Es lebe der Death Metal! Schnörkellos und immer brutal. Kein Zweifel: Necrotic Flesh sahnen mit ihrem Debüt gleich richtig ab. Besonders deswegen, da der geneigte Hörer hier wirklich das bekommt, was schon Titel und das Cover-Artwork verheissen: Postmortem Pleasures.

In einem Wald voll von kleinen, verkrüppelten Möchtegern-Bäumchen gehen Necrotic Flash glatt als stämmige Eiche durch, die allen anderen das Wasser entzieht. Oder anders: In einem Stall voll von Schweinen, welche sich in ihrem Dreck suhlen, sind diese 3 Herren ihre Meister, die lachend eins nach dem anderen abstechen und somit zeigen, dass ihre Brutalität nicht nur gespielt ist.
Aggression ist das Schlagwort, mit welchem hier geschlachtet wird; Aggression ist hier noch nicht Routine, sie steckt einfach in den Liedern drin, ist unlöslich mit ihnen verbunden.

Die Riffs versprühen den Charme der alten Death Metal Schule, sind nicht von Komplexität überladen und schaffen es, eine Atmosphäre zu zaubern, welche nicht hätte besser unterstützt werden können, als von dem grottentiefen, hass-triefenden Growel-Gesang des Frontmanns. Am Schlagwerk hält man sich etwas gedeckt, was aber hervorragend zur Musik passt, denn auf Undurchsichtigkeit wird konsequent verzichtet, was darin gipfelt, dass man hier eigentlich nur eines tun kann: hemmungslos bangen.

Nebenbei zeigen die Jungs dann auch noch, dass der (schwarze) Humor nicht zu kurz kommen darf. Ich musste, nachdem ich mir die Texte durchgelesen habe, manchmal laut und herzlich lachen, wenn etwa Textstellen auftreten, wie: "I was called coprophagist / From my psychotherapist" oder "It is neighter shit / Nor stinking thrash / It is just my own / Necrotic flesh".

Einziger Mangel dabei ist, wie leider so oft, die Produktion. Alles klingt einen Tick zu verwaschen. Aber für den Esprit der Scheibe ist dies vielleicht nicht einmal von Nachteil, da so die düstere Atmosphäre lebendiger zur Geltung kommt.

An alle Deather: Reinhören!

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

MDD Records

Veröffentlichung

1/2006

Format

CD

Land

Genre

Death Metal