Wenn es etwas gibt, was nicht zu den Apokalyptischen Reitern passt, dann sind das Normen: Mit ihrer Musik und ihrem optischen Auftreten lassen sie sich in kein Schema pressen...
Wenn es etwas gibt, was nicht zu den Apokalyptischen Reitern passt, dann sind das Normen: Mit ihrer Musik und ihrem optischen Auftreten lassen sie sich in kein Schema pressen. Gerne kratzen sie an den Grenzen des Metal und öffnen die Türen für exotische, klassische und allerlei ungewohnte Klänge. Es kann sogar vorkommen, dass auf ihren CDs ein völlig relaxtes Lied im Reggae-Stil hineingeschoben wird. Solche Sachen verwirren vielleicht den gemeinen Metaller ein wenig, aber wer die fünf Reiter schon mal live erlebt hat, weiss, dass sie derart hart abgehen, dass früher oder später ein riesiger Moshpit einfach unumgänglich ist.
Bassist Volk-Man plauderte mit Schwermetall über die zehnjährige Bandgeschichte der Apos, ihre Fans und Metal im Allgemeinen.

Manchmal seid ihr, was Lyrics, Bandfotos etc. betrifft, lustig und augenzwinkernd und manchmal dann wieder sehr ernst. Wollt ihr eigentlich die Leute verwirren?

Ja, klar! Ich glaube schon, dass wir die Leute ein bisschen verwirren wollen. Es ist wahrscheinlich auch einfach so, dass etwas von der Band nicht verstanden werden kann. Vielleicht will sie auch gar nicht verstanden werden.
Aber ich bin ja auch nur ein Teil der Band. Wir sind manchmal nachdenklich und ernsthaft, aber wir sind auch sehr fröhlich und manchmal sehr ausgelassen. Aber ich denke, dass es für jede dieser Stimmungen ihre Berechtigung gibt. Es gibt viele Themen in der Welt, die muss man einfach ernsthaft betrachten. Aber wenn man das ganze Leben lang nur ernsthaft ist und sich über die Probleme den Kopf zerbricht, hat man auch nichts davon.
Ich kann nicht die Welt ändern. Ich muss das auch mal vergessen können und sagen „heute will ich Spass haben und feiern“. Das ist es auch, was man machen sollte, damit man nicht verbittert und sich nur noch depressiv etwas im Wahn ausdenkt. Es ist halt ein sehr zweischneidiges Schwert. Ein Tag ist so, ein Tag ist so.
Gerade in Deutschland versuchen sie, uns so in die Spass-Metal-Ecke zu drängen. Es gibt sicherlich pro Platte immer zwei, drei Songs, die vielleicht etwas lustiger sind aber es sind auch sehr viele sehr ernste Themen dabei, die auch Schmerzen bereitet haben. So ist es dann in dem Moment immer sehr ärgerlich, wenn dann manchmal komische Vorurteile kommen von wegen Fun und so.

Ihr habt ja einen relativ komplizierten, deutschen Namen und auch eure Lyrics sind teilweise in Deutsch. Ist es unter diesen Umständen überhaupt möglich, im nichtdeutschprachigen Ausland Erfolg zu haben?

Ja, es ist halt schwierig, weil der Bandname relativ limitiert. Wir haben zwar bis jetzt einige Angebote aus dem Ausland bekommen, aber es lohnt sich teilweise gar nicht, für zwei oder drei Shows irgendwo hin zu fahren – da sind immer unheimlich viele Kosten dabei. Aber wir wollen schon schauen, dass wir nach dem Sommer im Ausland spielen können. In Holland, in Belgien, Frankreich haben wir überall schon mal gespielt, aber halt nicht so oft. Aber es ist auf alle Fälle ein Ziel, gerade in Südeuropa.

Und ist die Sprache da kein Hindernis?

Nein. Wir haben gerade jetzt für die „Samurai“-Platte in Griechenland, Italien und Spanien extrem viele Interviews gegeben. Für die ist das nicht so das grosse Problem, habe ich den Eindruck.

Ihr seid eine Band, die extrem fanbezogen ist und ihren Fans sogar Lieder widmet. Woher kommt das?

Durch das Internet haben wir eine gute Möglichkeit, mit den Leuten in Kontakt zu bleiben und wir haben immer jeden Brief beantwortet, der gekommen ist - das hat sich halt alles so ergeben. Und dann haben wir vor Jahren ein paar Jungs getroffen, die sagten: “Wir wollen einen Fanclub machen. Habt ihr da Bock drauf?“ Und wir sagten: „Klar, macht das!“. Seither haben wir einen Fanclub und die arbeiten jetzt halt auch gut, haben fast 500 Mitglieder und machen einmal im Jahr ein Fanclub-Treffen; ohne Konzert, einfach nur quatschen und viel trinken (lacht). Ja, jeder will halt mit dir einen Schnaps trinken und das ist dann für die Band ziemlich böse.
Wir haben halt nicht so ne Wand: Hier die Band, hier die Fans und immer Distanz. Es ist eigentlich alles familiär.

Was für Leute hören eigentlich eure Musik?

Oh (lacht) das ist mittlerweile ziemlich schwierig. Es sind richtige Metaller dabei, die sonst auch andern Metal-Kram hören, viele Mittelalter-Fans, auch viele normale Rock Musik-Fans, die dann vielleicht eher die seichteren Sachen von uns gut finden. Mittlerweile ist es auf den Konzerten so richtig bunt gemischt. Ja, so ist es halt, so ist auch unsere Platte und so sind wir auch in der Band; da kommen viele unterschiedliche Einflüsse in der Band zusammen. Deshalb ist das Publikum halt nicht limitiert auf einen Stil und sehr bunt gemischt.

Eure neueren Lieder haben meiner Meinung nach oft einen etwas punkigen Anstrich. Hat sich die Zusammensetzung eueres Publikums ebenfalls etwas verändert?

Ja, seit der vorletzten Scheibe, „Have A Nice Trip“, merkt man das schon, dass das nicht mehr nur schwarze T-Shirt tragende, langhaariger Metaller sind. Das Publikum wird auf der einen Seite unterschiedlicher und es wird auch jünger, was erstaunlich ist. Wir haben auf unserer Homepage eine Umfrage gemacht, wie alt die Leute sind: Der grösste Teil unserer Fans ist zwischen 15 und 22 Jahre alt – schon ein relativ junges Durchschnittsalter. Ich denke, das ist auch ein Generationsproblem, denn wir haben teilweise diese Old-School-Metaller sag` ich mal, die in den Achtzigern mit dem Metal gross geworden sind; die haben teilweise Probleme damit, dass wir mit den Stilen und allem spielen. Wir machen uns da nicht so einen Kopf, ob man das machen darf oder nicht, wir machen das einfach. Und viele sagen halt: „Ne, Metal muss halt so klingen“. Ich glaube, dass die jungen Leute da offener sind. Die sind halt einfach toleranter und probieren wahrscheinlich auch mehr aus, das ist zumindest eine Erklärung für uns.

Ihr spielt ja nicht einfach nur reinen Metal. Was verbindet euch denn noch am meisten mit der Metal-Szene?

Auf alle Fälle schon die Herkunft, weil wir halt in der Szene aufgewachsen sind. Natürlich auch die ersten Erinnerungen, wie die Band gegründet worden ist. Es verbindet uns natürlich nach wie vor viel. Auch wenn wir jetzt viel experimentieren, sind wir im Kern doch Metal, weil wir harte Gitarren, verzerrten Sound mögen und teilweise auch diese ganze Klischeehaftigkeit im Metal bedienen – das heisst Metal-Hymnen zu schreiben oder so etwas.
Es ist wie eine ganze Subkultur innerhalb der Gesellschaft, die gar nicht so wahrgenommen wird, weil sie in den Medien teilweise nicht offen stattfindet. Wacken z.B.: Da sind 30 000 Mensch dort, aber nur Metal-Fans kennen das – es ist ein kleiner, geschlossener Kreis. Metal geht irgendwie nach anderen Gesetzen, sag ich mal. Das ist aber auch das, was es so besonders macht. So auch das Zusammengehörigkeitsgefühl – auch wenn’s ein bisschen überbeansprucht ist, dass alle immer sagen „Wir sind alle eine grosse Familie“. Die Leute identifizieren sich auch durchs Outfit mehr mit der Musik. Metal ist nicht so austauschbar wie normale Chart-Musik. Die läuft halt im Hintergrund und keiner macht sich die Mühe, das genau zu hinterfragen, was die Band denn genau macht. Der ganze Fanatismus, der im Metal herrscht, die Begeisterungsfähigkeit, das ist schon auch was ganz Gutes.

Aber wie man so von euch hört, habt ihr eher etwas Mühe mit dem verbreiteten düsteren und negativen Denken in der Szene.

Wir sind auf dem Standpunkt, dass es immer verschiedene Stimmungen im Leben gibt. Wir machen die Musik nicht nur in einer Stimmung. Manche machen nur Musik, wenn sie in schlecht drauf sind und versuchen dann diese Stimmung in möglichst bösartigen und negativen Songs zu kanalisieren. Das ist uns zu limitiert.
Ich mag auch, wenn es mir mal gut geht die Gitarre zu nehmen und einen positiven Text zu schreiben - einfach so am Leben orientiert. Manche Tage bist du halt gut drauf, manche Tage schlecht und diese Verschiedenartigkeit findest du auch in unseren Songs wieder – das ist eher unser Ding, etwas, womit man sich identifizieren kann. Es ist ja nicht so, dass wir sagen, dass alles andere Mist sei. Man muss einfach den Weg finden, wo man sich selbst, ernst, erdig ausdrücken kann. Wo einem das selber auch was bedeutet, dass es nicht irgendein beliebiges Thema ist, das man aufgreift, sondern, dass es einem irgendwie schon nahe geht und im Idealfall berührt.

Wie sieht es beim Text von „Barmherzigkeit“ aus? Seht ihr euch da als eine Art Botschafter?

Dieser Text ist nicht von mir. Ich bin in dem Moment ja auch Zuhörer, weil ich den Text erst mal auch nur hören und verstehen kann. Man möchte ungern vorschreiben, wie man die Texte zu verstehen hat. Es ist einfach so, dass die Texte nicht so „der Himmel ist blau und die Wolken sind grau“ sind und es viel zwischen den Zeilen zu verstehen gibt. Die Idee dahinter ist, dass jeder den Text für sich aufnimmt und versucht, sich selber ein Bild zu machen. Sobald du anfängst, darüber nachzudenken, ist das Wichtigste eigentlich schon passiert, indem es im Kopf irgendetwas auslöst.

Der grösste Teil eurer Musik und Lyrics ist von Fuchs geschrieben. Ist er eigentlich so etwas wie der Band-Chef?

Nein, mit Chef ist es immer schlecht bei uns. Die Reiter funktionieren als Team. Fuchs schreibt natürlich einen sehr grossen Anteil an der Musik und auch an Texten. Aber das ist etwas, was bei ihm zu Hause passiert. Wir bringen die Ideen aber immer alle in den Proberaum und da spielen wir die dann vor und fragen, was die andern davon halten und dann versuchen wir, daraus einen Song zu bauen. Das endgültige Komponieren an sich, das Arrangieren, wie der Song dann endgültig aussieht, das ist dann Teamarbeit. Da möchte ich jetzt nicht sagen, dass es eine alleinige Arbeit von irgendjemandem ist. Wir machen es so, dass dann alle in der Band damit zufrieden sind. Es gibt irgendwie immer einen Mittelweg.

Aber ist das für die Band-Mitglieder nicht manchmal auch lästig, stets mühsam den gemeinsamen Nenner zu suchen?

Nein, so schlimm ist es nun auch wieder nicht. Meist ist es so, dass man selbst zu Hause schon so auswählt und sagt „das ist jetzt wirklich richtig gut“ oder „das ist jetzt nicht so gut“. Und wenn man was mit in den Proberau bringt, dann hat man schon eine gewisse Erwartung, dass es den andern auch gefällt. Das heisst jetzt aber nicht, dass es bei uns nur immer demokratisch zu und her gehen muss. Derjenige, der die Idee hatte, versucht das schon so durchzusetzen, dass es dann auch für ihn gut ist. Aber es steht jedem zu, zu sagen, dass etwas ihm einfach nicht gefällt und er es nicht so spielen möchte. Aber ich glaube, wir haben da alle einen recht grossen gemeinsamen Nenner, was Geschmäcker angeht. Deswegen sind wir wahrscheinlich auch noch zusammen.

Und auch bei eher umstrittenen Songs, wie z.B. „Lazy Day“ gibt es nie grosse Diskussionen?

Nein, das sind meist die einfachen Songs, weil wir natürlich immer Bock darauf haben, mal etwas völlig anderes zu machen und das kann gar nicht abgedreht genug sein. Meistens ist es dann bei den traditionellen Songs, wo am meisten gefeilt wird. Das Problem ist eben; je leichter der Song ins Ohr geht, desto schneller kann man ihn nicht mehr hören. So wie es eben bei Chart-Musik ist, die man sofort mitpfeifen, aber nach einer Woche nicht mehr hören kann, weil sie zu einfach ist.
Wir haben deshalb bei uns schon viel gebastelt und verschiedene Song-Versionen ausprobiert, aber grundsätzlich ist es bei uns schon sehr entspannt. Für „Samurai“ haben wir auch eine Vorproduktion gemacht. Da haben wir im bandeigenen Studio die Songs schon mal aufgenommen und dabei sind uns dann viele Sachen aufgefallen. Sonst spielt man die Songs eben immer im Proberaum, aber man spielt sie immer nur. Du kannst dich nicht einfach auf die Couch setzten und den Song einfach anhören, denn du musst ihn ja immer spielen. Manchmal ist es aber auch ganz gut, den Song abends einfach mal zuhause gemütlich zu hören und sich dann Gedanken zu machen, ob der schon fertig ist, oder ob da nicht doch noch was fehlt.

Ihr seid bekannt dafür, verschiedenste Musikstile zu vermischen. Gibt es eine Musikrichtung, die ihr nie mit Metal mischen würdet?

Sag niemals nie (überlegt). Also, vielleicht EBM und Gothic, so was glaub ich. So was ganz steriles, kaltes, Maschinenklänge, das ist nicht so unser Ding und Techno glaube ich auch nicht. Aber ansonsten weiss ich wirklich nicht.

Hip Hop?

Hip Hop? Na ja. Ne, wir haben eigentlich schon mal was mit Hip Hop gemacht. Das haben uns viele vorgehalten. Aber es war halt einfach nur ein anderer Beat. Da möchte ich nicht vorgreifen, was in zehn Jahren möglicherweise ist.

Ihr habt zu „Eruption“ einen Videoclip gedreht. Ich nehme mal an, das habt ihr nicht nur aus Spass gemacht – läuft der Clip auch auf einem TV-Sender?

Der läuft auf ein paar Sendern. Mit VIVA und MTV hat das nicht so richtig funktioniert. Es ist jetzt in Deutschland auch schwierig; es gibt keine Sendeformate, die solche eine Musik spielen. MTV ist marktdominierend und sonst gibt es eigentlich nichts. In Frankreich oder England gibt es andere Musikkanäle. Bei uns aber läuft nur Partymusik und Klingeltöne und nachts um zwei mal Metal.
Aber wir werden irgendwann nach der nächsten Platte eine eigene DVD machen mit Clips und Konzertmitschnitten und Band-Dokus. Also wird sich für den Videoclip bestimmt Verwendung finden.

Apropos Video: Vor vier Jahren hast du gesagt, dass ihr vorhabt, eine Art Spielfilm zu drehen. Wie sieht es mit diesem Projekt aus?

Das ist ein Geldproblem und momentan einfach nicht weiter realisierbar. Man hat - gerade als Musiker - keine Vorstellung davon, was es bedeutet, einen Film zu drehen. Wir haben es schon beim Videodreh gemerkt dass wir gewisse Szenen halt 20 mal drehen mussten. Wir haben für drei Minuten Video eine Woche gebraucht. Wenn wir jetzt einen Spielfilm drehen würden, würden wir dazu ein Jahr brauchen.
Der Musiker ist halt ungeduldig. Musik machen ist etwas völlig anderes als Film machen. Ich glaube, wir würden halt nie so einen Spielfilm drehen mit richtigen Einstellungen, Drehbuch und allem - das klappt nicht.
Aber jetzt auf Tour haben wir Videokameras im Bus mit und filmen viele Sachen und machen so eine Art Road-Dokumentation. So etwas kann man sicherlich machen.
Wir haben natürlich früher an einen richtigen Film geglaubt. Aber es kostet einfach viel mehr Geld und viel mehr Zeit, was wir nicht haben; weder Zeit noch Geld (lacht). Und es wird uns auch keiner geben. Deswegen haben wir das Projekt erst mal geparkt, aber es ist nicht gestrichen.

Ihr spielt an grossen Open Airs und dann auf Tournee manchmal nur in sehr kleinen Clubs. Ist das dann jeweils nicht enttäuschend?

Nein, das ist Rock`n`Roll sage ich mal. Wir haben auf Tournee teilweise Hallen mit 2000 Mann aber auch kleine Clubs. Das ist einfach dieses Leben; jeden Tag andere Bedingungen. Man muss immer das Beste daraus machen. In jedem Laden hast du eine andere, völlig eigene Atmosphäre. Ich kann da nicht sagen, was ich mehr mag. Es ist einfach so: Du stehst z.B. in Wacken auf einer 10 Meter hohen Bühne und 20 Meter von den Leuten weg. Da ist man halt relativ für sich alleine. Dafür ist da dieses riesige Meer an Menschen, was natürlich auch total geil ist. Aber es ist auch immer wieder total schön, in einem kleinen Laden zu spielen, weil da halt der Schweiss von der Decke tropft und du weisst, dass die Leute so nah an dir dran sind.

In einem Tour-Report habt ihr einmal folgendes über das schweizer Publikum geschrieben: „Die Schweizer sind in der Tat etwas träge, aber wir schaffen es, dass zum Ende des Sets nahezu die gesamte Halle die Fäuste in die Luft schwingt, was hier schon als sensationell zu werten ist.“Ist das Publikum hier wirklich so schlimm?

Nein, es ist nicht schlimm. Wir haben uns nach der Show aber mit Fans unterhalten und die haben gesagt, dass es schon ungewöhnlich war, dass so eine gute Stimmung gewesen sei und die Leute so mitgegangen sind.
Deutschland, Österreich, Schweiz, das ist ja alles irgendwie schon sehr verwandt und man versucht da schon, die Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern rauszubekommen – wobei ich sagen muss, dass ich Deutschland auch nicht als homogene Masse sehe.
Hier in der Schweiz habe ich immer den Eindruck, dass die Fans viel ordentlicher sind und sich viel mehr benehmen. In Deutschland gibt es einfach total viel betrunkene Leute, die rumrandalieren und viel aggressiver sind. Die Schweizer brauchen dafür einfach ein bisschen länger, um in Stimmung zu kommen. Aber dann am Ende wollen sie dich einfach nicht mehr gehen lassen und man muss viele Zugaben spielen - also sie sind sehr begeisterungsfähig.
Leute, die im Gebirge sind, sind halt am Anfang ein bisschen reserviert, aber wenn sie dich dann ins Herz geschlossen haben, dann halten sie dich auch fest.

Dieses Jahr feiern die Reiter ihr zehnjähriges Jubiläum. Was waren in diesem Jahrzehnt die Höhepunkte in eurer Bandgeschichte?

Es ist viel passiert. Ein Highlight war auf alle Fälle unsere allererste Tour, die wir gefahren sind. Da wussten wir natürlich nicht, wie das so ist mit Tourbus und man ist aufgeregt, das war grossartig.
Oder das erste Mal in einem professionellen Studio sein und richtig mit Profis zu arbeiten, das war auch super. Oder als wir vor zwei Jahren auf dem Summerbreeze gespielt haben: Wir hatten noch nie so ein Feedback; wir haben einfach nur einen ganzen Platz von Menschen gesehen, die die Faust in die Luft gestreckt haben und das schon beim Umbau von der Vorband – das war einfach nur Gänsehaut. Aber es gibt so viele Geschichten. Es ist glaube ich einfach ist zu viel im Kopf (lacht)...