Ich weiß, diese Patriotismusdebatte ist nervig, aber ich muss einfach mal meinen Senf dazu abgeben.
[4] Warum dürfen die Franzosen stolz auf Frankreich sein, wir aber nicht stolz auf Deutschland?
Die Frage ist so falsch gestellt. Richtig müsste sie heißen: welchen vernünftigen Grund gibt es überhaupt, auf eine Nation stolz zu sein? Um es vorweg zu nehmen: wir finden, es gibt keinen. Ob nun ein Franzose darauf abfährt, Franzose zu sein oder sich ein Brite den Union Jack tätowieren lässt, ist ähnlich geschmacklos wie Musiker/innen in schwarz-rot-gold.
Ich finde es zwar nicht geschmacklos, jedoch äußerst befremdlich. Ich bin froh, dass in Deutschland nicht einfach blind diesem "Nationalismus" hinterhergerannt wird wie in anderen Ländern Europas. Ich finde es seltsam, wenn man auf irgendwelche Persönlichkeiten, Geschehnisse oder Leistungen stolz ist, nur weil sie dem eigenen Land zugeschrieben werden. Für mich ist das das oft zitierte "Herdenverhalten" des Menschen in extremer Form. Es ist nicht so, dass ich alles verdamme, was deutsch ist, ebenso wenig wie ich alles nichtdeutsche verdamme. Ich finde nur nichts besonderes bzw. etwas, auf das ich stolz sein könnte an diesem Land. Lokalpatriotismus ist für mich in einem gewissen Maße noch verständlich, da hat man ja noch einen direkten Bezug zu seiner Gegend. Ich weiß eben nur nicht, warum ich unbedingt stolz auf Ludwig Erhard sollte, ich kann ja nicht stolz auf etwas sein, was ich nicht selber gemacht habe. Genauso wenig fühle ich mich verantwortlich für die deutsche Geschichte, die ebenso viele (oder wahrscheinlich noch mehr) Schandtaten aufzuweißen hat, wie die anderer Länder. Man sollte daran erinnern und sich damit auseinandersetzen, aber wenn man nicht dabei war, kann man nichts dafür.
Ob diese Compilation jedoch ein Schritt in die richtige Richtung ist, ist fraglich.
Tom: Dein Beitrag ist zwar witzig geschrieben, aber bring doch mal ein paar griffigere, d.h. nicht vor Sarkasmus triefende Argumente.