Zum Thema "Blutbad in der Schule":
Natürlich waren das wieder schwarze Ledermäntel, Horrorfilme, Counterstrike, Metal-Rock, Teufelskult und Pokemon. Das ist einfach, da hat man ein klares Ziel, um mit dem Finger draufzudeuten.
Der eigentlich Grund liegt wie immer tiefer und ist - wie üblich - ein gesellschaftliches Problem. Die Norm erfordert ein bestimmtes Verhalten. Menschen, die auch nur ein bisschen aus der Norm rausfallen, werden gemobbt, geschnitten und ungerecht behandelt. Daraufhin ziehen die so behandelten sich noch weiter zurück, werden zu Einzelgängern und hegen Hass-Phantasien.
Jetzt wundern sich die Leute, daß ihr "normgerechtes" Verhalten eine derart explosive Reaktion hervorruft. Dabei haben sie sie doch selbst geschaffen. Statt sich selbst und ihr "normgerechtes" Verhalten zu hinterfragen, suchen sie die Fehler bei Waffen, bei "böser" Musik, bei Computerspielen, bei schwarzer Kleidung und bei anderen "nicht normgerechten" Verhaltensweisen.
Durch diese "einfachen" Lösungen werden hundertausende von Computerspielern, "schwarze-Mäntel-Trägern", Waffenbesitzern, Rock-Musik-Hörern und anderen non-konformen Menschen in eine sehr suspekte Ecke gedrückt. Die Gesellschaft produziert ihre DropOuts, ihre Amokläufer, ihre "Sündenböcke" selber.
Traurig, daß die Menschen nicht aus ihrem eigenen Realitätstunnel rauskommen, aber alle Anderen nach ihren eigenen, nicht selten genauso absurden Maßstäben messen müssen - und die Medien hauen begeistert in die selbe Kerbe.
"Wir dürfen nicht nur eine Gesellschaft von Gewinnern erziehen, sondern wir müssen den Leuten auch das Verlieren beibringen."