Europameisterschaft

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Oktofalz
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Re: Europameisterschaft

Beitrag von Oktofalz »

Interessanter Artikel aus kurzpass.ch





Nervige Fussballdödel im Nati-Shirt


Die Europameisterschaft hat volle Fahrt aufgenommen – doch kenntnislose EM-Fans liefern ständig Grund dafür, den Fussballkenner abgöttisch zu erzürnen. Lasst euch davon nicht vergraulen. Eine Lösung bildet die organisierte Missachtung des Fussball-Grünschnabels.

Ausgangslage

Wenn plötzlich aufgetakelte Frauen, Metro-Sexuelle und Pärchen im Pub auftauchen, dann weiss auch ein Blinder: Es ist wieder Endrunden-Zeit. Wie Unkraut schiessen die selbsternannten Fussball-Experten plötzlich aus dem Boden und meinen, die Stimmung im Lokal dirigieren zu müssen. Event-Fans, welche die internationalen Turniere jeweils zur Selbstdarstellung und als Karaoke-Anlass missbrauchen, kennt man leider in allen Fussballstädten. Der Fokus wechselt von der Taktikdiskussion zur neuen Frisur von Ronaldo, vom Tiki-Taka-Spiel der Spanier zum Six-Pack von Ronaldo und von der Schussstärke eines Blaszczykowski zur neuen Freundin von Ronaldo. Gähn! Sympathien für Ronaldo hin oder her, Fussball hat weit mehr zu bieten, als die Gespräche während einer Endrunde am Nebentisch jeweils vermuten liessen. Leider geht diese Tatsache häufig in belanglosen Wortgefechten unter.

Seid unwissend, Noobs!

Das nervigste dabei ist ja nicht einmal, dass man Leuten erklären muss, wie denn die Abseits-Regel genau funktioniert. Solche Hilfestellungen leistet man gar mit Wohlwollen. Schliesslich stärkt es ja auch das eigene Ego, wenn man es schafft, jemanden mit seinem Fussballwissen zu beeindrucken. Man klopft sich schon mal imaginär auf die eigene Schulter, wenn der erste Erklärungsversuch zur Abseits-Regel geklappt hat. Viel schlimmer ist dagegen die Tatsache, dass genau solche normalerweise dem Fussball abgewandte Personen meist gar nicht erst auf die Fussballkenner hören. Sie wollen rechthaberisch eigene Theorien durchsetzen, um wenig später beispielsweise darauf aufmerksam gemacht zu werden, dass der FC Barcelona nicht an einer Europameisterschaft teilnehmen kann.

Wenn jemand offen mit seiner Unwissenheit umgeht, wird er auch offen in die Fussballgemeinschaft aufgenommen. Will jemand jedoch mit enzyklopädischem Wissen auftrumpfen, um dadurch «Props» bei der Gruppe zu erlangen, wird er meist schon vor Ablauf der ersten Diskussionsminute enttarnt und mit fragenden Blicken misstrauisch begutachtet. Das hält selbige Person jedoch nicht davon ab, über die 90 Minuten des Spiels weiter zu lallen und sein Unwissen zum Besten zu geben. Da kann man nur hoffen, dass es sich beim erwähnten Spiel bereits um die zweite Begegnung des Tages handelt.

Weissglut

Kein Wunder also, wenden sich immer mehr ganzjährige «echte» Fussballfans von den Grossanlässen ab. So etwas hat man schlicht nicht nötig. Man kann sich ja nach der Sommerpause wieder voll dem Fussballgeschehen widmen und wird dort von nervigen Fussball-Rookies in Ruhe gelassen. Hinzu kommt der kommerzielle Aufzug des Turniers. Spätestens wenn die Grossmutter väterlicherseits dann noch wissen will, wer denn bei der Begegnung Deutschland gegen Holland das orange Team ist, kann einem schon einmal der Kragen platzen.

Lösung

Was tun? Nun, als Fan eines Clubs, welcher auch zu saisonal ungünstiger Zeit zwischen Oktober und März aktiv ist, wäre es ratsam, sich die EM-Begegnungen nur in Gesellschaft von Freunden anzusehen. Es gilt, sicher zu stellen, dass keiner einen alten Bekannten oder den Geschäftskumpel an ein Spiel mitschleppt. Dann kann man sich genügsam in geselliger Runde zu Hause oder am Ecktisch im Pub hinsetzen und entspannen. Vielleicht wirft man zu Hause nebenbei noch den Grill an und nippt an einem Bier. Denn von einem fussballerischen Gesichtspunkt aus gesehen wäre es schade, sich der EM zu verschliessen. Immerhin messen sich momentan gerade die besten Spieler Europas auf dem heiligen Rasen. Und auch abseits des Platzes bilden Duelle unter Erzfeinden wie Russland und Polen oder Deutschland und Holland Nährboden für interessante Geschichten. Es sind wahre Schlachten, wo nicht nur um drei Punkte, sondern vor allem um Stolz, Ruhm und Ehre gekämpft wird. Attribute also, welche auch für Anhänger des Club-Fussballs von Bedeutung sind.

In diesem Sinne sollte man den grossen Endrunden-Turnieren eine Chance geben. Sich selbst zu bestrafen und sich dem gebotenen Fussball zu verschliessen ist auch keine Lösung. Abneigung gegenüber dem sommerlich-enthusiastischen Fussballdödel ist jedoch durchaus erlaubt.
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the muppet show
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Beitrag von the muppet show »

Hat was der Artikel, und die Lösung ist wohl reiner Menschenverstand. Habe diese EM noch kein Spiel in der Öffentlichkeit geschaut, dafür ist sozusagen jeden Abend jemand auf Bier und Wurst vorbeigekommen, um sich die Spiele anzuschauen. Allabendliches Fussballglotzen mag ja zu Verdummung führen, hat aber auf jeden Fall einen meditativen, entspannenden Aspekt.
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Der Theurg
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Beitrag von Der Theurg »

Nein, ich "hasse" Fussball keineswegs.

Da ich ja keinen Fernseher habe, existiert Fussball in meiner privaten Parallelwelt schlichtweg überhaupt nicht. Hingegen als Kind und als Jugendlicher hasste ich Fussball wie ein Wahnsinniger, weil es keine Fluchtmöglichkeiten gab.

Und ausserdem kann ich Fussball keineswegs überhaupt nicht ausstehen, um mich "geistig elitär" zu fühlen, sondern weil Fussball schlichtweg unglaublich LANGWEILIG und UNINTERESSANT für mich ist.


Wahrscheinlich bin ICH es, der für Fussball einfach zu dumm ist. Ich begreife die Regeln nicht. Und ich verstehe nicht einmal, wieso man sich vor dem Spiel dafür entscheiden muss, mit welcher der beiden Mannschaften man zu sympathisieren hat. Wieso darf man nicht beide Mannschaften gleich gut finden und zwei verschiedene Fähnchen für beide schwingen?

Wieso können sich die beiden Mannschaften nicht einfach VOR dem Spiel gütlich darauf einigen, dass BEIDE zum Sieger erklärt werden? - Das stinklangweilige Affentheater mit dem Ball könnte man sich dann hinterher sparen.

Mein ganzes Leben lang habe ich immer geglaubt (ernsthaft!), dass die Fans beider Mannschaften gemischt und durcheinander im Stadion auf den Tribünen hocken. Doch dann las ich mal in der Zeitung im Zusammenhang mit Krawallen, dass verschiedene Fan-Gruppierungen anscheinend getrennt plaziert werden. Das kann ich nicht verstehen. Was machen diejenigen Zuschauer, die BEIDE Mannschaften gleich gut finden oder sich nicht entscheiden können, für welche sie sind?



Wahrscheinlich sind solche armen Neuplatoniker wie meine Wenigkeit mit derartigen philosophischen Fragen einfach überfordert, weswegen Fussball für mich dann so LANGWEILIG ist, wie für gewisse Leute Glarner Schabziger.
Zuletzt geändert von Der Theurg am 20.06.2012, 17:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Shadowthrone
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Beitrag von Shadowthrone »

Ju-Hu hat geschrieben:Ich begreife die Regeln nicht.
Andere begreifen die Regeln von Curling, Baseball,Tennis oder Schach nicht. Meist schlicht aus Desinteresse. Es gibt da auch einen kleinen, aber feinen Unterschied zwischen Regeln und Strategien. Wer die Regeln kennt, beherrscht das Spiel noch lange nicht.

Oft findet man es ja auch interessanter, einen Sport zu sehen, den man selber ausübt. Ich finde z.B. Abfahrtsski sehr interessant, viele Leute gähnen da nur. Einem Hockeyspiel kann ich dagegen wenig abgewinnen.

Insofern: Who cares wer welchen Sport mag.
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Der Theurg
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Beitrag von Der Theurg »

Komischerweise mochte ich als Kind manchmal Uni-Hockey spielen. Man konnte mich sogar halbwegs als Goalie einsetzen.
M.
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Beitrag von M. »

Ju-Hu hat geschrieben: Wieso können sich die beiden Mannschaften nicht einfach VOR dem Spiel gütlich darauf einigen, dass BEIDE zum Sieger erklärt werden? - Das stinklangweilige Affentheater mit dem Ball könnte man sich dann hinterher sparen.
Manchmal driftet man von Philosophie ziemlich schnell in Naivität ab.
Oder in Weltfremdheit, was die angenehmere Variante ist.
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Der Theurg
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Beitrag von Der Theurg »

Tja, das ist Ansichtssache.

Wenn erwachsene Männer, die obendrein auch noch seltsamerweise unbewaffnet sind, um einen albernen Ball kämpfen, und ein Teil der Menschheit so tut, als ob man das irgendwie interessant finden müsse, dann darf man sich nicht wundern, wenn das bei den anderen, nämlich beim desinteressierten Teil der Menschheit Fragen aufwirft.

Und meine Grundsatzfrage mit den beiden Mannschaften mag vielleicht "naiv" oder "weltfremd" sein, aber sie ist durchaus ernst gemeint und GUT.

Vor allem, weil sie mir noch niemals irgendein Fussball-Fan beantworten konnte.
Oktofalz
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Beitrag von Oktofalz »

Man muss ja auch nicht immer alles schwarz oder weiss sehen. Ich verstehe Leute, die ob einem Weitschuss im Briefkasten einen Orgasmus kriegen. Anderseits verstehe ich auch Jene, die sagen, Fussball wäre Volksverblödung.


Finds einfach schade, dass Fussball derart zum Mädchensport wird. (obwohl ich nichts gegen Ballet habe, die stehen wenigstens dazu, keine Männer zu sein). Showeinlagen, Zeitspielen, weinen usw... das neue GC-Dress sagt wohl alles.
M.
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Beitrag von M. »

Ju-Hu hat geschrieben: Und meine Grundsatzfrage mit den beiden Mannschaften mag vielleicht "naiv" oder "weltfremd" sein, aber sie ist durchaus ernst gemeint und GUT.

Vor allem, weil sie mir noch niemals irgendein Fussball-Fan beantworten konnte.
Weil der Begriff des Wettkampfes ( und darunter fällt dieser(jeder?) Sport wohl) eben wiederum die Begriffe Verlierer und Gewinner beinhaltet.

(Ich will Fußball eigentlich garnicht verteidigen. Aber das war nun wirklich naiv, wenn auch "gut")
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Snitchripper
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Beitrag von Snitchripper »

Ju-Hu hat geschrieben: Und ich verstehe nicht einmal, wieso man sich vor dem Spiel dafür entscheiden muss, mit welcher der beiden Mannschaften man zu sympathisieren hat. Wieso darf man nicht beide Mannschaften gleich gut finden und zwei verschiedene Fähnchen für beide schwingen?
Wenn man sich mit Fußball beschäftigt und zu jedem Team bzw. den Spielern einige Anekdoten kennt, favorisiert man automatisch eher diese oder jene Mannschaft. Außerdem macht es mehr Spaß wenn man das Spiel, zu gewissem grad bewusst, emotionalisiert und jemand hat, dem man zujubeln kann. Kritiker könnten jetzt natürlich einwerfen, dabei würde sich ein affirmativer Charakterzug manifestieren, aber den Herdentrieb ab und an auszuleben ist meiner Ansicht nach nicht verwerflich.
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Der Theurg
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Beitrag von Der Theurg »

Gut, aber was machen diejenigen Zuschauer, welche gleichermassen mit BEIDEN Mannschaften sympathisieren?
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Snitchripper
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Beitrag von Snitchripper »

Man freut sich ganz einfach über die Ästhetik eines gelungenen Spielzuges oder den technischen Fähigkeiten der Spieler. Oder regt sich darüber auf, dass das Spiel grottig schlecht ist. Es gibt kein ungeschriebenes Gesetz, das einem verbietet unparteiisch zu bleiben - unter Fußballkennern hört man auch unerwartet oft den Spruch "der Bessere soll gewinnen", der zugegebenermaßen auch oft von absoluten Laien verwendet wird, die damit ihre Indifferenz zum Ausdruck bringen wollen - was natürlich völlig legitim ist. Schlimm sind nur diejenigen, die pünktlich zur EM, WM oder Endphase der Liga Fan eines Teams werden, dann auf fachlicher Ebene mitsprechen wollen und ihre oben bereits erwähnten "Theorien" mit Vehemenz vertreten.
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Der Theurg
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Beitrag von Der Theurg »

Vielleicht klappt's ja eines Tages und ich werde wider Erwarten doch noch ein grosser Fussball-Fan.
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Beitrag von Furor »

Es geht beim Fußball ja nun weniger um das Spiel an sich, es geht um Lebensinhalte. Wird man groß mit einem Verein, dann gehört das zur Familie, dann IST das auch Familie. Man kann vielleicht ein paar Jahre mal loslassen und versuchen solide zu werden, einholen wirds einen doch immer wieder. Gerade wenn man über Jahre viel auswärts fährt trifft man soviele Leute, soviele Asis, soviele Geschichten...

Die EM ist mir scheißegal. Ich fühle mich weder von den Spielern der DFB-Elf repräsentiert, noch interessiert mich was die da veranstalten. Verein>DFB!
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Bombenhagel
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Beitrag von Bombenhagel »



Klassiker!
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Mimir
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Beitrag von Mimir »

Hat es sich heute ausgeflutscht?

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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

JA! HEUTE WIRD DIE VERFLUCHTE BUNDESREPUBLIK VON MEGALI HELLAS IN DEN BODEN GESTAMPFT!!!

HELLAS!!!! HELLAS!!!!! HELLAS!!!!!


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Snitchripper
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Beitrag von Snitchripper »

Hellas...Schmellas.. Keine Chance.

Startelf Griechenland: Krisos - Insolvenzos, Kreditos, Bankrottos, Nixeuros - Ruinos, Pleitos, Blankos, Geldwegopolus - Noliquidos, Fiaskos..
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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

Ruhe, "Bundesbürger"! NICHT-Deutscher!!! Republikanerschwein von Amerikas Gnaden!
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Snitchripper
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Beitrag von Snitchripper »

(summt "Preisend mit viel schönen Reden")

(nimmt ein Schluck das Echte von Schwabenbräu)

(hört Böllerschüsse aus der Stadt)
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