Truppensturm demonstrieren eindrucksvoll wie man auch bei einem Schreiberling, der primitiven Black Metal Klängen prinzipiell zugeneigt ist, eine bescheidene Wertung abstaubt. Doch zunächst muss das Endprodukt ja optisch aufgemacht werden, das Auge isst ja mit. Man nehme also zwei möglichst militant klingende deutsche Begriffe und setze daraus den Bandnamen zusammen, packe noch Kriegsbilder auf Front- und Backcover und verwende altdeutsche Schrift.

Um dann musikalisch zu versuchen den Primitivismus neu zu erfinden macht man einfach folgendes: Man schrubbt sich eine Handvoll Songs zusammen, die sich so gut wie gar nicht voneinander unterscheiden. Die ersten vier Stücke hätte ich ohne die Pausen zwischen ihnen glatt für ein und dieselbe Komposition gehalten. Hut ab, ist auch eine Art Leistung. So bolzen besagte Songs in Hochgeschwindigkeit mit viel zu leisen Gitarren am Hörer vorbei ins Vergessen. Beim finalen "to gladden the eternal fuck" meine ich zunächst doch noch Abwechslung in Midtempo-Form zu vernehmen, bevor man nach ein paar Sekunden wieder in vertrautes ICE-Gebretter abschweift. Man kann die Platte ob ihrer mangelnden Variationen oder gar Highlights für konsequent oder langweilig befinden. Ich habe mich für langweilig entschieden. Der Sound ist sogar derart lausig, da klangen selbst die Proberaum-Kassetenrecorderaufnahmen meiner frühen Bands druckvoller. Fussballerisch bewertet heisst das soviel wie Abstiegskampf in der Kreisklasse.

Albuminfo

Punkte

 

1/5

Label

VÁN gbr

Veröffentlichung

6/2006

Format

CD

Land

Genre

Black Metal