Judenverfolgung

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nekrop
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Judenverfolgung

Beitrag von nekrop »

Nein, ich möchte hier nicht auf das ewige Thema Hitler zurückgreifen. Das Problem der Judenverfolgung hat seinen Ursprung in einer anderen Epoche. Dem Mittelalter.

Fakt ist, Juden waren ungemein reiche Händler, die ihr Geld unter Anderem durch den Kredit von Geldern und die daraus resultierenden Zinsen bezogen. Sehr zum Missfallen der Kirche. Denn deren Glaube versagte ihnen, Geld zu leihen und wieder einzutreiben. Sie mussten mit ansehen, wie die Juden immer reicher und reicher wurden und den Reichtum der Kirche immer weiter übertrumpften.

Was lag da näher, als im Namen des "Herrn" Intrigen gegen Juden zu schmieden. So kam es zum Beispiel vor, dass Juden für jegliche Arten von Morden verantwortlich gemacht wurden. Dumm nur, dass Juden auch bis zum heutigen Tage "koscher" leben. Das bedeutet, jeglicher Kontakt mit Blut ist eine Beschmutzung und nicht vertretbar. Aber das interessierte damals niemandem. Denn es galt: die Kirche hat immer recht.

Als es dann zu Oblaten-Schändungen kam, waren natürlich wieder einmal die Juden schuld. Es kam, dass jemand heimlich in eine Kirche eingebrochen war und die Oblaten stahl, um sie in der Mitte zu durchstechen, worauf sie angeblich bluteten. Aber hier setzt eine weitere unlogische Tatsache ein: Juden glauben an Jesus. Nur denken sie, dass er in der Zukunft auferstehen wird. Somit hätten sie eine blasphemische Greueltat im Namen ihres Glauben begangen? Eine lächerliche Anschuldigung, aber es interessierte Niemanden, denn: die Kirche hat ja bekanntlich immer recht.

So führte die Kirche Judenverfolgungen durch, um dem ein "Ende" zu setzen. Sie jagten jeden Juden nackt aus der Stadt, um ihn dann auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen. Erstens zur Demütigung und Zweitens, um jegliche Wertgegenstände einzubehalten und sich an dem Geld und dem Leid anderer zu laben.

Ob Hitler die Vorurteile aufgriff, um sie für seine hirnrissige Politik zu missbrauchen, ist mir nicht bekannt.

Es zeigt nur einmal wieder auf, wieviele Verbrechen die Kirche begangen hat. Dass sich trotzdem so viele Anhänger finden, ist für mich unverständlich. Dieses Thema fasziniert und erschreckt zugleich...ein trauriges Stück Geschichte.
Weltentod
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Beitrag von Weltentod »

Sehr interessant und über was sollen wir nun reden?

Judenverfolgung ist vermutlich so alt wie es Juden gibt. Sie begann schon weitaus früher als im Mittelalter.

Vermutlich wurde jede Religion schon einmal irgendwo verfolgt.
nekrop
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Beitrag von nekrop »

Nun, du scheinst bereits einen Verdacht zu haben, oder zu wissen, wo und wann die Judenverfolgung begann. Ein Thema, dass mich persönlich interessiert und zu dem ich gerne mehr wissen würde. Jeder, der dazu etwas sagen kann, darf sich angesprochen fühlen.
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Högdahl
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Beitrag von Högdahl »

Würden wir heute genausoviele Wörter über ein kleines Völkchen verlieren, was noch nichtmal sein eigenes Land hat, wenn Hitler damals die Christen verfolgt hätte?
Habe in meinem Leben noch nie etwas mit einem Juden persönlich zutun gehabt und weiß auch nicht so ganz, wo denn jetzt das besondere an ihnen ist? So wie man hört, haben sie allerdings ein Talent dafür, die Opferrolle zu spielen...zumindestens kommen mir die in der Öffentlichkeit stehenden Juden so vor.
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Rex Inferus
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Beitrag von Rex Inferus »

Das Volk, dass hier angesprochen wird, sollte sich mal fragen, warum es immer sie trifft, anstatt mitleidsüchtig aus ihrer Opferrolle stets Kapital zu schlagen, zuletzt erfolgreich in der Schweiz (Nazigold...).
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Korisios
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Beitrag von Korisios »

Den Juden warf man auch vor, für die Pest verantwortlich zu sein, da sie sich bei ihnen nicht so ausgebreitet hatte... (der Grund dafür war wohl hauptsächlich das jüdische Verbot vom Verzehr von Schweinefleisch)
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Eiswalzer
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Re: Judenverfolgung

Beitrag von Eiswalzer »

nekrop hat geschrieben:...
Es zeigt nur einmal wieder auf, wieviele Verbrechen die Kirche begangen hat. Dass sich trotzdem so viele Anhänger finden, ist für mich unverständlich. Dieses Thema fasziniert und erschreckt zugleich...ein trauriges Stück Geschichte.
Ja, und? Was soll dein post jetz genau bringen?
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Bandog
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Beitrag von Bandog »

nekrop, ich rate dir, mal das Alte Testament oder den Talmud zu lesen. Dann wirst du erfahren, dass Gott die Juden zum Herrscher über die anderen, die viehischen Völker, auserkoren hat. Was man von diesen Gojms (Nichtjuden) zu halten habe, steht dort auch ganz deutlich, ebenso, dass das Volk der Juden unbedingt rasserein zu halten sei. Schon Jesus bezeichnete Nichtjuden als Hunde. Und überall, wo die jüdische, gläubige Oberschicht Einfluss in einem Staat hatte, hat sie dafür gesorgt, dass das Geld - auch staatsübergreifend - in jüdische Hände floss. Das jüngste Beispiel ist Russland. Und wo du gerade von "koscher" sprichst... hast du gewusst, dass zum Beispiel Bäckereien von Nichtjuden nur dann Juden mit Brot beliefern dürfen, wenn sie beim Backen Handschuhe tragen und somit ihre ekligen Nichtjudenfinger das Brot nicht verunreinigen?

Naja, wenn sich innerhalb eines Staates eine Parallelgesellschaft mit solchen Grundsätzen ansiedelt, ist es eigentlich ziemlich vorhersehbar, dass da erhebliche Ressentiments entstehen, die irgendwann in Gewalt ausarten. Leider trifft sowas meistens die Falschen und die Gründe, die aufgeführt werden, sind geradezu haarsträubend.
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tanzmetall
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Beitrag von tanzmetall »

Rex Inferus hat geschrieben:Das Volk, dass hier angesprochen wird, sollte sich mal fragen, warum es immer sie trifft, anstatt mitleidsüchtig aus ihrer Opferrolle stets Kapital zu schlagen, zuletzt erfolgreich in der Schweiz (Nazigold...).
ich pflichte dir bei.
allerdings können solche aussagen schnell missverstanden werden. ich hab ja nix gegen die juden als personen. ich kenne sogar ein oder zwei, und mit denen komm ich super klar.
aber die opferrolle ist wie gesagt langsam etwas ausgelutscht, und ich finde es echt daneben, sich an anderen dafür zu rächen, was mit leuten passiert ist, die schon seit über 50 jahren tot sind... ausserdem: was bringt ihnen das gold, wenn ihre verwandten und vorfahren tot sind? davon werden sie auch nicht wieder lebendig. und damit bestätigen sie - leider - das klischee der geldgierigen. (es ist m.E. wirklich nur ein Klischee, aber eben... so schnell kanns gehen)
und dieses ewige "ach, die armen juden" geht mir wirklich auf die nerven. es gibt nämlich sehr viele völker auf dieser erde, denen genau dasselbe widerfahren ist und um die jetzt nicht dieses riesen-geschiss gemacht wird (z.b. die armenier)
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king_of_spades
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Beitrag von king_of_spades »

hast du "mein kampf" schon gelesen??

der judenhass kommt nämlich nicht von ungefähr! jeder glaubt es zu wissen, keiner weiss es wirklich und dennoch wissen nur wenige, worum es geht...
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Mjölnir
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Beitrag von Mjölnir »

der lutscher ist abgelutscht würde ich sagen!

ich hab das thema schon so zu tode diskutiert, alles was mir noch dazu in den sinn kommt ist profilierung durch gejammer
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Rex Inferus
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Beitrag von Rex Inferus »

@tanzmetall
Dem Volk, von dem hier gesprochen wird, dem geht es nicht darum um sich zu rächen, sondern nur ums Geld. Gerade beim Nazigold haben sich diese arme Opfer selbst gegenseitig ausgestochen, beschissen, und ausgebeutet. Kurz gesagt, das Geld was sie da durch Drohungen und Einschüchterungen von Firmen und Banken zusammengescheffelt haben, das haben sich die reichsten Köpfe derer untereinander eingeteilt (hauptsächlich ein Staranwalt und eine "Wohlfahrts"-Organisation, die angeblich für die gerechte Verteilung der Gelder bestellt war), und die, die wirklich Opfer in ihrer Familie zu beklagen hatten, die bekamen sehr wenig bis gar nichts von dem großen Batzen ab...

Bandog hat es schon angeschnitten:
Lese den Talmud der Juden, darin ist deren Wesen sehr eindrucksvoll beschrieben, und dich wird nichts mehr wundern was in dieser Welt geschieht...
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Arius
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Beitrag von Arius »

Sowohl im Juden- als auch im Christentum und mit Verlaub auch in einigen islamischen Kirchen gewannen materiell ausgerichtete Machtstrukturen im Laufe der Zeit die Oberhand über die ursprüngliche spiritualistische Ausrichtung.

Damit wurde der eigentliche Sinn verdeckt und ein Glauben den Hörigen aufgezwungen, der nichts mehr mit dem Ursprung zu tun hatte. Daher müssen solche Strukturen zerfallen, diue ersten Risse machen sich schon bemerkbar. Das Gebäude ist nicht mehr sanierungsfähig und wertlos.

Dass die materielle Ausrichtung beim Judentum schon vor 2000 Jahren maßgeblich der Fall war, beweisen Kritiken Jesu an den Händler im Tempel und weitere seiner Gleichnisse.

Beim Christentum erfolgte die verkehrte Ausrichtung im Laufe des 3.-5.Jahrhunderts. Lehrer ursprünglicher Gedanken wurden als Ketzer verfolgt, Beispiel: Origenes

Wenn sich alle mehr auf die eigentlichen Ursprünge besinnen würden, gäbe es keine Auseinandersetzungen und Verfolgungen zwischen den Religionen, sondern nur einen Glauben, der sich an der Wahrheit orientiert. Dazu ist aber die Menschheit noch nicht reif genug, erst müssen die alten Strukturen zerfallen, bevor nach einer Phase der Ungläubigkeit eine Neuorientierung einsetzt.

Das anbrechende Wassermannzeitalter wird die Vorbereitung für diese Zeit bringen. Denn wenn jeder den Gedanken des Nächsten lesen und seine Gesinnung einschätzen kann, unterbleibt von vorn herein Neid, Eifersucht, Streit und auch Verfolgung.
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docGonzo
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Beitrag von docGonzo »

Einerseits amüsant, andererseits auch erschreckend, welch geballte Ladung an antisemitischen Klischees einem hier entgegenbrandet - im Speziellen die scheinbar als faktisch gegeben angesehene Korrelation zwischen Judentum und Weltkapital. Was hier als Faktum ausgegeben wird, ist mehr die Ausgeburt hirnverbrannter Konspirations-Fanatiker, aber lassen wir das.

Fakt ist, das die Verfolgung des Judentums so alt ist wie seine Geschichte selbst - ich verweise nur auf das babylonische Zwangsexil, Geschichte, Grundschule.

Desweiteren: Fakt ist, dass die Juden aufgrund der Diaspora in Europa als Fremde einer überkommenen Religion angesehen wurden - und wie es nun mal der Natur des Menschen entspricht, deshalb auch mit Mißtrauen und Feindseligkeit bedacht wurden. Ihnen eilte der Nimbus voraus, Christus ans Kreuz genagelt zu haben, im vierten Laterankonzil wurde - wie alle abweichenden Religionen - auch das Judentum massivst diskriminiert, die Juden wurden per Gesetzgebung aus den handwerklichen Professionen und in Professionen des Zinses gedrängt - unter anderem auch deshalb, weil Zinswirtschaft unter den Christen verpönt war. Der Hass der Bevölkerung, vor allem der Bauern, richtete sich auf irrationale Weise gegen den vermeintlichen Wucher der Juden - und nicht gegen die, die für ihr Elend verantwortlich waren, Kirche und Adel... Es folgt eine Welle der Verfolgung und Hinmordung des Judens, wie sie nun einmal beispiellos in der Menschheitsgeschichte ist - man denke nur an Spanien.

Zudem ist es absolut unsinnig, zu glauben, dass das Judentum notwendigerweise mit Kapitalismus übelster Provenienz korreliert ist. Man führe sich beispielsweise nur Max Webers Ausführungen zur protestantischen Ethik und dem Geist des Kapitalismus zu Gemüte - der moderne Kapitalismus fußt nicht in dem mittelalterichen "Wucherjudentum" sondern in den asketischen Restriktionen des Protestantismus.

Über das Thema könnte man noch seitenweise diskutieren, es bleibt nur zu konstatieren, dass das letzte Kapital in der Geschichte der Judenverolgung noch längst nicht geschrieben ist. Traurig aber wahr.
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Ravager
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Beitrag von Ravager »

@nekrop
Das einseitige verbale Einprügeln auf "die Kirche" wird langsam langweilig. So wie jede Religion mit Anspruch auf Weltgeltung hat auch die christliche Religion Maßnahmen gegen Konkurrenz ergriffen. Jüngstes Beispiel ist heute der revolutionäre Islam, der in der arabischen Welt um sich greift. Der Kirche daraus einen moralischen Strick drehen zu wollen ist da etwas fragwürdig.

@docgonzo
Sicherlich kommen auch immer wieder in den Beiträgen bestimmte Klischeevorstellungen zum Tragen, aber wir wissen doch wie Klischees entstehen. Von nichts kommt nichts.
Will jetzt hier weiss Gott* (*hier kann jeder seinen ihm beliebigen Begriff einsetzen) keine Lanze für die historisch nur schwer haltbaren Christusmörder- und Sonstwasvorwürfe brechen. Allerdings schaffen es die Vertreter der jüdischen Gemeinde in Deutschland in schöner Regelmäßigkeit, dass man über sie bestenfalls die Stirn runzeln kann. Sehr toll war diesbezüglich der Auftritt des Präsidenten des Zentralrats der Juden, Paul Spiegel, nach den Tiraden des iranischen Präsidenten. Da fühlte sich Herr Spiegel berufen die Richtlinie der deutschen Aussenpolitik vorgeben zu müssen, und sagte, nun müsse von der Regierung mehr kommen als bloße Rhetorik. Schön, jetzt sollen wir, nach dem Zentralrat zumindest, den Iran boykottieren oder doch gleichden Krieg erklären? :roll:
Bei allem Respekt, aber angesichts eines teilweise recht ungeschickten und selbstherrlichen Auftretens muss man sich nicht wundern das gewisse antisemitischen Tendenzen wohl nie aussterben werden.
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docGonzo
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Beitrag von docGonzo »

Ravager hat geschrieben:@nekrop
Das einseitige verbale Einprügeln auf "die Kirche" wird langsam langweilig. So wie jede Religion mit Anspruch auf Weltgeltung hat auch die christliche Religion Maßnahmen gegen Konkurrenz ergriffen. Jüngstes Beispiel ist heute der revolutionäre Islam, der in der arabischen Welt um sich greift. Der Kirche daraus einen moralischen Strick drehen zu wollen ist da etwas fragwürdig.

@docgonzo
Sicherlich kommen auch immer wieder in den Beiträgen bestimmte Klischeevorstellungen zum Tragen, aber wir wissen doch wie Klischees entstehen. Von nichts kommt nichts.
Will jetzt hier weiss Gott* (*hier kann jeder seinen ihm beliebigen Begriff einsetzen) keine Lanze für die historisch nur schwer haltbaren Christusmörder- und Sonstwasvorwürfe brechen. Allerdings schaffen es die Vertreter der jüdischen Gemeinde in Deutschland in schöner Regelmäßigkeit, dass man über sie bestenfalls die Stirn runzeln kann. Sehr toll war diesbezüglich der Auftritt des Präsidenten des Zentralrats der Juden, Paul Spiegel, nach den Tiraden des iranischen Präsidenten. Da fühlte sich Herr Spiegel berufen die Richtlinie der deutschen Aussenpolitik vorgeben zu müssen, und sagte, nun müsse von der Regierung mehr kommen als bloße Rhetorik. Schön, jetzt sollen wir, nach dem Zentralrat zumindest, den Iran boykottieren oder doch gleichden Krieg erklären? :roll:
Bei allem Respekt, aber angesichts eines teilweise recht ungeschickten und selbstherrlichen Auftretens muss man sich nicht wundern das gewisse antisemitischen Tendenzen wohl nie aussterben werden.
Klar, aber man sollte nicht den Fehler machen, das Gebaren eines Einzelnen oder weniger auf eine ganze Religion und ihre Apologeten zu projizieren - obwohl, selbstverständlich, Kritik erlaubt sein muss; und zwar ungeachtet der unrühmlichen Geschichte Deutschlands, die Deutschland noch immer einen immaginären Maulkorb bezüglich Kritik an Israel respektive Vertretern der hiesigen Kultusgemeinden aufoktroyiert.
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Ravager
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Beitrag von Ravager »

@docgonzo
Und genau da liegt das Problem. Es wird landauf landab betont was für eine Freundschaft doch mittlerweile zwischen Israel und Deutschland gewachsen sei (zumindest auf diplomatischer Ebene). Aber eigentlich sollte eine Freundschaft ja auch aushalten wenn Kritik geäußert wird. Nur ist das leider im Verhältnis Israels zu Deutschland nicht der Fall. Und solange eben bei israelkritischen Äußerungen die "Moralkeule Auschwitz" geschwungen wird, um mal mit Walser zu sprechen, wird das Verhältnis von Vorurteilen und stereotypen Vorstellungen geprägt sein.
Bestes Beispiel ist wohl der Abstieg des Jürgen W. Möllemann. So populistisch es gewesen sein mag mit Israelkritik Wahlkampf zu betreiben, so bemerkenswert sind die Folgen der Aktion gewesen. In der eigenen Partei entmachtet, öffentlich an den Pranger gestellt, und letztlich wird ausgerechnet nach seiner israelkritischen Broschüre eine Durchsuchungsaktion seiner Büroräume in die Wege geleitet und man versucht ihm juristisch wegen Finanzdelikten das Genick zu brechen. (Nun gut, angesichts dieser aussichtslosen Lage hat er dann die Konsequenz gezogen und den Selbstmord gewählt.)
Agramon
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Beitrag von Agramon »

Möllemann ist ein typisches Opfer dieser Pro-Ami+Israeli-Politik.

Die Amerikaner sehen sich als Retter der Welt weil sie die entscheidende Wende im Weltkrieg herbeiführten. Die Juden sehen jede Kritik als anti-jüdisch oder als eine rechtfertigung für die Nazi-Taten an. Hohe Politiker sehen die Pro-Amis als Heilbringer an und bestrafen jegliche Kritik (womit ich wieder bei Möllemann angekommen bin).

Was aber viel schlimmer ist: Die Juden und die Amis sind schon fast die Nazis der Gegenwart, mann schaue sich nur mal den Nahost-Konflikt und die Demütigung der Palästinenser an. Die Amis fahren gleichzeitig einen Anti-Islam-Kurs und stellen fast den ganzen islamischen Nahosten an den Pranger. Dabei werden Dinge wie geheime Foltergefängnisse benützt. Das ganze erinnert doch stark an Nazideutschland. Es ist an der Zeit etwas dagegen zu unternehmen!!!!
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docGonzo
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Beitrag von docGonzo »

Agramon hat geschrieben:Möllemann ist ein typisches Opfer dieser Pro-Ami+Israeli-Politik.

Die Amerikaner sehen sich als Retter der Welt weil sie die entscheidende Wende im Weltkrieg herbeiführten. Die Juden sehen jede Kritik als anti-jüdisch oder als eine rechtfertigung für die Nazi-Taten an. Hohe Politiker sehen die Pro-Amis als Heilbringer an und bestrafen jegliche Kritik (womit ich wieder bei Möllemann angekommen bin).

Was aber viel schlimmer ist: Die Juden und die Amis sind schon fast die Nazis der Gegenwart, mann schaue sich nur mal den Nahost-Konflikt und die Demütigung der Palästinenser an. Die Amis fahren gleichzeitig einen Anti-Islam-Kurs und stellen fast den ganzen islamischen Nahosten an den Pranger. Dabei werden Dinge wie geheime Foltergefängnisse benützt. Das ganze erinnert doch stark an Nazideutschland. Es ist an der Zeit etwas dagegen zu unternehmen!!!!
Nun lass mal die Kirche im Dorf - die Singularität eines Ereignisses wie dem der Judenverfolgung in Nazi-Deutschland steht wohl außer Diskussion. Was den Palästina-Konflikt angeht, so gibt es nichts prekäreres, als hier eine fundamental einsitige Meinung zu kultivieren. Denn daran, dass die Fronten nunmehr seit einigen Jahren wieder dergestalt verhärtet sind, daran tragen Hamas wie Zionisten gleichermaßen Schuld.

Geheime Foltergefängnisse gibt es wohl schon so lange wie es Geheimdienste gibt; und daran wird sich trotz derzeitigen öffentlichen Interesses - so lange Geheimdienste, Anti-Terror-Gesetze und Präventiv-Schläge ob der Terror-Angst ihre Legitimität haben - langfristig nichts ändern - hier stößt das demokratische System an seine Grenzen.

Auch sollte man sich hüten, hier generell über einen Kamm zu scheren. Mossad, CIA, amerikanische Regierung, israelische Regierung etc. in einen Topf zu werfen ist, um die Wurzel alles Übels zu deklarieren, nicht nur fahrlässig simplifizierend sondern sicherlich auch falsch; aufgrund der amerikanischen Zahlungen an Israel sitzt Amerika bsw. an wichtigen Schalthebeln der Macht, um den Friedensprozess Israel/Gaza-Streifen/Westjordanland - wenn auch für meinen Geschmack noch zu behutsam - voranzutreiben.
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docGonzo
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Beitrag von docGonzo »

Ravager hat geschrieben:@docgonzo
Und genau da liegt das Problem. Es wird landauf landab betont was für eine Freundschaft doch mittlerweile zwischen Israel und Deutschland gewachsen sei (zumindest auf diplomatischer Ebene). Aber eigentlich sollte eine Freundschaft ja auch aushalten wenn Kritik geäußert wird. Nur ist das leider im Verhältnis Israels zu Deutschland nicht der Fall. Und solange eben bei israelkritischen Äußerungen die "Moralkeule Auschwitz" geschwungen wird, um mal mit Walser zu sprechen, wird das Verhältnis von Vorurteilen und stereotypen Vorstellungen geprägt sein.
Bestes Beispiel ist wohl der Abstieg des Jürgen W. Möllemann. So populistisch es gewesen sein mag mit Israelkritik Wahlkampf zu betreiben, so bemerkenswert sind die Folgen der Aktion gewesen. In der eigenen Partei entmachtet, öffentlich an den Pranger gestellt, und letztlich wird ausgerechnet nach seiner israelkritischen Broschüre eine Durchsuchungsaktion seiner Büroräume in die Wege geleitet und man versucht ihm juristisch wegen Finanzdelikten das Genick zu brechen. (Nun gut, angesichts dieser aussichtslosen Lage hat er dann die Konsequenz gezogen und den Selbstmord gewählt.)
Das mit Möllemann kann ich nicht beurteilen; ansonsten bin ich aber im großen und ganzen meinungstechnisch ganz bei Dir.
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