Das olle Nazipack

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Imperial Warcry
Halbgott
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Beitrag von Imperial Warcry »

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Walter Gerhard Martin Sommer, auch bekannt als Henker von Buchenwald
Im Arrestgebäude, welches sich links vom Haupttor befand, war Sommer uneingeschränkter Herrscher, er folterte und tötete inhaftierte Insassen mit besonders qualvollen Methoden. So sollen ihm unter anderem Paul Schneider, Ernst Heilmann sowie unzählige weitere Häftlinge zum Opfer gefallen sein. Zu seinen bevorzugten Mordmethoden zählten diese: er ließ Häftlinge verhungern, erhängte sie in ihrer Zelle, vergiftete das wenige Essen oder erschlug sie einfach mit einem Stück Eisen. Auch versuchte er sich gern darin, Häftlingen Phenol, Evipan oder Luft in die Venen zu spritzen. Die Leichen schob er zum Teil nachts unter sein Bett im Dienstzimmer des Arrestbaus, wo sie die Leichenträger am nächsten Morgen wegschaffen mussten. In einem Fall soll Sommer den Schädel eines Häftlings mit einer Schraubzwinge zerquetscht haben, ein anderes Mal hat er einen Pfarrer außen an das Arrestgebäude gekettet, mit kaltem Wasser übergossen und ihn bei eisiger Kälte erfrieren lassen. Zu Sommers Gräueltaten gibt es viele Zeugenberichte, insbesondere von ehemaligen Kalfaktoren, d.h. Häftlingen, die im Bunker arbeiten mussten.
Weiterhin war Sommer für die offizielle Hinrichtung und Bestrafung verurteilter Gefangener zuständig. Er war der gefürchtetste Vollstrecker der Prügelstrafe auf dem sogenannten „Bock“. Bei dieser erhielt der gefesselte Delinquent 25 Stockhiebe auf das nackte Gesäß, wobei er diese laut mitzählen musste. Sommer schlug so stark zu, bis er nach eigenen Angaben Blasen an den Händen hatte. Er riss anderen SS-Männern den Stock aus der Hand und schlug selbst weiter, wenn diese seiner Meinung nach nicht stark genug zuschlugen. So mancher Häftling wurde mit kaputtgeschlagenen Nieren ins Krankenrevier oder ins Krematorium eingeliefert. Seine Brutalität bei den Prügelexekutionen entschuldigte Sommer vor Gericht 1958 damit, dass seine Jugend und seine sportlich durchtrainierte Körperkraft von der Lagerleitung missbraucht worden seien. Bei ihm sei halt kein Schlag danebengegangen. Nach dem gerichtlichen Gutachten seines betreuenden Arztes Dr. Riemenschneider war Martin Sommer „weder geisteskrank noch geistesschwach und er sei dies auch früher nie gewesen. Sommer sei im psychologischen Sinne ein ausgeprägter Sadist, ein mitleidsloser Egoist in der krassesten Form. Durch die Härte seiner elterlichen Erziehung und durch die Umwelteinflüsse im KZ Buchenwald, wo ihm die Brutalität täglich vorexerziert wurde, sei er zu unerbittlicher Grausamkeit erzogen worden.“
1955 kam es zu einer Anklage, der Prozess wurde jedoch aufgrund von Sommers bescheinigter Verhandlungs- und Haftunfähigkeit abgebrochen. Sommer wurde freigelassen und heiratete im Juni 1956 eine 21-jährige Krankenschwester. Außerdem beantragte der Kriegsversehrte 10.000 DM Pensionsnachzahlung und 300 DM monatliche Rente. 1957 wurde Sommer erneut verhaftet und im Sommer 1958 kam es endgültig zum Prozess vorm Bayreuther Landgericht, wobei aufgrund des Gesundheitszustandes des ehemaligen Arrestverwalters die Anklageschrift drastisch gekürzt wurde. Das Urteil wurde am 3. Juli 1958 verkündet. Sommer wurde wegen der Tötung von mindestens 25 Häftlingen durch Injektionen zu lebenslänglichem Zuchthaus und Aberkennung der bürgerlichen Rechte verurteilt. 1971 erhielt Sommer Haftverschonung und lebte bis zu seinem Tod 1988 in den Rummelsberger Anstalten praktisch auf freiem Fuß.
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Graf von Hirilorn
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Kurt Meyer , alias „Panzermeyer“, war seit 1929 Polizist, seit 1930 NSDAP- und seit 1931 SS-Mitglied, dort seit 1944 als SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS. Im Dezember 1945 wurde Meyer wegen der Ermordung kanadischer Kriegsgefangener im Juni 1944 zum Tode verurteilt. Später wurde die Strafe in eine lebenslange Freiheitsstrafe umgewandelt und 1954 auf dem Gnadenweg ausgesetzt. Ab 1959 war Meyer Bundessprecher der Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit der Soldaten der ehemaligen Waffen-SS (HIAG)
Nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten schied Meyer im Mai 1934 bei der Polizei aus und wurde im gleichen Monat Zugführer bei der Leibstandarte SS Adolf Hitler (LAH). Nach seiner Beförderung zum SS-Obersturmführer im Jahr 1936 wurde er Chef der 14. Panzerabwehr-Kompanie der SS-Standarte.
Im Zweiten Weltkrieg führte Meyer 1939 als SS-Hauptsturmführer die 14. Panzerabwehr-Kompanie der Leibstandarte beim deutschen Angriff auf Polen. Einem alliierten Untersuchungsbericht zufolge erschoss Meyer während des Polenfeldzuges bei Modlin 50 Juden.
Im Oktober 1939 wechselte Meyer zu den Kradschützen der Leibstandarte und nahm am Westfeldzug teil. Im September 1940 wurde er zum SS-Sturmbannführer befördert und übernahm als Kommandeur die Aufklärungs-Abteilung der Leibstandarte. Meyer kämpfte auch in Griechenland und im Krieg gegen die Sowjetunion. Nach Angaben eines in alliierte Kriegsgefangenschaft geratenen Oberstleutnants berichtete Meyer während eines Offizierslehrgangs, dass er bei Charkow ein Dorf niedergebrannt und alle Bewohner ermordet habe.
Im Mai 1943 wurde Meyer als Kommandeur des SS-Panzergrenadier-Regiments 25 zur neu aufgestellten 12. SS-Panzer-Division „Hitlerjugend“ versetzt. Meyer gehörte damit zu einer Gruppe von Ausbildern, die von der Leibstandarte zur Division „Hitlerjugend“ wechselte, wodurch diese – so der Historiker Peter Lieb – „symbolisch das erste politisch-militärische Kind der ehemaligen Leibgarde Hitlers“ wurde. Lieb nennt die Division den „wohl […] am stärksten nationalsozialistisch indoktrinierte[n] Verband der gesamten deutschen Streitkräfte“. Meyer selbst forderte im Juli 1944 in einem Tagesbefehl die Division auf, „fanatische Soldaten“ zu sein, und bezeichnete sie als „Glaubens- und Angriffsträger“ der nationalsozialistischen Idee.
Meyer wurde am 7. September 1944 in der Nähe von Lüttich gefasst und blieb in einem Gefangenenlager bei Compiègne zunächst unerkannt, bevor er identifiziert werden konnte.
Am 10. Dezember 1945 wurde Meyer in Aurich wegen Kriegsverbrechen vor ein kanadisches Kriegsverbrechergericht gestellt. Der Ankläger beschuldigte ihn, 1944 in Belgien und Frankreich als Kommandeur des SS-Panzergrenadierregimentes 25 seinen Soldaten befohlen zu haben, alliierte Gefangene zu ermorden. Weiterhin musste er sich als Kommandeur des SS-Panzergrenadier-Regimentes 25 in der Normandie für die Ermordung von sieben Kriegsgefangenen in der Nähe seines Gefechtsstandes im Kloster Ancienne Abbaye d’Ardenne verantworten.
Angesichts der hohen Zahl von Kriegsgefangenen, die Meyers Division ermordet hatte, war im Herbst 1944 ein Untersuchungsbericht der Alliierten zu dem Schluss gekommen, dass es eine explizite oder implizite Genehmigung des Divisionsstabs gab, Kriegsgefangene zu töten. Im Prozess gegen Meyer gelang es nicht, die Existenz eines entsprechenden geheimen Befehls nachzuweisen. Nach heutigem Forschungsstand ist es unwahrscheinlich, dass ein solcher Befehl bestand, da nicht alle Meyer unterstehenden Einheiten Kriegsgefangene erschossen. Hingegen „steht nahezu zweifelsfrei fest“, dass Meyer die Befehle zu den Morden an Kriegsgefangenen in unmittelbarer Nähe seines Gefechtsstandes gab. Während der Invasion in der Normandie ermordete Meyers Division mindestens 187 kanadische Soldaten.
Die Todesstrafe wurde am 13. Januar 1946 auf Anordnung des kanadischen Generalmajors Christopher Vokes in lebenslange Haft umgewandelt. Am 6. September 1954, nach insgesamt neun Jahren Haft, konnte Meyer das Gefängnis vorzeitig verlassen. Bei seiner Ankunft in Niederkrüchten, seit Kriegsende Wohnort seiner Frau, begrüßte ihn ein Fackelzug; ein Kirchenchor und eine Feuerwehrkapelle traten auf. Peter Dudek und Hans-Gerd Jaschke ordnen den „Triumphzug“ für Meyer als „Reaktion der Bürger“ ein, nachdem zuvor Politiker aller großen Parteien auf die politischen Ansprüche der Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit der Soldaten der ehemaligen Waffen-SS (HIAG) eingegangen seien.
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Imperial Warcry
Halbgott
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Beitrag von Imperial Warcry »

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zum Tode durch den Strang verurteilt
später in lebenslange Haft umgewandelt
wahrscheinlich Mitte der 1950er Jahre entlassen
Über seinen weiteren Lebensweg ist nichts bekannt.
† unbekannt
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vampyr supersusi
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Beitrag von vampyr supersusi »

Mir ist gerade eben einer (wieder) eingefallen, den ich in einer Doku gesehen habe. Der hat offensichtlich niemanden umgebracht, war aber auch ein super überzeugter Nazi:

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Rochus Misch (* 29. Juli 1917 in Alt Schalkowitz, Oberschlesien; † 5. September 2013 in Berlin) war ein deutscher Angehöriger der SS in der Leibstandarte SS Adolf Hitler, zuletzt mit dem Dienstgrad SS-Oberscharführer. Von 1940 bis 1945 war er als Angehöriger des Führerbegleitkommandos im Führerhauptquartier tätig, zuletzt auch als Telefonist. Nach dem Tod von Traudl Junge 2002, Otto Günsche 2003 und Bernd Freytag von Loringhoven im Jahr 2007 war Misch der letzte Zeitzeuge aus dem engeren Umfeld Hitlers.
Am 24. September 1939 wurde Misch während des Polenfeldzugs bei den Kämpfen um die Festung Modlin am Arm und durch einen Lungendurchschuss schwer verwundet. 1939 wurden ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse und das Verwundetenabzeichen in Schwarz verliehen.
Nach Mischs Genesung und auf Empfehlung seines Kompaniechefs Wilhelm Mohnke (Leibstandarte SS Adolf Hitler) teilte der damalige Chefadjutant Hitlers, Wilhelm Brückner, Misch dem Führerbegleitkommando zu. Als Mitglied des Führerbegleitkommandos hielt er sich in den Jahren 1940 bis 1945 überwiegend in Berlin (Neue Reichskanzlei), in Berchtesgaden am Obersalzberg (Berghof oder „Kleine Reichskanzlei“), in Rastenburg (Führerhauptquartier Wolfsschanze) oder im Führersonderzug auf.
Misch verließ den Führerbunker am frühen Morgen des 2. Mai 1945, nachdem ihn Goebbels von seiner Funktion als Telefonist entbunden hatte. Mit Goebbels und seiner Frau Magda blieb nur der Maschinist Johannes Hentschel dort zurück. Misch flüchtete von der Vorderfront der Alten Reichskanzlei durch die U-Bahn-Tunnel vom U-Bahnhof Kaiserhof über den Bahnhof Berlin Friedrichstraße und die Weidendammer Brücke bis zum Stettiner Bahnhof, wo er auf dem Weg zu seiner in Berlin ansässigen Familie von Soldaten der Roten Armee gefangen genommen wurde.

1953 wurde Misch aus der Kriegsgefangenschaft entlassen.
Rochus Misch war seit 1942 mit der späteren Berliner SPD-Politikerin Gerda Misch (1920–1997) verheiratet und hatte eine Tochter. Rochus Misch starb am 5. September 2013 in Berlin im Alter von 96 Jahren.

Aber in der Doku hat er was Interessantes erzählt:
Rochus Misch beschrieb die Szene: „Es war tief in der Nacht. Da saß er, das Kinn in den Händen vergraben, regungslos, und starrte bei flackerndem Kerzenlicht auf das Ölbild Friedrichs des Großen, das Hitler stets auf Reisen mit sich führte. Der König schien ihn anzustarren.“ Später hörte Misch den Schuss und sah, wie Hitlers Leichnam hinausgetragen wurde. Dann kam Goebbels und sagte zu ihm: „Sie können jetzt Schluss machen. Wir haben verstanden zu leben und werden auch verstehen zu sterben. Ich gehe.“ Fünf Minuten später war auch der Propagandaminister tot.
Überhaupt ein sehr interessanter Artikel:

http://www.tagesspiegel.de/berlin/nachr ... 09248.html

(also die Doku war ntrl eine andere, von 1999 oder so, aber es ging um den o.g. Ablauf)
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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

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Sylvester Filleböck war SS-Untersturmführer und als Versorgungsoffizier im KZ Dachau eingesetzt.
Nach seinem 1932 erfolgten Eintritt in die SS war er von 1933 bis 1941 im KZ Dachau Verwalter des Lebensmitteldepots. Anschließend leitete dort er die Häftlingsküche bis Ende April 1945.
Im September 1944 soll Filleböck an der Erschießung von 90 sowjetischen Häftlingen teilgenommen haben.
Am 13. Dezember 1945 wurde Filleböck mit 35 weiteren Mitangeklagten durch das amerikanische Militärgericht zum Tod durch den Strang verurteilt, das Urteil wurde jedoch später auf eine zehnjährige Haftstrafe reduziert. Filleböck wurde im Kriegsverbrechergefängnis Landsberg inhaftiert und im Januar 1952 aus der Haft entlassen.
Über seinen weiteren Lebensweg ist nichts bekannt.
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Imperial Warcry
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Beitrag von Imperial Warcry »

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Fritz Hippler (* 17. August 1909 in Berlin; † 22. Mai 2002 in Berchtesgaden) war ein nationalsozialistischer deutscher Filmpolitiker. Hippler produzierte u. a. den antisemitischen Hetzfilm Der ewige Jude.
Schon als Schüler wurde Hippler 1927 Mitglied der NSDAP. Später studierte er Jura in Heidelberg und Berlin. Dabei wurde er Mitglied der schlagenden Verbindungen Landsmannschaft Teutonia Heidelberg und Landsmannschaft Arminia Berlin.
Kurze Zeit später war Hippler in führender Rolle an der Bücherverbrennung beteiligt. Er eröffnete am 10. Mai 1933 kurz vor 22 Uhr einen Demonstrationszug mit den Büchern, die verbrannt werden sollten, am Studentenhaus in der Oranienburger Straße mit einer Rede. Am Opernplatz selbst wurden dann diese Bücher unter Mitwirkung von Hippler bei einer Rede von Goebbels verbrannt.
1938 wurde Hippler zum SS-Hauptsturmführer ernannt. 1943 war er bereits Obersturmbannführer. Laut Veit Harlan liebte Hippler es, seine Uniform zu tragen.
1940 verantwortete er die Aufnahmeleitung und Gestaltung des sich dokumentarisch gebenden Kompilationsfilms "Der ewige Jude" – laut Courtade, "Geschichte des Films im Dritten Reich", „der niederträchtigste der antisemitischen Nazi-Filme“. Der Filmhistoriker Frank Noack beurteilte Der ewige Jude „als den wohl radikalsten Hetzfilm aller Zeiten“. Ein von Hippler gezeichneter Artikel in der Zeitschrift "Der Film" über seine Entstehung bezeichnete Juden als "Parasiten nationaler Entartung". Der Film diente als Vorbereitung und Einstimmung der Bevölkerung auf den kommenden Holocaust und wurde vor allem zur Schulung von Polizeieinheiten und SS-Mannschaften eingesetzt. Noch im gleichen Jahr erhielt Hippler von Hitler als Anerkennung eine geheime Sonder-Dotation in Höhe von 60.000 Reichsmark.
Goebbels konnte sich meistens auf seinen jungen Mitarbeiter verlassen. Trotzdem monierte er häufig dessen Unzulänglichkeiten. Schon 1939 kritisierte er in seinen Tagebüchern, dass Hippler intelligent sei, aber dreist und vollkommen widersprüchlich. Auch konstatierte er, dass Hippler unreif sei. Goebbels beschwerte sich wiederholt über die Desorganisation der Filmabteilung Hipplers, der anscheinend an Alkoholsucht litt. Goebbels entließ Hippler schließlich im Juni 1943 wegen dessen Alkoholsucht und dieser Pannen. Hipplers Einlassung in seinen Memoiren, er sei entlassen worden, als bekannt geworden sei, dass der bei den Nationalsozialisten verfemte Erich Kästner das Drehbuch zu dem Film Münchhausen geschrieben habe, entpuppte sich als apologetische Aussage. Nach seiner Absetzung wurde Hippler auch der SS-Rang wieder aberkannt, weil man ihm vorwarf, verschwiegen zu haben, dass eine Urgroßmutter jüdischer Abstammung gewesen war.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Fritz Hippler interniert und zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt.
Da er als fachlich kompetent und im persönlichen Umgang als aufrichtig galt, konnte er nach seiner Entlassung wieder Fuß fassen. Er wirkte – zum Teil unter Pseudonym – an der Erstellung von Dokumentar- und Industriefilmen mit.
Neben Fernsehkritiken für die rechtsextreme Presse schrieb Hippler zahlreiche Bücher, in denen er die These von Deutschlands Alleinschuld am Zweiten Weltkrieg zu widerlegen versuchte und den Antisemitismus der Nationalsozialisten teilweise rechtfertigte. Die Verantwortung für sein Machwerk Der ewige Jude lastete er allein seinem Dienstherrn Joseph Goebbels an, weil er – Hippler – nur widerstrebend die Befehle von Goebbels habe befolgen müssen.
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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

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Ernst-Heinrich Schmauser war ein deutscher SS-Obergruppenführer, General der Polizei und Waffen-SS, Höherer SS- und Polizeiführer Breslau sowie Mitglied des Reichstags für die NSDAP.
Nach der Ausbildung an der Kriegsschule in Hannover nahm er von 1914 bis 1918 als Kompanieführer am Ersten Weltkrieg teil. Dabei kämpfte er mit den Infanterieregimentern Nr. 133 und 183 im Westen.
Schmauser gehörte 1924 dem Völkisch-Sozialen Block an und wurde Leiter der SA in Zwickau. Anfang März 1930 trat er der NSDAP (Mitgliedsnr. 215.704) bei und wurde am 14. Oktober 1930 im Rang eines SS-Sturmbannführers in die SS (SS-Nr. 3.359) aufgenommen, in der er im April 1937 bis zum SS-Obergruppenführer aufstieg. Ab Mitte Dezember 1930 leitete er die SS-Brigade 7 in Sachsen und ab August 1932 den SS-Abschnitt XVI (Provinz Sachsen).
Am 20. Januar 1945, kurz bevor am 27. Januar die Rote Armee (1. Ukrainische Front) das KZ Auschwitz befreite, sollten auf Befehl von Schmauser tausende Gefangene ermordet werden, 700 Gefangene aus Auschwitz-Birkenau und anderen Nebenlagern wurden durch Sondereinheiten der SS ermordet.
Seitdem gilt er als vermisst.
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Imperial Warcry
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Christian Weber (* 25. August 1883 in Polsingen; † 11. Mai 1945 auf der Schwäbischen Alb) war ein NSDAP-Funktionär, SS-Brigadeführer und MdR.
Weber war neben Ernst Röhm, Julius Streicher, Hermann Esser und Dietrich Eckart einer der nur fünf Gefolgsleute Hitlers, die ihn duzen durften.
Weber nutzte seine Macht in der NSDAP schamlos zum eigenen Vorteil. Er zählte zu den korruptesten Nationalsozialisten. Überaus geschäftstüchtig und bedenkenlos in seinen Mitteln, setzte er sich fast immer durch, auch wenn er sich in München durch sein rüpelhaftes Auftreten auch in Parteikreisen viele Feinde machte. Bereits der Parteigründer Anton Drexler beklagte sich 1923 über das Bonzentum in der Partei und meinte damit Weber. Parteischatzmeister Franz Xaver Schwarz legte sich 1939 quer, als Weber sich an der „Arisierung“ jüdischer Immobilien bereichern wollte. Weber zeigte sich an dem von ihm kreierten Pferderennen um das Braune Band von Deutschland von seiner operettenhaften Seite, wenn er in den „Nächten der Amazonen“ auf den Teichen des Nymphenburger Schlossparks von kaum bekleideten Darstellerinnen „lebende Bilder“ mehr oder weniger mythologischen Inhalts gestalten ließ. Himmler sammelte Unterlagen aus den zahlreichen Parteigerichtsverfahren gegen Weber, wagte aber trotz sich bietender Möglichkeiten nicht, gegen ihn in irgendeiner Weise vorzugehen.
Am 1. Mai 1945 wurde Weber von der United States Army verhaftet und zunächst nach Ulm gebracht. Als er von dort für weitere Verhöre nach Heilbronn überstellt werden sollte, kippte auf der Fahrt der Armee-Lastwagen, auf dessen offener Ladefläche die Gefangenen transportiert wurden, um und Weber wurde tödlich verletzt. Er wurde in Heilbronn in einem Massengrab beerdigt.
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Dr. Acula
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Erich Rajakowitsch, später Erich Raja war ein österreichischer Jurist und SS-Obersturmführer, der als Mitarbeiter Adolf Eichmanns während des Zweiten Weltkrieges in den deutsch besetzten Niederlanden maßgeblich an Judendeportationen beteiligt war.
Seine studentische Sozialisation erfuhr er im Akademischen Corps Teutonia zu Graz, das politisch deutsch-national, antisemitisch und antidemokratisch ausgerichtet war.
Nach dem „Anschluss Österreichs“ an das Deutsche Reich wurde Rajakowitsch mit der Mitgliedsnummer 6.330.373 in die NSDAP aufgenommen. Gallop und sein Konzipient Rajakowitsch entwickelten das Modell „Arisierung gegen Auswanderung“ indem sie sich die inländischen Vermögenswerte von sehr wohlhabende jüdischen Klienten übertragen ließen und als Gegenleistung deren Ausreiseformalitäten durchführten. Rajakowitsch war auch in die Aktion Gildemeester, durch welche die Auswanderung mittelloser Juden durch wohlhabende Juden finanziert wurde, involviert. In diesem Zusammenhang leitete er, ab Spätherbst 1938 zusammen mit seinem neuen Kompagnon Hugo Weber, für den Fonds die „Vermögenstransaktion“. Durch diese Finanztransaktionen kooperierte er auch eng mit der Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Wien über die er Adolf Eichmann kennenlernte. Auch bei der Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Prag richtete Rajakowitsch einen „Auswanderungsfonds“ ein, den er betreute.
Durch Eichmann kam Rajakowitsch im Frühjahr 1940 zum Eichmannreferat des Reichssicherheitshauptamtes nach Berlin. Rajakowitsch wurde enger Mitarbeiter Eichmanns und Referent „zur Bearbeitung juristischer Fragen bei den Zentralstellen für jüdische Auswanderung in Wien, Prag und Berlin“. Zusammen mit Eichmann und Theodor Dannecker gehörte Rajakowitsch zu den Mitarbeitern des Eichmannreferats, die sich bis August 1940 mit dem nie umgesetzten Madagaskarplan zur Deportation europäischer Juden auf die afrikanische Insel befassten.
Im Oktober 1943 wechselte Rajakowitsch zur Waffen-SS und absolvierte einen Offizierslehrgang an der SS-Junkerschule in Bad Tölz. Danach nahm er bis Kriegsende am Deutsch-Sowjetischen Krieg teil.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges befand sich Rajakowitsch kurzzeitig in amerikanischer Kriegsgefangenschaft, aus der er jedoch entweichen konnte. Rajakowitsch tauchte unter und hielt sich ab 1946 in Triest auf.
Am 13. Februar 1965 begann der Prozess gegen Raja vor dem Geschworenengericht am Landgericht Wien. Raja war im Rahmen des Verbrechenskomplexes Schreibtischverbrechen wegen des Tatvorwurfs „bestellter Mord“ an jüdischen Opfern angeklagt. Die Anklage fußte im Wesentlichen auf einem durch Wiesenthal eingebrachten Fernschreiben, das von Raja verfasst worden war. Darin hatte Raja „am 12. August 1942 durch ein Fernschreiben mit seiner Unterschrift die Deportation von 83 holländischen Juden aus einem Lager unweit von Paris veranlaßt und damit den Auftakt zum Todesmarsch von 100 000 Niederländern gegeben“. Da nach zweijährigen Ermittlungen weiteres stichhaltiges Beweismaterial gegen Raja nicht vorlag ließ der Staatswalt die Mordanklage fallen und plädierte stattdessen auf eine Verurteilung nach § 87 Strafgesetzbuch (StG 1852). Durch diesen Paragrafen konnte „boshafte Sachbeschädigung“, insbesondere beim Eisenbahnbetrieb oder der absichtlichen Gefährdung von Menschenleben geahndet werden. Raja wurde auf dieser Rechtsgrundlage am 2. März 1965 durch die Geschworenen zu zweieinhalb Jahren schweren Kerker verurteilt und aufgrund der Anrechnung seiner Zeit in der Untersuchungshaft ein halbes Jahr nach Prozessende aus dem Gefängnis entlassen.
Nach der Haftentlassung bezeichnete Raja während einer Pressekonferenz Wiesenthal als einen Lügner.
Die Universität Graz wollte ihm trotz der gegen ihn bestehenden Vorwürfe noch 1986 seinen aberkannten Doktortitel zukommen lassen.
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Graf von Hirilorn
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Philipp Grimm war ein deutscher SS-Obersturmführer und als Arbeitseinsatzführer in den Konzentrationslagern Buchenwald, Sachsenhausen und Neuengamme eingesetzt.
Grimm trat 1930 der NSDAP und 1933 der SS bei. Ab 1937 war er hauptamtlich bei der SS innerhalb der Verwaltung tätig. Grimm erhielt 1939 eine verwaltungsspezifische Ausbildung an der SS-Verwaltungsschule in Berlin und wurde anschließend Kassen- und stellvertretender Verwaltungsführer bei einer SS-Totenkopfstandarte.
Grimm wurde beschuldigt, alliierte Gefangene misshandelt und zudem eine Namensliste von arbeitsunfähigen Häftlingen zwecks Tötung angelegt zu haben.
Grimm wurde am 12. Februar 1954 aus dem Kriegsverbrechergefängnis Landsberg entlassen und starb nach einem unauffälligen Leben im April 1984 in Bayreuth.
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Branstock
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Richard Kackstein (* 13. Februar 1903 in Triglitz; † 11. Mai 1966 in Wolfsburg) war ein deutscher Politiker (NSDAP).
Nach dem Schulbesuch erlernte Richard Kackstein den Bauernberuf. Die Reichstagshandbücher legen nahe, dass er spätestens 1933 als Bauer in Telschow und spätestens 1936 als Bauer in Kuhbier lebte.
In den 1920er Jahren schloss Kackstein sich der NSDAP an. Außerdem wurde er Mitglied der Sturmabteilung (SA), in der er mindestens den Rang eines Sturmbannführers erreichte.
Von 1932 bis zur Auflösung dieser Körperschaft im Herbst 1933 saß Kackstein als Abgeordneter der NSDAP im Preußischen Landtag. Anschließend gehörte er von November 1933 bis zum Ende der NS-Herrschaft im Frühjahr 1945 dem nationalsozialistischen Reichstag als Abgeordneter für den Wahlkreis 4 (Potsdam) an. Nach der nationalsozialistischen „Machtergreifung“ im Frühjahr 1933 übernahm er außerdem Ämter als Kreisbauernführer und als Kreisleiter im Kreis Ostprignitz.
Richard Kackstein gilt bis heute als einer der uninteressantesten Nationalsozialisten überhaupt.
Über sein weiteres Leben ist nichts bekannt.
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Gustav Willhaus (* 2. September 1910 in Forbach/Lothringen; † 29. März 1945 bei Steinfischbach gefallen) war ein deutscher SS-Obersturmführer und KZ-Kommandant des Zwangsarbeitslagers Lemberg-Janowska.
Als Lagerkommandant trug Willhaus die Verantwortung für die völlig unzureichenden Zustände im Lager. Unter seiner Aufsicht wurden Zwangsarbeiter selektiert und ermordet. Dabei ließ er morgens „Probeläufe“ durchführen, bei der die Brigaden im Laufschritt die Lagerstraße entlang liefen. Manchmal wurden auf solche Weise 150 Häftlinge selektiert und anschließend umgebracht. Willhaus wird als „ausgesprochener Sadist“ geschildert, der von der Veranda seiner Dienstwohnung aus Häftlinge erschossen haben soll. Willhaus ließ ferner Kranke auf dem Appellplatz erfrieren oder in Wasserfässer stecken.

„Er tötete Menschen wie ein anderer Häcksel schneidet.“
Aufgrund der katastrophalen Lebensbedingungen zogen es viele Gefangene vor, sich zu erhängen anstatt den nächsten Tag erleiden zu müssen. Die Rückkehr von der Arbeit mussten die Menschen im Laufschritt absolvieren. Wilhaus und sein Assistent sortierten dabei die Ermüdeten gnadenlos aus. Die Erschöpften wurden zwischen den Stacheldrahtzäunen eingeschlossen um dort zu sterben. Jeden Morgen mussten die Gefangenen zum Appell antreten, dabei inspiziert durch einen SS-Mann. Jeder, der bei dieser Musterung "durchfiel", wurde sofort erschossen. SS-Mann Rokita tötete dabei jeden, der ihm nicht passte, durch Genickschuss. So hatte jeder SS-Mann seine spezielle Methode...
Juden wurden wegen des geringsten "Vergehens" bestraft: Für langsames Arbeiten, nicht aufpassen usw. Die Tötungsmethoden waren unterschiedlich, je nach SS-Mann: Erschießen, totprügeln, erhängen, erwürgen, mit dem Kopf nach unten kreuzigen, zerstückeln mit Äxten und Messern. Frauen wurden meistens erwürgt oder erstochen. Oft wurden die Quälereien oder Morde von Musik des Lagerorchesters begleitet, das von Professor Stricts und dem bekannten Dirigenten Mund geleitet wurde. Inhaftierte Komponisten wurden gezwungen, eine bestimmte Melodie zu schaffen, genannt "Der Todestango". Kurz bevor das Lager aufgelöst wurde, erschoss die SS alle Mitglieder des Orchesters.
Unter Gebauer wurde das Morden noch grausamer. Nach seiner Beförderung / Versetzung wurde es von Lagerkommandant Wilhaus und dessen Stellvertreter Franz Warzok noch gesteigert. Gemäß Zeugenaussagen von sowjetischen und französischen Gefangenen erfand die SS spezielle Mordmethoden in Janowska, was sogar als besonderer Verdienst angesehen wurde. Eine ungenannte Zeugin berichtete der sowjetischen Untersuchungskommission:
"Ich sah mit eigenen Augen, wie Gebauer Frauen und Kinder erwürgte. Ich sah, wie man Männer im tiefsten Winter in Wasserfässer steckte bis sie einfroren. Die Fässer waren mit Wasser gefüllt, und die Opfer wurden an Händen und Füßen gefesselt ins Wasser gesteckt. Die armen Leute blieben in den Fässern, bis sie erfroren waren."
Wilhaus mochte es, mit einem Maschinengewehr vom Balkon des Lagerbüros auf Menschen zu schießen, die in den Werkstätten arbeiteten. Dies aus "sportlichen Gründen" und auch zur Belustigung seiner Frau und Tochter. Dann übernahm seine Frau das MG und tat dasselbe. Um seiner neunjährigen Tochter zu imponieren, ließ er einmal zwei vierjährige Kinder als fliegende Ziele in die Luft werfen und schoss auf sie. Seine Tochter klatschte Beifall und rief:
"Papa, mach's noch einmal! Papa, mach's noch einmal!" Er tat es.
Warzok liebte es, Gefangene an den Füßen an Pfosten zu hängen und sie hängen zu lassen, bis sie gestorben waren.
Rokita schlitzte gern Gefangenen den Bauch auf. Der Chef der Untersuchungsabteilung des Janowska-Lagers, Heine, mochte es, Gefangene mit einem Spieß zu durchlöchern. Er zog auch gern seinen weiblichen Opfern die Fingernägel mit einer Zange, ließ sie sich entkleiden und an den Haaren aufhängen. Dann schaukelte er die Opfer hin- und her und schoss auf sie als "bewegliches Ziel".
In Janowska wurde man in dieser Zeit aus nichtigem Anlass ermordet, wobei die Opfer nicht immer Juden waren. Die Zeugin Kirschner berichtete der sowjetischen Untersuchungskommission, dass der Gestapo-Kommissar Wepke vor anderen Janowka-Mördern damit prahlte, dass er mit einem Hieb seines Beiles einen Jungen in zwei Teile schlagen könne. Seine Kollegen glaubten ihm nicht, woraufhin er einen beliebigen Jungen fing, auf die Knie zwang und ihm befahl, seine Hände vor die Augen zu halten. Dann nahm Wepke Maß und durchtrennte den Jungen mit seinem Beil. Die Umstehenden applaudierten ihm herzlich und schüttelten dem Mörder die Hand.
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Josef Albert Meisinger (* 14. September 1899 in München; † 7. März 1947 in Warschau hingerichtet) war ein deutscher Oberst der Polizei, SS-Standartenführer und Kriegsverbrecher.
Als Heydrich nach Berlin ging, nahm er von der BPP seine vertrauten Mitarbeiter mit: Heinrich Müller, Franz Josef Huber und Josef Meisinger, auch „Bajuwaren-Brigade“ genannt. Er übernahm dort die Leitung des Dezernats II 1 H und II H 1 (NSDAP, Abtreibungen, § 175 und Rassenschande). Dieses Dezernat hatte folgende Aufgaben:

Aufdeckung von Gegnern von Adolf Hitler innerhalb der NSDAP (Dezernat II 1 H)
Verfolgung von Homosexuellen
Verfolgung von Fällen der Abtreibung und Verfolgung von Verstößen gegen das Verbot intimer Beziehungen von Juden zu Nicht-Juden
Von 1936 bis 1938 führte Meisinger als Leiter die „Reichszentrale zur Bekämpfung der Homosexualität und Abtreibung“ im Gestapa. Zum SS-Obersturmbannführer wurde Meisinger am 30. Januar 1937 befördert. Im gleichen Jahr wurde er zum Regierungsrat ernannt. Als der Oberbefehlshaber des Heeres Werner von Fritsch im Juli 1936 in der Fritsch-Krise der Homosexualität bezichtigt wurde, war Meisinger für die entsprechenden Ermittlungen zuständig. Hauptbelastungszeuge war ein Otto Schmidt, der in Unterweltkreisen verkehrte. Meisinger leitete die Vernehmungen von Schmidt. Hier sah Meisinger seine große Stunde gekommen, da er doch wusste, wie Heinrich Himmler und die SS die Homosexualität als Gefahr für das NS-Regime betrachteten.
Dabei wurde Meisinger von seinen Vorgesetzten schlecht beurteilt. Heydrich bezeichnete ihn als „Widerling“, Heinrich Müller beschwerte sich über ihn andauernd, und Werner Best beurteilte ihn als einen primitiven Mann mit brutalen Methoden.[3] Bei den Verhören unterliefen Meisinger einfache polizeiliche Fehler, als er z. B. dem Belastungszeugen, einem notorischen Lügner, Fotos von Fritsch zur Identifizierung zeigte, wobei dieser aus der Beschriftung der Fotos Daten entnehmen konnte, die er in seine Behauptungen dann einflocht. Als Meisinger dann in seiner Selbstüberschätzung die Bewertung der Ermittlungsakte seinen unmittelbaren Vorgesetzten vorenthielt, diese direkt Himmler überreichte und dieser die Akte sogleich Hitler vorlegte, war quasi seine Laufbahn im Gestapa beendet. Denn vor Gericht brachen die Beschuldigungen gegen Fritsch, der einer Verwechslung zum Opfer gefallen war, in sich zusammen. Dabei hatten alle anderen Ermittlungen keine Belastungsmomente gezeigt. Meisinger war z. B. mit Kriminalkommissar Eberhard Schiele nach Ägypten gereist, um zu ermitteln, ob Fritsch dort während seines Urlaubs November/Dezember 1937 homosexuelle Kontakte gehabt hatte, was aber nicht nachgewiesen werden konnte.
Meisinger trat die Nachfolge von Lothar Beutel an, der wegen Korruption abgelöst wurde. Meisinger ging mit aller Gewalt gegen Polen und Juden vor. So ließ er im Wald von Palmiry Massenerschießungen an 1700 Menschen durchführen. Als Vergeltung für den Mord an einem polnischen Polizisten ließ er am 22. November 1939 alle 55 jüdischen Einwohner eines Hauses erschießen und am 20. Dezember 1939 107 Polen als Vergeltung für den Tod zweier Deutscher. Heydrich hatte die diesbezüglichen Anweisungen im Juli 1940 als „außerordentlich radikal“ bezeichnet. Meisinger wurde so berüchtigt, dass man ihn den „Schlächter von Warschau“ nannte. Walter Schellenberg schreibt in seinen Memoiren, er habe – als Entgegnung auf eine Intrige von Meisinger gegen ihn – Gestapochef Müller Informationen über die (so Schellenberg) „bestialischen Taten“ von Meisinger in Warschau zukommen lassen. Nach Ende der Untersuchungen habe Himmler entschieden (so Schellenberg), Meisinger vor ein Standgericht zu stellen und zu erschießen, er wurde aber durch Heydrich gerettet, der ihn nach Japan schickte. In seinem späteren Prozess in Warschau behauptete er, im Oktober 1940 schon nicht mehr in Warschau gewesen zu sein, doch ist auch seine Beteiligung an der Errichtung des Warschauer Ghettos um diese Zeit wahrscheinlich.
Im Februar 1941 heiratete er seine Sekretärin, die auch eine ehemalige Sekretärin von Himmler war. Im März 1941 war er kurzzeitig im Reichssicherheitshauptamt tätig, um dann vom 1. April 1941 bis Mai 1945 als Polizeiverbindungsführer und Sonderbeauftragter des SD an der deutschen Botschaft in Tokio tätig zu werden. Weiterhin war er Verbindungsoffizier des SD zum japanischen Geheimdienst. Eine seiner Aufgaben in Japan war die Beobachtung des Korrespondenten und insgeheimen Sowjetagenten Richard Sorge, gegen den man in Berlin einen ersten Verdacht hegte – er wurde jedoch dessen Trinkkumpan und einer von dessen besten Quellen. Schellenberg bemerkte in seinen Erinnerungen, dass er, statt sich seiner Aufgabe zu widmen sich einem bequemen Leben hingab und plötzlich die Rolle des Biedermannes spielte. Über Sorge hatte er nur Gutes an Schellenberg zu berichten. Nachdem Sorge im Oktober 1941 von den Japanern verhaftet worden war, versuchten Meisinger und der deutsche Botschafter Eugen Ott die Sache zu vertuschen. Als Ivar Lissner schließlich doch das Ausmaß des Verrats nach Berlin enthüllte, was zur Ablösung von Ott führte, war Meisinger eine der treibenden Kräfte, ihn seinerseits bei den Japanern anzuschwärzen und verhaften zu lassen. Seine rücksichtslosen Methoden, Gegner zu beseitigen, wurden auch schnell in den deutschen Gemeinden in Shanghai und Tokio bekannt. Er schickte sie beispielsweise von Japan auf Blockadebrecher nach Deutschland, was damals mit hohen Risiken behaftet war, wobei er zusätzlich den Kapitänen einschärfte, die Delinquenten bei drohendem Verlust des Schiffes zu töten. Eine andere Methode von Meisinger war, unliebsame Gegner den japanischen Sicherheitsbehörden auszuliefern.
Meisinger war in Tokio auch als passionierter Pokerspieler bekannt, allerdings pflegte er seine Mitspieler auch schon einmal mit der Pistole zum Weiterspielen zu zwingen. Bei einem solchen Spiel erschoss er einen deutschen Handelsmarinekapitän, was er allerdings durch Bestechung des untersuchenden japanischen Geheimdienstoffiziers (eines Hauptmanns der Kempeitai) vertuschen konnte. Als dies später bekannt wurde, verübte der Offizier Seppuku.
Beim Auswärtigen Amt hatte Meisinger gleich nach seiner Ankunft in Tokio so offenbar seine Unfähigkeit demonstriert, dass dies von Ribbentrop in der Folge benutzt wurde, den Einfluss des SD an den Botschaften zurückzudrängen – besonders die Polizeiattachées waren ihm ein Dorn im Auge. Meisinger, der stets bemüht war, seine eigenen vermeintlichen Karriereaussichten zu verbessern, auch durch Aktivitäten, die seine Kompetenzen weit überschritten, hatte nach Berlin Gespräche mit dem buddhistischen „Abt“ Ignaz Trebitsch-Lincoln (den er in Shanghai kennengelernt hatte, wo Meisinger ein Agentennetz aufbaute) angeregt, mit dem Ziel, einen Aufstand in Tibet zu organisieren. Meisinger wusste, dass diese phantastischen Ideen auch in Himmlers Umkreis, beim Ahnenerbe, verfolgt wurden, ihm war aber nicht bewusst, dass Trebitsch-Lincoln als eine Art Hochstapler bekannt war. Meisinger war daraufhin beim Auswärtigen Amt, das sich bei Himmler beschwerte, diskreditiert, wurde aber nicht abberufen. Für sich selbst zog er die Konsequenz, künftig nicht mehr über die offiziellen Kanäle des Auswärtigen Amts mit Berlin zu kommunizieren.
Daneben widmete sich Meisinger selbst in Japan der Judenverfolgung. So intervenierte er 1941 bei den japanischen Dienststellen und forderte sie auf, die etwa 18.000 jüdischen Flüchtlinge aus Österreich und Deutschland im von den Japanern besetzten Shanghai zu ermorden. Seine Vorschläge sahen unter anderem die Errichtung eines Vernichtungslagers auf der Insel Chongming Dao im Yangtse-Delta vor oder das Töten durch Aushungern auf Frachtern vor der chinesischen Küste. Die japanische Admiralität, von der Shanghai verwaltet wurde, gab den Vernichtungsplänen der deutschen Verbündeten aber nicht nach. Die Japaner errichteten allerdings ein Ghetto im slumartigen Shanghaier Stadtteil Hongkou – schon 1939 in Tokio geplant, bevor Meisinger überhaupt in Asien war – mit etwa der doppelten Bevölkerungsdichte Manhattans, das durch japanische Soldaten unter dem sadistischen Befehlshaber Ghoya streng abgeschottet blieb und das die Juden nur mit spezieller Erlaubnis verlassen durften. Etwa 2000 Juden starben im Ghetto von Shanghai.
Trotz seiner Verwicklung in die Sorge-Affäre (für deren mangelnde Aufklärung ihm Botschafter Ott einen großen Teil der Schuld zuschob) wurde er sogar noch am 25. Januar 1943 zum Oberst der Polizei ernannt. Amerikanische Dienststellen verhafteten ihn am 6. September 1945 in Yokohama, um ihn 1946 an polnische Behörden auszuliefern. Am 17. Dezember 1946 wurde er mit Ludwig Fischer, Ludwig Leist und Max Daume in Warschau wegen Kriegsverbrechen angeklagt. Der Oberste Volksgerichtshof in Warschau verurteilte Meisinger am 3. März 1947 zum Tode, worauf er am 7. März 1947 im Warschauer Gefängnis Mokotów durch den Strang hingerichtet wurde.
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Graf von Hirilorn
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Dieser ist extra für Blustbrutzler:

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Friedrich Wilhelm Konrad Siegfried Engel war Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD von Genua. In internationalen Medien wird er auch als Butcher of Genoa (Schlächter von Genua) bezeichnet.
Im Mai 1940 war er beim Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD in Norwegen stationiert. Er stieg zum Obersturmbannführer und SD-Chef von Genua auf. Engel hat bei seiner Tätigkeit als Vergeltungsmaßnahme wegen eines Partisanenanschlags gegen ein Soldatenkasino am 19. Mai 1944, bei dem fünf oder sechs Angehörige der Wehrmacht getötet wurden, die Erschießung von 59 Gefangenen aus dem Marassi-Gefängnis befohlen, die am Turchino-Pass in Ligurien erfolgte und als Massaker am Turchino-Pass bezeichnet wird.
Im Januar 1945 wurde ihm das Kriegsverdienstkreuz I. Klasse mit Schwertern verliehen.
Nachdem Engel von den Amerikanern gefangengenommen worden war, gelang es ihm 1947, aus dem Lager Oberursel zu entkommen. 1948 war er noch als Holzfäller und Bademeister in Braunlage unter dem Namen Friedrich Schottenberg tätig. Doch bereits 1949 wurde er Prokurist bei einer Holzimportfirma in Hamburg und blieb dann sehr lange unbehelligt. Auch in Italien wurden Ermittlungsakten, vermutlich aus politischer Rücksichtnahme gegenüber Deutschland, jahrzehntelang nicht bearbeitet. Eine Anzeige während der 1960er Jahre blieb folgenlos und die Ermittlungsakten verschwanden spurlos.
1999 wurde Engel dann doch von einem italienischen Militärgericht in Abwesenheit wegen 249-fachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Daraufhin wurde Engel auch in Deutschland vor Gericht gestellt. Engel kommentierte die Vorwürfe mit den Worten: „Ja, ich war daran beteiligt. Es tut mir leid, aber ich habe nichts zu bereuen.“
Das Landgericht Hamburg verurteilte den 93-jährigen Engel im Juli 2002 zu sieben Jahren Haft. Wegen seines hohen Alters blieb Engel jedoch auf freiem Fuß. Im Juni 2004 hob der Bundesgerichtshof das Urteil gegen den mittlerweile 95-jährigen Engel auf dessen Revision hin auf.
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Wilhuff Tarkin
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Friedrich Kranebitter (* 1. Juli 1903 in Wildshut, Oberösterreich; † 20. Februar 1957 in Linz) war ein österreichischer Nationalsozialist, im nationalsozialistischen Deutschen Reich ein hochrangiger Gestapo-Funktionär und von 1941 bis Kriegsende SS-Sturmbannführer.
Bereits am 10. März 1931 trat Kranebitter der Wiener NSDAP – Ortsgruppe Gersthof II bei. Im März 1934 wurde er mit der Mitgliedsnummer 340.578 Mitglied der SS. Im Rang des Hauptscharführers erhielt er Order, als österreichischer Beamter innerhalb der Polizei den illegalen 5. Nachrichtensturm der SS-Standarte 89 aufzubauen und zu führen.
Nach Beginn des Deutsch-Sowjetischen Krieges wurde Kranebitter am 25. Jänner 1942 Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD im ukrainischen Generalbezirk Charkow, der damals viertgrößten Stadt in der Sowjetunion. Dort wurde unter seiner Befehlsgewalt ein vom SD entwickelter Gaswagen eingesetzt, in welchen einige Dutzend Menschen gepfercht werden konnten und dann während des Transports durch die in das Wageninnere geleiteten Auspuffgase des Gaswagens erstickten. Kranebitter leitete Massenhinrichtungen, bei denen oft mehrere Tausend Gefangene außerhalb von Charkow am Rande von zuvor ausgehobenen Gruben erschossen wurden. Unter anderem wurden auch sechzig Kinder, welche als Patienten in einem Kinderspital lagen, auf direkten Befehl Kranebitters auf die gleiche Weise exekutiert.
Am 18. Dezember 1943 wurden im Charkower Kriegsverbrecherprozess die Urteile gefällt und Kranebitter als einer der Hauptverantwortlichen für die Ermordung von bis zu 40.000 Menschen festgestellt. Kranebitter trat jedoch rechtzeitig vor dem Einmarsch der Roten Armee in Charkow den Rückzug nach Wien an.
Gegen Jahresende 1943 wurde Kranebitter in Oberitalien aktiv und übernahm im Hauptquartier der Geheimen Staatspolizei in Verona unter dem späteren SS-Gruppenführer Wilhelm Harster die Abteilung IV. Dort war er unter anderem für die Erstellung der Transportlisten von tausenden politischen Gefangenen aus dem Durchgangslager Fossoli in Konzentrationslager in Deutschland und Polen und ins österreichische KZ Mauthausen zuständig. Beim Massaker von Cibeno wurden am 12. Juli 1944 etwa 70 Gefangene des KZ Fossoli als Abschreckungsmaßnahme für die übrigen Lagerinsassen von 5 SS-Untergebenen Kranebitters auf dessen Anordnung erschossen.
Im Juni 1944 wurde Kranebitter mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse und dem Kriegsverdienstkreuz I. Klasse mit Schwertern ausgezeichnet.
Als Kranebitter 1957 an Krebs starb, stand auf der Parte: "Sein Leben war nur aufopfernde Liebe und treueste Pflichterfüllung."

*Foto nicht vorhanden, daher durch ein typähnliches ersetzt.
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Imperial Warcry
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Graf von Hirilorn
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Fritz Katzmann, eigentlich Friedrich Katzmann, war ein deutscher SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS und der Polizei.
Katzmann, Sohn eines Bergmanns, besuchte die Volksschule und absolvierte danach eine Ausbildung zum Zimmermann. Der SA gehörte Katzmann von Anfang Dezember 1927 bis Anfang Juli 1930 an. Anfang September 1928 trat Katzmann in die NSDAP (Mitgliedsnummer 98.528) und im September 1930 in die SS (SS-Nr. 3.065) ein. Am 5. Dezember 1930 wurde er zum SS-Scharführer, am 23. Januar 1931 zum SS-Truppführer, am 20. August 1931 zum SS-Sturmführer, am 1. Dezember 1932 zum SS-Hauptsturmführer, am 20. April 1933 zum SS-Sturmbannführer befördert.
Ab 1934 diente er hauptamtlich in der SS. Die Beförderung zum SS-Obersturmbannführer erfolgte am 30. Januar 1934. Vom 4. April 1934 bis zum 21. März 1938 befehligte er die 75. SS-Standarte „Widukind“ an ihrem Standort Berlin. Am 17. August 1934 wurde Katzmann zum SS-Standartenführer ernannt. Von Mitte August 1936 bis Mitte August 1942 war er Mitglied der Stadtverordnetenversammlung in Berlin. In der gleichen Zeit gehörte er als Beisitzer dem Volksgerichtshof an. Am 21. März 1938 wurde er Kommandeur des SS-Abschnitt VI in Breslau. Am 9. November 1938 wurde er zum SS-Oberführer befördert.
Während seines Kommandos in Galizien war er maßgeblich am Holocaust beteiligt, der in der Wannsee-Konferenz organisiert wurde. Mit Unterstützung seines Stabes und der zugehörigen Sicherheitspolizei wurden bis zum Sommer 1943 die meisten Juden in Ostgalizien ermordet. In einem Bericht mit dem Titel „Lösung der Judenfrage im Distrikt Galizien“ vom 30. Juni 1943 an den Höheren SS- und Polizeiführer Friedrich-Wilhelm Krüger des Generalgouvernement beschrieb er detailliert seine Maßnahmen und den dabei auftretenden jüdischen Widerstand.
„In der Zwischenzeit wurde die weitere Aussiedlung energisch betrieben, sodass mit Wirkung vom 23. Juni 1943 sämtliche Judenwohnbezirke aufgelöst werden konnten. Der Distrikt Galizien ist damit, bis auf die Juden die sich unter der Kontrolle des SS- und Polizeiführers in Lagern befinden, judenfrei .
Die noch vereinzelt aufgegriffenen Juden werden von den jeweiligen Ordnungspolizei- und Gendarmerieposten sonderbehandelt.
Weiterhin richtete Katzmann und sein Stab ein Netz von Lagern mit Zwangsarbeitern in Ostgalizien ein, darunter Janowska in Lemberg, in Drogobytsch-Boryslaw und an der Durchgangsstraße IV. Vom 20. April 1943 bis zum 8. Mai 1945 befehligte Katzmann den SS-Oberabschnitt Weichsel/Danzig-Westpreußen im Wehrkreis XX mit Sitz in Danzig. Am 1. Juli 1944 wurde er zum Generalleutnant der Waffen-SS befördert. Unter seinem Kommando stand die Räumung des KZ Stutthof.
Katzmann erlebte das Kriegsende auf der Insel Fehmarn. Er verschaffte sich einen falschen Ausweis und lebte im Württembergischen unerkannt unter dem Namen „Bruno Albrecht“ weiter. Katzmann wurde durch die SS-Ehemaligenorganisation HIAG unterstützt. Eine geplante Flucht nach Argentinien scheiterte, weil Katzmann schwer erkrankte. 1953 offenbarte Katzmann in Ludwigsburg seine wahre Identität gegenüber einer Krankenschwester, die dieses Wissen aber für sich behielt und erst nach seinem Tode preisgab. 1955 arbeitete Katzmann im Vertrieb eines holzverarbeitenden Betriebes in Wächtersbach. Im März 1956 war er als „Bruno Albrecht“ in Darmstadt gemeldet, wo inzwischen seine Familie lebte. Katzmann starb 1957 im Alice-Hospital Darmstadt; seine Identität wurde erst durch den Hinweis einer Krankenschwester aufgedeckt.
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Erwein Sigmund von Thun und Hohenstein (* 4. April 1896 in Hietzing bei Wien; † 12. Februar 1946 in Sopron, Ungarn) war ein Offizier des Nachrichtendienstes und Kommandant der Abwehrgruppe 218 „Edelweiߓ.
Mitte 1941 nach dem Überfall auf die Sowjetunion wurde er beauftragt, aus den sowjetischen Kriegsgefangenen Freiwillige (meist ukrainische Nationalisten und Kosaken) zu rekrutieren. Aus dieser Freiwilligeneinheit stellte er Stoßtrupps und Sabotageeinheiten zusammen. Anschließend kommandierte er eine Kompanie des ukrainischen Bataillons „Nachtigall“ der Legion Ukrainischer Nationalisten. An den meisten Einsätzen nahm Thun-Hohenstein persönlich teil. In der westukrainischen Stadt Lemberg waren Angehörige des Bataillons „Nachtigall“ maßgeblich an einem Massaker an den jüdischen Einwohnern der Stadt beteiligt.
Auf das Konto der Abwehrgruppe 218 gehen vermutlich zahlreiche Verbrechen in den letzten Kriegsmonaten in der Slowakei. Vornehmlich operierte man gegen Partisanen, aber auch die Verfolgung von Juden zählte zu ihrer Tätigkeit. Die Einheit von Thun-Hohenstein soll etwa 300 slowakische Partisanen getötet und 600 gefangen genommen haben. Die meisten wurden in Konzentrationslager verbracht
Bei Kriegsende geriet Thun-Hohenstein, inzwischen im Rang eines Majors, in sowjetische Gefangenschaft. Am 18. Januar 1946 wurde er von einem sowjetischen Militärtribunal zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde am 12. Februar 1946 durch Genickschuss vollstreckt.
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Imperial Warcry
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Richard Paul Wilhelm Kube war Journalist, Gauleiter von Brandenburg und Generalkommissar für Weißrussland in Minsk.
Kube war der Sohn des Steuererhebers Richard Kube. Er wuchs in Berlin auf und besuchte das Gymnasium zum Grauen Kloster, an dem er sich mit antisemitischen Äußerungen hervortat
1936 wurde Kube wegen einer entstandenen Differenz mit Martin Bormann aller staatlichen und parteilichen Ämter enthoben. Der Grund dafür war, dass Kube außergewöhnlich korrupt war. Es waren zum Beispiel mehrere Verfahren wegen Diebstahls, übler Nachrede und ähnlichem anhängig. Auch hatte er anonym dem Obersten Parteirichter Walter Buch nachgesagt, dass dessen Frau „jüdisches Blut“ habe.
Kube erhob offenbar keinen Einspruch gegen die Tötung arbeitsunfähiger deutscher Juden, führte einer Delegation italienischer Faschisten eine Gaskammer vor und bereicherte sich persönlich an jüdischem Besitz.
Kube war unberechenbar und ständig in Machtkämpfe verwickelt. Auseinandersetzungen gab es nicht nur mit Martin Bormann und Eduard Strauch, sondern auch mit Reinhard Heydrich und Heinrich Himmler.
Am 22. September 1943 wurde Kube in Minsk durch eine Bombe getötet, die die weißrussische Partisanin Jelena Grigorjewna Masanik, als Dienstmädchen eingeschleust, unter dem Bett versteckt hatte
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Graf von Hirilorn
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Gerret Korsemann war ein deutscher SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Polizei. Er war während des Zweiten Weltkriegs unter anderem als SS- und Polizeiführer in der besetzten Sowjetunion tätig.
1941 war er an der Organisation der Massenerschießungen von 17.000 Juden in Rowno maßgeblich beteiligt, wo er vom 1. August 1941 bis zum 1. Januar 1942 SS- und Polizeiführer (SSPF)
Anfang 1942 war er verantwortlich für die Ermordung von rund 12.000 Juden aus Charkow.
Vermutet wird zudem, dass er an der Ermordung von über 33.000 Kiewer Juden in Babyn Jar beteiligt war (29. und 30. September 1941)
Gleichzeitig kamen im Sommer 1943 innerhalb der SS Vorwürfe gegen ihn auf, er hätte sich beim Rückzug aus dem Kaukasus feige verhalten.
Nach dem Krieg wurde er an Polen ausgeliefert, vor einem polnischen Gericht angeklagt und 1947 zu 18 Monaten Haft verurteilt. 1949 wurde er aus der Haft entlassen und lebte unbehelligt in der Bundesrepublik Deutschland.
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