Lance Armstrong

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Bandog
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Lance Armstrong

Beitrag von Bandog »

Nervt euch der Typ auch so ? Im Prinzip könnte er mir ja egal sein, ich gucke sowieso nie Radsport. Aber, wenn einer angeblich an Hodenkrebs erkrankt und nach der wundersamen Genesung nicht nur fitter ist als je zuvor, sondern auch noch auf allerlei leistungssteigernde Medikamente (zur Krebstherapie und Verhinderung einer Wiedererkrankung) zugreifen darf, wenn er nach positiven Dopingtests nachträglich Rezepte für Medikamente nachliefern darf, wenn er mit dem bekannten Dopingarzt Michele Ferrari zusammenarbeitet, wenn sein Kollege aus Juniorenzeiten angibt, vom amerikanischen Teamleiter systematisch gedopt worden zu sein, dann schreit das doch nach einer typischen Inszenierung im amerikanischen Stil, eine Heldenkreeirung nach Hollywoodmuster (so wie damals bei den olympischen Spielen, als die Nachweisbarkeit des Wachstumshormons HGH bekanntgegeben wurde, und darauf plötzlich ganz viele amerikanische Athleten auf eine Teilnahme verzichteten). Ich will damit nicht sagen, dass sowas bei anderen Nationen unüblich sei. Aber so, wie Lance Armstrong von einer derart grossen blinden und blöden Masse vergöttert wird, ist er für mich unterträglich geworden. Es ist ein weiterer amerikanischer Held, der der Welt um die Ohren gehauen wird, und bestätigt mir, dass die gewaltige Heldenindustrie der Amerikaner mit allen Mitteln vorgeht.
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Ravager
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Beitrag von Ravager »

Bei allem Respekt, aber höre ich da einen gewissen Neid raus? :wink:
Welche Masse vergöttert ihn denn? So wie ich das bei den Berichten von der Tour mitbekomme ist Armstrong der seit längerer Zeit unbeliebteste Sieger überhaupt. Die Franzosen kommen mit seiner nüchternen, emotionslosen Art nicht klar, und das die Deutschen lieber ihren "Ulle" vorne sehen würden ist auch verständlich.
Zum Thema Doping nur soviel: habe in einer Tageszeitung (glaube es war die FR) gelesen, das der Ami dieses Jahr der am häufigsten auf Doping getestete Fahrer ist. Es ist doch allgemein so, wenn jemand längere Zeit überragende Leistungen bringt werden Dopingvorwürfe und andere Gerüchte laut. Das schöne an der Verbreitung von Gerüchten ist doch das, auch wenn sie entkräftet werden, immer was hängen bleibt.
So lange nichts gegenteiliges Bewiesen ist sollte man akzeptieren das die anderen Fahrer nunmal das Pech haben gleichzeitig mit einem Ausnahmesportler dieses Rennen bestreiten zu müssen.
Wie war es eigentlich als Miguel Indurain die Tour mehrfach in Serie gewonnen hat?
Azrael
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Beitrag von Azrael »

Ich finds einfach nur langweilig, dass der nun zum zehnten Mal die TdF gewinnt. Wer soll sich das bitte noch anschauen? Sehr spannend...
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Bandog
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Beitrag von Bandog »

Neid ? Ich bin weder Radfahrer noch Heldenaspirant. Auf Sheryl Crow bin ich auch nicht scharf :)

Aber:
1. Diese "Gerüchte" berufen sich nicht einfach auf seine Leistungen, ich habe einige Gründe dafür angegeben. Der markanteste davon, ist wohl, dass er mit Michele Ferrari zusammengearbeitet hat, der heute im Knast hockt - oder bald hocken soll - wegen "Sportbetrug", sprich, systematischem Dopings.
2. Bei einer Krebserkrankung und entsprechenden Rezepten sind so allerlei Substanzen erlaubt, die sonst verboten wären. Da nützt der akribischste Dopingtest nichts. Wenn man Armstrongs Arzt Lawrence Einhorn darauf anspricht, kann er allerdings keine Auskunft darüber geben. Er sei jeweils "zu beschäftigt".

Das sind nicht einfach unbegründete Gerüchte, das hat Hand und Fuss.

Die Deutschen sähen gerne Jan Ullrich an der Spitze... hm, ist das nicht der Typ, der mal "von Unbekannten in der Disco" so merkwürdige "Pillen" angenommen hat, die sich später als verbotene Substanzen herausgestellt haben? Derselbe, der früher die Tour gewann, aber nach Armstrongs "Krebserkrankung" plötzlich nur noch Zweiter wurde ?

Jaja.
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Ravager
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Beitrag von Ravager »

Ok, worauf willst du hinaus? Radsport verbieten, weil es ein dopingverseuchter Sport ist?
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Zimmer
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Beitrag von Zimmer »

Tja das Spitzensport ein Problem mit Doping hat ist allgemein bekannt. Dies aber nur auf den Radsport zu reduzieren ist falsch. Es ist sowieso lachhaft, dass man bei Dopingsvergehen oftmals nur "Alibisperree" kriegt.

Armstrong hat in Deutschland so viele Neider, das man ihm seit Jahren alles mögliche anzuhängen versucht, wiviel davon stimmt oder nicht vermag ich nicht zu beurteilen...
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Bandog
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Beitrag von Bandog »

Ich will auf gar nichts heraus. Und selbstverständlich ist Doping in vielen Sportarten üblich, ich spreche hier aber von Armstrong.

Es läuft hier schon seit Jahren ein grossangelegter Betrug. Und mir geht - wie eingangs geschrieben - erstens die Kernfigur des Betrugs (Lanceyboy) und zweitens die blinde Masse, die ihm zujubelt, gehörig auf den Sack. Nichts weiter.

Aber um den Gedanken weiterzuspinnen: Meinetwegen sollen die ruhig weiterspritzen. Es soll aber so ehrlich gemacht werden, nicht dass sich einfach die Dummen jahrelang abplagen und abkämpfen, bis sie mit 40 ein Minimum an Preisgeldern herausgefahren haben und reif für die IV sind, obwohl sie gedopt vermutlich genausogut gewesen wären, wie Armstrong und Co. Ebenso müsste man all den vielen Junioren, die unzählige Stunden ihrer Freizeit in den Radsport investieren, klarmachen, dass sie es ohne Doping nie bis ganz an die Spitze schaffen werden, und sie über die damit verbundenen Risiken aufklären (Schlaganfälle, Herzversagen, Medikamentensucht und daraus resultierende Depressionen bis zum Selbstmord --> Pantani). Dann wäre der Sieger der nächsten Tour de France Hoffmann & La Roche, gefolgt von Novartis und Pfizer auf dem dritten Platz.

Aber eben, dies nur so nebenbei. Wenn alle Profisportarten ausser Fussball und Eishockey aussterben würden, wäre ich nicht weiter traurig, soviel dazu.
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Zimmer
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Beitrag von Zimmer »

Bandog hat geschrieben:Ich will auf gar nichts heraus. Und selbstverständlich ist Doping in vielen Sportarten üblich, ich spreche hier aber von Armstrong.

Es läuft hier schon seit Jahren ein grossangelegter Betrug. Und mir geht - wie eingangs geschrieben - erstens die Kernfigur des Betrugs (Lanceyboy) und zweitens die blinde Masse, die ihm zujubelt, gehörig auf den Sack. Nichts weiter.
Lanceboy ist ein ausnahme Sportler und ein taktisches Genie. Ich meine seine Konkurenz ist auch aufgeputscht und schlussendlich macht das Doping keinen Unterschied mehr...
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Ravager
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Beitrag von Ravager »

Schliesse mich Zimmer an. Nur von Doping/Betrug kann es nicht kommen das er so erfolgreich ist.
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Bandog
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Beitrag von Bandog »

Na, wie ihr meint Jungs :wink: Dieser Ausnahmesportler konnte vor seiner "Krebserkrankung" dreimal die Tour de France nicht zuende fahren.

Die meisten Radfahrer haben ja Asthma, um diverse leistungssteigernde Medikamente zu rechtfertigen. Dass einer aber eine tödliche Krankheit benutzt, um die Einnahme von verbotenen Substanzen durchzubringen, zeugt für mich von besonderer Perfidie. Ich dachte, sowas verstehe sich eigentlich von selbst.
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Zimmer
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Beitrag von Zimmer »

Hast du etwas "L.A. Confidential - die Geheimnisse des Lance Armstrong" gelesen? Es gibt bis heute keine Beweise. Zudem gab es erst einen positiven Dopingtest (1999) und der wurde durch Medikamente gerechtfertigt. Alles Andere ist reine Spekulation...
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Bandog
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Beitrag von Bandog »

Ich brauche kein Buch, um eins und eins zusammenzuzählen.
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Zimmer
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Beitrag von Zimmer »

Bandog hat geschrieben:Ich brauche kein Buch, um eins und eins zusammenzuzählen.
Quellen deiner Informationen? Presse?
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Ravager
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Beitrag von Ravager »

Die Quellen würden mich auch mal interessieren. Ist immerhin schon nicht ganz üblich die These einer erfundenen Krankheit aufzustellen um leistungssteigernde Medikamente nehmen zu dürfen.
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Bandog
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Beitrag von Bandog »

Verstehe nicht, wofür wollt ihr Quellen ? Das sind alles altbekannte Tatsachen. Wenn ihr auf auf einer anderen Seite zBsp. nachlesen wollt, dass Lance Armstrong mit Michele Ferrari zusammengearbeitet hat, dann googelt.
Ravager hat geschrieben: Ist immerhin schon nicht ganz üblich die These einer erfundenen Krankheit aufzustellen um leistungssteigernde Medikamente nehmen zu dürfen.
Im Gegenteil, das ist eine weitverbreitete Praxis. Um mich zu wiederholen, was meinst du, wieviele Radfahrer zBsp. bei sich "Asthma" diagnostizieren lassen, um so sauerstoffzufuhrfördernde Glucokortikoide einnehmen zu können, eine ansonsten absolut verbotene Substanz.
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