Apokryphen

Satanismus, Christentum, keltische und nordische Religionen sowie die zugehörigen Mythologien!

Moderatoren: Schlaf, Imperial Warcry, Schwermetall Forumsmoderatoren

Antworten
Benutzeravatar
Morgenstern
Gott
Gott
Beiträge: 10381
Registriert: 01.10.2003, 01:44
Wohnort: Zürich
Kontaktdaten:

Apokryphen

Beitrag von Morgenstern »

Was wisst ihr über sie? Wie relevant oder glaubwürdig sind sie?
Benutzeravatar
Atall
Priester
Beiträge: 199
Registriert: 10.10.2003, 09:47

Beitrag von Atall »

Kommt daraufan, welche Du meinst? :D
Benutzeravatar
Arius
Abt
Beiträge: 481
Registriert: 02.10.2003, 09:51
Wohnort: Bavaria
Kontaktdaten:

Beitrag von Arius »

Atall hat geschrieben:Kommt daraufan, welche Du meinst? :D
Es wurden ja nicht nur ganze Kapitel unterschlagen und herausgenommen, das ganze alte Testament wurde z.B. von den griechen viel besser übersetzt, Origenes lag es noch in seiner ursprünglichen Bedeutung vor.
Benutzeravatar
Morgenstern
Gott
Gott
Beiträge: 10381
Registriert: 01.10.2003, 01:44
Wohnort: Zürich
Kontaktdaten:

Beitrag von Morgenstern »

@ Atall: Wenn ich mehr darüber wüsste, hätte ich konkreter gefragt...
Benutzeravatar
Atall
Priester
Beiträge: 199
Registriert: 10.10.2003, 09:47

Beitrag von Atall »

Arius: Wie kommst Du auf die Idee, dass Kapitel "unterschlagen" und "herausgenommen" wurden?
Und: Das AT wurde vom Griechentum besser übersetzt als von wem? Oder willst Du damit sagen, dass gewisse Teile der Septuaginta möglicherweise auf eine ältere hebräische Textvorlage zurückgehen als der masoretische Text (gedacht ist etwa an Teile Ezechiels)?

Zu den Apokryphen. Apokryphen sind Texte, die im selben Umfeld entstanden sind wie die kanonisch biblischen Texte, aber aus irgendwelchen Gründen (z.B. weil der Kanon schon feststand) nicht in den gängigen Kanon aufgenommen wurden.
Zu unterscheiden sind apokryphe Bücher des Alten und solche des Neuen Testaments.
Zu ersteren rechnet man meistens den 3. (+4.) Esra (je nach Zählung), die Makkabäerbücher, Tobit, Judith, das Manasse-Gebet, Zusätze zum Danielbuch (wie Asariagebet, der Gesang der drei Männer im Feuerofen, Susanna im Bad, Bel zu Babel und der Drache zu Babel), Zusätze zum Esther-Buch., Baruch, den Jeremiabrief, Jesus Sirach und die Weisheit Salomos. Manchmal werden auch die Pseudepigraphen dazu gezählt. In verschiedenen Bibelausgaben sind Teile dieser Texte drin (z.B. als Anhang).
Die meisten dieser Texte sind recht spät entstanden (zwischen 300 v. und 100 n.u.Z.) und zeigen Gedanken, Probleme und Lösungen des damaligen Judentums auf.

Die Apokryphen des Neuen Testaments stammen ca. aus der Zeit zwischen 2. und 9. Jh n.u.Z. Meist bieten sie Ergänzungen oder auch (je nach Position/Glauben der Autoren/innen) Verbesserungsvorschläge zu den kanonischen Schriften des NT (z.B. über die Kindheit Jesu, von der in den Evangelien nur wenig steht).
Benutzeravatar
Morgenstern
Gott
Gott
Beiträge: 10381
Registriert: 01.10.2003, 01:44
Wohnort: Zürich
Kontaktdaten:

Beitrag von Morgenstern »

Und welche Gründe gibt es denn (Hypothese), dass diese Bücher nicht in den üblichen Kanon aufgenommen wurdne?
Benutzeravatar
Atall
Priester
Beiträge: 199
Registriert: 10.10.2003, 09:47

Beitrag von Atall »

Morgenstern hat geschrieben:Und welche Gründe gibt es denn (Hypothese), dass diese Bücher nicht in den üblichen Kanon aufgenommen wurdne?
Entweder, weil sie erst geschrieben wurden, nachdem der Kanon bereits mehr oder weniger feststand (so z.B. viele der alttestamentlichen Apokryphen), oder weil sie den Leuten, die den Kanon zusammenstellen, nicht bekannt waren oder ihnen nicht ins Konzept passten (wie einige der gnostischen Schriften), vermute ich mal. Man müsste das aber von Schrift zu Schrift abklären. Sicher spielen sehr viele verschiedene Gründe eine Rolle.

Aber z.T. sind das echt interessante Texte, aus denen viel über ihr Entstehungsumfeld zu erfahren ist.
Antworten