Neuheidentum

Satanismus, Christentum, keltische und nordische Religionen sowie die zugehörigen Mythologien!

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Morgenstern
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Neuheidentum

Beitrag von Morgenstern »

Ist eine überzeugende Kopie heidnischen Glaubens und heidnischer Kultur möglich? Ich frage mich, ob der Mensch des beginnenden 21. Jahrhunderts mit seinen Denkmustern und seinen emotionalen Grundstrukturen in der Lage ist, ein solches rekonstruiertes Heidentum überhaupt authentisch zu leben. Ist es möglich, die alten Traditionen neu zu erleben? Ist das überhaupt das Ziel des Neuheidentums? Wenn nein, ist es einfach nur die Faszination für das archaische?
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Orgetorix Jowanko
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Beitrag von Orgetorix Jowanko »

Hmmmm... ich finde Deine Fragen (wie immer ;) ) sehr gute, aber auch sehr schwierige Fragen.

Grundsätzlich halte ich das "Neuheidentum" für einen absoluten Schmarren, der mir nur endlos auf den Senkel geht. Andererseits denke ich auch, dass all die Versuche eines modernen heidnischen Glaubens/Lebensstils etwas wichtiges sind und wo Versuche gemacht werden, passieren halt auch Fehler.

Definitiv ist, dass es unglaublich viel Scheisse gibt in dieser "Szene" oder wie man das auch nennen will. Aber irgendwo sollte einem das ja nicht davon abhalten, dennoch dran zu bleiben (genausowenig wie die Tatsache, dass das Christentum über die Jahrhunderte ziemlich übel in die Hose ging und die Kirche n'Schandfleck ist, einem nicht davon abhalten sollte, sich ernstaft/sachlich mit der eigentlichen (ur-)christlichen Lehre zu befassen). ...finde es schwierig.

Wieso das es sowas gibt??? Ich denke, bei vielen steckt einfach die tiefe Unzufriedenheit mit dem Christentum dahinter... auch Buddhismus u.a. boomt ja. Für andere ist es die Wichtigkeit, etwas wertvolles, was mehr oder minder verloren ging, wieder hervorzukramen. Für andere ist es bestimmt auch die "Faszination des Archaischen".... oder es ist halt heute einfach "cool". :cry:

Die Ziele des "Neuheidentums" kann man genausowenig auf einen Nenner bringen, wie man eigentlich überhaupt "Neuheidentum" sagen kann. Die ziele sind so vielfältig wie die Gemüter dahinter an sich.... das wissen wir alle. Ich war lange Zeit Teil einer "keltischen" Vereinigung; da ging's uns einfach drum, gemeinsam (als Laien) zu forschen, zu entdecken und FÜR UNS SELBST alte keltische Lebensweisen, ect. wieder zu entdecken und zu praktizieren. Es gab bei dieser gruppe auch einen mir lieben (verrückten :) ) Freund, dessen (Lebens-)Ziel es war, das Keltentum in Helvetien wieder vermehrt zu etablieren (oder zumindest wirklich salonfähig zu machen).... er hatte solch verrückte Ideen, wie z.B. die wieder-etablierung des Druidentums (war z.B. der Ansicht, dass jede politische Gemeinde wieder einen eigenen "Gemeinde-Druiden" haben sollte, ect.). Dieser Freund ist inzwischen leider verstorben. ;(

Für viele andere "neuheidnischen" Vereinigungen geht es darum, das Christentum zu verbannen (oder zumindest zu erreichen, dass es nicht mehr "Staatsreligion" ist... was ich sehr geil fände) und einen "heidnischen Glauben" zu etablieren. Solche Gruppen sind gerade in Deutschland sehr zahlreich.... z.B. Oding.

Andere haben geradezu rassistischen Ziele.

Anderen geht es bloss um persönliches Interesse.

Und so weiter................



mich, ob der Mensch des beginnenden 21. Jahrhunderts mit seinen Denkmustern und seinen emotionalen Grundstrukturen in der Lage ist, ein solches rekonstruiertes Heidentum überhaupt authentisch zu leben. Ist es möglich, die alten Traditionen neu zu erleben?
Ich weis nicht, ob das möglich ist. Sehr schwierig auf jedenfall. Und wirklich "authentisch" nachzufühlen... das ist wohl gänzlich unmöglich. Allerdings: Wenn man den eigenen Lebensstil wirklich anpasst (z.B. sehr naturbezogen lebt... oder ohne strom, ect. ...oder irgend sowas), ändert sich die eigene Emotionalität diesbezüglich schon auch schwerwiegend finde ich.

Ich weis ned.... irgendwo find ich's idiotisch, sowas wieder "rekonstruieren" zu wollen, weils kaum möglich ist (wieso mach ich's dann selbst???? :roll: :? ). Andererseits: Wären die Römer nicht gewesen und später die Kirche (okay, ging ja hand in hand), so wären wir heute möglicherweise immer noch Kelten. Und vielleicht hätten wir ja dennoch sowas wie eine Industrialisierung erlebt?!?!!
Wäre das Keltentum HEUTE immer noch gleich wie vor 1800 Jahren???
Vielleicht ist es ja auch absolut legitim, so etwa altes "weiter zu entwickeln" und der "Zeit anzupassen"???

.....hmmm... jedenfalls: Stoff zum Grübeln. ;)



Orgetorix
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Zimmer
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Re: Neuheidentum

Beitrag von Zimmer »

Morgenstern hat geschrieben:Ist eine überzeugende Kopie heidnischen Glaubens und heidnischer Kultur möglich? Ich frage mich, ob der Mensch des beginnenden 21. Jahrhunderts mit seinen Denkmustern und seinen emotionalen Grundstrukturen in der Lage ist, ein solches rekonstruiertes Heidentum überhaupt authentisch zu leben. Ist es möglich, die alten Traditionen neu zu erleben? Ist das überhaupt das Ziel des Neuheidentums? Wenn nein, ist es einfach nur die Faszination für das archaische?
Die Authentizität scheitert schon alleine daran, weil vieles, zu vieles für ewig vergessen wurde! Die Neuheiden haben meiner Meinung nach in keinster weise etwas mit den Kelten, Germanen, Sachsen oder was auch immer zu tun...
Es ist in meinen Augen nur eine Glorifizierung einer Zeit von der man kaum was weiss. Schon alleine dieser Gedanke lässt mich doch sehr skeptisch werden…
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wolfstochter
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Beitrag von wolfstochter »

Ich bin weniger für eine Kopie, eher für einen Neuanfang, denn heute leben wir im 21Jhd und nicht in vergangenen Zeiten.. Ich halte es für möglich, warum auch nicht, allerdings muss man manchen Menschlein noch erklären was es bedeutet Heide zu sein (ich mag den Ausdruck nicht), da manche meinen es reicht sich einen Hammer umzuhängen und zwei, drei Götter zu kennen, wobei ich meine dass das nicht mal vorraussetzung ist *lufthol*, aber dennoch bei ihrem waldspaziergang ihre Kippen, Müll etc. auch glaich da lassen. Das nenne ich nicht sehr heidnisch! :wink:
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Beitrag von Vigrid »

wolfstochter hat geschrieben:Ich bin weniger für eine Kopie, eher für einen Neuanfang, denn heute leben wir im 21Jhd und nicht in vergangenen Zeiten.. Ich halte es für möglich, warum auch nicht, allerdings muss man manchen Menschlein noch erklären was es bedeutet Heide zu sein (ich mag den Ausdruck nicht), da manche meinen es reicht sich einen Hammer umzuhängen und zwei, drei Götter zu kennen, wobei ich meine dass das nicht mal vorraussetzung ist *lufthol*, aber dennoch bei ihrem waldspaziergang ihre Kippen, Müll etc. auch glaich da lassen. Das nenne ich nicht sehr heidnisch! :wink:
Ich stimme meiner großen Nordfrau da zu.
Heute ist es nicht möglich alles korrekt und authentisch abzuhalten.
Bald werde ich persönlich wohl dem Odalsring Germania beitreten, die Zielsetzung dieser Sippe ist, eine germanische Glaubenssitte des 21ten Jahrhunderts auszuleben. Zwar werden die traditionellen Feste gefeiert, dennoch wird nicht krampfhaft versucht alles so authentisch wie nur möglich zu halten. ( Wenn sich jemand für den Ring interessiert : http://www.odalsring-germania.org )

Auch denke ich , dass ein Mensch heut zu Tage keinesfalls in der Lage ist, so zu leben und zu handeln wie früher. Durch die Industrialisierung etc ist der menschliche Körper nicht mehr so belastbar wie früher.
Natürlich gibt es auch ausnahmen. Ich habe schon viele Berichte über "Aussteiger" gesehen und gelesen und war immer fasziniert davon, aber ich denke, das gelingt nicht vielen Menschen.
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wolfstochter
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Beitrag von wolfstochter »

Stell dir mal vor, alle neun Jahre neun Männllein jedes Geschöpfes an ein Baum zu hängen.. Wie lange käm man dafür wohl heute weg? *lol*
Aber wie gesagt, der Weg zurück zu Mutter Natur steht jedem offen :)

@Leyd So groß bin ich garnicht... *lol* eher winzig :D
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Beitrag von Vigrid »

wolfstochter hat geschrieben:Stell dir mal vor, alle neun Jahre neun Männllein jedes Geschöpfes an ein Baum zu hängen.. Wie lange käm man dafür wohl heute weg? *lol*
Aber wie gesagt, der Weg zurück zu Mutter Natur steht jedem offen :)

@Leyd So groß bin ich garnicht... *lol* eher winzig :D
Stimmt, einen Großteil der Rituale kann man auch nicht durchführen auch wenn manche Menschen das sicher "lustig" fänden,...


@ wolfstochter : ich weiss *g
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wolfstochter
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Beitrag von wolfstochter »

Jap, nachher träfe es noch mein Böckchen, das kann ich ja nicht zulassen! Oder mein Bruderherz...

@Leyd: soso, dann war das ironisch?! Du machst dich also lustig über mich?? *knurrr* :P
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Beitrag von Vigrid »

wolfstochter hat geschrieben:Jap, nachher träfe es noch mein Böckchen, das kann ich ja nicht zulassen! Oder mein Bruderherz...

@Leyd: soso, dann war das ironisch?! Du machst dich also lustig über mich?? *knurrr* :P
och son bockfell is doch gut zum draufsitzen, für ne gewandung aber zu,...mmh ... baurig lol

ich mach mich nich lustig :roll:
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wolfstochter
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Beitrag von wolfstochter »

Also wenn mein Hasi abgezogen ist, wo willst du dich denn da drauf setzen??? *lol*
Ich find Fell auch gut, aber nur wenn ich den Träger vorher nicht kannte! :D
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nimmermehr
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Re: Neuheidentum

Beitrag von nimmermehr »

Morgenstern hat geschrieben:Ist eine überzeugende Kopie heidnischen Glaubens und heidnischer Kultur möglich?
Eine Kopie ist überhaupt nicht möglich und wohl auch nicht das Ziel. Um die perfekte Imitation zu schaffen, müsste man auch wie früher leben. 1. Ist das in unser heutigen "fortschrittlichen" Welt nicht möglich und 2. reicht das Wissen, welches wir von "alten Zeiten" haben und die Garantie der Realitätsnähe der bereits publizierten und in die Geschichte und Mythologie eingebundenen Informationen. Vertraue nichts und niemandem ;)
Ich frage mich, ob der Mensch des beginnenden 21. Jahrhunderts mit seinen Denkmustern und seinen emotionalen Grundstrukturen in der Lage ist, ein solches rekonstruiertes Heidentum überhaupt authentisch zu leben. Ist es möglich, die alten Traditionen neu zu erleben? Ist das überhaupt das Ziel des Neuheidentums? Wenn nein, ist es einfach nur die Faszination für das archaische?
Das "Neuheidentum" ist eine Trenderscheinung..zum einen dieser Kommentar ;)
Mit der Natur in Kommunikation zu stehen bzw. mit den Göttern und Göttinnen als Symbolträger von natürlichen Energien. Das Umfeld um uns bewusst zu erleben und zu achten. Nicht unter sich zu stellen, sondern auf gleiche Höhe. Respekt der Schönheit und der Kraft gegenüber. Dies sehe ich grundlegend im "Heidentum" und ist mit Schwierigkeiten auch auf unsere Zeit heute zu übertragen. "Ziel des Neuheidentums" - in meinen Ohren klingt das nicht gut zusammen. Der Neuheidentum sollte nicht als Projekt mit Weg und Ziel angesehen werden...finde es auch schwachsinnig, dass Organisationen den Heidentum propagieren wollen und ihn sogar als anerkannte Staatsreligion gerne sehen würden. Was gibt dem Neuheidentum die Anerkennung durch den Staat...mehr Leute, mehr Macht? Gemeinsames Ausleben eines Lebensgefühles ist kein Problem, aber gemeinsames Suchen nach Respekt der Masse ist unnötig.

so viel dazu von mir :)
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Högdahl
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Re: Neuheidentum

Beitrag von Högdahl »

nimmermehr hat geschrieben: Eine Kopie ist überhaupt nicht möglich und wohl auch nicht das Ziel. Um die perfekte Imitation zu schaffen, müsste man auch wie früher leben. 1. Ist das in unser heutigen "fortschrittlichen" Welt nicht möglich und 2. reicht das Wissen, welches wir von "alten Zeiten" haben und die Garantie der Realitätsnähe der bereits publizierten und in die Geschichte und Mythologie eingebundenen Informationen.

Gemeinsames Ausleben eines Lebensgefühles ist kein Problem, aber gemeinsames Suchen nach Respekt der Masse ist unnötig.
Sehr richtig! Genau den gleichen Standpunkt vertrete ich auch, wie schon des öfteren erwähnt.
Gefallener_Engel
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Beitrag von Gefallener_Engel »

Ich denke wie viele hier auch, dass es nicht mehr möglich ist das Heidentum so zu leben, wie das die Kelten getan haben. Alleine wegen der christianisierung der Gesellschaft und dem veränderten Umfeld. Ich fände es schon toll wenn man die Natur und die Geschöpfe etwas mehr respektieren würde
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Ragnar
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Beitrag von Ragnar »

ich denke, es ist nunmal so, dass das christliche weltbild unser land seit bald 1500 jahren prägt, und damit wirklich prägt, ergo was soll das, schliesslich haben sich solche glaubensrichtungen immer wieder mal geändert, nicht so wie beim hinduismus oder dem buddhismus. aber hier schon. das nächste ziel fände ich einfach KEIN glaube zu haben, das wär mal richtig gut.
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wolfstochter
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Beitrag von wolfstochter »

Solange du nicht den glauben an dich selbst verlierst! ^^
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Covi
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Beitrag von Covi »

hmmm ich kann da jetzt nicht gu t mitreden da ich keine ahnung über das "neuheidentum habe"

ich selbst bin Agnostiker und bete ab und an zu Odin und stell mir vor in Asgard rumzurennen (lööl) oder bete zu den Waldgeistern um Schutz vor Kälte zu erhalten und all der kram...

man sollte sich nur seinen idealen treu bleiben.. was man heutzutage glaubt is egal...
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Vigrid
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Re: Neuheidentum

Beitrag von Vigrid »

nimmermehr hat geschrieben:
Morgenstern hat geschrieben:Ist eine überzeugende Kopie heidnischen Glaubens und heidnischer Kultur möglich?
Eine Kopie ist überhaupt nicht möglich und wohl auch nicht das Ziel. Um die perfekte Imitation zu schaffen, müsste man auch wie früher leben. 1. Ist das in unser heutigen "fortschrittlichen" Welt nicht möglich und 2. reicht das Wissen, welches wir von "alten Zeiten" haben und die Garantie der Realitätsnähe der bereits publizierten und in die Geschichte und Mythologie eingebundenen Informationen. Vertraue nichts und niemandem ;)
Ich frage mich, ob der Mensch des beginnenden 21. Jahrhunderts mit seinen Denkmustern und seinen emotionalen Grundstrukturen in der Lage ist, ein solches rekonstruiertes Heidentum überhaupt authentisch zu leben. Ist es möglich, die alten Traditionen neu zu erleben? Ist das überhaupt das Ziel des Neuheidentums? Wenn nein, ist es einfach nur die Faszination für das archaische?
Das "Neuheidentum" ist eine Trenderscheinung..zum einen dieser Kommentar ;)
Mit der Natur in Kommunikation zu stehen bzw. mit den Göttern und Göttinnen als Symbolträger von natürlichen Energien. Das Umfeld um uns bewusst zu erleben und zu achten. Nicht unter sich zu stellen, sondern auf gleiche Höhe. Respekt der Schönheit und der Kraft gegenüber. Dies sehe ich grundlegend im "Heidentum" und ist mit Schwierigkeiten auch auf unsere Zeit heute zu übertragen. "Ziel des Neuheidentums" - in meinen Ohren klingt das nicht gut zusammen. Der Neuheidentum sollte nicht als Projekt mit Weg und Ziel angesehen werden...finde es auch schwachsinnig, dass Organisationen den Heidentum propagieren wollen und ihn sogar als anerkannte Staatsreligion gerne sehen würden. Was gibt dem Neuheidentum die Anerkennung durch den Staat...mehr Leute, mehr Macht? Gemeinsames Ausleben eines Lebensgefühles ist kein Problem, aber gemeinsames Suchen nach Respekt der Masse ist unnötig.

so viel dazu von mir :)

Das hast du aber alles schön und klar gesagt, gefällt mir.

Aber von welcher Organisation sprichst du wenn du schreibst, dass diese das Heidentum als Staatsreligion anerkannt haben möchten?

Nun denn die Thratiuaren und auch damals in der Sippe der Lantriuwen ( ehemals oben genannter ORG ) sind zum Glück nicht so.....
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nimmermehr
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Re: Neuheidentum

Beitrag von nimmermehr »

Entschuldige...mir geriet es ganz ins Vergessen, dir noch auf eine Frage hier Antwort zu geben. :)
HerbstLeyd hat geschrieben:Das hast du aber alles schön und klar gesagt, gefällt mir.
Erstmal danke für die Worte liebe Herbstleyd! :)
Aber von welcher Organisation sprichst du wenn du schreibst, dass diese das Heidentum als Staatsreligion anerkannt haben möchten?
Der Begriff "Staatsreligion" war vielleicht etwas zu hochgegriffen. Aber folgendes dazu: Ich denke Géza von Neményi wird dir ein Begriff sein. Eine intelligente aber sehr umstrittene Persönlichkeit, der sich in einige Foren herumtreibt bzw. herumgetrieben hat. (Nach einigen Rauswürfen ;))

Auszug www.tivar.de
Geza von Nemenyi (GvN) ist Mitglied der Germanischen Glaubensgemeinschaft (GGG), zudem Vorsitzender und Sprecher des angeblichen Godenrates, der sich nach Angaben GvN's aus verschiedenen Leuten zusammensetzt, die nicht allein Mitglieder der GGG sind. "Angeblich" deshalb, weil außer GvN kein Mitlied des Godenrates namentlich bekannt ist. GvN, der als Vorsitzender und Sprecher durch diesen unbekannten Rat gewählt wurde, sieht es als seine Aufgabe an die Quellen zu deuten, auszulegen und ggfs. zu rekonstruieren. Weiterhin sollen durch den Godenrat Deutungsempfehlungen ausgesprochen werden. Die Einsetzung neuer Goden soll ausschließlich durch den Godenrat und seinen Vorsitzenden erfolgen. Verbindlich sollen Deutungen und Anweisungen für "traditionelle" germanische Heiden sein, ob in Vereinen organisiert oder nicht, die den Allherjarsgoden (bzw. das Amt) anerkennen. Zum anderen soll durch das Amt ein konkreter Ansprechpartner für die Heidenschaft bestellt werden als Mittler zwischen Staat, Institutionen und anderen religiösen Organsisationen.
Ich habe mich noch nicht ganz durch die Seiten der Allherjarsgoden und der Germanischen Glaubensgemeinschaft gekämpft und entschuldige mich hiermit, wenn ich daher lückenhafte und daher falsche Interpretationen(die dazu noch von der allgemeinen Ablehnung GvN beeinflusst sind) zu Tage lege. :) Daher auch untere Links...

http://www.allsherjargode.de/
http://www.germanische-glaubens-gemeinschaft.de/
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Re: Neuheidentum

Beitrag von Vigrid »

nimmermehr hat geschrieben:Entschuldige...mir geriet es ganz ins Vergessen, dir noch auf eine Frage hier Antwort zu geben. :)
HerbstLeyd hat geschrieben:Das hast du aber alles schön und klar gesagt, gefällt mir.
Erstmal danke für die Worte liebe Herbstleyd! :)
Aber von welcher Organisation sprichst du wenn du schreibst, dass diese das Heidentum als Staatsreligion anerkannt haben möchten?
Der Begriff "Staatsreligion" war vielleicht etwas zu hochgegriffen. Aber folgendes dazu: Ich denke Géza von Neményi wird dir ein Begriff sein. Eine intelligente aber sehr umstrittene Persönlichkeit, der sich in einige Foren herumtreibt bzw. herumgetrieben hat. (Nach einigen Rauswürfen ;))

Auszug www.tivar.de
Geza von Nemenyi (GvN) ist Mitglied der Germanischen Glaubensgemeinschaft (GGG), zudem Vorsitzender und Sprecher des angeblichen Godenrates, der sich nach Angaben GvN's aus verschiedenen Leuten zusammensetzt, die nicht allein Mitglieder der GGG sind. "Angeblich" deshalb, weil außer GvN kein Mitlied des Godenrates namentlich bekannt ist. GvN, der als Vorsitzender und Sprecher durch diesen unbekannten Rat gewählt wurde, sieht es als seine Aufgabe an die Quellen zu deuten, auszulegen und ggfs. zu rekonstruieren. Weiterhin sollen durch den Godenrat Deutungsempfehlungen ausgesprochen werden. Die Einsetzung neuer Goden soll ausschließlich durch den Godenrat und seinen Vorsitzenden erfolgen. Verbindlich sollen Deutungen und Anweisungen für "traditionelle" germanische Heiden sein, ob in Vereinen organisiert oder nicht, die den Allherjarsgoden (bzw. das Amt) anerkennen. Zum anderen soll durch das Amt ein konkreter Ansprechpartner für die Heidenschaft bestellt werden als Mittler zwischen Staat, Institutionen und anderen religiösen Organsisationen.
Ich habe mich noch nicht ganz durch die Seiten der Allherjarsgoden und der Germanischen Glaubensgemeinschaft gekämpft und entschuldige mich hiermit, wenn ich daher lückenhafte und daher falsche Interpretationen(die dazu noch von der allgemeinen Ablehnung GvN beeinflusst sind) zu Tage lege. :) Daher auch untere Links...

http://www.allsherjargode.de/
http://www.germanische-glaubens-gemeinschaft.de/

Muhahaha - ach von dem Deppen redest du. Sicher sind mir diese Gemeinschaften nicht unbekannt, aber ich halte null von ihnen.
Ob er intelligent ist,der liebe Herr G., bleibt der Unklarheit überlassen, aber ich halte nichts von ihm.
Das was sich in Deutschland als Gode bezeichnet ist eh alles andere als meiner Vorstellung eines germanischen Godens.
Die genannten Organistationen sind mir wohl bekannt und in meinem Augen ziemlich lächerlich, genau wie der Eldaring z.B. :)
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Beitrag von Vigrid »

Achso, ist im Übrigen nicht schlimm das du erst jetzt antwortest, auch wenns schade ist, da ich deine Beiträge mag :).Aber besser spät als nie!
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