Schräge Sounds aus dem Hause Osmose sind selten, meist steht das französiche Label für komplexe und brutale Gesichtsmassagen. Im Fall Phazm ist das jedenfalls nicht so. Zwölf Klangkörper kreisen über deinen Schädel und überlegen sich jeden Moment zuzustechen.

Songs wie "How to become a god", "Hunger" und "Black 'n' roll" sind durchwachsen aber nicht ausgewachsen. Ein ziemliches Misch Masch aus allerlei Stilistiken des Metal's mit Extrempotential. Mal groovig, mal scheppernd schnell, dann wieder stoner-rockig angehaucht und auch mal mit einer Black Metal Offenbahrung versuchen Phazm irgendeinen Spagat, vielleicht auch Salat, den man nicht so recht definieren mag. Phazm sind wirklich abgedreht und stehts von Rythmus und Tempowechsel heimgesucht. Erster kleiner Höhepunkt ist das wirklich doomige und wohlklingende "so white, so blue, so cold". Ganz anders zeigt sich "My dark desire", was durchaus in die Misfits Schublade schlüpfen könnte, wobei der Gesang bei Phazm extremer und rauher ist.

"Antebellum Death n Roll" durchlebt viele verschiedene Stimmungen und gab es gerade noch einen schnellen Donnerblitz am Horizont schon werden krankhafte schmalzig, trockene Soundbrocken und Misthaufentauben dein Ohr malträtieren, so etwas nennt sich "Damballah", ach wie fein! Bessere und auch mal gute Akzente setzen eingängige und schnellere Songs wie "Decay" und "The bright side of death". Ebenso "Burarum", dass mit typischer Death Doom Metal Brachialwürze dem Pastor in den Popo piekt.

Ein vielschichtiges Werk haben uns Osmose aufgetischt und ich habe Zweifel, welcher Hörsaal diesen Klangsturm für bedenkenlos einstufen wird. Ich für meinen Teil mache in Zukunft ein sahnig, weiches Bögchen um diese Truppe.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Osmose Productions

Veröffentlichung

11/2006

Format

CD

Land

Genre

Black Metal