Aus vollstem Munde wird in Zeiten von Wirtschaftskrise und Vertrauensverlust eine neue Transparenz in Politik und Wirtschaft gefordert, die Leute wollen sehen was da passiert. Einen Vertrauensverlust im knüppelnden Schwarzstahl gab es selten und auch dann nur bei Bands denen der Erfolg zu Kopfe stieg. Nicht so bei Zerstörer. Das Duo aus dem schönen Detmold geht hier genauso zu Werke wie es der Titel vermuten lässt.

Auf "Declaration Of War" erwartet den Hörer eine Salve Schwarzstahl der brutalsten und aggressivsten Art, die das schwarze Herz doch um einiges höher schlagen lässt, bis es dann von einer Salve Todesblei zerfetzt und von Thrash-Riffs gehetzt an die Wand geprügelt wird. Wer jetzt vermutet, dass Zerstörer mit ihrem zweiten Album ein Biest aus Black, Thrash und Death Metal gegossen haben, der vermutet ganz richtig. Wer vermutet, dass hier langweiliges, stumpfes Geballer vorherrscht, der liegt schlicht und ergreifend falsch. War Metal ist die Sparte, die die beiden Detmolder sich selbst als Beschreibung für ihr Toben, Verzeihung, ich meinte Schaffen, ausgewählt haben und diese Beschreibung passt auch wie die Kugel in den Kopf, das letzte Album, auf dem die Kriegsthematik auf vergleichbar atmosphärisch dichtem und energiegeladenen Niveau angegangen wurde, war in meinen Augen die "...Of Frost and War" der Holländischen Deather von Hail Of Bullets. Zwar kann man beide Scheiben nicht wirklich vergleichen, aber in meinen Augen haben beide einen ähnlichen Spannungsbogen, von der Offensive über den Stellungskrieg, bis zum Aufgerieben werden in einer letzten verzweifelten Schlacht.
Lässt man diese Parallelen und den zum Vergleich herangezogenen holländischen Kulturexport bei Seite, so lässt sich jedoch sagen, dass Zerstörer obwohl "Declaration Of War" (in meinen Augen) einen recht klaren Spannungsbogen hat, doch in jedem Stück wieder anders und doch nach Zerstörer klingen, denn das oben bereits angedeutete Genre-Mischmasch, dass hier gefahren wird, erlaubt es der Band eine unheimlich grosse Bandbreite an Songstrukturen und -elementen zu verbauen, die es ermöglichen die gleiche Thematik aus verschiedensten Richtungen anzugehen und dabei immer wieder etwas neues zu entdecken, die Ausflüge in die verschiedenen Musikstile gehen sogar so weit, dass dem Silberling sogar hin und wieder das eine oder andere sparsam eingefügte Gitarrensolo zu entlocken ist. Unterstützt wird die als hervorragend zu bezeichnende musikalische Leistung von einer Produktion, die nichts untergehen lässt, aber auch nicht zu viel poliert, sprich einer Produktion, wie sie im Schwarzmetall Untergrund recht häufig zu finden ist, jedoch in meinen Augen im Mittelfeld der Qualität anzusiedeln ist.

Alles in allem erklären Zerstörer ihren Krieg hier sehr umgehend und eindrucksvoll. Mit "Declaration Of War" liegt eine Platte vor, die eine äusserst vielseitige und doch geradlinige Band präsentiert, die prügeln, grölen und kreischen kann und doch nur dann stumpf, brutal und monoton rüberkommt, wenn sie es auch will. Absolute Kaufempfehlung für alle Leute die gerne Worte wie War, Death und Apocalypse in ihren Plattentiteln haben.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Ashen Procutions

Veröffentlichung

6/2009

Format

CD

Land

Genre

Black Metal