Eingewöhnungszeit

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vomit
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Beitrag von vomit »

abgesehen von sämlichen bolt thrower alben (die mich bis jetzt immer schlagartig aus den socken hauten), benötige ich einige zeit um mich in ein album reinzuhören.
ich denke; je intensiever man (oder zumindest ich) sich mit einer scherbe "befasst" umso mehr details kommen zum vorschein.
ob diese schlussendlich dem persönlichen geschmack entsprechen ist wieder eine andere sache...
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ein_Wigrid
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Beitrag von ein_Wigrid »

Insomnius hat geschrieben:Bei mir ist es total unterschiedlich. Bei manchen CDs höre ich 3 Lieder und bin ihr total verfallen, bei anderen muss ich mich fast zwingen sie anzuhören bis sie irgendwann supermächtig wird.
Ich denke schon, das Komplexität gegen Eingängigkeit steht.
So hat man nach Satanic Warmaster's "Carelian Satanist Madness" stundenlang einen Ohrwurm und will nichts anderes mehr hören während ich bis heute noch nicht alle Strukturen von Negura Bunget's "N' Erugu Baradului" durchschaut habe...
So geht es mir auch.

Einfache Rock-Musik macht mir durchaus Spaß, aber nach dem 15 Durchlauf (vage geschätzt und natürlich von CD zu CD anders) ist des öfteren Schluss und der Silberling verschwindet auf ewig im Stapel. Pauschalisieren kann ich diese Beobachtung natürlich nicht, zb. Darkthrones viertes Werk oder Det Som Engang Var kann ich mir immer und immer wieder anhören, obwohl man mit denn ersten paar Durchgängen schon alles entdeckt hat, was diese Platten bieten. Vor allem bei emotionaler Musik, denke ich, spielt es absolut keine Rolle ob man jeden Riff mitsummen kann oder die Musik noch völlig unbekannt ist.

Je komplexer die Musik ist, desto besser muss sie sein um zu begeistern, damit man als Hörer genug Ehrgeiz aufbringen kann um sich die Scheibe warm zu hören und sie zu verstehen. Bei manchen Prog-Rock/Metal Scheiben die zwar laut Bekannten/Kritiken 1A sein sollen, verliere ich schon nach ungenauer Betrachtung die Lust, mich näher mit diesen zu befassen, wenn diese nach ca. 10 Durchläufen (wieder vage geschätzt) ihre Klasse noch nicht offenbart haben. In meinen Emperor Favorit "Anthems To The Welkin At Dusk" beispielsweise habe ich mich schon mit dem ersten Durchlauf (sogar schon mit dem fabelhaften Intro) verliebt und nach gut drei Jahren, freu ich mich noch immer, wenn ich merke wie perfekt zb. ein Schlagzeug Part zu einem Riff passt oder wie durchdacht ein paar Vocallines sind.
Insomnivs

Beitrag von Insomnivs »

Exakt. Bloß dass einfache Scheiben bei mir nicht ewig sondern nur bis für ein paar Wochen, Monate, seltenst Jahre verschwinden. Dann macht es aber umso mehr Freude, sie wieder zu hören...
paul van helvete
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Beitrag von paul van helvete »

also bis sich mir eine scheibe meiner meinung nach ganz erschlossen hat kann das sehr lang dauern, wobei dies natürlich von der komplexität der scheibe abhängt.

Ghost reveries zb. höre ich seit dem frühling regelmäßig, muss aber besonders was die texte angeht noch einiges ergründen.

Carpathia - a dramatic poem hör ich in unregelmäßigen abständen von 2-6 monaten und hab erst letztens einige textzeilen verstanden, genauso wie sich mir jetzt nach glaube ich 40-50 durchläufen von endstille´s navigator die bassspuren erschliessen.

also bei den meisten alben kann ich auch nach sehr langer zeit bzw. nach sehr häufigem anhören noch was neues entdecken, ist das album dann richtig vertrackt und komplex dauerts natürlich noch viel länger.
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Phantomnorth
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Beitrag von Phantomnorth »

Avenger hat geschrieben:
Phantomnorth hat geschrieben:bei einfach gestrickten Alben wie zum Beispiel der neuen Satyricon braucht es 1, 2 Durchläufe, aber die Platte ist dann auch schneller langweilig...
Ehm jop...alles klar! :roll:
"Now, Diabolical" ist einfach gestrickt und eingängig, ich weiß nicht, was alle so wahnsinnig Komplexes daran finden...
:roll:
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king_of_spades
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Re: Eingewöhnungszeit

Beitrag von king_of_spades »

nekrop hat geschrieben:Mich würde interessieren, wie lange ihr braucht, bis sich euch eine Scheibe vollkommen erschliesst und mitreisst. Oder kann man das im Allgemeinen nicht bestimmen?

Auf was kommt es an? Dauert es bei Technikorientiertem länger, werdet ihr mit atmosphärischer bzw. grooviger Musik schneller warm, oder spielen derlei Ausrichtungen keine Rolle?

Bei mir braucht eine Platte meistens ein paar Durchläufe, bis der Funke überspringt. Doch es gibt auch Ausnahmen: "1-800 Vindication" von Illdisposed im Gegensatz dazu brauchte nur eine. Lord Belials "The Seal Of Belial" brauchte da 2 Monate und bei "Retaliate" von Misery Index hat es ein ganzes Jahr gedauert, bis ich die Finger nicht mehr davon lassen konnte.

In dem Zusammenhang noch eine Frage: Geht durch eine schnelle Eingewöhnung und Eingängigkeit der Langzeitspass flöten, lässt der Reiz dadurch also nach einiger Zeit verstärkt nach? Erhöht eine längere Eingewöhnungszeit diesen Langzeitspass, oder spielt sich doch alles anders ab?
auch eine hochgelobte scheibe muss mich beim ersten hören auf irgendeine art begeistern, oder zumindest einen eindruck hinterlassen.
Schrat
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Beitrag von Schrat »

Entweder - packt es mich gleich beim ersten Lied, dann kann ich die Scheibe ununterbrochen hören - oder es braucht ein paar Durchläufe, bis sie mir richtig zusagt. Ersteres kommt weniger vor, als das zweite, wobei das Interesse an der Scheibe dadurch nicht leidet.
Klangbruch
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Beitrag von Klangbruch »

Kann mich vielen Antworten hier nur anschließen, is in der Regel...

1. ne Gefühlssache (kommt das berühmte "geil man, geil man, der Sound is genial" direkt am Anfang oder erst später?!^^)
2. ne Sache der Komplexität des Albums.

Es gab aber auch schon Alben die ich Anfangs echt "scheiße" fand, aber irgendwie durch n Zufall oder durch erhöhten Alkoholkonsum :lol: (da gefallen einem Sachen, mein lieber Scholli) findet man dann doch zu der Musik. Ging mir schon bei etlichen Scheiben so, da ich meist sehr wählerisch bin^^.
Schrat
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Beitrag von Schrat »

Melodiöse Sachen sprechen mich meist schneller an, damit meine ich vor allem Viking Metal, Pagan Metal oder auch Melodic BM, DM. Heisst nicht, dass alles andere mich nicht anspricht, nur dauert es eben oft etwas länger bis ich mich in die Musik eingelebt hab.
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Avenger
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Beitrag von Avenger »

Phantomnorth hat geschrieben:"Now, Diabolical" ist einfach gestrickt und eingängig, ich weiß nicht, was alle so wahnsinnig Komplexes daran finden...
:roll:
Satyricon wollten auf dieser Scheibe keinesfalls Nile Konkurrenz machen, sondern Atmosphäre und Stimmung das Hauptmerk schenken. "Einfach gestrick" - naja, das kann ich so nicht ganz untermalen. Vielleicht hört sich das bei den ersten Durchläufen so an, aber bei genauerem Hören der Scheibe, finde ich dennoch dass sich die Norweger so einiges dabei überlegt haben. Besonders die zweite Hälfte der Scheibe ist aufgrund der Atmosphäre sehr speziell. Es benötigt nicht nur an schnellen und komplizierten Riffs um ein Album Komplex zu machen. Ich finde "Now, Diabolical" verdammt geil! Auch wenn das Album die volle Pracht erst nach 6-7 Durchläufen entfalltet...
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Phantomnorth
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Beitrag von Phantomnorth »

Avenger hat geschrieben:
Phantomnorth hat geschrieben:"Now, Diabolical" ist einfach gestrickt und eingängig, ich weiß nicht, was alle so wahnsinnig Komplexes daran finden...
:roll:
Satyricon wollten auf dieser Scheibe keinesfalls Nile Konkurrenz machen, sondern Atmosphäre und Stimmung das Hauptmerk schenken. "Einfach gestrick" - naja, das kann ich so nicht ganz untermalen. Vielleicht hört sich das bei den ersten Durchläufen so an, aber bei genauerem Hören der Scheibe, finde ich dennoch dass sich die Norweger so einiges dabei überlegt haben. Besonders die zweite Hälfte der Scheibe ist aufgrund der Atmosphäre sehr speziell. Es benötigt nicht nur an schnellen und komplizierten Riffs um ein Album Komplex zu machen. Ich finde "Now, Diabolical" verdammt geil! Auch wenn das Album die volle Pracht erst nach 6-7 Durchläufen entfalltet...
Von Stimmung hab ich nichts gesagt, das "einfach gestrickt" war vielleicht etwas schlecht ausgedrückt...
Die Atmosphäre von "To The Mountains" ist unglaublich, aber bis man das Stück im Kopf hat dauert es nicht sehr lange...
Jedenfalls ist "now, Diabolical" Satyricons geradlinigstes Werk
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reima
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Beitrag von reima »

Bei mir ist es sehr unterschiedlich. So im groben kann sagen dass eine Scheibe welche sehr schnell zündet, meistens schneller langweilig wird.

Bsp: Eisregen - Wundwasser( kann ich nicht mehr anhören), Marduk - Panzerdivision.

Jedoch gibt es auch einige Scheiben, welche ich erst zu schätzen lehrnen muss. Aber nachdem sie gezündet haben, dann zu den Lieblingsscheiben mutieren. Bsp: Nagelfar - Srongoroth. Nocte Obucta- Stille.

Wiederrum gibt es Scheiben welche zwar top sind aber ich mir selten 2x am Stück anhöre. Aber beim späteren wiederhohlten durchhören immer wieder knallen. Bsp: 1349 - Liberation

Es gibt aber auch Alben bei mir welche sehr schnell zünden und dann NICHT langweilig werden Bsp: Unlight - The Nordic Stormbringer.
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N.T. Christ
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Beitrag von N.T. Christ »

Sorry, will hier niemandem zu nahe tretten, aber bei einigen Postern werd ich das Gefühl nicht los, dass sie erst eine Scheibe kaufen, die sie gar nicht mögen aber kaufen müssen weil die Mucke ja "krass" ist und sie sich anschliessend im Viva/ MTV Style "schönhören". Wenn mir der Sound zu komplex, brutal, oder einfach nur "scheisse" reinkommt, würde ich mir überlegen, ob es wohl nicht besser wäre einen Gang zurückzuschalten.
gelal
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Beitrag von gelal »

das ist ganz verschieden, bei dem ein oder anderen album springt der funke sofort über, da schecke ich zwei drei songs und ich weiss das ist es. dann gibt es wieder alben da muss ich schon die ganze scheibe drei vier mal hören um ein zugang zu finden. bei den letzteren dauert es dann natürlich auch etwas länger bis ich sie mir dann zulege.
gelal
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Beitrag von gelal »

N.T. Christ hat geschrieben:Sorry, will hier niemandem zu nahe tretten, aber bei einigen Postern werd ich das Gefühl nicht los, dass sie erst eine Scheibe kaufen, die sie gar nicht mögen aber kaufen müssen weil die Mucke ja "krass" ist und sie sich anschliessend im Viva/ MTV Style "schönhören". Wenn mir der Sound zu komplex, brutal, oder einfach nur "scheisse" reinkommt, würde ich mir überlegen, ob es wohl nicht besser wäre einen Gang zurückzuschalten.
vieleicht siehst du das ein wenig zu eng, sicher wird es solche "ich bin cool" käufer geben aber wenn man sich mit der musik eines albums beschäftigt dann kann es schon vorkommen das man die scheibe sozusagen"schönhören " muss.
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