(1824-1896)

(Des Harmoniums im Hintergrunde dieses Bildes ward ich einst persönlich ansichtig!)
Zeugnisse zum Schaffen und Werk:
"Bei Bruckner handelt es sich gar nicht um die Werke, sondern um einen Schwindel, der in ein bis zwei Jahren tot und vergessen sein wird. Bruckners Werke unsterblich, oder vielleicht gar Sinfonien? Es ist zum Lachen."
(Johannes Brahms)
"Bruckner - der bedeutendste Sinfoniker seit Beethoven."
(Richard Wagner)
"Bruckner ist das dritte grosse 'B' in der Reihe von Bach und Beethoven."
(Richard Wagner)
"Halb Genie, halb Trottel."
(Eduard Hanslick)
"Wo Leute mittun, die den lebenden Bruckner verkannt und verfolgt haben, da ist mein Platz nicht."
(Gustav Mahler)
"Dass es Bruckner gegeben hat, ist für mich das grösste Geschenk Gottes."
(Sergiu Celibidache)
Zur 8. Sinfonie in c-Moll, zuweilen genannt "Apokalyptische":
"Monumental und sakral in entrücktestem Glanz und Glorie. Ein Gebet! Ein abkürzender Schleichweg zum Himmelstürchen und zu göttlicher Erleuchtung!
Jeder Atheist, der aufmerksam hinhört, wird bei der gewaltigen Apotheose im Finale eingeweiht und GLÄUBIG."
(Ju-Hu)
Anton Bruckners letzte Begegnung mit Richard Wagner im Sommer 1882 (Uraufführung des "Parsifal" auf dem grünen Hügel in Bayreuth), beschrieben in der umfangreichen, aber sehr empfehlenswerten Biographie von Wolfgang Johannes Bekh:
"Als 'hora ultima' bezeichnet er (Bruckner) später einen Abend in 'Wahnfried'. Er fand den Meister vor der Bücherwand in einem Buche lesend. Wagner - im grünlich vom Park hereinfallenden Licht - war in düsterer Stimmung. Wie Bruckner später dem Berliner Schriftsteller Hans von Wolzogen mitteilte, ergriff ihn der damals schon leidende Meister bei der Hand und versprach ihm (was dem Unterschätzten und Missverstandenen unvergesslich blieb): 'Verlassen Sie sich, ich selbst werde die Symphonie (die dritte war gemeint) und alle Ihre Werke aufführen!' Man kann davon ausgehen, dass Wagner das Versprechen sämtliche Symphonien Bruckners in Bayreuth aufzuführen, nicht im Bewusstsein gab, infolge seines baldigen Todes davon entbunden zu sein.
Bruckner, erschüttert, in Wagner dem einzigen Menschen gegenüber zu stehen, der ihn ohne Einschränkung schätzte und verstand, hauchte: 'O Meister!' Wagner wechselte das Thema: 'Waren Sie schon im Parsifal? Wie gefällt er Ihnen?' Wohl war Bruckner in der Aufführung gewesen und gab sich der bewunderten musikalischen Schöpfung nicht ein letztes Mal hin, dieser polyphonen Durchzeichnung des Orchestersatzes, dieser herben, funktional kaum noch deutbaren Harmonik, diesen langen, verhaltenen Partien. Es waren Merkmale eines Spätstils der kompositorischen Entwicklung des 19. Jahrhunderts insgesamt. Weil Wagner ihn bei der Hand hielt, liess er sich auf die Knie nieder. 'Hochseine Hand an meinen Mund drückend und küssend sagte ich: O Meister, ich bete Sie an!!!' Der Meister bleibt gefasst: 'Nur ruhig - Bruckner - gute Nacht!!!' In seinem rückschauenden Bericht machte Bruckner hier drei Rufzeichen. 'Es war das letzte Wort des Meisters zu mir. Am anderen Tage erhielt ich noch eine Drohung vom Meister, hochwelcher im Parsifal hinter mir sass, weil ich so heftig applaudierte.' "

Wagner bietet Brucknern Schnupftabak an
Nachgespielte Szenen aus dem tragischen Leben Anton Bruckners:
Teil 1:
Oder:
Teil 1:
Teil 2:
Oder:
Teil 2:
Ausschnitt aus dem "Te Deum":
Weitere (der auf YouTube überaus zahlreich vorhandenen) Links zu den Werken Anton Bruckners kämen wohl einer Entsakralisierung gleich.