Gothic Metal verbindet Otto Normalverbraucher heutzutage sofort mit dem ausgelutschten Die-Schöne-und-das-Biest-Prinzip oder gar nur noch mit weiblichen Feen-Stimmchen. Dazu kommen möglichst noch Einflüsse aus der klassischen sowie mitteralterlichen Musik und natürlich massig Metallriffs. Doch weit gefehlt, bei Dark-N bedient die Dame "nur" die vier Saiten des Basses und auch Grunzer gibt es keine. Es gibt ihn also noch, den Gothic Metal im ursprünglichen Sinne, die Legierung von Gothik mit Metall.

Das Quartett aus Montpellier hat aus Einflüssen von Paradiese Lost (der modernen Sorte) sowie Dark Wave der 80er Jahre in elf Jahren Bandgeschichte (anfangs noch unter dem Namen Darken) einen eigenen Stil erschaffen und bringt nach langen acht Jahren Pause ihr Zweitwerk "Loading Complete" auf den Markt. Eine relaxte, sehr facettenreiche Scheibe ist es geworden. Zehn Stücke, neun Eigenkommpositionen und ein Cover pendeln irgendwo zwischen Dark Wave und Metal. Die akustische Nummer "Sorry" bildet dabei die Ausnahme und wirkt etwas fremd auf dem Album. The Cure Fans werden bestimmt Amok laufen, denn die Franzosen haben "Lullaby" von The Cure aufgenommen, ein Cover wie es im Buche steht, sind doch deutliche Einflüsse beider Bands vorhanden…

Ansonsten plätschert das Album mehr oder weniger an mir vorbei, es fehlen die spektakulären Höhepunkte oder eigentliche Füller. Ein solides Album, welches wohl ein bisschen zu abwechslungsreich geworden ist. Zum Nebenbeihören in entspannter Atmosphäre sicherlich gut geeignet, falls man sich mit elektronischeren Einflüssen arrangieren kann.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Manitou Music / Thundering Records

Veröffentlichung

3/2005

Format

CD

Land

Genre

Gothic Metal