Ob die Kenntnis der lateinischen Sprache nun dem Studium alter okkulter Schriften oder dem bisweilen halbseidenen Schulunterricht zu verdanken ist, bleibt unklar.
Im Allgemeinen macht sich ein lateinischer Albumtitel im Black Metal aber immer gut.

Dieser Gewissheit folgend veröffentlichen die Argentinier Grima Morstua dieser Tage ihr Debut "Illustratio Per Horribilem Obscuritatem" über Drakkar Productions und greifen dabei ordentlich tief in die Aggressionskiste.

Wie von Sinnen prügelt der Schlagzeuger auf alle ihm zur Verfügung stehenden Felle ein und nur wenige Passagen werden für langsame und geordnete Melodiebögen genutzt.
Der Sänger greift die Tempovorgabe des Trommlers dankbar auf und brüllt vorrangig in spanischer und englischer Sprache gehaltene, wüste Beschwörungsformeln ins Mikro, wobei man nicht eindeutig definieren kann, ob es sich um Schrei- oder Grunzgesang handelt.
Die Gitarren folgen treu und brav und liefern unkomplizierte, monotone Akkorde am laufenden Band.

Während die Produktion zwar sehr holprig und stumpf, noch immer aber schwarzmetallisch daherkommt, kann man mit dem an den Tag gelegten Songwriting keinen Blumentopf gewinnen und verheddert sich exzessiv in identitätslosen und unkreativen Melodieansätzen, wie sie in dieser Langatmigkeit nicht einmal mehr als Demoaufnahmen durchgehen sollten.
Motivationslos und schematisch werden zu guter Letzt einige schmale Samples eingebaut, die es den Kompositionen gleichtun und rasch in Gleichgültigkeit und Desinteresse verschwinden.

Am Ende erweist sich "Illustratio Per Horribilem Obscuritatem" leider als eher schwaches Album, dessen grösster Pluspunkt das feine Coverartwork darstellt.
Sowohl instrumental als auch kompositorisch deutlich unter den meisten aktuellen Black Metal-Veröffentlichungen anzusiedeln.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Drakkar Productions

Veröffentlichung

9/2007

Format

CD

Land

Genre

Black Metal