Was? Noch nichts von dieser Band gehört? Macht nichts, denn der Bekanntheitsstatus der Briten ist wohl nie über den lokalen Untergrund hinausgewachsen. Geschlagene acht Jahre seit dem letzen Lebenszeichen der Prügelknaben veröffentlichen sie nun eine Art Dokumentation ihres gemeinsamen Schaffens.

Gegründet unter dem Namen Death Necrosis Ende der goldenen Achtzigerjahre und noch im selben Jahrzehnt in Funeral umgetauft, begannen die Tommies in London ihr Unwesen zu treiben. Um Verwechslungen vorzubeugen nahm man 1990 schlussendlich den Namen Metal Chamber an und schaffte es, zwischen 1992 und 1996 ein Album, zwei EPs und eine Hand voll Singles unters Volk zu bringen. Durch typische Probleme, die wohl jede Band kennt, kam es dann zur Auflösung. Und somit schloss sich das eher unspektakuläre Tagebuch dieser Band.

Aber nicht für immer… Im Sommer des letzen Jahres trafen sich zwei ehemalige Weggefährten wieder und beschlossen, auf ein neues Album hinzuarbeiten. Erst wurde aber eine Retrospektive veröffentlicht, bestückt mit den besseren Nummern der bisherigen Diskographie, natürlich überarbeitet. Toll, nicht? Nur wer soll anno 2006 noch etwas damit anfangen können? Man merkt wohl gerade, dass ich nicht wirklich begeistert von dieser Aktion bin, vor allem, da sich die Musik unter dem Durchschnitt bewegt.

Die einzelnen Stücke schleppen sich, getragen durch eine einfältige Klampfenarbeit nach dem ewig selben Schnittmuster über die Runden. Wiederholende Tempi-Wechsel vermögen weder Spannung noch Abwechslung hoch zu halten. Auch der Trommler verfügt eher über ein beschränktes Repertoire an Schlagfiguren. Die Kompositionen sind wirklich schlicht gehalten, zu schlicht für Death Metal, alles repetiert sich immer wieder. Es zeigt sich auch kaum eine technische Weiterentwicklung, wenn man die älteren Stücke mit den neueren vergleicht, einzig die Anzahl der Gitarrensoli nimmt zu.

"2.6,56, Days of Obscurity - The Beast of…” plätschert lieb- und seelenlos am Zuhörer vorbei. Man nimmt die einschläfernde Musik kaum wahr, ausser man konzentriert sich wirklich auf die Klänge. Ob diese Veröffentlichung hilfreich für ein neuen Plattenvertrag ist, wage ich zu bezweiflen. Die sonst sofort gestellte Frage über eine Daseinsberechtigung bei Kompilationen erübrigt sich in diesem Fall.

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

Blacktombs Muzik

Veröffentlichung

9/2006

Format

CD

Land

Genre

Death Metal