Ophidia hat geschrieben:
aus welchem LAND kommt ihr, MÄNNLEIN oder WEIBLEIN, ALTER
und Schulabschluß / Beruf
Deutschland, männlich, 19, Abitur (gerade erst gemacht, daher noch kein Beruf)
2. Was fällt euch ohne lange nachzudenken zum Thema Metal / Metalkultur ein? (Brainstorming)
Lebensgefühl, abwechslungesreiche Musik, jede Menge Subkulturen in dieser Subkultur, oft als schlecht verschrieen, ideologisch breite Spannweite
3. Seit wann hört ihr Metal bzw. fühlt ihr euch der Kultur (ich vermeide das Wort 'Szene'

) zugehörig und wie/ wodurch kam es zum Einsteig?
Hmm, seit gut 3 Jahren, durch "normale" Rock Musik und Nu Metal dorthin entwickelt, da die Musik einem teilweise nicht wirklich was gab (also was dauerhaftes). Zugehörig fühlte ich mich recht schnell, da eine gewisse Grundeinstellung in diversen Punkten (z.B. Ablehnung der Religionen) schon da war. Musikalisch lernt man eh nie aus.
4.Was denkt ihr, macht die Metalkultur interessant bzw lohnenswert sich ihr anzuschliessen? (wird evtl. schon mit Frage 3. beantwortet)
Also das muss eigentlich jeder selbst entscheiden, ob sich der Anschluss lohnt. Man kann nicht von heute auf morgen sagen "Jetzt gehöre ich zur Metalsubkultur". Man entwickelt sich in die Richtung, wie es eigentlich bei jeder Subkultur ist. Denn angehörig zu einer Subkultur ist man nicht, wenn man "nur" die Musik hört. Irgendwas muss man damit verbinden, sie muss einem schon etwas bedeuten. Sonst hört man nur die Musik, was natürlich der erste Schritt ist.
Rein musikalisch gesehen, was natürlich schonmal ein Punkt ist, sich mit der Subkultur bzw. deren Einstellung zu beschäftigen, ist der Metal einfach am abwechslungsreichsten. Es gibt viele verschiedene Stile, die alle verschiedenste Emotionen ausdrücken und auch umsetzungstechnisch sehr unterschiedlich sind. Wenn jemand sich also nicht auf einen Stil versteift und eine gewisse Offenheit bewahrt, ist Metal in jeder Lebenssituation oder Gefühlslage eine Musik, die einem etwas bietet bzw. zur Situation passt. Alleine daher finde ich die Musik schon sehr interessant.
Auch die diversen Einstellungen/Ansichten im Metal sind interessant. Jeder kann sich irgendwo, wenn auch "nur" teilweise wiederfinden. So ein breites Spektrum ist meinen Erfahrungen nach nirgendwo vertreten.
5. Was bedeutet Metal für euch (gerne ausführlich)?
Ist es ein Lebensgefühl oder eine Mode für euch?
Definitiv ein Lebensgefühl. Nicht selten wird in der Musik ausgedrückt was man denkt/fühlt, etwas was mir zumindest bei anderer Musik oft fehlt. Hinzu kommt natürlich auch der musikalische Aspekt. Denn auch wenn Metal einerseits IMO viel mit damit zu hat, dass man bei der Musik etwas fühlt, gibt es auch viel (Metal)Musik, die einfach nur Spass macht, ohne wirklich viel auszudrücken. Aber auch das gehört zu dem Lebensgefühl hinzu, dass man auch einfach mal Spass haben kann. Also auf den Punkt gebracht : Sehr gute, variantereiche Musik, die einfach Spass macht oder oft auch ein Lebensgefühl ausdrückt.
Mode hingegen ist soetwas wie Nu Metal, etwas was in erster Linie von den Medien lebt. Wenn es in dne Medien nicht mehr verkauft werden kann, stirbt es aus. Das beste Beispiel : Grunge. Soetwas passiert dem Metal nicht. Der Geschmack der Masse hat sich oft geändert, viele Trends kamen und gingen, aber der Metal lebt schon sehr lange, da er in entscheidenden Aspekten unabhäng ist, was Modemusik nicht ist.
6. Was für Vorurteile sind euch als Metaller schon begegnet und was haltet ihr davon? Wie geht ihr damit um?
- Alle Metaller sind Satanisten => IMO Schwachsinn der von Leuten verbreitet wird, die gar keine Ahnung von der Subkultur haben. Viele Stilarten des Metal sind mit Satanismus nicht vereinbar. Zudem glaube ich, dass das von manchen nur benutzt wird, da sie mit den eher unreligiösen/antireligiösen/okkulten Themen diverser Metal Bands nix anfangen können und sowas verteufeln müssen. Wieso sonst werden Helloween oder Iron Maiden in einem Rleigionsbuch fast wie Satanisten dargestellt? Auch Gelaber, dass Metaller auf Friedhöfen rumlungern und Leute opfern sind unter jeglichem Niveau.
- Metaller sind aggressive Schläger => Auch Mumpitz. Klar hat man solche Leute, die hat man in der Hip Hop Subkultur, genauso wie in der Techno Subkultur, eigentlich hat man solche überall.
- Metaller sind absolute Zeitbomben und gefährlich => Naja, so sehen das diverse deutsche Klatschblätter, sicherlich ist das nicht nur hier so. Denn was ausser Metal kann an solche Aussartungen wie in Erfurt sonst Schuld sein? Die Antwort erspar ich mir mal und damit auch jedes weitere Kommentar zu diesem Vorurteil. Blutige Shirts und harte Musik machen nunmal keine Mörder/Psychopathen.
- Metaller sind dumm => Kommentar erspar ich mir
- Metaller sind Saufköppe => Trifft sicherlich auf einige zu. Aber die gibt es auch woanders. Kann man auch gleich sagen jeder Hip Hopper kifft wie blöd.
- Metaller sind intolerant => Stimmt auch bei vielen. Leider ist das auch unter Metallern oft so. Da wird man verurteilt, weil man Absurd hört oder Black Metal allgemein. Andere werden blöd angemacht weil sie Fantasy Metal hören, was ja kindisch ist. Und das True Gehabe gibt es auch noch. Aber das sind eh engstirnige Kleingeister, die so sind. man muss es nicht mögen, aber nach der Musik jedne Menschen zu beurteilen ist echt dämlich. Ulkig finde ich nur, dass die Popkultur genauso intolerant/wahrscheinlich noch intoleranter gegenüber dem Metal ist, wie der durchschnittliche Metaller gegenüber der Popkultur. Kann man auch auf andere Subkulturen beziehen, aber halt immer nur auf einzelne Personen und nicht die Allgemeinheit.Ein gewisses Maß ist natürlich, aber man kann es übertreiben.
Auf solches Gelaber geb ich ehrlich gesagt nix.
7. Charakterisiert bitte kurz die Metalkultur, so wie ihr sie seht.
Also als EINE bzw. DIE Metalkultur kann man es nicht wirklich bezeichnen, da die Subkultur Metal zu vielschichtig ist und oben angesprochene Probleme innerhalb der Kultur eine eindeutige Definition nicht zulassen.