Es lag etwas Besonderes in der Luft, als Death To Peace zum lang erwarteten Gig luden. Es war nicht einfach ein Konzert, das die schweizerische Schwarzwurzelgemeinschaft erwartete. Es war ein bedeutender Moment, denn heute...

Es lag etwas Besonderes in der Luft, als Death To Peace zum lang erwarteten Gig luden. Es war nicht einfach ein Konzert, das die schweizerische Schwarzwurzelgemeinschaft erwartete. Es war ein bedeutender Moment, denn heute sollte der erste Stein zur Reunion einer helvetischen Schwarzmetallszene gesetzt werden. Club 4 hiess die Location; Sargon, Moonfrost, Farsot und Dark Fortress die Akteure. Die Zeit war reif, dass sich die Szene zusammenfand, nicht nur um bloss ein Konzert zu sehen, sondern um ihre Existenz zu manifestieren: Es galt den schweizerischen Frieden zu zerstören. Aus ganz Helvetien kamen sie heran, um einem historischen Ereignis beizuwohnen.

Zunächst hiess es, gegen etwas Gegenwind anzukämpfen, denn die Bands trafen etwas spät ein. Doch kein Problem. Wenn ab da alles rund laufen würde, liess sich das noch regeln. Als dann der Drumkick versagte und spontan ein neuer her musste, begannen einige schon etwas zu zittern. Schlussendlich hat dann doch alles geklappt und Sargon konnten pünktlich beginnen. Dass dann gleich eine Saite riss, hat nicht gerade zur Ruhe auf der Bühne beigetragen. Der Trupp fasste sich noch einmal und spielte seine etwas kurz geratene Setliste ziemlich souverän durch. Die ersten kreisenden Köpfe setzen schnell ein: Eine gelungene Eröffnung. Einstimmig hörte man danach, dass der Auftritt etwas zu kurz war – ein Kompliment für Sargon!

Moonfrost hatten sich gut vorbereitet. Mit ihrem rauen Black Metal mit einigen sphärischen Passagen, neben vielen Hochtempoattacken, konnten sie Sargon toppen. Etwa 250 Schwarzwurzler hatten sich mittlerweile im Club 4 eingefunden und genossen eine herrlich schwarze Stimmung.

Auf die Ostdeutschen von Farsot war ich besonders gespannt, konnten sie doch mit ihrem „042103freitod“-Demo bei mir ziemlich abräumen. Ihr Schwarzstahl mit progressiven Elementen ging sofort in Mark und Bein. Kontrastreiche Kompositionen zwischen Ruhe und Aggression liessen den Hörer zwischen Melancholie und Hass pendeln. Dramatik pur, Morbidität und eine beklemmende Stimmung verrieten: Dieser Auftritt wird schwer zu überbieten sein.

Dark Fortress haben mit ihrem letzten Album „Stab Wounds“ endlich ihren Durchbruch geschafft und beglückten nun zum zweiten Mal die Schweiz mit einem ihrer Auftritte. Nach zwei Songs hatten sie das Publikum gepackt, der Mob tobte, die Haare flogen. Trotz der hohen Massstäbe, die die vorherigen Bands gesetzt hatten, dürften Dark Fortress für viele den Höhepunkt des Abends gesetzt haben. Ihre Kombination aus Melodie und Härte liessen das Blut kochen.

Es war nicht nur ein Abend mit vier astreinen Auftritten, sondern ein Abend, an dem man sich traf, ein paar interessante Worte wechselte, ein zwei Bier zusammen trank. Kein gewöhnlicher Abend, denn jeder war da. Leute, die man schon Monate nicht mehr gesehen hatte. An alle die da waren: Ihr wart dabei, als die schweizerische Black Metal Szene auferstanden ist!

Und nun sitz ich da, die Ohren dröhnen, der Nacken pocht. Es bleibt nur noch eines: Fabienne, Andy, Sargon, Moonfrost, Farsot, Dark Fortress, Club 4 – danke!