Sommer 1991: Bis anhin ein grosser Verehrer der ersten vier Alben von METALLICA (auch wenn "Justice" das schwächste ist), musste ich ab dem neuen Sandmännli-Disco-Exkrement leider augenblicklich furchtbar erbrechen. Diese Kapelle hat den Sprung von den 80ern in die 90er NICHT geschafft. Es handelt sich NICHT einmal mehr auch nur ansatzweise um Metal! (Ehrlich gesagt, der anschliessende Gig am Monsters of Rock Open Air im Vorprogramm von AC/DC im Joggeli war dennoch nicht schlecht, aber ausschliesslich wegen der älteren Lieder...)
1991 war ich an Thrash und Death Metal interessiert, nicht an Disco! Deswegen habe ich mir diese Scheibe niemals gekauft. Und wenn ich heute bei ihr via Youtube reinhöre, dann stelle ich schaudernd fest, dass sie sogar noch vergaggelter ist, als ich sie in Erinnerung hatte.
Mit Morgoth habe ich zum Glück gar nie was angefangen, nicht mal im Suff rumgemacht. Da musste ich nie Schluss machen.
Da wir nun (erwartungsgemäss) schon in personal differences/preferences Diskussionen abrutschen: Ich möchte hier was zur Ehrenrettung des "Black Albums" sagen. JA, ich hasse wie jeder normale Mensch "Enter Sandman" und "Nothing Else Matters" bis aufs Blut, aber die Scheibe ist im grossen und ganzen noch METAL, egal was Theurgen da discomässig traumatized hat. Ich mag bspw. "The Unforgiven", "Through the Never", "The God That Failed", "My Friend of Misery"....das sind alles gute Songs. Und wir wollen nun nicht so tun, als ob die vorherigen Metallica-Alben keine Filler enthielten.
Was danach kommt ist natürlich indiskutabel, "Load/Reload" und so.
Die ersten drei Scheiben von METALLICA enthielten keinen einzigen Filler! Gut, auf der "Justice" beginnt es bereits an allen Ecken und Enden zu kriseln; "The eye of the beholder" liegt sicherlich im Auge des Betrachters, während das umstrittene "The shortest straw" mir noch ausserordentlich gut gefällt.
Aber auf der Schwarzen kann ich beim besten Willen keinem einzigen Stück kompositorisch etwas abgewinnen. Die ganze Aussagekraft des Riffings geht mir komplett gegen den Strich, tut mir leid.
An MORGOTH kam man in den Jahren 1990 (die beiden Mini-LPs) und 1991 ("Cursed") in Sachen Death Metal nicht vorbei, was aber durchaus zeitlich bedingt ist. Später waren MOROTH auch im Rückblick eher entbehrlich. Ich würde lediglich die ersten beiden Mini-LPs, welche es vereint auf CD gibt, empfehlen.
Filler auf den ersten drei Metallica-Alben? Sehr gerne, hier:
1. Anesthesia (Pulling Teeth), Seek and Destroy (so ein scheiss Lied, echt)
2. Trapped Under Ice, Escape
3. Leper Messiah und sowieso könnte da jedes Lied halb so lang sein und man würde rein gar nix verpassen.
"Seek and destroy" war eines der absoluten Lieblingslieder der alten Thrash-Metal-Garde, wenn man sich damals so umgehört hat.
"Trapped under ice"... Davon hatten wir es schon vor Jahren. Ich bin nach wie vor heillos ENTSETZT, dass Du den allergrössten Speed/Thrash-Metal-Oberhammer aller Zeiten nicht anerkennst. Dieser Song ist eine einzige kosmische Ejakulation! Und das anschliessende "Escape" ist ein ganz hervorragender Midtempo-Thrasher.
"Leper Messiah" war mein Proto-Vorab-Einstieg zum Riffing des alten Doom Death Metals. Ich erinnere mich noch, als ob es gestern gewesen wäre, wie ich dieses Stück mal mitten in der Nacht Anno 1990 im Freien abspielen liess. Einer der andächtig lauschenden Kollegen meinte zu mir: "Dieses Lied ist so was von kaputt..."
Heutzutage frage ich mich selbst, wieso ich diese an sich ausgekochte Melodic-Scheisse damals einige Male aufgelegt habe. Die Scheidung kam schon vor dem Schwanengesang.
Mit der "Arise" standen SEPULTURA 1991 an der Spitze der gesamten härteren Metal-Szene. Doch zwei Jahre später mussten sie sich ja unbedingt an den trendigen Neo-Thrash Hardcore à la PANTERA anbiedern. Wie Millionen andere Metaller auch, sah ich mich gezwungen, die Scheidung einzureichen. Gekauft habe ich das Teil NIE!
Ich war nie der allergrösste SLAYER-Fan, da ich sie kompositorisch stets als ein bisschen überbewertet befand, aber die ersten fünf Alben waren "unter ferner liefen" mehr oder weniger okay. Vier Jahre nach "Seasons in the Abyss" mussten SLAYER 1994 (wie zuvor bereits SEPULTURA, siehe oben) sich ja unbedingt an den trendigen Neo-Thrash Hardcore à la PANTERA anbiedern: Scheidung. Gekauft habe ich auch dieses Teil NIE!
Ich mochte NAPALM DEATH. Meine gesamte Jugend haben sie mich begleitet. Ich mochte die Erste, die Zweite ganz besonders, ich mochte ihr DM-Album und ich mochte "Utopia banished" fast genau so sehr wie die Zweite...