Hat ein guter, oder sagen wir zumindest, hat ein bekannter Musiker neben seinem Hauptwerk, für dass er vermutlich bekannt sein wird, noch ein zweites Projekt, so fällt es schwer, über das zweite zu sprechen und dabei das erste zu ignorieren, ich werde dies aber versuchen, da Ersteres in diesem Falle im relativen Gegensatz zu Zweiterem nicht so wirklich mein Fall ist.
Die Rede ist in diesem Falle von Behemoth-Schlagzeuger Inferno, der sich zusammen mit Bart (Gitarre) und Bruno (Bass und Gesang) von Damnation, sowie einem weiteren Gitarristen aus dem polnischen Death Metal Bereich, vor 12 Jahren mit Azarath ein ziemlich boshaftes, kleines Old-School Death Metal Ziehkind zugelegt hat und damit nun das immerhin schon vierte Langeisen geschmiedet hat.

"Praise The Beast" ist der Name des neusten Werkes der Formation und dieser Name ist auch Programm. Ich liebe es, wenn das passiert. Beginnen tut die Scheibe mit einem dieser pseudo-atmosphärischen, von gesprochenem Gebet untermalten Intro, die in letzter Zeit modern geworden zu sein scheinen. Das gibt erstmal pauschal Minuspunkte, wenn ich ein nahendes Gewitter hören will, kann ich dafür auch einfach warten, bis das Wetter mal wieder etwas schlechter wird. Pluspunkte gibt es dann allerdings schon wieder für den schon fast zu klischeehaften Spruch "Ave Sathanas, Sanktus Satahans", den da eine imaginäre Gruppe gregorianischer Mönche oder so von sich gibt und der sich wie ein roter Faden durch das gesamte Album ziehen wird. So weit, dass es teilweise schon ausgelutscht wirkt. Auch wenn das erstmal einen leicht negativen Eindruck hinterlässt, so will man sich doch nicht direkt vor dem ersten Stück abschrecken lassen, nicht wahr? Und siehe da, die Überleitung zum musikalischen Teil der Platte, ober besser gesagt der Mangel an filigraner Überleitung, gibt mir genau das was ich hören will, auf die Fresse Marke Polen und ein Gewitter aus Schlagwerk, bei dem ich mir jeden Takt nur aufs neue denken kann, verdammt ist Inferno ein Genie.
Der Rest der musikalischen Leistung lässt mich nicht so begeistert zurück, er ist zwar gut aber er kommt nicht an die Leistung eines Inferno heran, jedoch muss das auch nicht sein, denn ein hervorragender Musiker reicht ja schon aus, um eine Band gut zu machen, wenn der Rest auf einem annehmbaren Niveau spielt. Auch wenn dies in seinem Schatten steht, und dass ist bei Azarath definitiv der Fall. Der Teufel steckt hier, wie schon im Namen angekündigt, und auch sonst so häufig im Detail, oder viel mehr in der Musik. Von vorne bis hinten beschäftigt man sich textlich mit dem Gehörnten, Folgschaftsverweigerung gen Jerusalem und Himmel und allem was so dazugehört, das Ganze jedoch teilweise ein wenig einseitig, so dass ich nach einigen Hördurchgängen die Worte "Ave Sathanas" nicht mehr hören kann, aber es muss ja auch nicht alles durch unglaubliches Abwechslungsreichtum bestechen wenn auch Simples Freude machen kann, so wie Azarath.

Alles in allem eine sehr schöne Scheibe, die zwar nichts wirklich Neues bietet, aber wer irgendwie gerne mal Death Metal lauscht, sollte Azarath vielleicht eine Chance geben, verpasst aber auch nichts, wenn er das nicht tut.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Agonia Records

Veröffentlichung

6/2009

Format

CD

Land

Genre

Death Metal