Zukunft im arabischen Raum

[Bombenhagel]

Wird in Ägypten letztlich doch alles wie gehabt?
Wird sich die Situation in Libyen und Syrien befrieden? Wie gehts weiter? Kommt da noch was Konstruktives raus?

Also ich denke, in Syrien wird's noch 'ne ganze Weile so weitergehen, da dort mittlerweile wohl eh jeder auf jeden schießt und die eine Partei nicht besser als die andere ist. Detaillierte Zukunftsszenarien also hier rein!

[Imperial Warcry]

Ich fasse mich kurz:

Wo die alten Strukturen nach wie vor vorhanden sind ----> Arab Spring my ass.

[Graf von Hirilorn]

Der Versuch des Westens, sich mittels dieser geförderten Aufstände Einfluss und Ressourcen zu sichern und auch diese Länder komplett in den Kapitalismus hineinzuziehen, wird SO nicht funtionieren. Dazu haben diese Länder zu lange anders ihre Angelegenheiten geregelt. Zwar wächst der Einfluss westlicher Industrie möglicherweise, aber es ist unabsehbar, welche Kräfte sich am Ende wieder als Stabilisatoren anbieten werden. Voraussichtlich kaum andere als jene "Schurken", deren Absetzung/Ermordung, etc. man gerade medial forciert. Der Versuch der westlichen Staatsform, sich auf diese Art und Weise in jeden Winkel der Erde auszubreiten ist zwar clever, ist aber in einem solchen Zeitrahmen und mit den nicht genügend grossen Reserven des Westens in allen Bereichen (ausser den amoklaufenden Jedermann-Medien im I-Net) nicht durchführbar. Am Ende wird es dort unten so aussehen wie auch schon zuvor. Nur dass dann eben andere Leute das Ganze repräsentieren, die man uns zunächst als "bessere Alternative" verkaufen wird...

So das war nun sehr diplomatisch...

[Bombenhagel]

Ich halte es auch für das Wahrscheinlichste, dass sich erstmal nicht allzu viel ändert, da ja auch die Spannungen innerhalb der Gesellschaft(en) ziemlich groß sind. Einigungen zwischen Säkularen und radikalen Einwohnern dürften wohl kaum ohne großen Knall klappen. Ich bin trotzdem mal gespannt, ob dann aber trotzdem die Proteste in Ägypten demnächst wieder losgehen und wie sie sich ggf. entwickeln. Mir tuts nur um die Unbeteiligten Leid, die zwischen den Parteien wie immer aufgerieben werden.

[Der Theurg]

[Graf von Hirilorn]

"there's no vision there at aaaall !!"

[Tuhka]

Mal schauen wie es weitergeht mit den Aufständen und der momentanen Lage...

[Krulos]

Zitatauszug: “Der Islam, diese absurde Gotteslehre eines unmoralischen Beduinen, ist ein verwesender Kadaver, der unser Leben vergiftet.”

Quelle: Mustafa Kemal Pâscha “Atatürk” (Jacques Benoist-Méchin, “Mustafa Kemal. La mort d’un Empire”, 1954)

[Imperial Warcry]

Er meinte es gut mit seinem Land, der Atatürk. Seine Leistungen sind nur leider am zerbröckeln.

@aktuelles Topic:

Würden man den seit dem "Arabischen Frühling" entstandenen Regimes für jede brennende Botschaft die Entwicklungshilfe stoppen und sie zur Inhaftierung der verantwortlichen religiösen Führer zwingen, wäre der momentane "Flächenbrand" weit weniger spontan, als das uns die Medien glaubend machen wollen.

Aber eben, auch Entwicklungshilfe hat einen Rattenschwanz an "Gehältli-Bezügern", und ihr wisst, welche Parteiexponenten da aktiv sind.

[Svart]

Der "Arabische Frühling" avanciert so langsam zu einem Islamischen Herbst. Der Winter naht...

[Krulos]

Judentum, Christum, Islam = Gift

Die einzigen noch vertretbaren Glaubensrichtungen wären Buddhismus und/oder Hinduismus.

[Der Theurg]

Judentum, Islam, mithräisch-katholisch-orthodoxes Christentum, vedischer Hinduismus = Seelenheil


Buddhismus = Gift





Aber in diesem Faden geht es eigentlich nicht um Religion, sondern um Politik, bei der ich mich stets rauszuhalten pflege.

[Imperial Warcry]

Religion = Politik, nowadays.

[Der Theurg]

Bei mir nicht. Ich tue da noch immer hierarchisch streng differenzieren.
(Hierarchie = "Vorherrschaft des Heiligen")


Lateinisch "religio" = Rückbezug
Sanskrit "yoga" = Rückbezug

Religio = Yoga!

[Imperial Warcry]

Bei mir nicht. Ich tue da noch immer hierarchisch streng differenzieren.

Es fängt im kleinen an. Wenn du jetzt noch Hasspredigen entschärfen und Flüchtlingsströme kanalisieren könntest, wärst du der neue Moses.

[Der Theurg]

Aber Hasspredigen hat doch wirklich überhaupt rein GAR NICHTS mit Religion (= Yoga) zu tun, nicht einmal mit der niederen exoterischen Stufe!


Es gibt heutzutage offenbar viele Juden, Christen, Muslime oder Hindus, die in Wahrheit gar keine Juden, Christen, Muslime oder Hindus sind, weil sie sich mit ihrem selbstherrlich ideologisch verabsolutierten Hass unbewusst fundamental von den Grundlagen ihrer jeweiligen Religion abgewandt haben. Ich spreche hier keinen weltfremden Idealismus an, sondern die überprüfbare Wahrheit. Wer sich z.B. als Christ nicht an das Gebot Jesu der bedingungslosen Liebe gegenüber ALLEN Menschen dieser Welt hält, ist kein Christ.

Und im Koran steht gleich zu Beginn der zweiten Sure "Al-Baqara" ("Die Kuh"), dass es Leute gibt, die sich für Muslime halten, doch in Wahrheit gar keine Muslime sind. Anscheinend sind grosse Massen der heutigen Pseudo-Muslime (diejenigen, die "irregehen") dermassen verblendet, dass sie nicht erkennen können, dass in ihrer eigenen heiligen Gottesoffenbarung zur Selbstkritik und Selbstreflexion aufgerufen wird:
(Die Nummern der Verse können leicht variieren.)

"Unter den Leuten sind solche, die sagen: 'Wir glauben an Allah und an den Jüngsten Tag!' - doch sie sind gar keine Gläubige." (Sure 2,9)

"Spricht man zu ihnen: 'Stiftet kein Unheil auf Erden!', so antworten sie: 'Wir sind rechtschaffen / fördern Frieden / wir sind doch die, die Gutes tun!' Doch in Wahrheit sind SIE die Unheilstifter - und wollen es nicht wahrhaben. Sagt man zu ihnen: 'Glaubt doch, wie die anderen glauben!', dann erwidern sie: 'Sollen wir denn glauben, wie die Toren glauben?' Doch sie selbst sind die Toren - und wissen es nicht." (Sure 2,12-14)


Ferner heisst es im Koran:

"Es gibt keinen Zwang im Glauben." (Sure 2,257)

"Wahrlich, Allah gebietet, Gerechtigkeit zu üben und Gutes zu tun und gegenüber den Nahestehenden freigebig zu sein, und Er verbietet eine jede Schlechtigkeit und Ungerechtigkeit und jegliche Gewalttätigkeit. Er ermahnt euch, damit ihr euch dies zu Herzen nehmt." (Sure 16,90)

"Wahrlich, die Männer, die sich Allah ergeben, und die Frauen, die sich Ihm ergeben,
die gläubigen Männer und die gläubigen Frauen,
die gehorsamen Männer und die gehorsamen Frauen,
die wahrhaftigen Männer und die wahrhaftigen Frauen,
die standhaften Männer und die standhaften Frauen,
die demütigen Männer und die demütigen Frauen,
die Männer, die Almosen geben, und die Frauen, die Almosen geben,
die Männer, die fasten, und die Frauen, die fasten,
die Männer, die ihre Keuschheit wahren, und die Frauen, die ihre Keuschheit wahren,
die Männer, die Allahs häufig gedenken, und die Frauen, die häufig gedenken
- Allah hat ihnen Vergebung und herrlichen Lohn bereitet." (Sure 33,36)

(Insgesamt sind im ganzen Koran die arabischen Wörter für "Mann" und "Frau" beide genau gleich häufig vertreten!)


Sayed Omar Ali-Shah (geb. 1922), afghanischer Sufi-Meister aus der Naqshbandi-Tradition (wie die meisten Vertreter seiner Familie seit dem 10. Jahrhundert):

"Für den Fall, dass es heissen sollte: 'Das waren wieder diese muslimischen Fundamentalisten...', und jemand behauptet, dass solch ein Verhalten fundamentalistisch, und die Betreffenden, die solche Dinge tun, fundamentalistische Muslime seien - möchte ich gern folgendes klarstellen: Aufgrund der Definition dessen, was ein Muslim ist, hat der Betreffende durch seine Taten aufgehört, Muslim zu sein.

(...) Durch ihre Taten, durch Massenmord, Totschlag, Verstümmelungen, Folter, Blutvergiessen - denn das ist es, was diese Leute de facto tun - haben die Fundamentalisten, welche Kriterien auch immer man anlegt, aufgehört, Muslime zu sein, und es wird ihnen schwerlich gelingen, das Gegenteil zu beweisen.

Da derartige Taten grundsätzlich und ausdrücklich verboten sind und sie bewusst wieder und wieder dagegen verstossen, haben sie per definitionem aufgehört, Muslime zu sein. Daher ist die Bezeichnung 'islamische' oder 'muslimische' Fundamentalisten auf sie nicht zutreffend. Sie sind keine Muslime. Hätten sie den Mut, offen zu ihren Überzeugungen zu stehen und diese auch mit dem entsprechenden Namen zu benennen - für die ganze Welt wäre es ein leichtes, zu erkennen, wo sie stehen!

Es gibt aber auch Leute, die sind Fundamentalisten und tief orthodox und bezeichnen sich als Fundamentalisten im besten Sinne des Wortes, ohne andere Menschen zu zerstückeln, Blut zu vergiessen oder ähnliche Greueltaten zu begehen. Aber ob sie nun Muslime, Juden oder Katholiken sind - ich fürchte, dass die Mehrzahl von ihnen ebenfalls nur auf Macht aus ist. (...)"


Mevlana Dschalaladdin Rumi (1207-1273), der bekanntlich keinen Unterschied zwischen Muslimen, Juden, Christen, Zarathustra-Anhängern, Heiden und Atheisten machte:

"Kommt, kommt, wer auch immer ihr seid, kommt!
Ob Treuloser, Religiöser oder Heide, das ist nicht wichtig.
Unsere Karawane ist nicht die Karawane der Desillusion!
Unsere Karawane ist die Karawane der Hoffnung!
Kommt, auch wenn ihr eure Versprechen tausendmal habt gebrochen!
Kommt trotzdem, kommt!"


Nach diesem kleinen Yoga-Exkurs können wir in diesem Faden wieder zur Politik zurückkehren.

[Hagel]

Ich begrüße die Tendenz, alles Muslimische mit den hasserfüllten Fratzen der Wüstensöhne zu verbinden, um diese vollends und moralisch untermauert zu vernichten.

[Der Theurg]

Das wäre dann ihre eigene Schuld.
Ich kann da auch nicht helfen - oder höchstens im Kleinen.

[Der Theurg]

Was jedoch die sogenannte "Meinungsfreiheit" betrifft, welche nun von Satirikern und Karikaturisten für unsere westliche Gesellschaft so sehr hochgejubelt wird, so werden wohl die meisten der werten Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieses Forums sich dessen bewusst sein, dass wir bei uns in vielerlei Hinsicht gar keine echte Meinungsfreiheit haben (nicht nur politisch, sondern auch kulturell oder bezüglich der Wissenschaft).

Und als erklärter Gegner der Aufklärung und des Humanismus' bin ich der Meinung, dass diese Pseudo-Meinungsfreiheit gegenüber sämtlichen Religionen eingeschränkt werden soll, gleichgültig ob gegenüber dem Judentum, dem Islam, dem Hinduismus, dem inzwischen bedenklich wehr- und zahnlos gewordenen Christentum (was sich noch nicht bei allen "mutigen" Black Metallern herumgesprochen hat) oder gegenüber anderen Religionen, insbesonders, wenn die sogenannte "Satire" nur noch beleidigend, stumpf und deswegen vollkommen sinnlos ist.


Dazu aus einem bemerkenswerten Artikel von Julian Islinger in der "Blauen Narzisse", u.a. bezüglich des heutzutage schwelenden Vulgärrationalismus':

"In weiten Teilen religionsferner Kreise, die sich gerne die Meriten 'aufgeklärt' und 'humanistisch' anheften, grassiert inzwischen die Mär, Meinungsfreiheit würde Hohn und Spott gegenüber anderen Meinungen (hier religiöse Gefühle) legitimieren. Hohn und Spott, also die Verächtlichmachung anderer Menschen, seien sogar ein wichtiges Instrument der Aufklärung und nur sie hätten dazu geführt, dass sich die Menschheit aus der Sklaverei des Glaubens emanzipieren konnte."

"Sie haben zunächst als Kinder einer religiös entleerten Gesellschaft keinen Sinn mehr für religiöses Denken. Ihnen fehlt gänzlich das Gespür für den Kontext, in dem sich religiöse Begriffe bewegen. Sie nehmen ihren Ausgang von irgendeinem anthropomorph konstruierten Gottesbegriff, den sie dann auf lächerliche Weise negieren."

"Wenn religiöse Analphabeten mit theologischen Begriffen hantieren und dann noch überzeugt davon sind, dass sie etwas von der Sache verstehen, mutet das ungefähr an, wie wenn ein Amateur-​DJ versuchen würde, Mozart über den rechtmäßigen Gebrauch von Noten aufzuklären."

http://www.blauenarzisse.de/index.php/a ... tzt-werden

[Imperial Warcry]