"ich will mich umbringen"- musik

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king_of_spades
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"ich will mich umbringen"- musik

Beitrag von king_of_spades »

in diesem thread möchte ich über die erscheinung selbst, über die zielhörerschaft und natürlich über interessante bands diskutieren. wie "ernst" kann die musik gemeint sein? ist es in dem von manchen bands beschriebenen zuständen denn überhaupt möglich, musik zu machen?
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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

Nun ja... Mit schweren Depressionen KANN man Musik machen. Es ist überhaupt erstaunlich, was man alles kann, auch wenn man ständig das Gefühl hat, zu sterben. Es ist eine Gewohnheitsfrage...

Bei 99% der Bands ist es jedoch nur Image, sonst gar nichts. Es ist bezeichnend, dass die meisten, die sich echt gekillt haben, eben NICHT aus Depro-BM-Bands kamen...
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Ed Edison
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Beitrag von Ed Edison »

Ich kann mir schon vorstellen, dass in vielen Fällen die Musik als Ventil benutzt wird um sich den ganzen Müll von der Seele zu schmeißen, genau so als Hörer, den besagte Musik irgendwo berührt und gerade in so einer Phase seinen Empfindungen zuspricht. So etwas ist doch speziell im BM weit vertreten und da liegt vielleicht auch das Problem, da mit hoher Wahrscheinlichkeit der größte Teil dies auch als Imagepflege betreibt.
Mir fällt dazu Tavaron ein, bei denen (wenn ich mich richtig erinnere) einer aus dem Umfeld gestorben ist und die sich dadurch inspiriert fühlten, mit einem streng limitierten Tonträger und tollen Suizid T-Shirts. Ich für meinen Teil weiß nicht was ich davon halten soll.

Sänger von Tavaron: „In unserer Musik verarbeiten wir unsere Gefühle. Dass heißt nicht, dass wir über Suizidgedanken, Wut. Tod und Zerstörung singen, nur weil man das von uns als Blackmetal Band erwartet.”

Im Endeffekt ist es doch nur ein Gefühl und nichts anderes als wenn einer über Liebe singt, ist doch beides auch sehr persönlich, nur dass es einen negativen Aspekt mit sich bringt und ob es jemand mit seinen Texten wirklich ernst meint erkennt man als Außenstehender sowieso nur, wenn irgendwann die Nachricht kommt, dass er sich umgebracht hat.

Aus meinem Freundeskreis kenne ich einen Fall, bei dem ein stark labiler Typ gerade durch das Musizieren wieder ins Leben gefunden hat also ein Beispiel für den umgekehrten Weg.

Ich finde allgemein ist das ein sehr schwieriges und persönliches Thema, welches für Menschen, die nie ernsthaft diese Phasen durchlebt haben kaum zu definieren ist.
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king_of_spades
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Beitrag von king_of_spades »

Ed Edison hat geschrieben: Ich finde allgemein ist das ein sehr schwieriges und persönliches Thema, welches für Menschen, die nie ernsthaft diese Phasen durchlebt haben kaum zu definieren ist.
genau darauf wollte ich hinaus. ist es eine tatsache, dass einem "gesunden" geist der zugang zu dieser musik von vorn herein verwehrt bleibt? kann diese musik aus der sicht des hörers denn überhaupt als "ventil" dienen?

für mich bildet nattramn von silencer die speerspitze, da die frage nach der authentizität als solches erst gar nicht aufkommt.
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Ed Edison
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Beitrag von Ed Edison »

king_of_spades hat geschrieben:ist es eine tatsache, dass einem "gesunden" geist der zugang zu dieser musik von vorn herein verwehrt bleibt?
Ich glaube schon, es sei denn diese Musik infiziert diesen Geist.
kann diese musik aus der sicht des hörers denn überhaupt als "ventil" dienen?
Wenn man diese Veranlagung hat, wäre es doch durchaus möglich, dass im Mangel der Zuflucht man sich selbst in Texten wiederfindet oder die aufkommende Atmosphere so annimmt, dass man in ihr versinkt und dadurch anfängt seine Emotionen aus zu leben.
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Imperial Warcry
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Beitrag von Imperial Warcry »

Ed Edison hat geschrieben: Mir fällt dazu Tavaron ein, bei denen (wenn ich mich richtig erinnere) einer aus dem Umfeld gestorben ist und die sich dadurch inspiriert fühlten, mit einem streng limitierten Tonträger und tollen Suizid T-Shirts. Ich für meinen Teil weiß nicht was ich davon halten soll.

Sänger von Tavaron: „In unserer Musik verarbeiten wir unsere Gefühle. Dass heißt nicht, dass wir über Suizidgedanken, Wut. Tod und Zerstörung singen, nur weil man das von uns als Blackmetal Band erwartet.”
Zum Thema Tavaron:

http://www.schwermetall.ch/forum/ftopic ... ron#131037
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Ed Edison
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Beitrag von Ed Edison »

interessant :lol:
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-apx-
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Beitrag von -apx- »

Ed Edison hat geschrieben:Ich kann mir schon vorstellen, dass in vielen Fällen die Musik als Ventil benutzt wird um sich den ganzen Müll von der Seele zu schmeißen, genau so als Hörer,
klar ist dem so! Jeder (glaub ich) hört die Musik die ihn emotional berührt.. Ob die Band das dann ernst meint oder es nur "Image" ist ist mir dann eher egal ..


king_of_spades hat geschrieben: ist es eine tatsache, dass einem "gesunden" geist der zugang zu dieser musik von vorn herein verwehrt bleibt?
nicht umbedingt...

king_of_spades hat geschrieben: kann diese musik aus der sicht des hörers denn überhaupt als "ventil" dienen?
JA!
king_of_spades hat geschrieben: für mich bildet nattramn von silencer die speerspitze, da die frage nach der authentizität als solches erst gar nicht aufkommt.
dito.! Sehr viel intensiver gehts nicht mehr glaub ich... :wink:
bzw... muß ich mich nochmal mit den älteren sachen von Bethlehem beschäftigen... passend zum Datum heute.. :wink:


Ed Edison hat geschrieben: wäre es doch durchaus möglich, dass im Mangel der Zuflucht man sich selbst in Texten wiederfindet oder die aufkommende Atmosphere so annimmt, dass man in ihr versinkt und dadurch anfängt seine Emotionen aus zu leben.
Atmosphere Ja, Texte (in meinem Fall) NEIN.. da gerade bei dem Thema die Texte manchmal etwas schwer klischeehaft sind und mir eher lächerlich erscheinen, aber das trifft auch auf andere Thematiken zu, daher höre ich selten Musik deren Texte ich verstehe... Stimme muß klingen und emotion rüber bringen, was die Stimme sagt ist mir meistens eher egal...
Das was mir solche Musik dann bedeutet steht manchmal im krassen Gegensatz zu dem was die Sänger in Ihren Texten sagen ...



meine 5 cent um hier auch mal was gesagt zu haben.... frohe Weihnachten ect... nur mal so für den Fall das das hier jemanden interessiert...
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-apx-
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Beitrag von -apx- »

Kann mir jemand sagen warum meine Signatur nicht angezeigt wird was hab ich verpeilt.....?
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Bernard Gui
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Beitrag von Bernard Gui »

Hier gibt es keine Signaturen. :wink:
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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

und zu Recht...
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SilentHill
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Beitrag von SilentHill »

Ricardo Clement hat geschrieben:Nun ja... Mit schweren Depressionen KANN man Musik machen. Es ist überhaupt erstaunlich, was man alles kann, auch wenn man ständig das Gefühl hat, zu sterben. Es ist eine Gewohnheitsfrage...

Bei 99% der Bands ist es jedoch nur Image, sonst gar nichts. Es ist bezeichnend, dass die meisten, die sich echt gekillt haben, eben NICHT aus Depro-BM-Bands kamen...
es stellt sich auch die frage ob diese leute depro-bm machen weil sie sich umbringen wollen, oder ob sie sich umbringen wollen weil sie depro-bm machen.
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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

Nein. Es stellt sich nur die Frage, ob sie sich umbringen SOLLTEN, weil sie depro-BM machen...
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SilentHill
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Beitrag von SilentHill »

fragen über fragen.
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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

Ja. Das macht ganz depressiv!!!
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SilentHill
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Beitrag von SilentHill »

ja, die schneiden einem wunden ins fleisch.
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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

Scheussliche!!!
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Beitrag von dasRonnl »

wenn einer sich killt, dann ist es egal was für ein sound er hört. ich glaube die meisten menschen die sich umbringen machen dies im affekt, und duch umstände die meist sehr plötzlich kommen. mein opa war zwar auch musiker(blues) aber mit sicherheit nicht depri. das ende vom lied(leben) noch schnell einen auftritt ab ins hotel und dann im zimmer erhängt. lag wohl daran das er alki war.
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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

Na ja... Alkoholismus ist eine Form von Depression...
dasRonnl
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Beitrag von dasRonnl »

Ricardo Clement hat geschrieben:Na ja... Alkoholismus ist eine Form von Depression...
das so zu sagen ist nicht ganz gerecht, wenn einer depri ist muß er nicht unbedingt saufen, genauso sind die meisten alkis nicht depri drauf sondern einfach nur süchtig. sonst wären nikotin auch eine form von depressionen
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