HART-HÄRTER-AM HÄRTERSTEN...
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HART-HÄRTER-AM HÄRTERSTEN...
Vor eine Woche, am MOD, sassen wir gemütlich im Auto. Die zwei Jungs die mit mir gefahren waren, strapazierten gerade meine arme Anlage mit ihren neuesten Brutal Death CDs
. Plotzlich fiel das Stichwort "hart" in Bezug auf einen bestimmten Lied (fragt mich nicht welches oder von wem). Ich konnte es mir nicht verkneifen zu bemerken, dass dieses Lied gar nicht so hart ist, sonder nur schwer.
Sie beharrten darauf, dass Brutal Death die härteste Metal Sorte sei.
Nun, wenn ich mich z.B. an den alten Sadus Sachen erinnere (Swallowed in black) odere gewisse Slayer Stücke, fällt es mir schwer diese Behauptung zu glauben.
Ich glaube, dass die Härte eines Liedes weniger mit dem Genre zu tun hat, sondern mehr mit der Art der umsetzung seitens des Künstlers. Einige Heavy Metal Stücke können durchaus härter empfunden werden als z.B. einige DM Lieder.
Was meint die tobende Meute dazu?

Sie beharrten darauf, dass Brutal Death die härteste Metal Sorte sei.
Nun, wenn ich mich z.B. an den alten Sadus Sachen erinnere (Swallowed in black) odere gewisse Slayer Stücke, fällt es mir schwer diese Behauptung zu glauben.
Ich glaube, dass die Härte eines Liedes weniger mit dem Genre zu tun hat, sondern mehr mit der Art der umsetzung seitens des Künstlers. Einige Heavy Metal Stücke können durchaus härter empfunden werden als z.B. einige DM Lieder.
Was meint die tobende Meute dazu?

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- Abt
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- Registriert: 05.04.2005, 10:39
ich fände die übertriebene brutal death "härte" eigentlich grösstenteils lachhaft, dieser ganze splattermüll geht mir so am arsch vorbei (bis auf cc).
ich finde der durchschnittliche brutal death song bringt bei weitem nicht so viel härte hervor wie das ultimativ geplagte krächzen von Meyhna'ch zb, brutal death ist in meinen augen grösstenteils emotionslos, lahm, langweilig, unecht, uninteressant. wenn mich interessiert wie därme durch die luft fliegen und köpfe ausgeweidet werden geh in einen schlachthof.
dm kann noch so schnell, ohrenbetäubend, chaotisch und abgrundtief gespielt sein, wenn dahinter nur ein ödes splatterpanorama steht kommt mir das gähnen, das ist für mich keine härte.
nile zb hingegen empfinde ich als pure härte, die stehn auf eigenen beinen, tun was sie für richtig halten, knüpfen nicht an das lahme brutal death 0815 konzept an, sondern beweisen das es auch ohne diese hirnlose themen geht.
ich finde richtige härte kommt von den emotionen die dahinter stehen, vom konzept usw, nicht von möglichst brachialem, offensichtlich brutalem sound
ich finde der durchschnittliche brutal death song bringt bei weitem nicht so viel härte hervor wie das ultimativ geplagte krächzen von Meyhna'ch zb, brutal death ist in meinen augen grösstenteils emotionslos, lahm, langweilig, unecht, uninteressant. wenn mich interessiert wie därme durch die luft fliegen und köpfe ausgeweidet werden geh in einen schlachthof.
dm kann noch so schnell, ohrenbetäubend, chaotisch und abgrundtief gespielt sein, wenn dahinter nur ein ödes splatterpanorama steht kommt mir das gähnen, das ist für mich keine härte.
nile zb hingegen empfinde ich als pure härte, die stehn auf eigenen beinen, tun was sie für richtig halten, knüpfen nicht an das lahme brutal death 0815 konzept an, sondern beweisen das es auch ohne diese hirnlose themen geht.
ich finde richtige härte kommt von den emotionen die dahinter stehen, vom konzept usw, nicht von möglichst brachialem, offensichtlich brutalem sound
- ein_Wigrid
- Bischof
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- Registriert: 17.04.2006, 12:27
- Wohnort: Germania, Bavaria, München/Landeshut
Gefühlte Härte hängt wohl auch mit Emotionen und subjektiven Ansichten zusammen.
Objektiv betrachtet ist Grindcore und sicher auch Brutal Death, das Härteste was man sich so anhören kann. Durch die Abstinenz von Melodien und den vor allem im Grindcore typischen, chaotischen Songaufbau könnte man also behaupte, dies sei die härteste Musik.
Einer der härtesten Scheiben für mich, ist jedoch Testamens "The New Order" und dieses ist weit weniger chaotisch und unmelodiös, als es die Genre-Definition für Brutal Death/Grindcore verlangt. Vielleicht fühle ich so, weil dieses Album vor ein paar Jahren für mich der Einstieg in extremere Musik war. Andererseits habe ich schon viel Death Metal gehört, bevor ich A Blaze In The Northern Sky bekommen habe, was objektiv gesehen auch weit weniger hart ist, als beispielsweise Butchered At Birth oder Temple Of Knowledge, die ich schon vorher kannte, trotzdem muss ich zugeben, dass dieses Darkthrone Album für mich eines der Härtesten überhaupt ist. Vielleicht hängt Härte also mit der Fähigkeit der Musiker zusammen, Brutalität und Hass in Klänge umzuwandeln?
Objektiv betrachtet ist Grindcore und sicher auch Brutal Death, das Härteste was man sich so anhören kann. Durch die Abstinenz von Melodien und den vor allem im Grindcore typischen, chaotischen Songaufbau könnte man also behaupte, dies sei die härteste Musik.
Einer der härtesten Scheiben für mich, ist jedoch Testamens "The New Order" und dieses ist weit weniger chaotisch und unmelodiös, als es die Genre-Definition für Brutal Death/Grindcore verlangt. Vielleicht fühle ich so, weil dieses Album vor ein paar Jahren für mich der Einstieg in extremere Musik war. Andererseits habe ich schon viel Death Metal gehört, bevor ich A Blaze In The Northern Sky bekommen habe, was objektiv gesehen auch weit weniger hart ist, als beispielsweise Butchered At Birth oder Temple Of Knowledge, die ich schon vorher kannte, trotzdem muss ich zugeben, dass dieses Darkthrone Album für mich eines der Härtesten überhaupt ist. Vielleicht hängt Härte also mit der Fähigkeit der Musiker zusammen, Brutalität und Hass in Klänge umzuwandeln?
War die Frage, welche Musikrichtung in Sachen Härte jetzt endgültig das Mass aller Dinge darstellt, nicht schon immer ein Streitfaktor? Ich lasse mich auf Gespräche, die diese vollkommen banale Frage zum Thema haben, schon gar nicht mehr ein. Es ist für mich einfach nicht von Belang und noch dazu hat wohl jeder einzelne seine ganz persönliche Auffassung von Brutalität und Härte.
Gänzlich einverstanden. Was ist schon "Härte", wenn man einmal den atemberaubenden ersten Bartwuchs hinter sich hat und keine Lehrer mehr schockieren kann, weil man schon seit Jahren aus der Schule raus ist? Dann wird sie eben in kodizierten und technisierten Geräuschen gesucht, hochmultipliziert mit der gehörigen Lautstärke. Das ganze übliche Brimborium eben.Christopher hat geschrieben:ich fände die übertriebene brutal death "härte" eigentlich grösstenteils lachhaft, dieser ganze splattermüll geht mir so am arsch vorbei (bis auf cc).
ich finde der durchschnittliche brutal death song bringt bei weitem nicht so viel härte hervor wie das ultimativ geplagte krächzen von Meyhna'ch zb, brutal death ist in meinen augen grösstenteils emotionslos, lahm, langweilig, unecht, uninteressant. wenn mich interessiert wie därme durch die luft fliegen und köpfe ausgeweidet werden geh in einen schlachthof.
dm kann noch so schnell, ohrenbetäubend, chaotisch und abgrundtief gespielt sein, wenn dahinter nur ein ödes splatterpanorama steht kommt mir das gähnen, das ist für mich keine härte.
nile zb hingegen empfinde ich als pure härte, die stehn auf eigenen beinen, tun was sie für richtig halten, knüpfen nicht an das lahme brutal death 0815 konzept an, sondern beweisen das es auch ohne diese hirnlose themen geht.
ich finde richtige härte kommt von den emotionen die dahinter stehen, vom konzept usw, nicht von möglichst brachialem, offensichtlich brutalem sound
Was kommt dabei raus? Industriell-eintöniges Geknüppel mit gelegentlich dazwischengesetzten Quiekgrunzern (da der Sänger der elektronischen Leistung der Geräte irgendwann zwangsläufig hinterher hängen wird) und das nennen wir dann Brutal DM/Grind. Dann noch ein bisschen auf Schlachthofambiente gemacht und für den Rest des Abends gibt's Schnitzelbrot und gemütliches Beisammensein bei Kaffee-Schnaps - unter den wachsamen Augen der szeneninternen Gesinnungswächter, notabene.
Nein im Ernst, nichts gegen "Höckle im Zäut" und Kaffee-Schnaps, aber mit "Härte" muss mir aus diesem Spectrum niemand mehr kommen. Die Secondo- und Imigrantenkids auf der grossen Schanze sind vermutlich um einiges härter drauf, mit denen ist spätabendlich nicht unbedingt gut Kirschen essen (wann überhaupt schon).
Ausserdem scheint mir 'hart' auch ein verfehlter weil zu rohstoffiger Begriff. Was ist Härte? Mit Härte verbinde ich im ersten Moment eine physikalische Eigenschaft, aber keinen geistigen Inhalt.
Wenn ich BM höre, frage ich mich grundsätzlich nicht, welcher Song härter ist und welcher weniger, sondern welcher machtvoller, inniger und erhabener als der andere Klingt. Und wenn diese Attribute zutreffen, dann, weil der Song solche Gefühle in mir stimuliert. Es sind durchflutende Gefühle, Gefühle, die die Sinne vereinnahmen und gleichsam in eine diffuse Richtung emportragen. "Härte" ist verglichen dazu eine klotzeinfache, rohe Dimension - ein Kuss mit dem Asphalt, aber keine Katharsis.
Darum ist DM/Grind nichts für soviele meiner Bekannten mit einem subtilen und rauschvollen Zugang zum BM, oder läuft jedenfalls nur unter "ferner liefen". Das sind Leute, die ihre Emotionen an den Klängen nähren und ihre Sinne dabei extrem schärfen, und sich nicht in Trance brüllen lassen und wie die Affen rumstampfen und -bangen müssen - sprich jeden Sinn für die innere Konzentration verlieren. Einen Abend lang kann man sich gut mit diesem Brutalkram amüsieren (und mit dem dazugehörigen Volk), doch auf die Dauer würde man verblöden und verstumpfen, hätte man kein Seelenfutter.
Die meisten Grindcore/Burtal Death Metal Bands rattern ihre Riffs in so kurzer Zeit wie nur möglich durch, ohne dabei jegliche härte aufkommen zu lassen, da die Geschwindigkeit dabei eine zu grosse Rolle spielt und alles andere, sei es Aggression, Rohheit usw., wird Nebensache. Dadurch lässt solche Musik dem Hörer auf die Dauer verblöden.
Harte Musik benötigt keine Geschwindigkeit, sondern muss agressiv, zerstörerisch und roh, vieleicht noch chaotisch klingen, alles andere ist unwichtig.
Harte Musik benötigt keine Geschwindigkeit, sondern muss agressiv, zerstörerisch und roh, vieleicht noch chaotisch klingen, alles andere ist unwichtig.
- satanarchrist
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härte liegt immer im auge(ohr) des betrachters(hörers) und wenn man nur das reine geknüppel von einigen bands hört kann man schon von einer gewissen härte sprechen aber im ganzen gesehen ist das natürlich wieder was anderes. es gibt auf metallicas kill ém all das ein oder ander stück was vom ding her härter sein dürfte als so manch ein heutiger dm song.
- orange_goblin
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Auch ich empfinde US-Brutal Death Metal nicht als hart, allenfalls als nervig.
Es prescht einfach vorbei, 260 bpm durchgehend auf einer CD werden nach spätestens 5 Minuten von meinen Ohren nicht mehr wahrgenommen.
Richtige "hart" wird ein Song meines Empfindens nach durch Abwechslung und richtig tiefe, stampfende, langsame Breaks.
Die letzte CD die ich als "hart" empfunden habe war "give them pain" von Stabat Mater. Langsamer, tiiiieeefer Doom mit SM-Samples, Frauengeheule und Peitschengeknalle im Hintergrund...
Es prescht einfach vorbei, 260 bpm durchgehend auf einer CD werden nach spätestens 5 Minuten von meinen Ohren nicht mehr wahrgenommen.
Richtige "hart" wird ein Song meines Empfindens nach durch Abwechslung und richtig tiefe, stampfende, langsame Breaks.
Die letzte CD die ich als "hart" empfunden habe war "give them pain" von Stabat Mater. Langsamer, tiiiieeefer Doom mit SM-Samples, Frauengeheule und Peitschengeknalle im Hintergrund...
- the shamen
- Mönch
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Re: HART-HÄRTER-AM HÄRTERSTEN...
da stimme ich Dir zu....Härte, m.E., geht mit der Intensivität mit der ein Lied "vorgetragen" wird, Hand in Hand. Schnell ist nicht gleich Hart. Um mal hier die NY-Hardcöreler von Cro-Mags zu erwähnen, die sind (waren) hart, die waren so intensiv, vorallem Live, das einem die Kinnlade runterfiel, als 2. Beispiel sollen hier die Belgier Gore erwähnt werden, meine Fresse, sag ich da nur..... Aber härte findet man nicht nur im Metal, sondern auch zB im Hip Hop, NWA sollen hier mal erwähnt werden, oder auch Onyx ( ja ja...buuhh Shamen ). "Who's Fist" von der "Cleansing" LP von Prong ist für mich persönlich auch ein Hammerharter Song. Da gibt es aber auch Bands wie The Prodigy, die ich auch als Hart einstufe, nicht alles, aber sie haben doch einige Granaten die einen wegblasen( buuuhh zum 2. Shamen )....aber um doch beim Metal zu bleiben, Bolt Thrower, Obituary und auch Sunn o))) sind verdammte Dampfwalzen, bei denen Härte nicht von der Geschwindigkeit geprägt wird. Slayer sind hart, Exodus sind auch nicht ohne....und die kommen ebenfalls ohne Highspeed blasts aus...es muss einfach Intensiv sein, ja, ich glaube das ist für mich das Hauptmerkmal für all das was ich als hart definiere.ticino1 hat geschrieben:Vor eine Woche, am MOD, sassen wir gemütlich im Auto. Die zwei Jungs die mit mir gefahren waren, strapazierten gerade meine arme Anlage mit ihren neuesten Brutal Death CDs. Plotzlich fiel das Stichwort "hart" in Bezug auf einen bestimmten Lied (fragt mich nicht welches oder von wem). Ich konnte es mir nicht verkneifen zu bemerken, dass dieses Lied gar nicht so hart ist, sonder nur schwer.
Sie beharrten darauf, dass Brutal Death die härteste Metal Sorte sei.
Nun, wenn ich mich z.B. an den alten Sadus Sachen erinnere (Swallowed in black) odere gewisse Slayer Stücke, fällt es mir schwer diese Behauptung zu glauben.
Ich glaube, dass die Härte eines Liedes weniger mit dem Genre zu tun hat, sondern mehr mit der Art der umsetzung seitens des Künstlers. Einige Heavy Metal Stücke können durchaus härter empfunden werden als z.B. einige DM Lieder.
Was meint die tobende Meute dazu?