Heil alle zusammen
Heieiei... n'paar Tage Forums-Absenz und schon verpasst man weiss der Geier was.
Heja, also ich will nur noch kurz antworten (*räusper* ...ich versuchs jedenfalls
).
Erstmal zu Sternchens Aussage:
Also ich finde diese Unterwanderung der Christen in die Metalszene ein Gräuel. Erst kamen die Nazis und jetzt auch noch die Christen...
haltet den Metal sauber!
Hab in den letzten paar Tagen ab und an mal darüber nachgedacht. Und jetzt muss ich Dir irgendwie wirklich recht gebenm, Stern!
Wenn sich eine Art von Musik als Ausdruck der Rebellion gegen eine Bestimmte Sache (in diesem Falle u.a. das Christentum, wie es heute zum grössten Teil praktiziert wird) entwickelt, dann ist es wahrlich der reinste Hohn, wenn es plötzlich "dieselbe" Musik gibt, die genau vom ursprünglichen "Rebellionsobjekt" geprägt ist. Das ist irgendwo wahrhaftig Schwachsinn... und es ist (von christlicher Seite) auch nicht sehr respektvoll.
So, das mal grundsätzlich.
Desweiteren finde ich es aber nach wie vor lächerlich, Menschen vorzuschreiben, was sie machen dürfen und was nicht und was sie denken sollen und was nicht. "Zensur" (auch im "ausgedehnteren" Sinne) ist meiner Meinung nach immer ein Armutszeugnis.
Ich finde es zwar schwachsinnig, wenn es "christlichen" Black Metal gibt (d.h. Black Metal-ähnliche Musik mit Texten, die klar das heutige Christentum wiederspiegeln)... einfach, weil es nicht zusammengehört.
Aber ich finde, es darf jeder Black Metal (oder was auch immer) spielen, der es will und der das Bedürfnis hat, sich auf diese Weise auszudrücken. Jedoch dünkt es mich, es gibt ein paar "Spielregeln", die es - aus Respekt und gemäss der "Sinnfrage - zu befolgen gilt (= beispielsweise: Kein Black Metal mit Halleluja-Texten).
OB diese Art des Selbstausdrucks (eben z.B. Black Metal) mit dem vereinbar ist, was die Person, die sie praktiziert, vereinbar ist, DAS ist verdammt nochmals die persönliche Sache dieser Person (@ Bandog)!!!!!!! Was zum Donner interessiert es, wie nun die genaue Einstellung eines Black Metal Musikers ist, und ob diese ideologisch, theologisch oder was weiss ich nun mit "der Ideologie des Black Metals" (*hüstel*) zu vereinbaren ist???????? Wer hier kennt die genaue, persönliche Herzenshaltung von Ihsahn, von Abbath, von Varg???? Alle dreie sind - zumindest gemäss ihren Aussagen in Interviews - so ziemlich unterschiedlich bis gegensätzlich. Und... mach(t)en nicht trotzdem alle dreie Black Metal??? Wer verdammt nochmals sind wir hier??? Eine schwarzwurzlige Sittenpolizei? Eine ethische Prüfungskommission für Black Metal Bands? Vielleicht könnten wir uns ja ein QM-System für die Black Metal Szene erarbeiten... oder uns BioInspecta anschliessen und strengste Prüfungen ausstellen, nach deren Bestehen ein Gütesiegel "garantiert 100% böse" verliehen wird, oder eben nicht!
Langer Rede kurzer Sinn: Ich denke, es gibt ein paar grundsätzliche Spielregeln... aber Haarspalterei ist schwachsinnig und vor allem: überflüssig.
@Bandog:
Wenn wir alles zur Kunstform erheben und zur Allegorie degradieren, dann hat schlussendlich nichts mehr eine Bedeutung und jedes Regelwerk (Bibel) wird sinnlos.
Dazu muss ich Dir grundsätzlich schon recht geben. Allerdings siehst Du das für meinen Geschmack zu eng. Oder anders gesagt: Du kannst natürlich es ansehen, wie Du willst... aber mein Rahmen der "künstlerischen Freiheit" ist offensichtlich defintiv weiter gesteckt, als Deiner. Da kann man drüber diskutieren oder auch nicht. Ob es einen grünen Zweig gibt oder nicht, weiss ich nicht. Und ob es ein "richtig" oder "falsch" gibt, bezweifle ich... zumindest ausserhalb der persönlichen Empfindung eines jeden einzelnen Menschen.
aber gleichzeitig mehr oder weniger sündhaftes als absolut mit der Bibel vereinbar ansieht, dann, entschuldige bitte, ist das eine Auslegung der Bibel, die beim besten Willen von keinem Theologen als christlich anerkannt würde.
Ey, ich habe niemals behauptet, dass ich auf die Meinung irgendeines christlichen Theologen auch nur einen Dreck gebe. Was die Theologie sagt, geht mir genau so sehr am Arsch ab, wie eigentlich überhaupt alles, was irgendwer sagt.
...bezüglich MEINES Glaubens jedenfalls.
Jeder Mensch hat seine Einstellungen, seinen Glauben (auch der Atheist "glaubt"!) und das ist auch sein Recht. Manchmal frage ich mich schon, warum zum Teufel die Menschen immer sooooo verflucht gerne und schnell bereit sind, über die Einstellungen von anderen zu urteilen, zu richten, zu entscheiden ob sie richtig oder falsch sind!
Wie auch immer: Ich habe MEINEN Glauben... und es ist mir wirklich verdammt egal, ob auch nur irgend jemand diesen Glauben nun korrekt, vernünftig, gut, oder irgendwas findet oder nicht.
Was unsere neutestamentlichen Exkurse angeht: Ich bins müde, noch mehr zu schreiben...
Es führt langsam zu weit und ich bin mir auch nicht so ganz gewiss, wie sehr das die Öffentlichkeit, dieses Forums interessiert.
Wenn Dir eine theologische Debatte allzusehr am Herzen liegen sollte, dann schlage ich vor, wir zwei verschanzen uns mal für einige Stunden in einem gemütlichen Pub, wo's Guinness oder Belgisches Bier gibt. Okay?
Bandog und Orgetorix, Kelto-alemannisches Institut für spirituelle Grundlagenforschung und Exegese? Das hat die sonst schon genug leidgeprüfte Erde nun wirklich nicht verdient.
*lol*
Du hast gesagt, Slechtvalk seien keine christliche Band. Ich habe in gutem Glauben gehandelt und das abgehakt. Dann wollte ich aber doch noch mal nachschlagen, welches lyrische Konzept sie denn mit ihrem Waffengefuchtel untermalen wollen, und wähnte mich angesichts der Texte ihres ersten Albums in einem - zugegebenermassen ziemlich blutrünstigen - Gospelliederbuch blätternd. Das lyrische Konzept des zweiten Albums ist zwar geschickt in eine Fantasystory eingebunden, aber letztendlich doch ebenso eindeutig christlich.
Hmmm... okay, ich muss zugeben, dass ich nun nicht gerade jedes Slechtvalk-Lied auswendig mitsingen kann.
Also hab ich mir die neue CD (ja, ich besitze sie!
) wieder mal angehört und mir die Texte reingezogen.
Ähm... und na ja. Tut mir ja fürchterlich leid. Aber ich kann eigentlich wirklich nicht mehr als eine ganz nette Fantasy story darin erkennen.
Na ja, aber auch da man wohl das persönliche Empfinden von Idividuum zu Individuum divergieren. Ich akzeptiere das. Aber ich seh's einfach anders als Du.
Nun noch etwas grundsätzliches, was mir bei solchen Diskussionen immer wieder auffällt... eine gewisse Diskrepanz zwischen gewissen Aussagen.
Na ja... ganz abseits der Diskussion des Verhältnisses zwischen Christen und Metal: Es ist unbestritten, dass in der Christenszene eine Menge ziemlich schräger Dinge passieren. "Geistlicher Missbrauch" (zumindest für die soziologisch- , psychologisch- oder pädagogisch Interessierten unter Euch sicher ein Begriff) kommt massig vor. Auch immer wieder scheint die Christenheit ein Hort der Heuchelei und des Selbstbetruges zu sein. Und so weiter. Das kann ebensowenig bestritten werden, wie die Tatsache, dass es in der Menschheitsgeschichte wohl wenig Institutionen geben dürfte, welche derart viele unschuldige Menschenleben auf dem Gewissen hat, wie die christlichen Kirchen. Klar.
Aber nichts destotrotz verwundere ich mich immer wieder einigermassen ob gewissen Äusserungen gegenüber bekennenden Christen.
Der Mensch versteht die Welt, das Universum, das Leben, ect. wohl grundsätzlich nicht in der ganzen Fülle. Die meisten Menschen jedoch haben das Bedürfnis, diese Dinge für sich selbst irgendwie erklärbar zu machen. Und jeder Mensch tut dies auf eine eigene Weise.
Meiner Meinung nach sind religiöse "Erklärungsversuche" (egal nun, ob buddhistisch, christlich, oder was weiss ich) eine legitime Weise. Oder handkehrum: Die Wissenschaft ist letztlich nicht im geringsten etwas anders!!! Es ist ein Erklärungsversuch. Und sorry... aber auch Naturwissenschaften sind und bleiben grössteneils Glaubenssache!!!!!
Wie kann man sich über Leute lustig machen, welche einem religiösen Lehrer (z.B. Buddah, Jesus, Dalai Lama, ect.) vertrauen... und gleichzeitig vollkommen blind und gedankenlos auf führende Köpfe von z.B. der Naturwissenschaft vertrauen??? Sorry, aber das ist einfach ein Widerspruch in sich!
Desweiteren finde ich es auch immer wieder interessant, wie sehr doch gewisse Trends Einfluss zu haben scheinen. Momentan ist es nun mal einfach so (darüber kann man sich freuen oder nicht), dass zumindest in Westeuropa sowas wie eine "Back-to-the-roots" Entwicklung im Gange ist. "Keltische" oder "germanische" Glaubensrichtung (wobei ja die allermeisten eh vollkommen neuzeitliche Konstrukte sind, die mit dem ursprünglichen recht wenig gemein haben dürften) ziemlich im "Trend" sind.
Wie kommt es denn jetzt, dass "aufgeklärte" Metalheads, die nicht sonderlich religiös sind, die primär der Wissenschaft Glauben schenken, absolut kein Problem mit "Heiden" zu haben scheinen, welche Odin (oder wen auch immer) ihren Herrgott nennen, und gleichzeitig Christen als lächerliche Spinner verlästern??????????
Sind "germanische Heiden" etwa rationeller in ihrer Spiritualität als Christen??? Sind nicht beide einfach religiös???? Ist es aus wissenschaftlicher Sicht etwa logischer an Wotan zu glauben, als an den heiligen Geist???
Oder geht es etwa darum, was die Christenheit alles schlimmes getan hat? Wohlan - stimmt schon. Nur, beispielsweise die Völker oder Stämme, welche heute meist "Wikinger" genannt werden, waren auch nicht gerade die frommen Lämmchen! Auch sie taten vielen unschuldigen Leuten verdammt viel unrecht. Ist das nun etwa irgendwie "weniger schlimm", nur weil es eben Wikinger waren und nicht Christen?
Ich weiss nicht, worum es dabei geht... klar ist aber jedenfalls, dass - zumindest im rein wissenschaftlichen Sinne - "Heiden" wie Christen im höchsten masse irrationell sind, was ihre Spiritualität angeht.
Tja... vielleicht ist es momentan halt einfach cooler, Heiden toll und Christen doof zu finden.... weil der Bravo-Trendindex gerade verlauten liess, dass "Heidentum" jetzt grad IN ist. Und vielleicht ist es auch schlicht einfacher, weil man n'Bissl weniger aneckt.
Hmm?
Jedenfalls mich dünkts, dass wer mit stolzer Brust die aufgeklärte Räson lobpreist, religiöses der Lächerlichkeit bezichtigt und sich an Christen als Objekten der Belustigung aufgeilt (oder es aus ideologischen Gründen sogar ablehnt, christliche Bands zu hören), der möge es sich doch eventuell auch zweimal überlegen, ob er Bands wie Menhir und Black Messiah (welche ihre Sache durchaus ernst meinen) oder vielleicht auch Enthroned, toll finden soll.
Jeder hat das recht, Aussagen von anderen also vollkommen hirntot zu empfinden. Klar. Aber ein gewisses Mass an Durchdachtheit, dürfte man je eigentlich dennoch erwarten.
Eja... aber das ist eigentlich ein anderes Thema.
Heja, also ich will nur noch kurz antworten (*räusper* ...ich versuchs jedenfalls
).
Okay... hab's nicht geschafft!
Bein nächsten Mal vielleicht.