Im Bereich des Pagan beziehungsweise Viking Metal konnte ich mit Wolfchant, Korpiklaani und Finntroll meine Favoriten bislang sehr zielsicher ausmachen.
Neuerdings gesellt sich ein neuer Name zu dieser Runde:
Finsterforst aus dem Schwarzwald, die mit ihrem Debut "Weltenkraft" gewaltig Rabatz machten und mit "Zum Tode hin" nun einen zweiten schweren Treffer landen.
Wagen wir einen tieferen Einblick...

Zunächst lässt sich feststellen, dass sich die Band auf ihrem Weg nach oben auch labeltechnisch in die richtige Richtung bewegt hat:
Man ist - wie es nicht anders zu erwarten war - beim deutschen Viking Metal-Spezialisten Nummer Eins, den Brandenburgern von Einheit Produktionen, vor Anker gegangen und teilt sich nun einen Stall mit Truppen wie Black Messiah, Oakenshield, Odroerir, SorgSvart, Thrudvangar und Trimonium - was kann da noch schiefgehen?
Nichts, und das stellen Finsterforst beeindruckend unter Beweis.
Eine deutliche Spur intensiver als noch vor zwei Jahren macht man sich ans Werk und schmiedet mit vielen heissen Eisen ein schwermetallisches Meisterwerk, wie es in seiner Komplexität und Detailverliebtheit erst einmal von der ausländischen Konkurrenz übertroffen werden muss.
Majestätische Viking-Passagen treiben scharfe Widerhaken in Gehörgang und Hirnwindungen, dynamische Folk-Elemente finden Verwendung in gleichem Ausmass und vervollständigen das vom überragend produzierten Hammersound gepackte Premium-Album.
Schnittige Gitarrenriffs lassen an die "Victory Songs" von Ensiferum denken, das Akkordeon sorgt für Lagerfeuer-Atmosphäre, die Black Metal-Keiferei macht den Kuchen gel und zeigt, dass man durchaus contraire Stilmittel zu einem harmonischen Endprodukt vermengen kann - vorausgesetzt natürlich, man hat die handwerklichen und intellektuellen Fähigkeiten dazu.
Der einzige Makel an "Zum Tode hin" ist, dass ich mich nicht entscheiden kann, welches der fünf überlangen Singspiele das herausragende ist, denn man hält tatsächlich das überragende Niveau konstant durch - ich denke diesen Makel würden sich viele Bands nur allzu gerne zu Schulden kommen lassen...

Alles paletti also.
Keine Verbesserungswünsche meinerseits.
Einfach saumässig gut und für jeden Fan einschlägiger Tonkunst ein unverzichtbares Muss.
Finsterforst übernehmen knapp die Führungsposition der deutschen Viking-Szene - stets bedrängt vom Verfolgerfeld...

Albuminfo

Punkte

 

5/5

Label

Einheit Produktionen

Veröffentlichung

3/2009

Format

CD

Land

Genre

Viking Metal