familientherapie im hause M.

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Torque
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familientherapie im hause M.

Beitrag von Torque »

Da ich es bezweifle, in diesem Forum auf eine höhere Anzahl an Interessenten zu stoßen, welche die erste Druckausgabe des weiter oben erwähnten „Frontmagazins“ kaufen, um das ABSURD/ JFN - Gespräch lesen zu können, erlaube ich mir (nach Rücksprache und Erlaubnis) dieses Gespräch hier im ABSURD - Strang zu veröffentlichen. Wie bereits angedeutet, sind hier ein paar Wellenbrecher bezüglich der ABSURD´schen Bandgeschichte sowie Hintergrundwissen dabei. Wer hier wem in welcher Angelegenheit Glauben schenken möchte, sei jedem selbst überlassen.



Ich für meinen Teil finde den Inhalt definitiv interessant und lesenswert. Wohl bekomm´s.


FRAGE:

Hendrik, vielen Dank das du dir die Zeit genommen hast und dich dieser Befragung stellst. Wir haben uns im Artikel ja bereits mit der Geschichte von Absurd beschäftigt, vielen ist der Werdegang ja auch irgendwie, irgendwo bekannt und daher wollen mit der Befragung kurz nach 2012 beginnen. Nach dem letzten Gig wurde es ruhiger um Absurd, woran lag das?


JFN
Das lag eigentlich nur an der fehlenden Bereitschaft von Wolf und Unhold, sich über die weitere Zukunft der Band auszutauschen und eine gemeinsame Strategie, wie man trotz räumlicher Distanz im Interesse der Band zusammenarbeiten kann, zu verfolgen. Wolf hätte schon gerne weitergemacht, aber er spielt kein Instrument und er war für die Kompositionen und Auftritte immer auf Unhold angewiesen (abgesehen von 2004, als Unhold für die Aufnahmen von „Raubritter“ und die sich daran anschließenden Konzerte aus der Band ausgeschlossen wurde) und der hatte seit 2008 kein neues Lied für Absurd mehr geschrieben und nach dem letzten Auftritt von ihm in Italien, 2012, wollte er auch keine Konzerte mehr spielen obwohl es immer wieder Anfragen von Veranstaltern gegeben hat. Anstatt sich dazu aber auszusprechen und definitiv zu klären, ob und wie es unter diesen Umständen mit der Band weitergehen kann, hat Wolf lieber mehrfach vollendete Tatsachen schaffen wollen aber Unhold diese durch seine Inaktivität immer wieder vereiteln können.

FRAGE:

Etwa zwei Jahre später gab es dann ein kleines Lebenszeichen in Form der "Größer als der Tod" EP. Außerdem wurde einige Zeit später ein Album mit dem Titel "Ad Astra Cruentus" angekündigt, dieses erschien jedoch nie. Was war seinerzeit los, handelte es sich bei der EP um neues Material oder Resteverwertung? War das angekündigte Album "Ad Astra Cruentus" jemals in Planung und sollte es überhaupt veröffentlicht werden?


JFN
Man muss dazu wissen, dass Unhold immer zuerst die Musik komponiert hat und erst danach wurde ausprobiert, welche Texte dazu passen können. Unhold hat dabei auch viel im Studio improvisiert, das Talent dazu hat er ja ganz unzweifelhaft. Deshalb hat er im Zuge der Aufnahmen zum „Blutgericht“-Album auch noch drei Lieder mehr aufgenommen, für die es dann aber keine Texte mehr gab und deshalb findet man sie auch nicht auf dem Album. Als Instrumental lagen die Lieder allerdings auch Wolf vor. Er hat dann ohne Wissen von Unhold eines dieser Stücke genommen und einen eigenen Text dazu eingesungen. Erschienen ist das Lied dann 2014 auf 7“ EP, verbunden mit der Ankündigung eines neuen Albums. Auch diese Idee stammt von Wolf; er dachte sich ein Konzept aus, er verfasste mehrere Liedtexte (auch ich steuerte einen Text bei) und seine Frau malte ein Coverartwork. Unhold war auch in diesem Fall nicht eingeweiht. Wolf wollte ihn mit der EP und dieser Ankündigung eines neuen Albums überraschen und “motivieren”, damit er sich endlich wieder mit Absurd befasst und neue Lieder aufnimmt. Unhold hat dieses von Wolf angekündigte neue Album durch sein Desinteresse vereitelt; weder passte ihm das Konzept, noch gefiel ihm das Cover und auch mit den Texten wollte er sich nicht anfreunden. Stattdessen sagte er zu Wolf, dass er selbst ja schon die ganze Zeit an einem neuen Album arbeitet und dafür auch ganz andere Ideen als Wolf hat. Daraus ist seitdem zwar nichts geworden, aus dem Albumkonzept von Wolf aber auch nichts. Er hat die dafür verfassten Liedtexte dann eben für sein neues Projekt Der Tod und die Landsknechte genommen.

FRAGE:

Es wurde dann erneut etwas ruhiger um Absurd. Man hat vereinzelt einige Infos über drei Ecken erhalten, allerdings alles auch nichts, was man als konkrete Aussage bewerten würde und könnte. Bis es dann, und jetzt korrigiere mich, wenn ich falsch liegen sollte, um 2016 zu einer Neuausrichtung bei Absurd kam. Dein Bruder gab förmlich die Knochenkrone weiter und du hast die Aufgabe der Propagandamaschinerie übernommen. Das wohl größte öffentliche Aufsehen habt ihr mit eurem Auftritt auf dem Asgardsrei Festival in Kiew erreicht. Zum einen, wie waren die Reaktionen und Erfahrungen in dieser Neuformation der Band und wie kam es überhaupt dazu, dass Wolf das Mikro an dich weiterreichte?


JFN
Nachdem die Planungen zum neuen Album stillschweigend beerdigt waren, hat Wolf aus Trotz noch ein paar alte Live-Aufnahmen für eine Veröffentlichung auf 7”EP autorisiert. Eigentlich sollten diese Aufnahmen, von einem Konzert in Finnland im Jahr 2008, nie veröffentlicht werden, weil Unhold mit der musikalischen Darbietung und der Qualität der Aufnahmen nicht zufrieden war. Die Veröffentlichung der EP “Live & Raw in the North” geschah also wieder ohne Wissen von Unhold. Wolf ging es dabei sicherlich auch um den finanziellen Aspekt, er hat ja immer für alle Veröffentlichungen, Wiederveröffentlichungen und Auftritte Geld bekommen. Ohne diese Motivation hätte er vermutlich schon lange vor 2012 damit aufgehört, mit Absurd live aufzutreten. Angebote hat es weiterhin gegeben, zum Beispiel von der Militant Zone aus Kiew oder dem Hot Shower aus Mailand. Aber Unhold wollte so lange nicht mehr auftreten bis es ein neues Album gibt, und Wolf konnte ohne Unhold bzw. ohne Mitmusiker natürlich nicht auf die Bühne gehen. Nachdem Wolf irgendwann dann auch seine Szene-Kontakte weitgehend eingestellt hatte, sind Anfragen für Auftritte von Absurd zunehmend an mich herangetragen worden und ich habe sie an Wolf und Unhold weitergeleitet. Die Militant Zone war sehr hartnäckig mit ihrem Ansinnen, Absurd als Headliner für das Asgardsrei-Festival im Dezember 2017 zu gewinnen, und zusammen mit dem Hot Shower-Festival hat man Wolf schließlich eine stattliche Summe für zwei Auftritte in der Ukraine und in Italien geboten. Damit war sein Interesse definitiv geweckt und er hat ernsthaft darüber nachgedacht, allerdings blieb ja immer noch das Problem mit den fehlenden Mitmusikern und der Vorschlag der Veranstalter, dass sie ihm fähige Aushilfsmusiker vor Ort stellen, hat ihm nicht zugesagt. Deshalb hat er die Auftrittsangebote schließlich abgelehnt und er meinte zu mir, wenn es mir so wichtig ist, dass man Absurd auf solchen Festivals live sehen kann, dann soll ich mir doch eigene “Straßenmusikanten” suchen und selber auftreten. Nach einiger Überlegung erschien mir dieser Gedanke gar nicht mehr so absurd (sic!). Ich bin zwar kein Musiker (mein Schlagzeugspiel für Absurd in den 1990ern ändert daran nichts) und habe vorher auch noch nie in einer Band und auf der Bühne gesungen; das traf aber genauso auch auf Wolf zu, als er 2001 in Abwesenheit der Gründungsmitglieder mit Absurd weitergemacht hat. Seine vorherigen Gesangseinlagen (z.B. bei Wolfsburg) sind ja nicht wirklich der Rede wert und mit seinem späteren Einsatz bei Absurd auch gar nicht vergleichbar. Also habe ich diese Herausforderung angenommen; ich suchte und fand schließlich Mitmusiker und sagte der Militant Zone den Absurd-Auftritt auf dem Asgardsrei 2017 zu. Die Veranstalter fragten daraufhin noch einmal bei Wolf an, ob er mit dieser Entscheidung einverstanden ist, und Wolf hat ihnen bestätigt, dass er in der Zwischenzeit das Interesse an weiteren Auftritten und Aufnahmen mit Absurd verloren hat und meinem Auftritt auf dem Asgardsrei alles Gute wünscht. Außerdem hat Wolf zu dieser Zeit noch die Tonträger-Verwertungsrechte an jenen Absurd-Veröffentlichungen, an denen er selbst mitgewirkt hat, an mich und eine weitere Person verkauft, um auch auf diese Weise mit der Band abzuschließen. Der Auftritt in Kiew verlief zwar zufriedenstellend, aber natürlich offenbarten sich dabei auch noch allerlei Schwachstellen, die für die Zukunft ausgebessert werden mussten und dafür brauchte ich dann auch wieder neue Mitstreiter. Die habe ich auch gefunden; z.B. mit Deimos, der schon in der Vergangenheit (2004 bis 2012) die Gitarre bei Auftritten (und Aufnahmen) von Absurd gespielt hat und jahrelang für die Kompositionen bei Totenburg verantwortlich war.



FRAGE:

Wie ging es nach dem gelungenen Gig auf dem Asgardsrei Festival weiter, was hast du, was habt ihr unter dem Banner Absurd danach gemacht und vorbereitet?


JFN
Nach dem Auftritt in Kiew 2017 spielten wir noch weitere Konzerte bis 2019, u.a. in Italien, Finnland und Frankreich. Seitdem arbeiten wir an neuen Liedern.

FRAGE:

Wir stoßen jetzt langsam zu den jüngsten Ereignissen vor. Irgendwann wurde verlautet, das Unhold alias Sven Zimper - zu dem wir gleich noch ausführlicher kommen werden - nun Mitglied von Absurd sei und man endlich an neuem Material arbeitet, jedoch würde wieder dein Bruder den Gesang übernehmen. Was war da los, war man sich bei Absurd nicht mehr einig wer nun wie, welche Position vertritt oder hat(te) dies vielleicht ganz andere Gründe?

JFN
Unhold war von 2001 an bei Absurd aktiv beteiligt, bis auf eine Unterbrechung im Jahr 2004. Es ist eigentlich auch nur einer aus Absurd offiziell ausgestiegen, und das war Dark Mark Doom / Schatten im Jahr 1999. Er hat das dann später auch in Interviews so kundgetan und seine Beweggründe öffentlich erläutert. Wolf wollte 2017 mit Absurd nicht mehr weitermachen, weil er ohne Unhold keine Perspektive für die Band gesehen hat. Unhold hat mit der Band nicht weitergemacht, weil ihm die Inspiration für neue Lieder fehlte und weil er sich von Wolf mehr als einmal über- und hintergangen fühlte. Der finale Affront von Wolf gegenüber Unhold bestand im Verkauf der Verwertungsrechte, durch Wolf an mich und eine weitere Person, an solchen Liedern, die Wolf gar nicht selbst geschrieben hat, weil sie nämlich von Unhold oder Dritten komponiert wurden. Unhold hat sich 2017 nicht aus Absurd zurückgezogen und er wurde auch nicht aus der Band geworfen, er hat wie immer nichts gemacht oder gesagt und stattdessen passiv abgewartet. Das änderte sich erst mit der Veröffentlichung von “Werwolfthron” und “Totenlieder”, zwei Absurd-Alben auf denen er ja aktiv mitgewirkt hat, auf LP im Jahr 2018. Plötzlich fühlte Unhold sich um die Früchte seiner Arbeit betrogen. Wolf hat sich bei Unhold damit entschuldigt, dass er mir doch nur für den einen Auftritt in Kiew, im Dezember 2017, die “Erlaubnis erteilt” hätte und ich danach einfach mit Absurd weitergemacht habe. Außerdem hätte ich eine angebliche finanzielle Notlage von ihm ausgenützt und ihm diesen Urheberrechtsverwertungsvertrag aufgedrängt. Natürlich entspricht nichts davon der Wahrheit und Unhold weiß das auch, er ist ja nicht schwer von Begriff. Als langjähriges Gründungsmitglied bin ich selbstverständlich legitimiert, mit der Band, für die ich immerhin mehrere Jahre im Gefängnis verbracht habe, weiterzumachen. Dafür brauche ich von niemanden eine „Erlaubnis“. Und Wolf hätte sich das Geld auch einfach von der Bank leihen können anstatt mir Lieder, an denen er keine Rechte hat, zu verkaufen und dafür abzukassieren. Aber gekränkte Eitelkeit und verletzter Stolz haben dann tatsächlich bewirkt, was alles gute Zureden seiner Freunde und die unzähligen Bitten seiner Fans nicht vollbracht haben: Unhold nutzte die Gelegenheit eines Studioaufenthalts, mit Grand Belials Key im April 2019, für die Aufnahme von fünf Liedern, die z.T. noch von Dark Mark Doom stammen, um sie danach unter Absurd zu veröffentlichen. Entgegen seiner sonstigen Gewohnheit hat er zwei unfertige Lieder im Juni 2019 bei YouTube hochladen lassen, weil er es auf einmal eilig hatte. Ganz erhellend ist in diesem Zusammenhang ein Kommentar von Rabensang / Totenburg gegenüber Wolf, im März 2019: „…langsam ist die Absurd Nummer so wie sie jetzt läuft mehr als nur noch ein schlechter Scherz, entweder bekommt Ihr beiden langsam aber sicher den Arsch hoch und das bevor Henne ein neues Album oder sein 88 Split Releases von "Absurd" am Start hat oder Ihr könnt Euch Absurd klemmen! Denn nach den beiden noch nicht mal schlechten Live Auftritten in Kiev und in Frankreich werden wenn neue "Absurd" Sachen raus kommen und die vielleicht noch gut sind, die "Fans" wohl oder übel, deinem Bruder seine Gruppe als The True Absurd ansehen und Ihr könnt euch jede Aufnahme sparen, weil es dann so aussieht und von deinem Brüderchen 100%ig als bockiger Versuch von Euch die Gruppe "wieder ansich zureißen" hingestellt werden wird!“ (Alle Fehler im Original). Am Ende ist es noch so, dass diese Lieder nur wegen mir aufgenommen wurden. Man darf sich also gerne bei mir bedanken!

FRAGE:

Mehr oder weniger überraschen erschien dann die "Promo 11/2019 A.Y.P.S." mit zwei Liedern. Außerdem wurden weitere Produktionen beworben, die in absehbarer Zeit erscheinen würden. Was kann man von dieser Promo und den Ankündigung halten? Singt dort wirklich Wolf und wie erklärt man sich diese Promo im Zusammenhang mit Unhold?


JFN
Diese Aufnahmen sind erstmal ohne Wolf im April 2019 entstanden. Wolf wusste nichts von dem Studiotermin und er war auch nicht dorthin eingeladen. Unhold und Gelal (Grand Belials Key, Arghoslent) waren zusammen im Studio, um die Arbeiten am kommenden GBK-Album fortzusetzen, und bei dieser Gelegenheit haben sie auch gleich diverse Lieder, die Unhold schon jahrelang in der Ablage liegen hatte, eingespielt. Diese Lieder stammen z.T. noch von Dark Mark Doom, sie wurden in den 1990ern aber nicht mehr aufgenommen. Wolf ist auf den Liedern, die bisher veröffentlicht sind, gar nicht zu hören. Er steht zwar im Line-Up vom besagten „Promo 11/2019 A.Y.P.S.“, aber nur aus einem einzigen Grund: Damit das alles nicht wie ein GBK-Nebenprojekt aussieht, sondern tatsächlich in Zusammenhang mit Absurd gebracht werden kann. Er hat erst ein halbes Jahr später seinen Gesang für die „Grabgesang“-MLP aufgenommen, wirklich gebraucht hätte Unhold ihn aber nicht. Ob Wolf von der Vermarktung dieser Lieder wirklich profitieren kann, möchte ich aber bezweifeln, denn Unhold hat überhaupt kein Interesse daran, dass es außer ihm noch jemanden gibt der mit diesen Liedern Geld verdient. Der Irrglaube bei vielen Hörern, dass es Wolf ist, der in diesen Liedern singt, ist auch schnell aufgeklärt. Bereits in der Vergangenheit, ganz besonders bei den Aufnahmen zu „Der fünfzehnjährige Krieg“ und „Weltenfeind“, hat Unhold sehr viele Absurd-Lieder selbst eingesungen. Zum einen ist er ein sehr talentierter Sänger, zum anderen hatte er ja sowieso schon die ganzen Instrumente im Studio aufgenommen und da lag es nahe, auch gleich die Gesangsaufnahmen zu machen. Trotzdem galt immer Wolf als der (einzige) Sänger von Absurd, jedenfalls zwischen 2001 und 2017, und Unhold war das wohl ganz recht so, wenn seine eigene Beteiligung an Absurd nicht überbewertet wird. Besagte Lieder vom „Promo 2019“ sollen jetzt bald auch noch auf 7“ EP veröffentlicht werden, ebenso soll eine MLP „Grabgesang“ erscheinen und diverse andere Veröffentlichungen wurden ja auch schon vollmundig angekündigt. Erscheinen sollte vieles davon bereits 2019 und jetzt sind schon wieder 12 Monate seit besagten Aufnahmen von Gelal und Unhold vergangen, aber es gibt nichts außer YouTube-Teasern, einer MCD und EP mit jeweils den gleichen zwei „neuen“ Liedern. Mühlmann / Deaf Forever hat behauptet, Unhold hätte diese Lieder sowieso nur aufgenommen um mir „eins auszuwischen“. Also abwarten und Blut saufen!



FRAGE:

Wir haben ja jetzt nun den Namen Unhold alias Sven Zimper, Inhaber von W.T.C., häufiger genannt. Vielen kennen ihn ja, einige auch wieder nicht und in Anbetracht der jüngsten Vergangenheit sollte man auf die Verbindung Unhold und Absurd mal eingehen. Unhold wird ja derzeit vom Gewissen der deutschen Metalszene, Wolf-Rüdiger Mühlmann, reingewaschen und entnazifiziert. Dies auch nicht erst seit einigen Wochen und in einem größeren Forum für Gutmenschen-Metaller wird Unhold nun als Saubermann präsentiert. Sein Label wird Mainstream tauglich gemacht. Wir konnte der Herr Unhold unter dem Banner von Absurd musizieren - ich gehe einfach mal davon aus, dass er damit auch nichts mehr zutun haben wird - wo er sich selbst doch von allem distanziert, was politisch rechts gerichtet ist.


JFN
Unhold war und ist nicht politisch engagiert; und das Mißverständnis, er sei „rechts“ oder gar ein „Nazi“, beruht einzig und allein auf den Behauptungen der sog. „Antifa“, für die noch jeder „rechts“ ist der sich nicht explizit zum Antifaschismus bekennt. Er hat mir aber vorgeworfen, dass ich alles „bis zur Vergasung nazifiziere“. Insofern hat Mühlmann also nicht Unrecht, wenn er so vehement davon schreibt, der Unhold sei doch gar kein „Nazi“. Das macht den Mann allerdings nicht zu einem Gutmenschen und lupenreinen Demokraten, wie es Mühlmann jedoch suggeriert. Immerhin hat Unhold keinerlei Berührungsängste mit „rechtsaußen“. Nicht nur seine Beteiligung an Absurd lässt da keine Fragen offen, nein, er ist aktuell ja auch der Sänger von Grand Belials Key und dabei handelt es sich um eine Band, die sich ganz unverhohlen zum Antisemitismus bekennt. Natürlich war Unhold musikalisch motiviert, als er sich diesen Bands angeschlossen hat. Er hatte dafür keine politischen Beweggründe. Nach 1945 hätte man ihn vermutlich als Mitläufer und nicht als Mittäter eingestuft, aber er wäre bei der „Entnazifizierung“ auch nicht als „Widerstandskämpfer“ davongekommen: Mühlmann behauptet aber genau das, wenn er schreibt, zwar sei ich definitiv ein „Nazi“ aber Unhold und sein Mitarbeiter bei WTC sind ganz bestimmt keine; und überzeugte „Antifaschisten“, die Unhold persönlich kennen, können genau das bestätigen! Das verwundert mich, weil ich dafür eigentlich keine rationale Erklärung habe. Natürlich veröffentlicht Unholds‘ Label WTC auch Bands wie Ascension, die wiederum von Metalbrüdern gern gehört werden, aber da ist trotzdem keine Band mit einem so enormen Verkaufspotenzial dabei, dass es für Mühlmann – der ja nicht nur Redakteur beim Deaf Forever ist, sondern auch ein Festival (HellOverHammaburg) veranstaltet und eine eigene Werbeagentur (Sure Shot Worx) hat – schlichtweg keinen Sinn macht, als Apologet von Unhold und WTC so exponiert in Erscheinung zu treten. Das kann ich mir nur mit Mühlmann’s ausgeprägten Narzissmus und dem Wunsch als Vater des Gedanken erklären; er ist seit über 20 Jahren als „Kämpfer“ gegen „rechte Randerscheinungen“ im (Black) Metal aktiv und hat sich in dieser Rolle profiliert, dabei wollte er immer auch als Brückenbauer in Erscheinung treten, der es bestimmten Bands und Labels ermöglicht, aus der „Grauzone“ in den Mainstream des Metal zu wechseln. Mit Unhold hätte er da einen „dicken Fang“ (sic!) gemacht und könnte sich in seinen Kreisen dafür feiern lassen. Natürlich fällt es unter diesen Umständen leicht, so jemanden wie Mühlmann geschickt zu manipulieren. Obwohl ich Unhold keinen Vorsatz unterstellen möchte, denn für ihn dürfte es kaum einen Unterschied ausmachen, ob die WTC-Veröffentlichungen im Deaf Forever nun vorkommen oder nicht. Gekauft werden sie ja trotzdem. Er ist auch nicht der Typ, der sich verstellt und vorspielt jemand zu sein, der er nicht ist. Es ist außerordentlich unwahrscheinlich, dass Unhold sich jemals öffentlich von NSBM distanziert oder „gegen rechts“ ausspricht. Sein Kontakt zu Mühlmann hat sich durch die gute Bekanntschaft zwischen Unhold und Kühnemund (Chefredakteur und Herausgeber des Deaf Forever) ergeben, sie können sich menschlich gut leiden und reden vermutlich nur über Musik und nie über Politik. Aber der eigentliche Ansprechpartner für Mühlmann, bei WTC, ist ein gewisser Fabian K., der seit 2017 für Unhold arbeitet und bei WTC angestellt ist. Mühlmann hat geschrieben, dass dieser Fabian K. immer wieder auf „rechten BM Dreck“, über den Mühlmann noch nicht Bescheid weiß, hinweist. Ich kenne Fabian K. und glaube die Aussage von Mühlmann, gehe aber auch davon aus, dass Unhold davon keine Kenntnis hat bzw. er das nicht veranlasst oder gutheißt. Trotzdem ist Fabian K. sein Angestellter und er muss sich dessen Denunziantentum zurechnen lassen. Ironischerweise hat Unhold seinen langjährigen Mitarbeiter Deimos erst auf schäbige Art und Weise abserviert, um stattdessen diesen Denunzianten Fabian K. für sich arbeiten zu lassen. Die Informationen, welche Mühlmann über Unhold zu wissen glaubt, stammen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von diesem Fabian K., mit dem Mühlmann laut eigener Aussage in „regelmäßigen und engen Kontakt steht“. Fabian K. hat dem Mühlmann aber ganz offenkundig auch nicht die ganze (oder überhaupt nichts als die) Wahrheit über Unhold erzählt, andernfalls hätte Mühlmann zum Beispiel von ihm erfahren, dass Unhold im November 2019 auf einem NSBM-Konzert, mit u.a. Der Tod und die Landsknechte, in Sachsen anwesend war. Jetzt stellt sich die Situation sowohl für Unhold als auch für Mühlmann als unauflösbares Dilemma dar; der eine wird keinen Wert auf seine „Reinwaschung“ ausgerechnet durch Mühlmann legen und der andere hat seine journalistische Reputation für jemanden, der auch bei den meisten Lesern des Deaf Forever als „Nazi“ gilt, auf’s Spiel gesetzt. Beide werden hoffen, dass man nicht mehr darüber spricht und Gras über die Sache wächst. Aber ich bezweifle, dass es dazu kommen wird.

FRAGE:

Wie ist der aktuelle Stand bei Absurd? Ist die Promo überhaupt repräsentativ für die Band in jeglicher Form und wie wird es bei Absurd weitergehen? Wer führt die Horde an und zieht mit ihr in künftigen Schlachten?

JFN
Es wäre fatal, wenn Absurd auf eine strunzdämliche „Original vs. Fälschung“-Debatte reduziert wird. Ich habe damit nicht angefangen und wenn hier jemand so einen „Sängerkrieg“ befeuert, dann passiert das zum Schaden der Band und freuen wird es nur diejenigen, die sich schon immer gewünscht haben, dass Absurd in der Versenkung verschwindet. Im Gegensatz zu Wolf, Unhold und Gelal habe ich diese Band mitgegründet und ohne mich würde es sie nicht so geben, wie sie in der Szene und darüber hinaus wahrgenommen und wertgeschätzt wird. Es hätte Wolf und Unhold im Jahr 2001 auch völlig freigestanden, unter einem anderen Bandnamen zusammen Musik zu machen (was sie z.B. mit Heldentum ja auch getan haben) und dann hätten sie sich überhaupt niemals mit der Vergangenheit, die ich für Absurd erschaffen habe, belasten müssen. Natürlich hätten sie dann auch nicht von der Bekanntheit des Bandnamens und meinen Kontakten in der Szene profitieren können. Jedenfalls habe ich wieder Gefallen daran gefunden, musikalisch und lyrisch kreativ zu sein, und neben diversen Split-Veröffentlichungen mit befreundeten Bands ist eine neue EP “Vigilante” im Stil der “Weltenfeind”-Lieder geplant, ebenso arbeite ich an dem Konzeptalbum “Die eiserne Zeit” über einen Hufschmied im Dreißigjährigen Krieg, dessen Familie in den Kriegswirren umkommt und der danach Rache schwört, zum ersten Mal in seinem Leben ein Schwert schmiedet, seine Seele dem Teufel vermacht und schließlich als Schreckensgestalt die Welt terrorisiert. Seine ursprüngliche Motivation zum Morden, nämlich sein gebrochenes Herz durch den Verlust seiner Liebsten, hat er am Ende völlig vergessen. Die Idee ist dabei ein schrittweiser Verlust der eigenen Menschlichkeit hin zu einer deformierten Existenz, welche schon lange nicht mehr dem eigenen Willen gehorcht und die dem Tod immer näher kommt und sich dabei immer weiter vom Leben entfernt, aber sterben kann sie trotzdem nicht. Der Krieg ist bei alledem so etwas wie ein gewaltiger metaphysischer Hochofen, in dem der besagte Hufschmied durch eine Laune des Schicksals eingesperrt ist und der ihm die Menschlichkeit radikal wegbrennt und das Unmenschliche in ihm zum Vorschein bringt. Dabei geht es auch gar nicht um Schuld und Sühne, oder überhaupt um moralische Aspekte. Nein, es geht um den Nietzsche’schen Leitgedanken, dass man zum Drachen wird, wenn man zu lange mit Drachen kämpft und dass der Abgrund zurückblickt, wenn man zu lange in den Abgrund starrt. Die Wandlung von Helden zum Antihelden ist so ein Thema, das ich bei Absurd gerne lyrisch abgebildet sehen will. Grundsätzlich soll es in den Texten mehr um Menschliches als um Übernatürliches, mehr um Schurken als um Dämonen, gehen. Ohne plakative Schwarzweiß-Malerei oder moralische Deutungsversuche; denn der Mensch ist von Geburt an ein sehr komplexes und widersprüchliches Wesen und hat die Veranlagung zu besonders edlen wie auch zu exzessiv grausamen Verhalten. Das muss kein Widerspruch sein, handelt es sich dabei doch oft genug um die zwei Seiten derselben Medaille. Nebenbei gesagt, mit dieser Einstellung kann man sich auch mit der deutschen Geschichte ganz wunderbar versöhnen, ohne sie dämonisieren oder glorifizieren zu müssen.





FRAGE:

Zum Schluss noch etwas Aktuelles, derzeit musst du dich ja wieder vor Gericht rumschlagen. Dir wird ja so einiges vorgeworfen. Was denkst du, ist der Black Metal in den letzten Jahren mehr ins Visier der Gesinnungswächter geraten?


jfn
Die Gerichtsverhandlung wurde schon zum zweiten Mal abgebrochen und es steht noch nicht fest, wann es zum dritten Versuch einer Hauptverhandlung kommt. Sicherlich nicht vor 2021, dann aber liegen die vorgeworfenen Taten bereits sieben Jahre zurück. Die Vorwürfe sind allesamt fadenscheinig und hirnrissig, u.a. bin ich angeklagt eine CD, die 1999 in einer Auflage von 500 Stück veröffentlicht wurde, angeblich auch 2015 noch angeboten und verkauft zu haben. Beweise dafür gibt es keine. Ansonsten geht es um die Frage, wann ein Totenkopf zum SS-Abzeichen wird und ob nordische Runen immer oder nur in bestimmten Zusammenhängen strafrechtlich relevante Symbole nach §86a StGB sind. Derartige Anklagen gehören leider zum Berufsrisiko für nationale Versandhändler in der BRD, das man immer vor Augen haben und auf das man sich entsprechend einstellen und vorbereiten muss. Anonyme Online-Anzeigen (so auch in meinem Fall) sind mit ein paar Mausklicks erledigt und die Staatsanwälte in der BRD legen ein „zum Verwechseln ähnlich“ auch sehr großzügig aus. Ich würde nicht sagen, dass der Black Metal hierzulande verstärkt ins Visier von Staatsschutz und sog. „Antifa“ geraten ist, denn der Beobachtungs- und Verfolgungsdruck auf die Szene ist schon seit 20 Jahren vorhanden und ich persönlich würde es eher bedenklich finden, wenn das im herrschenden System nicht mehr der Fall ist – dann nämlich wäre Black Metal auf einmal gesellschaftsfähig, politisch korrekt und sozialkonform. Und damit, gar kein Black Metal mehr!



FRAGE:
Also kann man in gewisser Weise die Frage aufwerfen und in den Raum stellen, das alles, was nach 2008 und eben nach dem "Der fünfzehnjährige Krieg" Album erschien und von Wolf in irgendeiner Form veröffentlicht wurde, keine legitimierten Absurd VÖs sind?

JFN
Es war zumindest nicht mit Unhold abgesprochen und passierte ohne sein Wissen und zT auch gegen seinen Willen. Trotzdem sind es Absurd-Veröffentlichungen, weil ja zumindest ein aktives Bandmitglied dafür verantwortlich gewesen ist. Unhold hat sich nicht wirklich für die Band interessiert (Nachpressungen von alten/ausverkauften Titeln hat er entweder gar nicht oder nur sporadisch in Auftrag gegeben; neue Lieder gleich gar nicht aufgenommen) und da war es allein Wolf, der über die Band und ihre Lieder frei verfügt hat.



FRAGE:
Die "Promo 11/2019 A.Y.P.S." sowie die "Grimmige Volksmusik Folterkammer-Sitzung" Aufnahmen, sind bei Robber Baron Enterprises erschienen. Dabei soll es sich ja um ein Label von Wolf handeln, sofern unsere Recherchen stimmen. Somit scheint dein Bruder ja doch noch nicht ganz aus der ganzen Absurd Geschichte raus zu sein, oder? Die EP Variante "Pure Darkness" wurde nun ebenfalls veröffentlicht und dies über Weltenfeind (Productions), wo nun unschwer zu erkennen ist, wer da seine Finger im Spiel hat. Wie kann man diesen Knoten dort auflösen, handelt es sich dort vielleicht um einen Gewinn orientierte Zwangsbeziehung zwisch Wolf und Unhold oder wie soll man sich das erklären? Außerdem, was hat es mit den "Grimmige Volksmusik Folterkammer-Sitzung" Aufnahmen auf sich? Auch ein Überbleibsel auch vergangenen Tagen, die eigentlich hätten nie verffentlicht werden sollen?


JFN
Robber Baron Enterprises ist zwar Wolf’s neues Label, allerdings ist es kein Gewerbe und deshalb werden die Veröffentlichungen auf diesem Label auch von anderen Personen finanziert und verkauft. Bei dieser „Promo 11/2019 a.y.p.s.“ war es Unhold, der die CD unter Robber Baron Enterprises veröffentlicht hat, und bei der „Grimmigen Volksmusik – Folterkammer Session“ steckt Rabensang / Hammerbund als der eigentliche Herausgeber dahinter. Weltenfeind Productions wiederum ist das neue Label von Unhold, welches er mit Hilfe von Latawiece (Strong Survive Records, Resistance Records) aus den USA gegründet hat. Über dieses Label können nun auch wieder die Absurd-Titel, welche in Deutschland indiziert sind, angeboten werden. Natürlich bilden Wolf und Unhold eine monetäre Interessen- und Zweckgemeinschaft; das zeigt sich zB auch an dem Umstand, dass Wolf von der „Pure Darkness“-EP keine Exemplare, die er andernfalls auch gleich auf Discogs angeboten und verkauft hätte, bekommen hat, weil er an diesen beiden Liedern nicht beteiligt ist und Unhold die „Robber Baron“-Tarnung für die Veröffentlichung auch nicht mehr gebraucht hat. Unhold wird Wolf nur noch dann an den Verkäufen beteiligen, wenn Wolf aktiv an einer Veröffentlichung mitwirkt und dadurch ist der wiederum motiviert, um sich bei evtl. noch anstehenden Aufnahmen von Unhold irgendwie einbringen zu können. Ansonsten hat Wolf ausnahmslos alles, was er an Aufnahmen noch im Archiv hatte, an Hammerbund verkauft, damit der es in allen Formaten veröffentlichen kann. Sei es die Demo-Aufnahmen von Wolfsburg, Proberaum-Aufnahmen von Heldentum, oder die erste Aufnahme der „Grimmigen Volksmusik“. Letztere wurde nie veröffentlicht, weil Unhold wieder zu Absurd gekommen ist (nach einer Auszeit im Jahr 2004) und er selbst diese Lieder dann alle neu aufgenommen hat. Vorher hat er aber Rabensang aus der Band geworfen bzw. wurde der dann einfach nicht mehr zu den Proben der Band eingeladen. Im Übrigen hat Wolf niemanden sonst, der an all diesen Aufnahmen maßgeblich beteiligt war, darüber informiert oder um Erlaubnis gefragt, als er sie an Hammerbund verkauft hat. Mancher bekam ein Gratisexemplar geschickt, andere gingen komplett leer aus.

FRAGE:
Bleiben wir kurz noch bei der "Grimmige Volksmusik", könntest du dir unter Umständen vorstellen, das es eine Fortsetzung dieser Art geben könnte, alte Volkslieder im neuen Gewand? Immerhin, diese Minischeibe zählt zu einer bekanntesten Werke von Absurd, zumindest was den Szeneübergreifenden Bekanntheitsgrad abgeht. Viele innerhalb der rechtspolitischen Musikszene kennen zwar Absurd, sind aber eher mit die jüngeren Werken vertraut und nicht mit den Klassikern aus den Anfangstagen.



JFN
Eine direkte Fortsetzung zwar nicht, aber es war zumindest im Gespräch, dass die Split zwischen Absurd und Kommando Peste Noire aus beiderseitigen Aufnahmen von französischen und deutschen Volks- und Kriegsliedern bestehen soll. Absurd hätten dann französische Lieder nachgespielt und KPN deutsche Lieder, jeweils mit Gesang in der eigenen Muttersprache.



FRAGE:
Da dieses Gespräch ja den Sinn hat um Klarheit zu schaffen, kommen wir abschließend noch zu einem leidigen und lästigen Thema. Dir wird ja immer wieder zur Last gelegt und unterstellt, eine V-Mann zu sein und das du fragliche und meerkwürdige Geschäftspraktiken mit deinem Label und Versand verfolgst. Außerdem wird dir, wir beschreiben es mal etwas sarkastisch, die eine oder andere Liaison mit antifaschistischen Strukturen nachgesagt. So, nun darfst du, bitte...



JFN
Naja, es ist in der „Bewegung“ doch ein gängiges Totschlagargument, dass man jemanden verdächtigt ein V-Mann zu sein oder für die andere Feldpostnummer zu arbeiten. Schaut man sich mal die V-Leute, die in den letzten 20 Jahren enttarnt wurden, so an, dann wird man allerdings bemerken, dass es sich dabei fast ausschließlich um Personen in der Führungsebene oder gar an der Spitze von Vereinen, Parteien, Kameradschaften und sonstigen Personenzusammenschlüssen handelt. Insofern hat wohl jeder in der „Bewegung“ auch schon wissentlich oder unwissentlich die Bekanntschaft mit einem V-Mann gemacht; in meinem Fall handelt es sich um Mirko H., dem ehemaligen Anführer der Sachsen Hammerskins, und Tino B., dem ehemaligen Vorsitzenden des Thüringer Heimatschutzes. Beide traten als Zeugen in meinem Asylverfahren, in den USA, vor 20 Jahren auf. Natürlich war damals nicht bekannt, dass sie als V-Leute für den Staat und das System spitzeln. Tino H., den ich über seine Zeugenaussage hinaus nie persönlich kennengelernt habe, wurde kurze Zeit später als Spitzel enttarnt. Bei Mirko H., den ich seit 1998 persönlich kenne, dauerte die öffentliche Enttarnung bis zum so genannten „NSU-Skandal“. Jahrelang hat er beteuert, kein V-Mann zu sein, und das habe ich ihm bis zum Beweis des Gegenteils auch geglaubt. Danach habe ich den Kontakt zu ihm abgebrochen. Wird man selbst bereits zum V-Mann, wenn man einen V-Mann kennt, ohne zu wissen, dass er für den Inlandsgeheimdienst spitzelt? Wohl kaum! Trotzdem versucht man, mir mit so einer „Kontaktschuld“ den Verdacht einer eigenen Spitzeltätigkeit anzuhängen. Dazu wird auch noch behauptet, dass ich seit „10 Jahren NSBM verkaufe“ und mir in dieser Zeit „nie etwas passiert“ sei, was mich wohl umso verdächtiger erscheinen lassen soll? Der weitaus überwiegende Teil meines Warenangebots besteht aus unpolitischer Musik; indizierte und verbotene Tonträger biete ich nicht an und danach braucht man mich gar nicht fragen. Trotzdem hatte ich in den letzten zehn Jahren zwei Hausdurchsuchungen und diverse Ermittlungsverfahren wegen einschlägiger Meinungs- und Propagandadelikte; ich wurde zu einer Bewährungsstrafe von 11 Monaten verurteilt und stehe aktuell wieder vor Gericht. Die staatliche Verfolgung geht so weit, dass ich im vergangenen Dezember von der Bundespolizei an der Ausreise in die Ukraine gehindert wurde. Dieser Staat strengt sich mächtig an, um mich, den angeblichen V-Mann, wieder aus dem Verkehr ziehen zu können! Nicht anders verhält es sich mit der Antifa, für die ich angeblich den Maulwurf spiele. Zwei abgebrannte Autos, eine Protestkundgebung vor meinem Wohnhaus, und der Angriff von zwei Dutzend maskierter Gewalttäter in Dänemark, die den Club demoliert und die anwesenden Gäste verprügelt haben nachdem sie mich auf einem Festival entdeckten, beweisen natürlich eine herzliche Gesinnungsgemeinschaft von der Antifa und mir! Bezeichnenderweise kommen derartige Gerüchte aus einer Ecke, wo die Leute weder vor Gericht gestellt noch von der Antifa bedroht werden. Soll das bedeuten, dass diese Leute für den Staat spitzeln oder mit der Antifa sympathisieren? So einfach kann man es sich ja machen!?

FRAGE:
Da es allerdings eher unwahrscheinlich ist, das sich diese ganze Diskussion mit der Zeit einfach auflöst - dazu sind die Szenen und politischen Lager mittlerweile viel zu interessiert an der Sachlage - und Unold nun kein dummer Mensch ist, warum kommt nicht mal ein Statement von ihm zum ganzen Sachverhalt? Hast du vielleicht sogar mal das Gespräch zu Unhold gesucht?



JFN
Eben weil er kein dummer Mensch ist, überlässt er die „Öffentlichkeitsarbeit“ anderen Leuten. Die melden sich in sozialen Netzwerken und dem Internet zu Wort, um in seinem Namen zu sprechen bzw. zu schreiben. Das läuft mittlerweile aber auf ein „Haltet den Dieb!“ hinaus, weil die Punkte, zu denen durchaus ein Klärungsbedarf mit Unhold existiert, gar nicht angesprochen bzw. sie rundweg ignoriert werden. Mühlmann attestiert Unhold, dass er ein Demokratie- und Menschenfreund ist, was seine Antifa-Kumpels auch bestätigen können? Unhold’s Angestellter ist der kleine Anscheißer von Mühlmann? Unhold soll die Lieder vor einem Jahr nur aufgenommen haben, um mir „eins auszuwischen“? Auf diese Fragen gibt es keine Antworten, stattdessen fabuliert man lieber davon, dass ich ein „V-Mann“ und Denunziant sein soll. Mein letzter Kontakt mit ihm war im letzten Jahr und damals beschwerte er sich u.a., ich würde „alles bis zur wortwörtlichen Vergasung nazifizieren“. Mittlerweile glaube ich sogar, dass das wirklich eine Herzensangelegenheit für Unhold ist: Er will nicht länger als „Nazi“ abgestempelt und dargestellt werden. Dieser Ruf haftet ihm auch und vor allem dank seiner Mitwirkung an Absurd an, demzufolge muss man Absurd rehabilitieren, um auch Unhold reinwaschen zu können. Das ist zwar ein absurder (sic!) Versuch der Geschichtsklitterung aber er passiert tatsächlich; unlängst habe ich auf Facebook, von einem Freund von Unhold, die Aussage gelesen, dass die NS-Referenzen auf „Asgardsrei“ allesamt von mir stammen und Dark Mark Doom das so gar nicht gewollt hat. Die Zuordnung von Absurd zum NSBM ist damit allein meine „Schuld“ und wenn ich nachträglich aus der Bandbiographie getilgt werde, dann hat die Band mit „Politik“ doch nichts mehr zu tun. Dieses Vorhaben wird man nicht konkret benennen, aber ich kann sehr gut erkennen, dass das Narrativ, von Unhold und seinen Apologeten für sich beansprucht, genau darauf abzielt. Deshalb wird mit allen Mitteln versucht, meine Argumente zu delegitimieren und mich als jemand darzustellen, der Absurd an sich reißen und für seine politische Agenda mißbrauchen will. Unhold ist dann ebenso mein Opfer wie zuvor schon Dark Mark Doom; zwei talentierte Musiker, die aus Naivität und Idealismus auf die „schiefe Bahn“ nach rechts geraten sind aber dort gar nicht hingehören. Unhold fühlt sich sehr wohl in dieser Opferrolle und in der Vergangenheit war es auch seine beliebteste Ausrede, warum er wieder nichts gemacht und geschafft hat: Es ging einfach nicht, wegen mir!

FRAGE:

Hendrik, vielen Dank für Beantwort der Fragen. Dir wünsche ich selbstverständlich Kraft für die Zukunft, sowohl privat als auch musikalisch. Die letzten Zeilen gehören dir. Bis zum nächsten mal!



JFN
Vielen Dank für die Gelegenheit zur ausführlichen Darstellung der jüngsten Bandgeschichte von Absurd, auch wenn es sicherlich nicht wenige Fans gibt, die auf diesen „Blick hinter die Kulissen“ gut und gerne verzichtet hätten. Sie können sich aber mit der Musik der Band trösten, die nach wie vor über alle Zweifel erhaben ist. Alle anderen Leser sind sicherlich so erwachsen und verständig, dass sie die hier mitgeteilten Informationen als Erkenntnisgewinn für sich verbuchen können. Absurd ist eine Band, die mehr repräsentiert als die Summe ihrer ehemaligen und gegenwärtigen Musiker. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern!

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Graf von Hirilorn
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Re: familientherapie im hause M.

Beitrag von Graf von Hirilorn »

Es gibt also tatsächlich Leute, die 2021 Sachen wie "Absurd-Strang" schreiben...

:lol: :lol: :lol:
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Torque
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Re: familientherapie im hause M.

Beitrag von Torque »

ein foiernächtler...
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vampyr supersusi
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Re: familientherapie im hause M.

Beitrag von vampyr supersusi »

Ich wollte den Beitrag auf jdF später durchlesen! Während dieser zwölf Nächte momentan kommt man ja irgendwie zu nichts.
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Dr.Gonzo
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Re: familientherapie im hause M.

Beitrag von Dr.Gonzo »

:lol: "Wie haben sie sich gefühlt, als ihr Bruder dann nid mehr in der Band mitmachen wollte? Hat sie das wütend gemacht?"

Irgendwie kommt mir das vor, als wäre da nur diverse Gerüchte aus den letzten Jahren bestätigt worden, aber wirkich neu ist das ja nid viel, oder?
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Graf von Hirilorn
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Re: familientherapie im hause M.

Beitrag von Graf von Hirilorn »

Torque hat geschrieben: 23.12.2021, 16:19 ein foiernächtler...
Letzter release 2017... aufgenommen wahrschl. 2013...
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