2003 wurde in Norwegen die Band Sarkom gegründet. Die Vier-Track Demo und das erste Album "Aggravation of Mind" wurden noch von Renton, Unsgaard und Sagstad im Alleingang aufgenommen. Um etwas mehr über die Norweger in Erfahrung zu bringen habe

2003 wurde in Norwegen die Band Sarkom gegründet. Die Vier-Track Demo und das erste Album "Aggravation of Mind" wurden noch von Renton, Unsgaard und Sagstad im Alleingang aufgenommen, bevor sie sich einen Session-Bassisten und einen Session-Gitarristen für Auftritte an Land holten. Das neue Alubm "Bestial Supremacy" haben die Jungs wieder als Trio aufgenommen und sicherlich nicht nur mich damit als Fan dazugewonnen. Um etwas mehr über die Norweger in Erfahrung zu bringen habe ich mit Unsgaard eine kleine Befragung durchgeführt.

Eure Band existiert mittlerweile seit 2003 und die erste Demo-Scheibe kam 2004 auf den Markt, was hat sich bei euch seit dem geändert?

Unsgaard: Als erstes haben wir 2006 angefangen live aufzutreten. Das war wohl das Wichtigste, was sich seit der Demo geändert hat. Die Musik und die Texte haben sich ebenfalls weiterentwickelt, was für mich ebenfalls sehr wichtig war. Die Ziele und Erwartungen sind dann mit jedem Tag gewachsen.

Welche Ziele und Erwartungen meinst du damit genau?

Unsgaard: In den Anfangstagen der Band war es unser Ziel einen Vertrag mit einem Label zu bekommen und ein Album raus zu bringen. Später haben wir begonnen live in Europa und auf kleinen Festivals zu spielen, wie das Barther Metal Open Air. Als wir das alles erreicht hatten steckten wir unsere Ziele höher. Grössere Festivals, Konzerte in noch mehr Ländern, da wir glauben, dass unsere Musik auch in Zukunft viel Potential hat.

Der Auftritt am Barther-Festival in Deutschland war ja euer allererstes Konzert. Könnt ihr euch daran noch erinnern? Wie war es denn, den ersten Auftritt gleich so weit entfernt von zu Hause zu bestreiten?

Unsgaard: Natürlich erinnere ich mich. Wir spielten als letzte Band und es war schon verdammt spät. Leider waren einige Leute schon nach Hause gegangen, aber Diejenigen, die geblieben sind, machten unseren allerersten Auftritt zu einem unvergesslichen Konzert.

Denkst du, dass Deutschland ein guter Ort für Auftritte ist? So weit ich gesehen habe, hattet ihr dort eure meisten Konzerte.

Unsgaard: Natürlich, die Deutschen engagieren sich stark für Bands und ihre Musik und ich denke, es ist eine komplett andere Metal-Kultur als in Norwegen. In Deutschland zu spielen ist immer ein Spass. Ich freue mich schon auf das nächste Mal.

Na das wird ja bald sein :)
Was denkst du unterscheidet die Metal-Kultur in Norwegen genau von denen in anderen Ländern wie Deutschland?

Unsgaard: Mein Eindruck ist, dass es in Deutschland mehr eine Lebensart ist wie in Norwegen. Wenn in Detuschland einer Metal hört, dann siehst du das sofort. Er läuft in Bandshirts rum und trägt Aufnäher und ein Bierhorn. In Norwegen findest du diese Typen natürlich auch (wenn man vom Bierhorn absieht), aber es gibt auch etliche Leute, die das Metal Image nicht im geringsten zeigen, aber trotzdem extreme Fans der Musikrichtung sind.

Ich denke mal, dass es diese Leute überall gibt, die zwar keine Bandshirts anziehen, aber trotzdem Metal hören. Vielleicht gibt es davon in Norwegen mehr als anderswo, aber wie will man das beurteilen, man kann ja nicht mit allen ein Schwätzchen über ihre musikalische Ausrichtung anfangen.
Aber kommen wir lieber zu eurem Album. Welche Lieder magst du davon am meisten? Mir gefallen ja besonders die langsameren Stücke wie "I call your Name", "Parallel to a Wall of Fire" und "Finalizing Sovereignty" .

Unsgaard: Das ist sehr verschieden und kommt wohl auf meine Stimmung drauf an. "Inferior Bleeding" ist ein langsames und einfaches Stück, wobei der Titel-Track wiederum fast nur aus Blast-Beats besteht. "I call your Name" gibt mir mehr ein Rock’n Roll Feeling, wobei "Parallel to a Wall of Fire" wieder eher langsamer und depressiver ist. "Infected" ist eher gerade und easy-listening, während "Symbolic Revulsion" eine "die hard - bad ass"-Einstellung beinhaltet.

Ich würde sagen, eines der ersten sechs Lieder. Irgendwo darin haben wir die Antwort.

Naja, das war zumindest schon einmal eine gute Analyse eurer Lieder.
Wenn ich die Namen eurer Stücke lese, würde ich auf satanistische Texte schliessen.Wovon handeln die Songs genau?

Unsgaard: Es gibt bei uns kein lyrisches Konzept und als allerletztes ein satanisches. Sie stammen alle aus meinen Gefühlen, Interessen, Träumen, Reaktionen und dergleichen, alles in Metaphern und Aggressionen verpackt. Es gibt also auch keine Botschaft, die wir verbreiten wollen, wie es manch andere Bands machen. Aber es gibt eine Art Philosophie dahinter, die allerdings viele nicht verstehen. Ich finde das übrigens nicht unbedingt notwendig für die Musik an sich.
Wenn du die Texte liest, dann versuche dir vorzustellen, was du meinen würdest, wenn du sie geschrieben hättest.

Machst du das öfter bei anderen Bands so? Kannst du dich in den Schreiber hineinversetzen?

Unsgaard: Ich lese und höre sehr selten die Texte der Lieder. Für mich ist das Gesamtgefühl der Songs wichtig, nicht die Texte. Auf diesem Weg kann ich mir meine eigenen Vorstellungen und Gedanken zum Lied machen. Wenn ich zum Beispiel weiss, dass es sich um lustige Texte handelt, dann funktioniert das nicht mehr. Für mich ist Musik etwas sehr ernstes und ironische Bands finden bei mir überhaupt keinen Anklang, schon gar nicht, wenn es um Metal geht. Metal soll die Faust im Gesicht des Hörers sein, nicht ein lustiger Trip auf einer Achterbahn.

Eure Musik geht mehr in Richtung Old School Black Metal. Was denkst du über den Einsatz von kuriosen Instrumenten und dem Einfluss von anderen Musik-Richtungen und welche Bands hörst du am liebsten?

Unsgaard: Ich stehe nicht auf Pagan Metal, aber wenn andere Bands denken das machen zu müssen stört es mich nicht, wenn sie mit anderen Instrumenten herum experimentieren. Ich mag das auch hin und wieder. Auf unserem ersten Album hatten wir auch an manchen Stellen eine Trompete und ein Saxophon und ich verspreche, dass es nicht das letzte Mal war, dass wir eine Trompete verwenden. Ich bin auch offen dafür andere Instrumente zu probieren. Für das "Bestial Supremecy" Album entschieden wir uns aber nur herkömmliche Instrumente zu verwenden und nicht mehr.

Wenn es um Metal geht, höre ich am liebsten Satyricon und Shining. Aber ich höre auch gerne andere Genres. Gun’s N’Roses ist zum Beispiel meine Lieblingsband für alle Zeit.

Magst du auch noch andere Bands wie Guns N’Roses, Motörhead oder Iron Maiden vielleicht?

Unsgaard: Natürlich, wer mag schon nicht Lieder wie "Ace of Spades" oder "Enter Sandman".

Gestern habe ich mir von Pink Floyd den Film "The Wall" angesehen und ich muss sagen, dass es eine wahnsinnig geile Kombination aus Bild und Ton ist. Habt ihr vor irgend eine Art Video oder DVD herauszubringen?

Unsgaard: Wir haben ein Video zu "Inferior Bleeding", dem Titeltrack von Bestial Supremacy, gedreht. Eine DVD ist aber keine geplant zur Zeit.

Denkst du es ist für eine Black Metal Band leichter Fuss zu fassen, wenn sie aus Norwegen kommt?

Unsgaard: Nein, nicht im Jahr 2009. Man kann höchstens etwas mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen, aber das war es dann auch schon. Wenn es Scheisse ist, dann ist es scheiss egal, ob man von Norwegen kommt.

Welche Aussage wollt ihr eigentlich mit eurem CD-Cover machen?

Unsgaard: Es ist jetzt nicht wirklich eine Aussage, aber es spiegelt die Texte recht gut wider. Es repräsentiert die feine Kunst des Todes. Ich denke es ist ein Killer-Cover für ein Album und das ganze booklet wurde mit solch grossartiger Kunst gefüllt.

Lass uns über die kommende Tour mit Shining reden. Denkst du, dass es gut ist mit solch verrückten Leuten auf Tour zu gehen? :)

Unsgaard: Naja, das läuft so... Ich weiss, dass Shining eine Menge Fans in Europa haben und deshalb sehe ich der Tour absolut positiv entgegen.

Also mein Versuch das Interview mit ein wenig Witz aufzulockern schlug wohl fehl. Ein Smilie ist wohl doch nicht international...
Freust du dich auf ein bestimmtes Land am meisten?

Unsgaard: Wir haben noch nie in Frankreich gespielt, darum bin ich sehr aufgeregt bei dem Gedanken daran. Ich war überhaupt noch nie in Paris, weshalb ich mich darauf echt riesig freue. Andererseits kommen wir auch wieder zu Locations an denen wir schon gespielt haben wie das K17 in Berlin, das Hellraiser in Leipzig und das Dynamo Werk 21 in Zürich. Wir bekamen eine sehr gute Resonanz vor zwei Jahren und ich hoffe, dass es dieses Mal noch besser wird. See you soon; Hell awaits!!!

Wie sieht es mit dem nächsten Album aus? Gibt es da schon Pläne?

Unsgaard: Ja klar, wir haben schon wieder ein paar neues Stücke geschrieben, aber wir wissen jetzt noch nicht, wann wir mit den Aufnahmen beginnen werden. Erstmal haben wir die Aufnahmen für ein paar 7" fertig gestellt und die erste, "To ruin something that was never meant to be", sollte Mitte April über Aftermath Records erscheinen. Wir sind sehr gespannt darauf, weil es etwas ganz Neues für uns ist.

Ihr wollt ein paar 7" rausbringen? Wieviele ist denn "ein paar"?

Unsgaard: Ja, wir haben fünf Lieder aufgenommen und werden wohl zwei 7" und eine Split 7" raus bringen. Aber wir werden ja sehen, was passiert.

Ich denke nicht, dass du schon weisst, wer die zweite Band auf der Split sein wird und überhaupt ist es an der Zeit endlich zu einem Abschluss zu kommen, da du ja morgen die Tour beginnst.
Möchtest du zum Abschluss noch ein paar Worte an eure Fans richten?

Unsgaard: Ich denke, das Meiste wurde hier im Interview schon gesagt. Schaut bei unserer Tour vorbei, diese beginnt morgen in Hamburg.

Na, dann dank ich dir recht schön für die aufgebrachte Zeit und wünsche euch viel Glück und gutes Gelingen.