kogokg hat geschrieben: Vier Opfer des Amokläufers ringen mit dem Leben
Kanadas konservative Regierung will die Registrierung von Waffen abschaffen. Dagegen läuft die Bevölkerung nach dem unglaublichen Amoklauf Kimveer Gills Sturm. Vier Opfer liegen noch schwer verletzt im Spital.
Eine Schulhaus stürmen, wahllos Schüler erschiessen, Bomben legen und am Schluss sich selbst richten: Im Game «Super Columbine Massacre RPG» nimmt der Spieler die Rollen der beiden Amokläufer Eric Harris und Dylan Klebold ein, die das Massaker von Columbine zu verantworten haben. Grosser Fan dieses Games war auch Kimveer Gill, der selbst zum Amokläufer wurde und am Dawson College willkürlich auf Schüler schoss.
Auf seiner Website präsentiert er sich als stets dunkel gekleideter Gothik-Fan, der am liebsten Heavy-Metal hört, sich auf Fotos mit allerlei Waffen schmückt und seinem Hass gegenüber Gymnasiasten und der Welt ungeniert freien Lauf lässt: «Work sucks, School sucks, Life sucks, what else can I say?» In seinem Besitz waren neben Kampfmessern auch halbautomatische Waffen, mit denen er ein Mädchen tötete und 19 Schüler zum Teil lebensgefährlich verletzte.
Er verlinkt zu insgesamt 31 Freunden, die sich düstere Namen wie «Blood Panther» und «Demonic Slut» geben. Allen gemeinsam ist ihr Outfit, ihr Musikgeschmack und eine gewisse Faszination für alles Okkulte. Fast krampfhaft, versuchen sie sich gegen jegliche Art von Mainstream zu wehren und so ihren Individualismus zu betonen.
Auf seiner Webseite trauern ehemalige Freunde um den kaltblütigen Killer. Angehörige der Opfer reagieren mit grosser Entrüstung: «Ich hoffe, er schmort für immer in der Hölle.» Sie lassen ihrer Wut in Einträgen freien Lauf und verfluchen den Killer und die gesamte Gothik-Szene.
Debatte um Waffenregister
Die Todesschüsse in einem College der kanadischen Stadt Montréal werden das Parlament in Ottawa beschäftigen. Die Provinz Quebec sagte der kanadischen Regierung nach dem Amoklauf eines 25-jährigen Waffenfanatikers den Kampf an.
Sie will die Familien der Schussopfer in die Hauptstadt Ottawa schicken, um gegen die geplante Streichung der Waffenregistrierung in Kanada zu protestieren.
Kanadas konservativer Ministerpräsident Stephen Harper hatte bereits im Frühjahr angekündigt, die Registrierung «langer Waffen» aus Kostengründen abschaffen zu wollen. Gegen diesen Plan läuft die Provinzregierung von Quebec, der auch die Stadt Montréal unterstellt ist, nach dem Blutbad im Dawson College jetzt Sturm.
Dass Amokläufer wieauch Massenmörder, Vergewaltiger usw alle Metal hören oder gewalttätige Videospiele zocken ist ja nichts Neues, im Gegensatz zu Gothic-Fans, welche Heavy-Metal hören. Naja, mal schauen ob diese Geschichte einen Thread wert ist.
Achja, wie sicher viele gesehen haben war auf dem Bild (20 Minuten) ein Slipknotfan auf der Flucht
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War da mal ne gute Absicht dahinter? Oder was mich schon lange interessiert: Wurde der Musikgeschmack der Mörder, über die in Vergangener Zeit geschrieben wurde jemals erwäht, wenns nicht metal war?
Wie gesagt, nichts Neues-keinen Thread gefunden
Ja ja, die bösen Gothen mal wieder... Sonst gelten sie ja eher als weinerliche Weicheier mit Röcken und dergleichen und siehe da, kaum dreht mal einer durch und richtet über den üblichen Suizid hinaus etwas Schlimmes an, raunt es schon durch die artigen Eigenheimsiedlungen, dass der Leibhaftige jetzt auf Erden erschienen sei. Dumm nur, dass die Normalbevölkerung da eh nicht unterscheiden kann - wurde erst gestern auf mein Outfit (Lederjacke, lange Haare und eben schwarz angezogen) angesprochen und auf den Fall in Kanada verwiesen. Gut, sowas ist ja bereits eine Frage der Routine, ganz gleich wie die ewigen stupiden Fragen à la "Sind Sie ein Satanist, essen Sie Katzen, schlafen Sie auf dem Friedhof, sind Sie ein Neonazi, blablabla??".
Mir tun ja die ganzen Kids leid, deren Eltern jetzt wieder einen Vorwand mehr haben, ihren Terror zu intensivieren und sie wegen BM, Gothic oder was auch immer für einer "bösen, schwarzen" Affinität zu drangsalieren. Euch allen, die man krampfhaft auf den "rechten Weg" braven Bürgitums zurückzwingen und -prügeln möchte, meine aufrichtige Anteilnahme.
Was mich an diesen Fantasieweltgothen am meisten stört, ist der in ihrer Szene weit verbreitete, oberflächliche Eklektizismus von Ideen, die sie kreuz und quer aus allen Jahrhunderten und Kulturen beziehen und irgendwie ohne nennenswerte Kopatibilisierungs- oder Kohärenzierungsbemühungen zu einer diffusen (in den Medien nennt man es dann "okkulten") Matschweltsicht zusammenbrutzeln. Freilich sind da auch die üblichen Vermengungen von Metal, Gothic, Rollenspielen und Blutgelüsten nicht mehr weit, ja nicht mal wirklich von der Hand zu weisen.
Was die Aussage des Typs betrifft, die Welt sei schliesslich beschissen und alles drum herum auch, so kann man ihm seine Einstellung nicht mal übel nehmen. Ich habe selbst im angelsächsischen Raum gelebt und mit Schrecken festgestellt, dass extrem viele Kids dort gegenüber unseren in Sachen Sprung in der Schüssel einen gewaltigen Vorsprung haben. Kulturelle Verwahrlosung, Fastfood-/Trashgesellschaft, seelenloses, von oben verordnetes Multikulti, öde öffentliche Gutmenschendiskurse, die in einen perfiden gesellschaftlichen Moralismus münden und die Heranwachsenden unter oftmals grossen Druck setzen, und schliesslich das Phänomen der zahllosen Flimmerkistenzombies, da muss man ja durchdrehen. Ich wage auch zu behaupten, dass das nicht das letzte Mal gewesen sein wird und dass es über kurz oder lang auch bei uns öfter zu solchen Vorfällen kommen wird.
Immerhin dem Detail mit dem Slipknotfan kann man ein breites Grinsen abgewinnen: Denn sind wir mal ehrlich, wer von uns ist nicht auch tief drinnen der Auffassung, dass Leute, die diese Band verehren, einfach nur zu rennen haben.
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