Tibet

aktuelles Weltgeschehen, Politik und Geschichte.

Moderatoren: Schlaf, Imperial Warcry, Morgenstern, Schwermetall Forumsmoderatoren

Benutzeravatar
Assices
Heuchler
Beiträge: 9
Registriert: 19.06.2006, 15:34
Wohnort: Frankfurt

Beitrag von Assices »

Hier schonmal der Bericht ohne Korrekturlesen



So weit die Füße tragen


Die Umrundung des Manaslu und das Desaster in politischen Wegen………



Nepal ist kein großes und sicherlich auch kein weltpolitisch interessantes Land, doch innerhalb kürzester Zeit wurde es zum Mittelpunkt eines neuen Weltgeschehens. Unabhängig von Indien und als offene Tür zu Tibet steht dieses Land zwischen den Fronten. Tausende und Abertausende Individualtouristen machen sich jährlich auf den Weg um die Geheimnisse des Himalaja zu erkunden und letztlich eine vergewaltigte Landschaft zurück zu lassen. Dieses Land ist in jeglicher Hinsicht anders. Es birgt weder ein gefestigtes Sozialsystem, noch irgend eine Form von Industrialisierung. Alles ist ein bisschen anders, der Verkehr geht auf Links, die Menschen plagen sich mit den täglichen Problemen der Modernisierung ab und man gerät vom Regen in die Traufe. Eine gewisse Faszination geht vom Dach der Welt aus und es ist sicherlich nicht die Bevölkerung wegen derer so viele Touristen das Dach der Welt aufsuchen. Eigentlich durchaus schade, da diese doch gerade wegen ihres Kulturreichtums gerühmt werden sollte. Viele Tibeter sind ins Land gezogen und vollziehen interessante Rituale in den Höhen. Viele Tempelanlagen thronen auf dem Dach der Welt, dem Himalaja. Doch zerstört wird dieser Kulturkreis durch maoistische Propagandakämpfer. Meine Reise bringt mich ins Naturreservat des Manaslu, dem Tor zu Tibets umkämpfter Welt.


Die Medien stillen nur den minimalistischen Wissensdrang und die Beobachter gehen in ein Schweigen, praktisch einem stillen Voyeurismus über. Die Zeit der Wahlen sind vor kurzem im Land blutig sichtbar geworden und auch dieser Kelch ging nicht an mir vorüber. Die permanente Beobachtung durch politische Aktivisten ist nicht zu leugnen, denn das Land besteht nur aus einer Partei, der der Maoisten…………


Meine Reise beginnt bei den Tempeln einer etwas anderen Großstadt, Kathmandu! Elektrizität ist Mangelware, ein Abwassersystem ist ein Mythos und wer nun davon ausgeht, dass die Menschen sich in dieser Region wohlfühlen, der irrt. Kathmandu ist ein Sammelloch aus Hoffnungen und besteht letztlich aus zahlreichen zwischenmenschlichen Kontrasten.

Nach diesem kurzen Aufenthalt ging es auf DIE REISE. Gestartet wurde in Gorkha, jene Stadt, die durch einen König die Vereinigung Nepals angestrebt hat. Oben auf einem majestätischen Hügel und umrahmt von einem Palmendschungel thront der Tempel, dessen gute Taten zu nichte gemacht werden soll. Das Programm der Maoisten sieht die Spaltung Nepals in Einzelstaaten an, was letztlich viele arme Landstriche und wenig reiche zur Folge haben wird. Ein schönes neues Nepal wird also entstehen …. Aber dennoch, die Leute glauben an diesen Führungsstil der Nepal aus der Asche erheben soll, welch Irrtum.


Es lohnt sich di8e Landstriche mit den Augen abzutasten, die einen fern von Touristen in jene Landstriche bringen, wo die eigene Kultur noch groß geschrieben zu sein scheint. Die eigene Kultur, die über Generationen die Menschen zum glauben bewegt ist wichtig, da jenes Leben doch reichlich hart zu sein scheint. Die Menschen glauben und es verhilft Ihnen jeden tag neu zu meistern. In Tibet wird die eigene Kultur verboten und dies schon über 60 Jahre, die Menschen empfinden reichlich wenig Hoffnung und sehen ihr Dasein als eine Art innerliches Sterben an.

Die Reise führte uns von paradiesischen Tropenwäldern, über Ebenen in denen Reisanbau groß geschrieben wird, via karge Landschaften in denen selbst die Bevölkerung nicht viel hat, aber dennoch glücklich zu sein scheint. Der weg führt uns zum Manaslu, dem Maoistengebiet numero uno. Permanente Checkpoints überprüfen unsere Permits, man wird abgestempelt. Die Permits sind ein verfahren um weiträumig Personen vom Grenzgebiet Tibets fern zu halten. Aus angeblichen Schutzmassnahmen für den erhalt des Reservats werden enorme Gelder veranschlagt und Regeln für den Eintritt erstellt. Kein Geld wird je in der Region landen, aber zweckmäßig auch kaum ein Europäer. Die Preise sind dermaßen hoch, dass die meisten weiträumig kehrt machen und somit die Grenze auch nicht gefährdet wird.

Ab gestempelt und Schutzgeld bezahlt ziehen wir unter unseren Beobachtern immer tiefer in den Himalaja ein. Die Menschen begegnen uns verschüchtert, aber durchaus offen. Sie berichten von Ihren Erfahrungen als Flüchtlinge. Die Grenze liegt bei rund 5000 Höhenmetern und ist eine eisige Wüste, auf der viele Flüchtlinge verendet sind. Sie ist ein eisiger Weg ohne Grenzposten, beschwerlich, aber durchaus machbar. Man berichtet uns von den Gewalttaten und den verschwundenen Mönchen innerhalb Tibets und wie widerwillig die Tibeter in Nepal empfangen wurden. Nicht vom Staat, aber von der Bevölkerung sind diese verhasst, was letztlich nicht daran liegt, dass die Tibeter in Flüchtlingslagern eine Art von Leben aufbauen können.
Die Reise bringt uns nun in gebiete, in denen nichts wächst und nur das Vieh zum Überleben reichen muss, die Grenze steht bevor, wir überschreiten sie. Der Weg ist steinig, verschneit und beschwerlich, nach einem Tag erreichen wir ein Kloster, man bietet uns einen warmen Platz am Feuer und einen Salztee an. Viel haben sie nicht. Im Vergleich zu den Stupas auf der Seite Nepals erscheinen uns jene Tempel als eine abgemagerte Version der einstigen Hochkultur. Die alten leben noch hier, während die Jungen heute im Schulprogramm zu Chinesen umerzogen werden und ihre Kultur vergessen.
Sehr verschlossen und scheinbar zum Schweigen verpflichtet erfahren wir nicht viel und so geht unsere Reise zurück zum Pass des Manaslu, welcher nicht geringer als auf 5382 Metern liegt. Es ist ein eisiger Morgen an welchem wir starten, gegen 4 Uhr morgens beginnt es zu schneien. Der vorzeitige Monsun bringt uns den Schneesturm. Der Weg wird beschwerlich und das Trinken ist ebenfalls zu Eis erstarrt. Die ersten Sonnenstrahlen erreichen uns gegen 6 Uhr und der beschwerliche weg wird geringfügig erträglich. Nach fast 12 Stunden am Ziel angekommen, erreichen wir eine Geisterstadt in der noch samt 3 Menschen leben. Es ist nicht viel von Tibet und Seinen Menschen geblieben…………… aber zumindest lebt ein Teil der Kultur noch innerhalb dieses Gipfelgebirges weiter. Man findet vereinzelt Gebetssteine am Wegrand und hat zumindest das Gefühl einem Volk nah zu sein.
Am nächsten Checkpoint angelangt verlangt man unsere Papiere. Aggressiv begegnet man uns. Wo wir die letzten Tage gewesen sind? In Tibet, wie unsere Papiere bestätigen. Tibet sei gesperrt. Wir sind durch ein Land ohne Medien gezogen und ohne etwas zu Wissen durch ein Sperrgebiet gereist. Die Folge ist hart. Einen halben Tag Streit und dann die Wegnahme des Passes. Ich besitze nu7n nicht mehr die Erlaubnis nach Nepal, Tibet oder China zu reisen. Zumindest kam ich weiter, in Polizeigewahrsam. Einsehen mussten sie es wohl, dass wir korrekt gehandelt und Nichtwissend in Tibet gelandet sind.

Neugierig lief ich zu einem Flüchtlingslager. Die Bilder existieren, ja, sie existieren. Bilder von den Toten aus Lhasa. Es gab viele Selbstmörder, die sich ihre kalte Messerscheide in die Brust rammten, um ein zeichen zu setzen, dass niemals die Presse zu sehen bekam, oder übersehen hat. Die Mönche wurden nicht einfach bei Krawallen erschossen, wie sollten all die zertrümmerten Knochen entstanden sein. Folter? Davon will China und ebenfalls die welt nichts wissen………


Aus meinen Erfahrungen lerne ich und nun möchte ich Eure Eindrücke in Erfahrung bringen. Was habt Ihr erlebt und was denkt Ihr über das Thema?



Eure Redakteurin,
Sandra
Benutzeravatar
Hagel
Papst
Beiträge: 2017
Registriert: 17.09.2007, 19:24
Wohnort: OE-OE

Beitrag von Hagel »

Ich denke, dass Tibet keine besondere Opferrolle zukommt. Es gibt schlimmeres Leid auf der Welt. Tibet ist seit 1240 fremdverwaltet und es ist mir unverständlich, wieso diesem nutzlosen Landstrich soviel Aufmerksamkeit gewidmet wird. Die perverse Religion, die dort ausgeführt wird, wurde hier schon besprochen.
Benutzeravatar
Zum streitbaren Hugo
Priester
Beiträge: 296
Registriert: 06.10.2007, 13:06

Beitrag von Zum streitbaren Hugo »

Ich kann den Ausführungen Hagels nur zustimmen. Anbei noch ein Auszug aus einem Bericht des Tibetforschers Ernst Schäfer, der in den 30ern den Tibet bereiste. Er beschrieb die tibetische Stadt Phari folgendermassen:

"Es ist eine Siedlung, deren Fundamente, einem riesigen Misthaufen vergleichbar, aus Kot bestehen und trotz der Winterkälte geradezu unbeschreibliche Gerüche verbreiten. Die Ausdünstungen sind so pestilenzartig, dass man auf den Strassen dauemd ausspucken oder sich das Taschentuch vor die Nase halten muss, um nicht Gefahr zu laufen, in Ohnmacht zu fallen. Phari besteht aus etwa zweihundertfünfzig bis dreihundert eng aneinandergepferchten, nur durch schmale Gässchen verbundenen niedrigen, meist fensterlosen, denkbar verwahrlosten Häusem, die grösstenteils aus lose aneinandergeschichteten Grassoden erbaut, mit Yakdung beworfen und mit Exkrementen verklebt sind. Viele Behausungen sind so stark von Russ geschwärzt, dass man glauben möchte, glasierte Ziegelsteine vor sich zu haben. Seit Generationen werfen die Bewohner von Phari ihren Abfall auf die Strassen. Und sie benutzen diesen Unrathaufen auch weiterhin. Ungestört sieht man Männer, Frauen und Kinder überall ihre Notdurft verrichten. So haben sich die Gassen und Wege zwischen den Häusern immer mehr erhoben. Die Unbeschreiblichkeiten sind teilweise so hoch aufgetürmt, dass sie die Dächer erreicht haben und man daher eigentlich über den eigentlichen Portalen dahinwandelt. So erstickt Phari förmlich im eigenen Auswurf, und nur die Härte des Klimas scheint seine Bewohner notdürftig gegen Pocken, Pest und Cholera zu schützen. In Unrat geschlagene Treppen führen zu den Eingangstüren der stallähnlichen Behausungen hinab, wo sich Menschen und Tiere in trauriger Gemeinschaft gegen die Unbilden der Witterung zu schützen suchen. Ich habe lange genug in Asien gelebt, um gegen Schmutz recht unempfindlich geworden zu sein. In Phari aber kostet es mich doch einige Überwindung, in eine der lichtlosen, entsetzlich riechenden Behausungen hinabzukriechen, die gleichzeitig als Wohnraum, Schlafraum, Küche und Stall dient. Fenster existieren nicht, der Boden besteht aus festgetretenen Kuhfladen, und die Wände glitzem von Russ und Reif. Mitten durch die Ortschaft fliesst in traurigen Windungen nur ein abscheuliches Rinnsal, dessen stickiges und verschlammtes, von Kadaverüberresten und Yakdung durchsetztes Wasser mit bräunlich-kotigem Eise bedeckt ist. Trotz allem aber stellt die aus dem Nichts entstandene Umschlags- und Karawanensiedlung mit ihren schreienden Bettlern und betenden Lamas eine Art Zoll- und Börsenmetropole dar. Zu jeder Stunde pfeift aus allen Gassen und Winkeln der kotbeladene Eiswind und lässt Staubhosen durch die holprigen Winkelgässchen tanzen, wo neben Mehl und Tsamba selbst Apfelsinen mit schmierigen Händen feilgeboten werden und sich speckige Menschenhaufen um die Schmuckhändler mit ihrer billigen Trödelware scharen. Auch werden indische Rupien der tibetischen Währung angeglichen, in stinkenden Hütten grosse Geschäfte abgeschlossen, Basare abgehalten, verschimmelte Teeklumpen gegen getrocknetes Fleisch und Textilien eingetauscht und Haushaltungsgegenstände aller Art verhökert und alles flucht und feilscht und handelt. Auf der sogenannten Basarstrasse liegt das graue Kleid des Winters. Fast den ganzen Tag über weht der schneidende Wind und treibt immer neue Wolken von Pulverkot empor, so dass man schier ersticken möchte. Schäbige, zerlumpte, von Staubkrusten überzogene Menschen wimmeln durcheinander. Und erst die schwarzen, tierischen, unglaublich verwahrlosten Frauen! Abstossenden Zwerginnen ähnlicher als menschlichen Wesen, sind sie das ekelerregendste an Weiblichkeit, was ich je zu Gesicht bekommen habe: entweihte Weiber ohne Scham und Charme, ein wahrer Abschaum der Menschheit! Es graust einem bei jeder Begegnung mitdiesen personifizierten Hexen, die unsere Unterkunft zu Dutzenden umlagem."

Ein wahres Shangri-La. Heil den kotbeladenen Eiswinden!
Benutzeravatar
Hagel
Papst
Beiträge: 2017
Registriert: 17.09.2007, 19:24
Wohnort: OE-OE

Beitrag von Hagel »

Das ist natürlich nur so, weil die Tibeter seit Urzeiten unterdrückt werden. Sie wehren sich mit Pestilenz und Ungemach gegen den Land- und Religionsraub.
Benutzeravatar
Ragnar
Papst
Beiträge: 2775
Registriert: 22.12.2004, 08:17
Wohnort: Zürich

Beitrag von Ragnar »

das ist ja alles bekannt. dennoch finde ich, sollten die chinesen mit ihrem scheiss imperialismus aufhören.
Benutzeravatar
Hagel
Papst
Beiträge: 2017
Registriert: 17.09.2007, 19:24
Wohnort: OE-OE

Beitrag von Hagel »

Damit genau was passiert?
Benutzeravatar
Graf von Hirilorn
Engel
Beiträge: 41379
Registriert: 19.09.2006, 13:46
Wohnort: Hammock

Beitrag von Graf von Hirilorn »

Gute Gegenfrage, Sir Anthony!
Mr. X

Beitrag von Mr. X »

Ich war auch mal in Tibet. Das mit dem Yak-Kot kann ich bestätigen.

Bild

Korrektur: Das Foto ist aus Nepal.
Benutzeravatar
chimerathor
Bischof
Beiträge: 904
Registriert: 18.08.2006, 15:36
Wohnort: Romanshorn
Kontaktdaten:

Beitrag von chimerathor »

:lol: pulverkot!
Benutzeravatar
Ragnar
Papst
Beiträge: 2775
Registriert: 22.12.2004, 08:17
Wohnort: Zürich

Beitrag von Ragnar »

es gibt leute, die reden gross daher wie toll sie krieg, imperialismus, gewalt etc finden. vor allem leute in ländern, denen es gut geht, ist sowas lächerlich.

china sollte aufhören, entgegen der uno zb mugabe zu unterstützen, wie auch die kleptokratie von burma, ihre sklavenhaltungen in fabriken, seitensperrungen im internet etc. ok macht ja keinen sinn, denn es wird sich ja doch nichts ändern.
in diesem forum ist es ja schicklich, die "schlechten" toll zu finden, sei das nun ironie oder ernst gemeint.

ich bin kein gutmensch und das will ich nicht sein, aber eine objektive betrachtung sollte wohl noch jeder mehr oder minder vernünftige mensch haben.
Benutzeravatar
Ganymed
Abt
Beiträge: 490
Registriert: 02.06.2007, 21:53
Wohnort: Mighty Pagan Woods of Hyperborea
Kontaktdaten:

Beitrag von Ganymed »

Hör auf, du redest ja schon wie meine Mutter.
Benutzeravatar
Hagel
Papst
Beiträge: 2017
Registriert: 17.09.2007, 19:24
Wohnort: OE-OE

Beitrag von Hagel »

Ragnar hat geschrieben:es gibt leute, die reden gross daher wie toll sie krieg, imperialismus, gewalt etc finden. vor allem leute in ländern, denen es gut geht, ist sowas lächerlich.

china sollte aufhören, entgegen der uno zb mugabe zu unterstützen, wie auch die kleptokratie von burma, ihre sklavenhaltungen in fabriken, seitensperrungen im internet etc. ok macht ja keinen sinn, denn es wird sich ja doch nichts ändern.
in diesem forum ist es ja schicklich, die "schlechten" toll zu finden, sei das nun ironie oder ernst gemeint.

ich bin kein gutmensch und das will ich nicht sein, aber eine objektive betrachtung sollte wohl noch jeder mehr oder minder vernünftige mensch haben.
Du kritisierst die Symptome einer Krankheit, nicht deren Erreger. Das ist kurzsichtig, wenn auch vollkommen normal.
Natürlich ist es nicht schön, was auf der Welt passiert - und entsprechend sensibel Veranlagten bereitet es auch die eine oder andere schlaflose Nacht. Vielleicht wäre dein erster Schritt auf dem Weg der Erkenntnis, nicht jede neue Spielkonsole zu kaufen oder jedem medialen Trend hinterherzuhecheln. Mit "dein" meine ich Leute wie dich, nicht dich speziell. Solche, die das Elend sehen, aber davon beim nächsten blinkenden Lichtchen abgelenkt werden.
Benutzeravatar
Von Horffburg
Papst
Beiträge: 2534
Registriert: 05.09.2007, 14:54

Beitrag von Von Horffburg »

Bild
Mr. X

Beitrag von Mr. X »

Bild
Benutzeravatar
Ragnar
Papst
Beiträge: 2775
Registriert: 22.12.2004, 08:17
Wohnort: Zürich

Beitrag von Ragnar »

Hagel hat geschrieben:
Ragnar hat geschrieben:es gibt leute, die reden gross daher wie toll sie krieg, imperialismus, gewalt etc finden. vor allem leute in ländern, denen es gut geht, ist sowas lächerlich.

china sollte aufhören, entgegen der uno zb mugabe zu unterstützen, wie auch die kleptokratie von burma, ihre sklavenhaltungen in fabriken, seitensperrungen im internet etc. ok macht ja keinen sinn, denn es wird sich ja doch nichts ändern.
in diesem forum ist es ja schicklich, die "schlechten" toll zu finden, sei das nun ironie oder ernst gemeint.

ich bin kein gutmensch und das will ich nicht sein, aber eine objektive betrachtung sollte wohl noch jeder mehr oder minder vernünftige mensch haben.
Du kritisierst die Symptome einer Krankheit, nicht deren Erreger. Das ist kurzsichtig, wenn auch vollkommen normal.
Natürlich ist es nicht schön, was auf der Welt passiert - und entsprechend sensibel Veranlagten bereitet es auch die eine oder andere schlaflose Nacht. Vielleicht wäre dein erster Schritt auf dem Weg der Erkenntnis, nicht jede neue Spielkonsole zu kaufen oder jedem medialen Trend hinterherzuhecheln. Mit "dein" meine ich Leute wie dich, nicht dich speziell. Solche, die das Elend sehen, aber davon beim nächsten blinkenden Lichtchen abgelenkt werden.
damit hast du absolut recht. mir ist das selbst ja auch bewusst. darf ich aber deshalbe nicht kritisieren? schlussendlich sind wir beinahe alle opfer "medialer trends". daher ist der spruch "am besten bei sich selbst anfangen" gar nicht schlecht.

was ist denn für dich der erreger in diesem fall?
Benutzeravatar
Graf von Hirilorn
Engel
Beiträge: 41379
Registriert: 19.09.2006, 13:46
Wohnort: Hammock

Beitrag von Graf von Hirilorn »

(nutzt das Elend der Welt aus)
Benutzeravatar
Hagel
Papst
Beiträge: 2017
Registriert: 17.09.2007, 19:24
Wohnort: OE-OE

Beitrag von Hagel »

Der Kapitalismus und die von ihm künstlich erzeugten Nöte, Wünsche und Bedürfnisse.
Tibet spielt weltpolitisch eher eine Stellvertreterrolle, da man mit "Free Tibet" China angreift, nicht direkt die Freiheit Tibets einfordert, die ja eher illusorisch ist. Es ist einfach eine Phrase der vom hiesigen Kapital erzogenen Ameisenmenschen, die so meinen, die Weltpolitik zu verstehen und angreifen zu können - viel mehr reagieren sie aber genau auf die geforderte Art und Weise, denn so werden Änderungen fern des hiesigen Kapitals gefordert, welche völlig bedeutungslos sind, aber das Gewissen beruhigen. Tibet ist einfach eine Ablenkungstaktik, die in vielerlei Hinsicht nützlich ist. Die Europäer zB. werden zu glühenden Gegnern des letzten großen Gegners des Kapitalismus', nämlich China. Man bereitet so den Boykott chinesischer Produkte vor, die den hiesigen Markt und das hiesige Kapital enorm schädigen, trimmt die Leute straff westlich, was heutzutage eben bedeutet, Trends mitzumachen und sich seine eigene Meinung diktieren zu lassen. (In China ist das nicht anders, aber darum gehts hier nicht.)
Benutzeravatar
Ganymed
Abt
Beiträge: 490
Registriert: 02.06.2007, 21:53
Wohnort: Mighty Pagan Woods of Hyperborea
Kontaktdaten:

Beitrag von Ganymed »

Ich weiss es ist gemein, pervers und abgrundtief schlecht aber auch irgendwie geil und irgendwo gerecht...(dreht den Wasserhahn auf, grinst)

Und Hagel hat absolut recht. Es ist immer wieder schön zu sehen wie die Leute sich während dem Kaaffeekränzli und dum Schoggi ässe über das Elend der Welt beklagen. Wie nennt man solche Leute im BM nochmals ? Ah ja, genau...
Benutzeravatar
Refugium
Mönch
Beiträge: 326
Registriert: 19.04.2008, 15:34

Beitrag von Refugium »

Hagel hat geschrieben:...des letzten großen Gegners des Kapitalismus', nämlich China...
ähm, das ist längst Geschichte.

Aber das mit dem Kapitalismus stimmt so in den Grundzügen, auch wenn du genau in demselben Boot sitzt wie jeder andere auch. Du lebst und atmest Kapitalismus, da lässt sich gar nichts daran ändern. Sämtliche ach so tiefen Einsichten sind schon längst auch bis in weite Bevölkerungsteile bekannt.
Das Problem liegt viel eher in den Köpfen der Leute, die beispielsweise jeden Morgen krawatisiert in ihre Arbeitsstellen gehen und dabei die Karrieregeilheit praktisch mit dem Lehrbuch in ihr (oft kümmerliches) Hirn eingeprügelt bekommen haben. Wir leben eben in einer Zeit ohne große Visionen, ohne Krieg (zum Glück), so entstehen zahlreiche Auswüchse (Karriere um des Karrieres Willen, Konsum), die dem sonst sinnfrei erscheinenden Leben einen Sinn geben sollen. Was aber wiederrum beweist, das große Menschenmengen, werden sie nicht zu einem großen Zweck alle eingespannt, jede Menge Bockmist hervorbringen, aber das geht zu weit...
Benutzeravatar
Ganymed
Abt
Beiträge: 490
Registriert: 02.06.2007, 21:53
Wohnort: Mighty Pagan Woods of Hyperborea
Kontaktdaten:

Beitrag von Ganymed »

Refugium hat geschrieben:
Hagel hat geschrieben:...des letzten großen Gegners des Kapitalismus', nämlich China...
ähm, das ist längst Geschichte.
Ich glaube der Begriff sollte in Anführungszeichen stehen, du Hurensohn. Kein Angst der Hagel weiss schon, dass China nicht die Sowjetunion ist und eine recht freizügige Form des "Kommunismus" lebt.
Zuletzt geändert von Ganymed am 26.07.2008, 19:21, insgesamt 1-mal geändert.
Antworten