Man könnte jetzt hergehen und der neuen Dekadent Scheibe der Einfachheit halber pure Langeweile vorwerfen. Die ersten drei Lieder sind quasi ein einziges langes Intro, erst ab dem vierten Track gibt es dann ordentlichen Gesang und der fünfte ist schon wieder so ein orchestrales Ding mit einer sanften Frauenstimme im Hintergrund. Wonach nur noch drei Stücke kommen, bei denen es ordentlich zur Sache geht.

Aber das währe nur die halbe Wahrheit. Alleine die ersten drei instrumentalen Stücke sind schon so voll von Emotionen, dass sie einem die komplette Gefühlswelt offenbaren. Bis auf den Bonustrack ist die ganze Scheibe ein einziger Epos, der in Wort, Bild und Musik von Liebe über Enttäuschung bis hin zum Hass alles zum Ausdruck bringt. Verzerrte E-Gitarren und Blechblasinstrumente wie das Waldhorn oder die Wagner Tuba geben sich die Klinke in die Hand und werden von einem Keyboard unterstützt, welches teilweise eine recht auswegslose Atmosphäre erzeugt. Die Gitarren wechseln von fetten Riffs zu hymnenhaften Melodien. Ebenso gibt sich der Sänger nicht mit monotonem Keiffgesang zufrieden, sondern variiert ständig um der jeweiligen Emotion zu entsprechen. Und immer wieder scheint das Lied ruhig zu Enden, nur um dann wieder bombastisch fortzufahren.

Und das mit der Geschichte ist dann das Tolle am Album, denn die CD ist sozusagen ein Soundtrack und die Story bekommt man auf einem silbernen Tablett, namens DVD, als Film serviert. Dieser kann natürlich nicht mit einem Hollywood-Film mithalten. Weder die Qualität, noch der Gehalt an Action oder Spannung würden dafür ausreichen. Dass hier aber kein Hobbyfilmer, sondern ein Profi gearbeitet hat, sieht man dennoch von der ersten Minute an. In beeindruckenden Bildern wird die Story präsentiert um somit in Zusammenhang mit der Musik einen noch deutlicheren Einblick in den derzeitigen Gemütszustand des Protagonisten zu bekommen. Allerdings hat das auch zur Folge, dass an den langatmigen Passagen der Lieder auch der Film manchmal an der Kippe zur Langeweile steht, über die einen die schönen Bergwelten in denen gefilmt wurde hinwegtrösten, bis wieder etwas mehr Spannung aufgebaut wird. Die Untertitel, wahlweise deutsch oder englisch, sind auf jeden Fall praktisch. Man hätte die Instrumente noch per Surround Sound im Raum verteilen können, stattdessen gibt es aber nur Stereo. Inhaltlich geht es um den Verlust eines Menschen und den damit verbundenen Gefühlen wie Trauer, Schmerz und Hass.

So toll der Trailer auch ist, wegen dem Video alleine würde ich das Album nicht kaufen, aber die Musik ist das Geld allemal wert und den Film gibt es quasi als Bonus dazu.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Pentacle Music

Veröffentlichung

1/2008

Format

CD

Land

Genre

Black Metal