Oh Graus, Oh Graus!
Welch scheusslich' Werk dreht sich hier in der Anlage?!
Nach dem ersten Schock, den vermutlich jeder überwinden muss, wird erstmal geschaut, was das Ganze eigentlich soll.

Das Gebräu soll eine Mischung aus Metal & Klassik (Barock und Romantik) sein. Jedoch, während andere Bands und Projekte es anständig hinkriegen, läuft dieses Schiff komplett auf Grund. Dies fängt schon bei der Gestaltung an, welche die Sängerin recht offenherzig zur Schau stellt und darüber hinaus auch noch irgendwelche merkwürdigen Prinzen, die auf jedem Karnevalsumzug mit 2 Flaschen Korn im Schädel authentischer wirken. Die Texte könnten kitschiger kaum sein - gelungen wären sie, wenn sie eine Parodie darstellen sollen. Man achte nur mal auf Titel wie "My Bloody Marriage" (mit merkwürdigem Kinderschreck-Gelächter; gibt's ausserdem in der "Goule"-Version), "Black Roses", "Army of Love" oder "I Miss You".
Doch all das wäre ja nicht so schwerwiegend, wenn der Rest wenigstens stimmen würde. Zugegeben, die Instrumentalfront wäre echt in Ordnung. Hier gibt es eigentlich nicht viel zu meckern, auch wenn die Produktion in diesem Genre nicht gar so dumpf ausfallen sollte. Doch auch das wäre noch zu verschmerzen und hätte sicherlich eine Wertung in der Siebener bis Neuner Region verdient.

Nun kommt aber das eigentliche Debakel des Albums: Das ist ganz klar die Stimme der guten Ayin. Technisch mag auch diese gut sein - doch die Art, WIE sie eingesetzt wird, macht alles zunichte. Das Flüstern, Lachen und Singen ist in nervtötenden Rhythmen arrangiert, die zu mittelschweren Ohrenblutungen führt. Die merkwürdigen Einschübe auf Dämon getrimmter Stimmen ist einfach nur lächerlich. Verschlimmert wird das Material dann noch durch die Produktion, die diese Vokalarbeit auch noch total in den Vordergrund stellt - die eigentliche Band verschwindet im Hintergrund. Schade drum! Wie gesagt, die Instrumentierung ist das eigentlich einzig Gute an diesem Machwerk.

Wie kommt die Wertung also nun zu Stande?
Die ganze Aufmachung kriegt glattweg 0 Punkte. Der Gesang wird mit dem gleichen Punkteregen abgesegnet. Für die Instrumentierung setzte ich mal meine geschätzte Höchstwertung an, also Neun Zähler. 0 und 0 und 9 machen nach Adam Ries insgesamt auch 9, geteilt durch drei ergeben dann also auch im Endeffekt drei.
Holla, die Band sollte sich schleunigst irgendwie anders zusammenfinden und gute Musik komponieren, die Sängerin sollte sich irgendwo anders vesuchen und am besten nie wieder etwas in der Richtung "Metal" machen. Dieses Ding braucht wirklich gar niemand!
Wer trotzdem masochistisch veranlagt ist, gönnt sich das Ganze im Digipak mit Bonus-DVD inkl. 5 Videos. Nur wer dafür sauer verdientes Geld zahlen soll, wird mir immer ein Rätsel bleiben...

Albuminfo

Punkte

 

1/5

Label

Ivencis

Veröffentlichung

4/2008

Format

CD

Land

Genre

Rock