Nach langen Jahren der Heimatlosigkeit und der ziellosen Fahrt durch trübe Gewässer sind die Oranjes von Israthoum nun im Hafen von Spikefarm/Spinfarm vor Anker gegangen und präsentieren quasi als Resultat ihrer Odyssee den Langspieler "Monument Of Brimstone" und damit einen prachtvollen Schwermetallklumpen, der sich in meinen Ohren meilenweit über seinen Vorgänger "Black Scenery Avatar" erhebt.
Wenn einer eine Reise tut, so kann er schliesslich einiges berichten...

Eine dreiviertel Stunde lang setzen sich Israthoum auf ausgegorene Art und Weise mit der schwefelnen Thematik auseinander, was zwar nicht unbedingt in Monumenten gipfelt, die Trommelfelle der Konsumentenschaft aber mit acht gefälligen Kompositionen verwöhnt, die sich zum einen durch Hand und Fuss, zum anderen durch ausreichende Inhaltsstärke auszeichnen und den Holländern die oftmals fehlende Liebe zum Detail bescheinigen.
Sphärische Strudel werden zwischen die bleiernen Rundumschläge, die nicht selten eine extreme Nähe zur altnordischen Tonkunst erkennen lassen, getrieben, was sich im Gesamtbild als ambitioniertes Yin und Yang von Feuer und Eis ausweist - Hass, Wut und Zerstörung finden ihre Anerkennung ebenso wie Melancholie und trübe Erinnerung.
Auch instrumental gelingt erhebliche Ausgewogenheit; Schlagzeug, Gitarre, Bass und Stimme wurden gleichberechtigt aufgestellt, anstatt einander als permanente akustische Konkurrenz gegenüber zu stehen - hiervon profitiert die Klangqualität des Albums, wenngleich die Produktion an sich hätte gehaltvoller ausfallen dürfen.
Zwei kleine und sehr subjektive Höhepunkte wirft "Monument Of Brimstone" unterm Strich allemal aus und zwar das beeindruckend atmosphärische "Christ Null And Void" sowie das thrashige "Soul Funeral", zwei nette Stückchen, mit denen das Gros der Metaller wird leben können und aufgrund derer sich das Album zumindest ansatzweise zur nachdrücklichen Kaufempfehlung erheben lässt.

Nachdrücklich empfehlen werde ich "Monument Of Brimstone" aber dennoch nicht, da die Platte weder spektakulär noch innovativ oder kreativ genug ist, um mich aus den Schuhen zu hauen.
Da sich Israthoum aber erstens mit den Jahren gesteigert und zweitens mit dem vorliegenden Silberling einen ordentlichen Kraftprotz zu Stande gebracht haben, gibt es eine zufriedene Note sowie den Ratschlag an alle Unschlüssigen, mal ein Ohr zu riskieren.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Spinefarm Records

Veröffentlichung

6/2009

Format

CD

Land

Genre

Black Metal