Es gibt Bands, an denen kommt man einfach nicht vorbei. Irgendwo hat man bestimmt schon mal was von ihnen gelesen oder gehört. Darkseed sind sicher auch in diese Kategorie einzuordnen. Seit vielen Jahren schon bemühen sich die Deutschen um Ansehen und Anerkennung in der Gothic Metal Szene, was ihnen auch ganz gut gelungen ist. Wenn man sich an frühere Werke von Darkseed erinnert, fallen einem natürlich gleich wieder die Vergleiche mit Nick Holmes und dessen verlorenen Paradieskollegen ein, welche sicher berechtigt waren, denn das alte Material von Darkseed klang viel zu sehr nach Icon oder Draconian Times, als dass man den Bayern den Stempel der Eigenständigkeit hätte aufdrücken können. Nach dem Minus jetzt aber ein Plus. Darkseed entwickeln ihre Musik ständig weiter, in langsamen aber ausgereiften Schritten. Aehnlich wie bei Persil weiss man beim Kauf einer Darkseed CD, was man hat, und braucht nicht zu befürchten, plötzlich einem völlig neuen Klangbild gegenüberzustehen, welches man weder nachvollziehen noch verstehen kann. Diving Into Darkness präsentiert sich als äusserst gut gemachtes Schaffenswerk, das zwar niemandem die Socken auszieht, aber dennoch gefallen kann. Die Vocals von Hertrich versuchen zwar, sich von der alten Holmes/Hetfield Schlagseite wegzubewegen, schaffen es aber nicht immer. Da stehen dem Mann die wenigen, angedeuteten Growleinsätze doch ganz gut zu Gesicht. Sicher. Hätte man zuviel davon auf die Platte gepackt, wär's auch wieder niemandem recht gewesen. Die ruhigen Gesangslinen erinnern wiederum an eine Gothic Gruppe namens Dark, die vielleicht der eine oder andere von Euch kennt. Hertrich kann einem schon Leid tun. Er scheint zum Vergleichen geboren zu sein (jetzt lass doch mal den armen Mann in Ruh!! - Anm. d. Red.). Der Opener Forever Darkness gibt gleich zu Beginn den Ton an und zeigt dem Hörer, was er in der nächsten knappen Stunde erwarten kann, nämlich melodiösen, sauber strukturierten und leicht melancholischen Gothic Metal, der sich in Bezug auf den Härtegrad meist in seichten Gewässern bewegt und nur ab und zu ein wenig angehoben wird, um für Abwechslung zu sorgen. Die fein eingestreuten, elektronischen Spielereien, wenn man das mal so bezeichnen will, zeigen, dass Darkseed bereit sind, ihr Material für andere Einflüsse zu öffnen, dabei aber immer sehr vorsichtig zu Gange gehen, um ihre Stücke damit nicht zu verfremden. Kurzum, ein wirklich guter Job, den die Bayern da gemacht haben. Der favorisierte Titel bei the renewal ist übrigens I Deny You. Also Leuts, reinhören kann nicht schaden.

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

Nuclear Blast

Veröffentlichung

3/2001

Format

CD

Land

Genre

Gothic Metal