Bereits ein Album haben die Polen von Furia veröffentlicht. Leider ist mir dieses nicht bekannt und so habe ich leider keinerlei Vergleichsmaterial zur diesjährigen EP "Płoń".

Ganze drei Leider sind auf der Scheibe vertreten, welche addiert auf eine Spielzeit von etwas über 15 Minuten kommen. Hier darf man anfänglich dem Bandnamen auch einmal glauben schenken, denn wenn man das erste Mal in die Scheibe reinhört, dann tobt einem sogleich ein Sturm um die Ohren. Ein sehr angenehmer Sturm wie ich anmerken möchte. Das Ganze kommt sehr rotzig daher und hat teilweise einen rechten Thrash-Einschlag. Dennoch räumen Furia auch melodischen und damit sehr atmosphärischen und gar recht schleppenden Passagen Platz ein, wodurch ein sehr interessantes Gebilde entsteht. Durch die Rohheit der Produktion wirkt das ganze überhaupt nicht modern, dennnoch liegt vermutlich gerade darin der Schlüssel, dass diese drei Lieder so interessant erscheinen, denn die gespielte Musik ist keinesfalls so profan wie jene anderer Bands die mit ähnlichem Sound arbeiten. Man könnte die Kompositionen fast schon als progressiv bezeichnen, wobei sich dies doch in Grenzen hält und nicht in irgendwelche Instrumentalmasturbationen ausartet.

Was der Musik einen progressiven Anstich gibt, ist einerseits die grosse Bandbreite an angewendeten Tempi, die, wie schon erwähnt, zwischen schleppend und rasend pendelt, damit aber auch verbunden sind die grosse Abwechslung an verschiedenen Riffs und deren Arrangement. So bestehen die einzelnen Songs nicht nur aus zwei bis vier Riffs sondern deutlich mehr, welche in ihrer instrumentalen Präsentation öfters um kleine Nuancen wie intensiveren Einsatz des Schlagzeugs immer frisch gehalten werden. Auch der Gesang variiert zwischen harschem Gekreische und normalem Klargesang, sofern es die Musik benötigt.

Mit "Płoń" haben Furia also eine recht gute Scheibe unters Volk gebracht und ich persönlich hoffe sehr stark, dass diese drei Songs Appetizer für das hoffentlich kommende Album sein werden, denn wer "Płoń" einmal im Player hat und auf abwechslungsreichen und zugleich rohen Black Metal steht, wird die Scheibe so schnell nicht mehr herausholen. Das einzig Schade daran ist, dass das Vergnügen nur von so kurzer Dauer ist.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Pagan Records

Veröffentlichung

5/2009

Format

CD

Land

Genre

Death Metal