Dass Belgien in Sachen brutaler Musik was zu bieten hat, wissen wir spätestens seit Prejudice. Ich bin mir ja einiges gewohnt was orgiastische Knüppeleien anbelangt, aber beim Durchhören von "Insidious" ergibt sich selbst meine Kinnlade der Schwerkraft.

Nicht, dass Emeth besonders einfallsreich oder in irgend einer Weise speziell wären, doch die Geschwindigkeit und Aggressivität mit der man zu Werke geht ist bemerkenswert. Das bemerkenswerteste an der Scheibe ist unumstritten das als "cataclysmic drumming" beschriebene Schlagwerk. Nur selten schafft Tom A. es, seine Gliedmassen gemächlich zu bewegen, geschweige denn stillzuhalten. Zeitweise kann einem das Snare-Geballer ganz gewaltig auf den Sack gehen. Vom Tempo her ist ein Vergleich mit Cryptopsy’s Trommler nicht von der Hand zu weisen. In Sachen Abwechslungsreichtum kann der Belgier dem Kanadier aber das Wasser bei weitem nicht reichen.
Die Gitarren sind da schon abwechslungsreicher, leiden aber stark unter dem zu laut abgemischten Snare. So ist das brutale, leicht wirr anmutende Riffing von Matty nur in Tom A.’s Feuerpausen wirklich differenziert auszumachen.
Die Vocals sind in Brutal Death typischem Gegurgel gehalten, wirken aber erstaunlich aggressiv.

Trotz dem technischen Können, welches man Emeth garantiert nicht absprechen kann, vermag mich "Insidious" nicht wirklich zu überzeugen. Mal abgesehen vom nervigen Snare Sound ist die Scheibe ganz anständig produziert. Was mir fehlt, ist ein gewisser Wiedererkennungswert der Songs. Ob dieser absichtlich ausser Acht gelassen wurde, entzieht sich jedoch meiner Kenntnis. Liebhaber des ultrabrutalen Death Metals werden ihren Gefallen an diesem nicht mehr ganz aktuellen Album finden. Für meine Gehörgänge taugt es aber definitiv nicht.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

11/2005

Format

CD

Land

Genre

Death Metal