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