Feldweibel Christhunt hat für die Soldaten schwarzer Klänge zwei deutsche Machwerke ausgegraben und als neues Doppelgeschoss wiederaufgelegt. "Gestrandet im Nastrand" hatte Wolfswinter bereits vor fünf Lenzen als Kleinscheiblette an den Krieger gebracht. "Der Tag vergeht…" war hingegen die erste Demonstrationslichtscheibe und hat noch ein paar Jahre mehr auf dem Buckel.
Obgleich zwischen den Veröffentlichungen drei Winter liegen, sind die Stücke so unterschiedlich nicht: Rotzfiese Schwarzmetallstücke ohne Schnörkel und eine räudige Produktion gehören zu Wolfswinter wie das Wasser in den See. Zu dieser Kombination gesellt sich ein mehr oder weniger ausgebildeter rockiger Darkthrone-Einschlag, der neben den schroffen Klängen für einen gewissen Mitbangfaktor sorgt. Die älteren Stücke sind dabei noch eine Portion sägiger, aber auch kontrastreicher. So werden hier auch Sprechgesänge und Flüstergesänge eingesetzt, die zwar als Idee positiv ankommen, allerdings in der Umsetzung zu dumpf und wenig integriert wirken. Dazu gesellt sich viel mehr Atmosphäre als bei den neueren Stücken.
Trotzdem bleibt mir verborgen, was der Feldweibel mit dieser Aktion bezweckt hat. Es hätte wohl niemanden wirklich gestört, wenn die beiden Veröffentlichungen im Untergrund verschlummert wären. Mir fällt es insgesamt schwer, der Veröffentlichung mehr als ein Prädikat in der Region der Durchschnittlichkeit zu verleihen. Keinerlei Wiedererkennungswert und Monotonie, die mitnichten als Mittel zur positiven Primitivität evaluiert werden kann, sind die Hauptschwächen von Wolfswinter. Die Stücke des Demos sind dabei dank mehr Abwechslung noch etwas besser als die Nummern von "Gestrandet in Nastrand", überzeugen aber auf Grund der schlechten Umsetzung des sauberen Gesangs nicht vollumfänglich.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Christhunt Productions |
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Veröffentlichung |
12/2005 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |