Rezension des Buches THELEMA HELLVETIA von Silke Schwarz.

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JKS
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Rezension des Buches THELEMA HELLVETIA von Silke Schwarz.

Beitrag von JKS »

Titel: THELEMA HELLVETIA / Das Saturn-ALien
Autor: Michael von Bergen

Broschiert: 144 Seiten
Verlag: Books on Demand GmbH; Auflage: 1 (September 2006)
ISBN: 3833443367


Dieses Buch ist ein okkult philosophisches Kunstwerk, welches das Leben einer androgynen Wesenheit darstellt, die den Versuch unternahm die ohnmächtige Versklavung der Gesellschaft zu überwinden und dabei ihre bürgerliche Existenz dem Abyss übergab.

Bereits bei seiner Geburt stellte sich heraus, dass der Junge sich von seinen Artgenossen unterscheidet und so ist es dann auch nicht verwunderlich, dass er sich zum grössten Teil von denjenigen fernhielt und sich die Zeit lieber im Wald oder mit seinen Horrorbüchern vertrieb.
Nachdem der Knabe – seit Anbeginn seines Daseins eng umschlungen von einer überaus tief greifenden Todessehnsucht – in seiner Adoleszenz so wohl die Liebe als auch die Magie entdeckt, gerät sein Leben endgültig aus den Fugen.
Durch die Beschäftigung mit den Büchern von Edward Alexander (Aleister) Crowley, einer Unmenge an Drogenexzessen und einer unglücklichen Liebesgeschichte, kokettiert er richtiggehend mit dem Wahnsinn und geht dabei so weit, dass er sich in einer über Leben und Tod entscheidenden Seelendiskarnation auch exoterisch versucht zum grossen Tier mit der Zahl 666 zu machen.
Zu seinem Leidwesen wird ihm aber weder die materialisiert Bestätigung für seine angenommene, metaphysische Identität, noch der Eingang ins Totenreich gewährt, aber ein Augenzwinkern des Todes ermutigt ihn dennoch dazu, seinen eingeschlagenen Weg fortzuführen.
Inspiriert vom Schaffen des genial, virtuos morbiden Künstlers H.R. Giger und dem persönlichen Kontakt zum Magier-Philosoph AKRON, hält er an seinem eingeschlagenen Weg der Unmöglichkeit fest und verfolgt sein Ziel, mit einer Hartnäckigkeit die wohl nur einem Narren innewohnen kann, unbeirrt weiter.
Erst nach dem er sich von seinen magisch übersteigerten Projektionen löst, gelingt es ihm jedoch seine ewig währende Einsamkeit als fester Bestandteil seines Selbst in sich zu integrieren und eine Heimat zu finden, die ihm das erste Mal das Gefühl gibt eine Familie zu besitzen.

Es ist das Grimoire einer Person, die unerschrocken in die Unterwelt abtauchte um in der Dunkelheit des gesellschaftlichen Morastes das Licht zu finden. Eine Kriegserklärung gegen die dogmatischen Schemas einer Kultur, die nicht anerkennen will das es ohne die Finsternis kein Licht geben kann, sich folglich versucht von ihrem Schatten zu lösen und dabei nicht merkt, dass sie ihn durch diese Tat lediglich nährt.
Was dem jungen Autor ab und an vielleicht noch an schriftstellerischer Eloquenz fehlt, das macht er mit seiner einzigartigen Kreativität bei weitem gut. Diese Geschichte, in welcher der Tod allgegenwärtig zu sein scheint, ist nicht nur für Magier und Okkultisten zu empfehlen, sondern ebenfalls für all jene die nach Freiheit und Gerechtigkeit streben. Wer sich für düstere Themen interessiert und die andauernd präsente, kulturell bedingte Bevormundung unserer Gesellschaft nicht akzeptieren kann und will, dem sei die Lektüre dieses Buches auf jeden Fall anzuraten.
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Azmodina
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Beitrag von Azmodina »

aha. na dann. crowley( und alles/alle die sich damit beschäftigen zb. oto) halte ich für schrott, scheiß thelemiten. und romane über den magischen werdegang von personen sowieso,wobei das zwischendurch echt lustig ist. aber ich tendiere lieber zu sachlichen büchern über solche themen! ist aber wie immer geschmackssache.
JKS
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Beitrag von JKS »

Vielen Dank für deine ausgesprochen fundierte, differenzierte und reflektierte Meinung, man könnte fast auf die Idee kommen das du eine Ahnung von jenen Dingen hast über die du sprichst. :-)
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Azmodina
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Beitrag von Azmodina »

blub :P

ich äußere mich nicht fundiert über solche themen gegenüber fremden, und schon garnicht in einem forum :wink:
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