Hinduismus

Satanismus, Christentum, keltische und nordische Religionen sowie die zugehörigen Mythologien!

Moderatoren: Schlaf, Imperial Warcry, Schwermetall Forumsmoderatoren

Antworten
Benutzeravatar
Morgenstern
Gott
Gott
Beiträge: 10380
Registriert: 01.10.2003, 01:44
Wohnort: Zürich
Kontaktdaten:

Hinduismus

Beitrag von Morgenstern »

Kennt jemand eine gute Infosite zum Hinduismus?
Benutzeravatar
Vigrid
Papst
Beiträge: 1661
Registriert: 08.10.2003, 19:30
Wohnort: Terra Saraviensis
Kontaktdaten:

Beitrag von Vigrid »

Hier mal für dich ein wenig basiswissen, ansonsten, kann ich dir nur mal wieder google empfehlen ;)

Der Hinduismus entstand im 1. Jahrtausend vor Christus und ist eine historisch gewachsene Religion, die in Indien praktiziert wird. Es gibt keine einheitliche Lehre, sondern nur eine Sammlung von religiösen und ethischen Anschauungen. Entsprechend vielfältig ist die religiöse Praxis: es gibt die Verehrung des göttlichen Einen, genannt Brahman, ebenso wie eine reichhaltige Götterverehrung. Kern der Lehre ist das Weiterwirken der Taten (Karma) in verschiedenen Reinkarnationen. Eng damit verbunden ist die jeweilige Zugehörigkeit zu einer bestimmten Kaste.

Hinduistisches Gedankengut

1. Es gibt keinen Stifter.
Der Hindu glaubt daran, dass sich die Welt auf ewig immer wieder erneuert. Daher kann es auch keinen Welt-Ursprung im Sinne einer Schöpfung oder einen Schöpfer geben, und in diesem ewigen Kreislauf kann auch keinem Einzelnen wie Jesus Christus oder Buddha eine Sonderstellung als Gründer einer Religion zukommen.
2. Es existiert kein fest gefügtes Dogma.
Da sich der Hinduismus nicht auf eine übergeordnete und einigende Stifter-Persönlichkeit beruft, können sich auch keine allgemein gültigen religiösen Dogmen entwickeln. Gleichwohl hat sich aber über die Jahrhunderte ein Kanon von sozialen, ethischen und metaphysischen Gedanken entwickelt, der gewissermaßen eine religiöse Basis schafft.
3. Es wird keine Mission betrieben.
Der Hinduismus ist eine auf Indien beschränkte Religion, und in die Gemeinschaft werden keine Nichtinder aufgenommen. Adäquat zum ewigen Weltenkreislauf wird der Hinduismus als "ewige Religion" betrachtet, die in jeder neuen Welt ihre jeweils neue und andere Ausprägung findet und daher auch neue Verkündiger des hinduistischen Glaubens hervorbringt, deren jeweils neue Wahrheit ihre eigene Gültigkeit besitzt.
Wie in keiner anderen der fünf Weltreligionen findet sich im Hinduismus eine unglaublich vielfältige religiöse Praxis. Gleichzeitig wird das tägliche Leben der Hindus in allen Bereichen von religiösen Vorstellungen bestimmt. Ziel dieser Regeln ist die Wahrung einer sowohl moralischen als auch rituellen Reinheit. Dabei gestalten sich diese Vorschriften jedoch nicht für alle Hindus gleich, sondern finden je nach Kaste eine andere Ausprägung (Varnâshrama-Karma)
Gemeinsam ist allen Kasten jedoch das Verbot, Rindfleisch zu genießen. Die Kuh ist das heilige Tier der Hindus, "ein Gedicht der Barmherzigkeit, die Mutter von Millionen indischer Menschen" (Mahatma Gandhi), und der Genuss ihres Fleisches daher ein schweres Vergehen und eine Gotteslästerung.

Grundlage des hinduistischen Kastenwesens ist die Überzeugung, dass der gesamte Kosmos von einem ewigen Weltgesetz, dem Karma, beherrscht wird. Nach diesem Gesetz hat auch jedes Lebewesen, ob Tier, Pflanze oder Mensch, seinen eigenen Platz in der Weltordnung. Eine Kaste ist nach Helmuth von Glasenapp danach so definiert: "Eine Kaste ist eine Gruppe von Personen, welche die gleiche traditionelle Beschäftigung ausüben und durch fest vererbte Rechte, Pflichten und Bräuche miteinander verbunden sind; eine Genossenschaft, in die man hineingeboren wird und die streng darüberwacht, dass ihre Mitglieder nur Frauen aus derselben Kaste heiraten und nur mit Leuten aus der gleichen Kaste speisen."

Die oberste Kaste bildet in dieser Ordnung die der Brahmanen (Priester), die auf Grund ihrer physischen und ethischen Reinheit unmittelbar eine Stufe unter den Göttern stehen. Ihre Hauptaufgaben bestehen in Opfer und Lehre: "Geschenke anzunehmen, für andere zu opfern und den Veda zu lehren". Die zweite Klasse wird von den Kshatriyas, den Kriegern, gestellt.Außerdem gehören König und Adel sowie staatliche Beamte in diese Kaste, die dafür zu sorgen hat, dass die gesellschaftliche Ordnung aufrechterhalten wird und die körperlichen Kräfte ge- und verstärkt werden. Die dritte Kaste wird von den Vaishyas gebildet und besteht aus Bauern und Gewerbetreibenden, die durch Viehzucht, Ackerbau, Handel oder Gewerbe ihre Aufgabe innerhalb der Gesellschaft erfüllen.

Diese drei Kasten sind gegenüber der vierten Klasse der Shudras oder Arbeiter dadurch abgegrenzt, dass sie im Rahmen einer besonderen Weihe ihre zweite Geburt erlebt haben und daher als "Zweimalgeborene" bezeichnet werden. Die Shudras sind Diener der ersten drei Klassen, wobei sich durch die Art der Tätigkeit in dieser Kaste noch einmal eine eigene Hierarchie hinsichtlich religiöser Reinheit ergibt. So stehen Weber oder Töpfer über Wäschern oder Fischern, die "mit unsauberen Gegenständen zu tun haben ... oder .. lebende Wesen töten". Die unterste Schicht der hinduistischen Gesellschaft stellen die Parias bzw. Asprischys (Unberührbare). Damit werden Menschen bezeichnet, die einer im mittelalterlichen Verständnis unehrlichen Tätigkeit nachgehen wie Straßenreiniger oder Diebe.

Jede dieser fünf Kasten ist jeweils in eine Vielzahl von Unterkasten gegliedert, wodurch sich ein vielfältiges soziales Gefüge ergibt, das aus einer strengen Hierarchie von zwei- bis dreitausend verschiedenen Klassen besteht. Jede dieser Kasten bezieht sich auf einen menschlichen oder göttlichen Stammvater und hat einen eigenen Regelkanon für alle Aspekte des täglichen Lebens aufgebaut, der für die Kastenmitglieder verbindlich ist.


In welche Kaste ein Hindu hineingeboren wird, hängt mit Karma und dem Kreislauf der Wiedergeburten (Samsara) zusammen. Als Karma wird die Wirkungskraft aller im Laufe eines Lebens vollbrachten menschlichen Handlungen bezeichnet, die die Wiedergeburt in einer neuen Existenz bestimmen: "Wie einer handelt, wie einer wandelt, ein solcher wird er. Wer gut handelt, der wird Gutes, wer böse handelt, etwas Böses" heißt es in einer Upanishad. Die Vielfalt menschlicher Taten findet ihre Entsprechung in der Vielfalt der Lebewesen, angefangen bei den höchsten Göttern bis hinunter zu den niedrigsten Tieren und Pflanzen. So entsteht ein ewiger Kreislauf der Wiedergeburten, in dem jeder Einzelne im kommenden Leben die Auswirkungen seiner Taten aus dem vorherigen erfährt. Entscheidend ist dabei jedoch, dass der Mensch über einen freien Willen verfügt, mit dessen Hilfe er sein Leben ganz bewusst durch gute oder böse Taten gestalten und damit ein entsprechendes Karma erlangen kann. Wenn der Mensch stirbt, verliert er lediglich seine materielle Hülle, seine Seele bleibt jedoch unsterblich und wandert jedes Mal wieder in eine neue irdische Existenz. Ebenso wie jedes irdische Dasein ein vorübergehender Zustand ist, betrachtet der Hindu auch geschichtliche Ereignisse nur als temporäre Erscheinungen, die von untergeordneter Bedeutung sind und in die daher nicht aktiv einzugreifen ist.
Durch die Hilfe Gottes ist es dem Hindu allerdings möglich, sich aus diesem ewigen Kreislauf der Wiedergeburten zu befreien. Der Hindu wird dieser Hilfe teilhaftig, wenn er Gott in gläubiger Liebe zugewandt und ergeben ist (bhakti) und sich ganz auf ihn verlässt (prapatti). Allerdings gibt es unter den Theologen und hinduistischen Schulen große Meinungsverschiedenheiten darüber, ob und inwieweit der Mensch überhaupt an seiner Erlösung mitwirken kann.
Benutzeravatar
Vigrid
Papst
Beiträge: 1661
Registriert: 08.10.2003, 19:30
Wohnort: Terra Saraviensis
Kontaktdaten:

Beitrag von Vigrid »

Als Hauptgötter gelten Brahma(n) (Ur- und Schöpfergott), Shiva (Weltzerstörer), Vishnu (Welterhalter) und Yama (Urmensch und Gott des Todes). Daneben gibt es eine Vielzahl weiterer Götter wie Agni (Feuergott), Ashwins (Schutzgötter der Ackerbauern und Viehzüchter, göttliche Ärzte), Durga (Gattin Shivas, "Große Mutter"), Indra (Kriegsgott), Kama (Liebesgott), Lakshmi (Göttin des Glücks, Hauptgattin Vishnus), Manu (Stammvater der Menschheit), Mitra (Gott des Lichtes), Naga (halbgöttliche Schlangenwesen, Fruchtbarkeitsbringer), Rati (Liebesgöttin), Rudra (Sturmgott) oder Sarasvati (Göttin der Gelehrsamkeit).

Die heiligen Schriften der Hinduisten sind weder von einer einzigen Person verfasst noch zu einem bestimmten historischen Zeitpunkt entstanden. Sie sind ebenso wie die unterschiedlichen Sitten und Bräuche ein Spiegelbild der Vielfalt dieser Religion im Laufe der Jahrhunderte. Die Texte sind in der altindischen Gelehrtensprache des Sanskrit verfasst und gliedern sich in zwei Gruppen: Texte göttlichen Ursprungs, die als shruti (Offenbarung) bezeichnet werden und verbindlich in religiösen und ethischen Fragen sind, sowie Texte menschlichen Ursprungs, die man smriti (Überlieferung) nennt.



. Shruti (Offenbarungstexte)

Veda (Wissen); eine umfangreiche Sammlung von Texten, die vermutlich zwischen 1500 vor und 1500 nach Christus entstanden ist und sich aus vier Einzelsammlungen zusammensetzt:

1. Rigveda (Wissen um die Opferhymnen)
2. Samaveda (Melodienveda)
3. Yajurveda (Veda der Opferformeln)
4. Atharvaveda (Veda der Zaubersprüche)
Brahmanas (Lehrtexte der Priesterkaste v.a. über das Opferwesen)
Upanishaden (Geheimlehren), die auch als "Vedanta", als "Schluss der Veden", bezeichnet werden

II. Smriti (Überlieferungstexte)

Es gibt die zwei Gruppen der Sutras (Leitfäden) und Shastras (Lehrbücher). Beide enthalten Texte der verschiedenen Wissenschaften zu Fragen des Kultus und des ethischen Verhaltens sowie Erläuterungen der heiligen Schriften. Darüber hinaus sind die 18 Puranas (kanonische Lehrbücher) wichtige hinduistische Schriften, aber auch die großen Erzähl-Epen des Mahabharata, der Bhagavadgita sowie des Ramayana gehören in diesen Zusammenhang.


Nicht nur die verschiedenen Hindukalender, sondern vor allem auch die praktische Vielfalt dieser Religion haben einen Festkalender geschaffen, der sich je nach Region und Kaste sehr unterschiedlich gestaltet. Es gibt daher in Indien keine einheitliche Gestalt der einzelnen Feste.

Holi: Frühjahrsfest
Divali: Neujahrsfest / Lichterfest
Örtliche Tempelfeste; am bekanntesten ist das Wagenfest zu Ehren Vishnus
Melas (Jahrmärkte), v.a. um einem Heiligen zu begegnen
Basanta: Frühlingsfest zu Ehren der Göttin Sarasvati
Mahashivarati: Volksfest, bei dem Shivas Erwachen aus einer langen Meditation gedacht wird
Benutzeravatar
Vigrid
Papst
Beiträge: 1661
Registriert: 08.10.2003, 19:30
Wohnort: Terra Saraviensis
Kontaktdaten:

Beitrag von Vigrid »

okey, das war nun alles, was ich im religionsunterricht damals von meinem lehrer bekommen hatte ,...
Benutzeravatar
alostforgottensadspirit
Laienpriester
Beiträge: 135
Registriert: 28.12.2003, 19:33
Wohnort: Oi! kinawa

Re: Hinduismus

Beitrag von alostforgottensadspirit »

Morgenstern hat geschrieben:Kennt jemand eine gute Infosite zum Hinduismus?
was interessiert dich genau?
Antworten