Ohne hier alte Themen neu aufbrühen zu wollen - das hier ist der gröbst Unfung, den ich seit langem gelesen habe.Vampira hat geschrieben:Viiielen lieben Dank!Suicide_Soldier hat geschrieben:Ich würde das nicht unbedingt als fanatismus bezeichnen...
Beispiel Palästina/israel:
wenn der letzter Ausweg darin besteht dass man sich eine Bombe um den Bauch schnallt und sich selbst in die Luft sprengt nur um damit den feind mit zu nehmen der vielleicht seine kinder erschossen hätte... danach is das kein fanatismus sondern eine verzweiflungstat
Der religion wird es dann nur zugeschoben, damit ma nicht erkennt das die Palästinänser keine andere möglichkeit mehr haben, ausser als selbstmordattentäter sich selbst und ein paar feinde zu sprengen....
Erschossen werden sie sowieso, doch so nehmen sie noch ein paar ihrer feinde mit...........
Anschließend wird dann gesagt es wäre religiöser fanatismus, dass die Moslems denken würden sie sterben einen heldentod der sie dann in den siebten Himmel zu den 'Huris' bringt...
Die viel größeren fanatiker sind doch die israelies, denn die nehmen sich das recht dies alles zu tun indem sie sich als auserwähltes Volk darstellen....
Kein volk dieser welt hat das Recht dazu ein anderes Volk zu vernichten....
Und es kann nicht im Sinne einer religion (ausser in der des christentums) sein einen krieg im namen eines Gottes zu führen, bzw. einen menschen im namen Gottes zu töten....
Meine Meinung....
Das MUSSTE einfach mal gesagt werden.
Wenigstens ein Mensch der weiss was Sachen ist!
*umarm*
@Ravager: Ich finde nicht dass die Palästinenser es so sehen dass die Amis und Israelis auf "heiligem" Boden sind. Das sehen höchstens die Amis und Israelis aber nicht die Palästinenser die schon lange vor den Israelis dort waren!
Für die ist es "nur" ihre Heimat und die Olivenbäume die die Israelis zerstöhrt haben sind "nur" ihr Lebensunterhalt...
Eine Verzweiflungstat ist mit der Implikation konnotiert, dass sich ein Mensch in einer Lage befindet, in dem sein rationales Denken nicht mehr funktional einer Situation Herr werden kann; wo Emotionen die kalkulierende Verstandeskraft übermannt, aus welchen Gründen auch immer.
Tatsächlich ist es so, dass Selbstmordattentate nicht notwendigerweise durch Verzweiflung sondern oftmals durch pures Kalkül und religiöse Konditionierung determiniert sind. Die Hamas hat ewig lange Wartelisten, wo sich potentielle Selbstmordattentäter um einen Sprengstoffgürtel förmlich reißen. Ein Selbstmordattentäter erfährt meist in seiner Sozialisation massive Unterstützung von der Hamas, sie ernährt Familien, sie lässt diesen Menschen Bildung angedeihen - und einhergehend indoktriniert sie die Menschen mit ihrem perversen Gedankengut. Anschläge gegen weiche Ziele sind niemals aus Verzweiflung heraus entstanden, sie sind von langer Hand kalkuliert und vorbereitet. Der Selbstmordattentäter empfindet keine Verzweiflung, er empfindet Stolz in der Gewissheit, ein künftiger Volksheld zu sein und seine Familie nach seinem erbärmlichen Dahinscheiden von der Hamas potent fianziell unterstützt zu wissen.
Auch ist es völlig an der Realität vorbei, zu behaupten, dass sich die Juden als auserwähltes Volk empfinden - gibt es alleine in Israell schon zu viele politische Strömungen, als dass man hier auch nur ansatzweise über einen Kamm scheren kann. Selbst unter den Zionisten muss fundamental differenziert werden - ein Theodor Herzl beispielsweise war in seinen Bemühungen um ein jüdisches Territorium niemals auf das heilige Land fixiert.
Auch ist der Streit, wer denn zuerst da, ein völlig unsinniger. Denn wen man sich die Geschichte genauer ansieht, dann wird man feststellen, dass zunächst Sumerer, dann Babylonier und zu dieser Zeit schon semitische Stämme die arabische Gebiete besiedelten. Vielleicht hast Du ja schon mal etwas vom Babylonischen Exil gehört, der ersten Judendeportation in der Menschheitsgeschichte - die jedoch dann in einer durchaus fruchtbaren Koexistenz kulminierte. Es ist also Unsinn, mit dem Totschlagargument "Wir waren früher da" zu argfumentieren. Semiten waren schon vorher da - und vielleicht finden sich ja auch heutige noch passionierte Sumerer, die plötzlich Ansprüche erheben...
Auch muss konstatiert werden, dass Araber und Juden zunächst nicht in Feindschaft lebten, vor allem der Flüchtlingsstrom aufgrund des grassierenden Antisemitismus in ganz Europa und Russland destabilisierte die Lage Ende des 19 Jahrhunderts und generierte erste ernsthafte Ressentiments. Aber der wohl entscheidende Punkt ist die völlig mißglückte, despotische Kolonialpolitik Großbritanniens, die jüdische Siedlungen plötzlich als Affront einer machtbesessenen Herrschaftspoliitik der Engländer wirken ließen. Als der Druck der Araber zu groß wurde, ließ man die jüdischen Siedler wie eine heiße Kartoffel fallen - ein Grund mehr, warum gerade der Jude einmal mehr zum Sündenbock stilisiert wurde; diesmal mit nicht-intentierter Hilfe der Briten. Auch ist festzuhalten, dass sich Araber in großer Zahl im 2. WEltkrieg auf die Seite der Nazi-Deutschen schlugen - was einem friedlichen Miteinander auch nicht gerade entgegenkam, ebensowenig wie der kriegerische Aufstand der Juden gegen die Briten. Das sind alles nur Teilaspekte, im Prinzip könnte man über dieses Thema seitenweis referieren.
Es soll nur verdeutlichen, dass man es sich gerade in diesem Konflikt nicht so einfach machen sollte, will man der Realität auch nur annähernd gerecht werden. Alles andere ist Aberglauben. Deshalb schlage ich mich auf keine Seite, das geht nur in die Hose.